HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » KEF 104ab Fragen zur Instandsetzung | |
|
KEF 104ab Fragen zur Instandsetzung+A -A |
|||
Autor |
| ||
igorowitsh
Schaut ab und zu mal vorbei |
#1 erstellt: 30. Mrz 2020, 20:55 | ||
Guten Abend. Bis jetzt habe ich hier nur wenig gepostet aber fleißig im Forum mitgelesen Nun meine Frage: ich bin seit kurzem ein glücklicher KEF 104ab Reference Lautsprecher Besitzer. Das sind in meinen Ohren gut klingende Lautsprecher, geschlossener Bauart. Sie sollten nach vierzig Jahren überholt werden. Bei Zerlegen sind mir folgende Sachen aufgefallen: Die Innenverkabellung besteht aus verzinkten (?) dünnen Kabeln. Die Bedämpfung der Lautsprecher besteht aus Porolon, vor allem im Bereich der Hochtöner liegt viel davon. Frage: wäre besser die Kefs neu zu verkabeln, z.B. mit Kupferdraht, 1,5 mm2? Den alten Porolon durch Sonofil oder ähnlichen ersetzen? Vielen Dank im Voraus. LG |
|||
shabbel
Inventar |
#2 erstellt: 01. Apr 2020, 12:52 | ||
Der alte Schaumstoff ist wahrscheinlich das beste für die Lautsprecher. Alternative wäre höchstens Steinwolle (einzelne Platten bei Hellweg). Die Füllung kostet für beide Lautsprecher etwa 4 Euro. |
|||
|
|||
Rabia_sorda
Inventar |
#3 erstellt: 01. Apr 2020, 13:59 | ||
Hallo, Du solltest dich mal etwas mit Kabelmaterialien beschäftigen, denn nur weil Kupfer glänzt und daher "hochwertiger" aussieht, ist es noch lange nicht besser. In deinen KEF sind höherwertige Kabel verbaut. Hier werden es flexible Verdrahtungsleitungen mit verzinnten Kupferadern sein. Hier mal ein Auszug eines renommierten Kabelherstellers: "Blanke Kupferadern korrodieren sehr schnell. Diese Korrosion entsteht überall dort wo der Kupferleiter nicht zu 100 Prozent luftdicht versiegelt ist. Gefährdet sind also besonders die Enden der Kabel am Übergang zu Kabelschuh bzw. Stecker. Durch die Korrosion erhöht sich der Widerstand der Verbindung, erhöhter Spannungsabfall oder Funktionsstörungen sind die Folge. Die Leitungen müssen komplett ersetzt werden, der Austausch der Kabel ist sehr aufwendig und teuer. Je salzhaltiger, feuchter oder heißer die Luft ist, umso schneller verläuft dieser Prozess. Die Lösung: Verzinnte Kupferadern korrodieren dagegen kaum und müssen daher praktisch nie erneuert werden. Verzinnte Leitungen sind etwas teurer, da aber der Austausch korrodierter Kabel sehr aufwändig ist, lohnt sich der Mehrpreis." Gruß Karsten |
|||
igorowitsh
Schaut ab und zu mal vorbei |
#4 erstellt: 01. Apr 2020, 18:56 | ||
Vielen Dank für eure Antworten! Es ist tatsächlich so, dass ich leider fast keine Ahnung im Elekrtik und Elektronik habe. Ich arbeite mit Kunststoff. Mein Arbeitskolege, ein Meister in unserer Elektronik Abteilung hat mir auch bestätigt, dass das verzinnte Kupferdrähne sind und mit kleinem Querschnitt an Hochtönnern völlig OK sind, an Mitteltonlautsprechern dagegen dicker sein könnten. Ich habe ihm auch die Weiche gezeigt. Die Elcos sind optisch OK gewesen. Bei einem hat er Kapazität geprüft - in Ordnung. Die werden noch eine Weile halten, das ist Wertarbeit (seine Aussage). Ich bin erleichtert was Elcos angeht. Was mir aufgefallen ist, dass an Mitteltöner die Gummisicke leicht porös ist. Wie ein netter Forummmitglied hier mir geraten hat, werde ich sie evt. mit Silikonöl behandeln müssen. Was alter Schaumstoff betrifft, den würde ich voll belassen wie er ist, danke für den Tip. Jetzt weitere Frage - sollte ich die Leitung für Mitteltöner und Zuleitung für die Weiche mit dickeren 2,5mm2 Draht ersetzen, wie das mein Kollege gemeint hat? Noch mal danke für eure Hilfe. Grüße, Igor |
|||
Rabia_sorda
Inventar |
#5 erstellt: 01. Apr 2020, 19:53 | ||
Nach der Optik kann man nicht gehen, denn einen optischen Defekt gibt es eher selten. Diese müssen ALLE gemessen werden.Oder prüfst du an deinem Auto auch immer nur an einem Reifen den Luftdruck?!
Wenn sie porös sind dann ist es eigentlich schon zu spät um sie jetzt noch zu behandeln. Besser wäre eine Erneuerung der Sicken.
Definitiv ein NEIN! Wenn du dich mal mit Kabelmaterial, Kabelquerschnitten, Kabellängen, dem spezifischem Leitwert, Strom und Spannung etwas weiter beschäftigen solltest, sollte dir klar werden, dass das totaler Quatsch ist und vmtl eine, auf der Membran gelandete Mücke, einen weitaus höheren klanglichen Einfluss ergeben wird. Falls du aber ein Voodoo-Anhänger sein solltest, dann dürfte auch der Querschnitt von 2,5mm2 partout zu niedrig sein. |
|||
igorowitsh
Schaut ab und zu mal vorbei |
#6 erstellt: 10. Apr 2020, 12:59 | ||
Ich habe alle Elcos geprüft. Sie sollten in Ordnung sein - zeigen mind. 10% Überkapazität. Der Schaumstoff ist auch original geblieben, ebenso die Verdrahtung. Ich habe die Anschlussklemmen ersetzt, alte waren korrodiert. Dann Korpus geschliefen, geölt. Die Sicken der Mitteltöner und Bass Lautsprecher mit Kunststoffpflegemittel bearbeitet. Optissch sind die Lautsprecher jetzt Ok. Doch mit dem Klang bin ich nicht ganz zufrieden... Sie spielen etwas leise, wenig detaliert und irgendwie platt... haben gegen meinen alten Pilots m10 keine Chance... |
|||
CarlM.
Inventar |
#7 erstellt: 10. Apr 2020, 14:00 | ||
Das spricht dann eher für ausgetrocknete Elkos. |
|||
igorowitsh
Schaut ab und zu mal vorbei |
#8 erstellt: 10. Apr 2020, 17:31 | ||
Also doch... Dann bereite ich mich auf Elcos Tausch vor. |
|||
CarlM.
Inventar |
#9 erstellt: 10. Apr 2020, 17:51 | ||
Du kannst ja abwarten, ob es noch andere Meinungen gibt. Ich kann Dir aber sagen, dass ich bei meinen KEF-Boxen aus den 1970er Jahren vor kurzem die Elkos getauscht habe. Es hat die Qualität der Boxen deutlich hörbar verbessert. |
|||
igorowitsh
Schaut ab und zu mal vorbei |
#10 erstellt: 10. Apr 2020, 19:44 | ||
Das hört sich schon mal gut an! Was soll ich sonst noch mit diesen KEFs machen, zum Musik hören taugen sie leider noch nicht. Welche Elcos hast Du benutzt? Kannst Du mir villeicht einen Shop empfehlen? Vielen Dank! |
|||
CarlM.
Inventar |
#11 erstellt: 10. Apr 2020, 20:00 | ||
Bezüglich Empfehlungen gibt es im Forum sicherlich andere, die sich sehr viel besser mit der Materie auskennen. Vor Dienstag passiert im Elektronikhandel sowieso nichts. Deshalb solltest Du einfach einmal abwarten ... Vielleicht schreibst Du einmal, welchen Verstärker Du mit den KEF nutzt. |
|||
igorowitsh
Schaut ab und zu mal vorbei |
#12 erstellt: 10. Apr 2020, 20:03 | ||
Der Verstärker ist ein Pioneer A- 616. |
|||
Rabia_sorda
Inventar |
#13 erstellt: 10. Apr 2020, 20:18 | ||
Nunja, wie es Carl schon schrieb, würde ich auch eher auf ausgetrocknete "Elkos" tippen, wobei es evtl auch gar keine "Elkos" sind. Ich bin nun des Öfteren über Aussagen gestolpert, wo angenommen wurde/wird, dass dies Folienkondensatoren (Fokos) wären/sind. Was da jetzt genau dran ist, dass kann ich nicht sagen. Ich würde im HT- und MT-Filterkreis aber so oder so zu Fokos greifen. Im TT-Filterkreis können durchaus Elkos Verwendung finden, falls einem der Preis der Fokos zu hoch ist. |
|||
electronride
Inventar |
#14 erstellt: 10. Apr 2020, 22:13 | ||
Hallo, - Wenn die Bedämpfung nicht zerbröselt, unbedingt drinlassen. Die Absoroptionseigenschaften der in Lautsprechern eingesetzten Materialien sind ausgesprochen unterschiedlich. Mit dichtem Material erzielt man eine virtuelle Volumenvergrößerung von durchaus 30%; mit lockeren Materialien praktisch gar keine. Das ist in der Entwicklung so einkalkuliert. Sonofil wäre nicht geeignet, das ist zu locker und ergäbe einen topfigen/lauteren One-Note-Bass. Glaswolle/Steinwolle wäre vermutlich geeignet, sie wird in den alten geschlossenen Konstruktionen mit hoher Einbaugüte (Qt) auch zumeist verwendet. Ggf. würden aber andere Schaumstoffe hier besser passen - das wäre zu testen. - Die Kabel so belassen. Das bringt bei den kurzen Wegen intern praktisch nichts, außerdem ist es schwieriger, die dicken Kabel zu löten. Man möchte auch nicht gerne die dünnen Hochtonlitzen mit einem fetten Löteisen anbraten oder den Kunststoff der Anschlußhalterungen anschmelzen. 1,5mm ginge noch, aber das wird Dein Problem vermutlich nicht lösen, s.u. - In der Frequenzweiche die Elkos austauschen. Es ist gang und gäbe, im Mittel-/Hochtonbereich Folienkondensatoren einzusetzten oder für alle kleineren Werte unterhalb 15 - 33 µF. Allerdings sage ich auch, daß dies zumindest im Hochtonbereich den Klang verändern kann, und zwar nicht zwingend in die positive Richtung, sondern durchaus auch umgekehrt. Habe hier gerade selbst wieder einen solchen Fall. Wenn der Sound auch nach Austausch der Elkos nicht gefällt, dann würde ich eher darauf tippen, daß es an der Abstimmung der Lautsprecher liegt (engl. z.B. früher oft mit abfallendem Frequenzgang zu den Höhen), oder Alterungsprobleme der Chassis der Grund sind. Alte Hochtöner mit harten Sicken können bspw. schonmal grätzig klingen. Auch einen solchen Fall hatte ich neulich. VG, T EDIT: Habe es selbst nocht nicht gelesen, aber hier ist noch etwas LESESTOFF zu diesem Modell. [Beitrag von electronride am 10. Apr 2020, 23:13 bearbeitet] |
|||
shabbel
Inventar |
#15 erstellt: 11. Apr 2020, 06:05 | ||
Ich kann definitiv sagen, dass ich diese Elkobauform schon zweimal in Lautsprechern hatte. Beide Male (KLH, Wharfedale) waren diese Elkos total hinüber. Nach Austausch ergab sich ein völlig anderes Klangbild. Beim Einkauf neuer bipolarer Kondensatoren würde ich sagen, der größte Unterschied ist, Elkos oder MKP/FKP zu nehmen. Letztere sind tendentiell klarer und schärfer. Es gibt Anbieter bei Ebay, die alle Größen im Sortiment haben. Das spart Portokosten. Man kann parallel schalten. Die Kapazitätswerte in µF addieren sich dann. 2,2 + 2,2 = 4 oder 4,7 + 2,2 = 6,9. Du brauchst 3,3 ; 5 ; 6 und 10 µF, soweit auf Deinem Foto zu sehen. |
|||
ehemals_Mwf
Inventar |
#16 erstellt: 11. Apr 2020, 11:07 | ||
Du sprichst von der Marke "ELCAP" -- axiale Bauform, schwarzer (KST-?)Körper, weiß bedruckt, beide Seiten rot vergossen, N.P. (=Non-Polar), z.T. "L.L." (= Low Loss) -- wie sie sich v.a. in älteren LS "Made in England" finden ? Hast du noch Messungen gemacht ? [Beitrag von ehemals_Mwf am 11. Apr 2020, 11:12 bearbeitet] |
|||
shabbel
Inventar |
#17 erstellt: 11. Apr 2020, 21:05 | ||
Nein, Messungen habe ich nicht gemacht. |
|||
CarlM.
Inventar |
#18 erstellt: 11. Apr 2020, 21:16 | ||
Ich habe drei alte der Kondensatoren (ca. 1975) , die ich gerade nochmals mit zwei verschiedenen Geräte gemessen habe: 2 Stk. nominell 5 µF ----> aktuell ca. 5,5 µF ESR 0,8 1 Stk. nominell 7 µF ----> aktuell ca. 7,5 µF ESR 1,5 [Beitrag von CarlM. am 11. Apr 2020, 21:16 bearbeitet] |
|||
igorowitsh
Schaut ab und zu mal vorbei |
#19 erstellt: 11. Apr 2020, 22:50 | ||
In der Bucht wird ein Set Kondensatoren speziel für diesen KEF angeboten. Verkäufer aus GB, Kosten mit Versand ca. 40 Euro Kann man das nehmen, sind die Teile gut? https://www.ebay.de/...d:g:3t4AAOSwzjddsrQ~ |
|||
Rabia_sorda
Inventar |
#20 erstellt: 11. Apr 2020, 22:55 | ||
Geschätzt etwa 15€ zu teuer. [Beitrag von Rabia_sorda am 11. Apr 2020, 23:00 bearbeitet] |
|||
AnthonyP
Inventar |
#21 erstellt: 13. Apr 2020, 09:42 | ||
Hallo zusammen, Letztes Jahr habe ich auf einem Flohmarkt ein Paar Kef Carlton geschossen. Die wurden regelrecht gegrillt, denn teils waren die Kondesatoren geplatzt und bei den Hochtönern (hier T33) Hatten sich die Kalotten gelöst. Hab andere T33 Eingesetzt Ich habe die Weichen neu aufgebaut, da wo ging mit Folien und der Klang ist wieder einwandfrei. Da man nie weiß, unter welchen Bedingungen die betrieben wurden, lohnt es sich sicher auch hier, ein recap vorzunehmen. Und bei den Kabeln bin ich auch dabei. Hab’s auch mal bei anderen Kefs versucht, die zu „verbessern“. Hat keine Verbesserung gebracht. GutesGelingen, denn das sind tolle Lautsprecher. Gruß Jo |
|||
|
|
Das könnte Dich auch interessieren: |
Elkos Kef 104aB Keksstein am 02.01.2012 – Letzte Antwort am 15.01.2012 – 89 Beiträge |
Reparatur Kef 104aB? Keksstein am 22.11.2011 – Letzte Antwort am 23.11.2011 – 6 Beiträge |
Yamaha CR-1020 Instandsetzung arabica am 25.01.2009 – Letzte Antwort am 17.02.2009 – 57 Beiträge |
ASC 6002 Instandsetzung jörg-525-touring am 09.09.2009 – Letzte Antwort am 20.08.2011 – 50 Beiträge |
Instandsetzung Pioneer SX-950 djflocky am 05.08.2011 – Letzte Antwort am 05.08.2011 – 4 Beiträge |
Geräte Instandsetzung Yamaha Vintage Xfreeezer am 11.03.2012 – Letzte Antwort am 13.03.2012 – 3 Beiträge |
Telefunken TRX 3000 - Instandsetzung Hifiveteran am 06.10.2017 – Letzte Antwort am 19.10.2017 – 16 Beiträge |
Philips CD 104 Instandsetzung BodenseeRudi am 28.08.2021 – Letzte Antwort am 05.09.2021 – 19 Beiträge |
Burmester 846 Instandsetzung Stephan22777 am 21.11.2022 – Letzte Antwort am 21.11.2022 – 2 Beiträge |
Wega 3300 Überholung / Instandsetzung Bungalow am 13.04.2023 – Letzte Antwort am 13.04.2023 – 5 Beiträge |
Anzeige
Produkte in diesem Thread
Aktuelle Aktion
Top 10 Threads in Hifi-Klassiker der letzten 7 Tage
- Kondensator ersetzen mit höherem Wert - zulässig?
- WD40 als Kontaktspray?
- Grundig R-2000 Mutingproblem
- Entstörkondensator- Beschriftung und deren Bedeutung
- Dreh - Lautstärkeregler defekt? reagiert falsch oder gar nicht Aiwa NSX AV 320
- Problem bei Reparatur von Pioneer CT 676
- Marantz / Superscope CD-302A Tape Deck
- "Tapedeck-Reparatur" Thread
- Welche Glassicherungen/Feinsicherungen Flink oder Träge ?
- Akai GX-260D-Überholung, Transistorersatztypen?
Top 10 Threads in Hifi-Klassiker der letzten 50 Tage
- Kondensator ersetzen mit höherem Wert - zulässig?
- WD40 als Kontaktspray?
- Grundig R-2000 Mutingproblem
- Entstörkondensator- Beschriftung und deren Bedeutung
- Dreh - Lautstärkeregler defekt? reagiert falsch oder gar nicht Aiwa NSX AV 320
- Problem bei Reparatur von Pioneer CT 676
- Marantz / Superscope CD-302A Tape Deck
- "Tapedeck-Reparatur" Thread
- Welche Glassicherungen/Feinsicherungen Flink oder Träge ?
- Akai GX-260D-Überholung, Transistorersatztypen?
Top 10 Suchanfragen
Forumsstatistik
- Registrierte Mitglieder927.574 ( Heute: 4 )
- Neuestes MitgliedStefan_Bl.
- Gesamtzahl an Themen1.555.961
- Gesamtzahl an Beiträgen21.649.296