Sind hier Braun A 501 Techniker?

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vito
Neuling

#1 erstellt: 18. Jul 2021, 12:01

Hallo

Mein A 501 hat ein Problem: Resonanz mit 500-700 Hz, Amplitude (fast) unabhängig von der Laustärkeeinstellung.

Habe die Resonanz nun beseitigt durch Einfügen eines Kondensators 1 nF (!) im 30 Volt Netzteil an Kollektor T814 gegen Masse.

Diese Maßnahme verhindert zwar das Schwingen, ist aber nicht die Lösung, weil das defekte Bauteil nicht gefunden wurde. Auch Abklemmen des ST401(20) würde das das Schwingen unterbrechen.

Hat jemand Ahnung und Lust, das defekte Bauteil zu finden?

Poetry2me
Inventar

#2 erstellt: 18. Jul 2021, 20:07

Hallo vito,

das ist aber mal ein ungewöhnlicher Fehler!

Eine spontane Eigenschwingung der Endverstärker bei nur 500 bis 700 Hertz ist selten.

Deine Maßnahme zur vorläufigen Behebung erstaunt mich aber ebenfalls.

Wie bist Du denn darauf gekommen, einfach an einer Stelle "mitten in der Schaltung" einen 1nF Kondensator gegen Masse zu schalten?

Sind eigentlich beide Kanäle gleich stark betroffen?
Wenn es wirklich mit der Versorgung zu tun hat (beide Kanäle gleich betroffen), dann könnte man den Fehler als ein langsames "Ringing" auffassen, eine Wechselwirkung der Verstärkerschaltung mit der Spannungsversorgung.

Deine Maßnahme mit dem 1nF Kondensator hast Du am Kollektor eines Steuertransistors der Spannungsregelung für +30V angebracht.
Das würde also passen.

Vor einiger Zeit hatte ich mal bei einer Fehlersuche eine Analyse der Endstufenschaltung des Braun A-501 gemacht und die Schaltungsstufen farblich markiert.

Schaltplan des linke Endstufenkanals Braun A-501

Braun A-501 schematic detail left power amp stages and voltages marked v2

Dabei sind mir damals zahlreiche Fehler im Schaltplan aufgefallen, falsch gesetzte Verbindungspunkte und falsch eingetragene Spannungen. Ich hatte das soweit erkennbar in meiner Version des Schaltplans korrigiert.

Der von Deiner Maßnahme betroffene, diskret aufgebaute Spannungsregler ist ebenfalls mit auf dem Bild, nämlich ganz rechts oben. Dort ist auch Transistor T814.

Ich bin mir noch nicht sicher, aber diese Spannungsregler-Schaltung ist meiner Meinung nach ebenfalls nicht ganz korrekt gezeichnet. Zumindest ist es eine ungewöhnliche Schaltungsvariante.

Da ich in dem Schaltplan-Scan nicht ganz klar erkennen kann, welche Lasten an diesen geregelten +30V hängen, wird eine vollständige Analyse schwierig.

Aber Du kannst davon ausgehen, dass z.B. Zenderdioden dieses Alters (wie die 15V Zenerdiode im Regler) häufig kaputt geht. Das selbe gilt für die Elkos in diesem Umfeld. Bei Revox Geräten aus dieser Zeit hatte ich auch schon mal von innerlich korrodierte kleinen Folienkondensatoren (WIMA) gehört.

- Johannes