Marantz PM80 defekt? und lohnt eine Reparatur?

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dneuman
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 02. Sep 2021, 08:15
Hallo Zusammen,

mein geliebter Marantz PM80 scheint defekt zu sein. Urplötzlich gab es vorgestern einen Knall aus dem linken Kanal und dann war der Ton mitten im Film weg. Nutze die Stereoanlage auch für den Sound am TV.

Die Anlage besteht aus:

Verstärker: Marantz PM80
Lautsprecher: B&W CDM1
Subwoofer: Canton AS 30
Tuner: Technics STZ200
Player für CD, DVD und Blueray: Samsung
TV von Samsung
optional habe ich am TV von LG noch einen Soundbar mit Subwoofer, den ich ab und zu mit TV ohne Stereo-Amlage nutze.

Alle Geräte sind an einer Steckdosenleiste Master Slave angeschlossen, wobei der Verstärker Master ist und alle anderen Geräte als Slave.
Die Lautsprecher sind auf Kanal B angeschlossen, der Subwoofer auf Kanal A

Diese Konfiguration ist seit Jahren unverändert

Nachdem ich den Knall im linken Lautsprecher hatte und der Ton weg war, haben wir den Ton vom Film über den Spoundbar laufen lassen.

Meine Vermutung war, dass der aktive Subwoofer das Problem ist und diesen vom Netz genommen (ist aber noch angeschlossen)
Trotzdem blieb das Problem.
Der Verstärker läuft einige Zeit, dann gibt es aus dem linken Kanal einen Knall und der Ton ist weg (Schutzschaltung schaltet wahrscheinlich ab).

Ich vermute ein Problem mit der Endstufe des Verstärkers - bin aber technisch wenig bewandert.

Nun meine Fragen in die Runde:

Kann das Problem durch eines der Geräte in der Kette ausgelöst werden?
Wenn der Verstärker defekt sein sollte (wie ich vermute), lohnt dann eine Reparatur?

Danke im voraus für die Unterstützung

Gruß aus Südhessen
Detlef
Valenzband
Inventar
#2 erstellt: 02. Sep 2021, 09:51
Immerhin funktioniert der linke Kanal noch zeitweise, was einen katastrophalen Bauteil-Ausfall unwahrscheinlich erscheinen lässt.
Um Folgeschäden zu vermeiden sollte das Gerät aber nicht mehr außerhalb einer guten Werkstatt in Betrieb gesetzt werden.
Der PM80 enthält leider ein heute nicht mehr als Original beschaffbares Hybrid-IC in den Endstufen (Eingangsstufe und Treiber).
Daher sollte man wirklich nur schonende Reparaturmethoden anwenden. Nicht jeder, der einen Lötkolben richtig herum hält, versteht auch was er macht...
Aus der Ferne genauere Diagnosen zu stellen ist ziemlich nutzlos. Eine seriöse Fachwerkstatt könnte per anrechenbarem Kostenvoranschlag eine erste Einschätzung geben. Damit wärst Du ca. 50€ los. Ob sich der Rest preislich im Rahmen hält, oder ob das ganze Teil doch am Ende irreparabel ist, kann niemand vorhersagen.
Ein Teil der "Rechnung" hängt ja oft auch mit dem ideelen (Rest-)Wert zusammen.
Tut mir leid das so zu sagen, aber Altgeräte zu reparieren ist eher was für versierte Tüftler, zumindest wenn es nach den Kosten geht.


[Beitrag von Valenzband am 02. Sep 2021, 09:53 bearbeitet]
dneuman
Schaut ab und zu mal vorbei
#3 erstellt: 02. Sep 2021, 11:51
Erstmal Dankeschön für die Antwort. Heutzutage eine gute Fachwerkstatt zu finden ist wahrscheinlich sehr schwierig und der Zeitwert eines funktionsfähigen PM80 wird wahrscheinlich eine Reparatur nicht rechtfertigen. Habe bereits recherchiert und nach den Preisen für eine Überholung (bei good-old-hifi) nachgeschaut. Der PM 80 hat damals neu 800 DM gekostet und etwa das gleiche (€ 400,-) würde wohl eine Überholung kosten.
Als Erstbesitzer habe ich schon etwa 25 Jahre Freude an dem Teil aber vielleicht ist es nun der Zeitpunkt, den Schritt in Richtung Mehrkanal (5.1) zu gehen.

Werde mal drüber nachdenken...
EW_76
Stammgast
#4 erstellt: 02. Sep 2021, 20:59
Hallo Detlef

Ist sehr Schade um den PM 80.

Es könnten aber auch nur Kalte Lötstellen, oder eingetrocknete/ausgelaufene Kondensatoren sein, oder sonstige Kontaktprobleme die das Problem verursachen.

Es ist leider so wie Valenzband es schreibt :


Tut mir leid das so zu sagen, aber Altgeräte zu reparieren ist eher was für versierte Tüftler, zumindest wenn es nach den Kosten geht.


Weil bei einem "Tüftler" die Arbeitszeit nicht so wichtig ist, anders als bei einem Fachbetrieb.


Heutzutage eine gute Fachwerkstatt zu finden ist wahrscheinlich sehr schwierig


Da gibts leider auch nicht mehr so viele.


Gruß Elmar
dneuman
Schaut ab und zu mal vorbei
#5 erstellt: 03. Sep 2021, 08:34
Hallo Elmar,

Dankeschön :-)

Dann muss ich entweder einen versierten Tüftler für die Reparatur finden oder ich kaufe mir einen neuen Verstärker und suche einen Tüftler, der was mit meinem alten PM80 anfangen kann.

Viele Grüße
Detlef
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 03. Sep 2021, 09:31
Am besten, Du fragst in einem Repaircafé an - soweit Du niemanden (der wirklich kompetent ist!) im Bekanntenkreis hast.

Ansonsten: Verkauf als defektes Gerät und Ankauf eines anderen Geräts. Kaufe aber am besten in der Nähe (mit Möglichkeit zum Ausprobieren) oder mit Rückgaberecht. Es gibt leider zunehmend "schwarze Schafe", die ihre defekten Geräte als Gebrauchtware loswerden wollen. Wir haben hier im Forum hinreichend viele Beispiele ...
dneuman
Schaut ab und zu mal vorbei
#7 erstellt: 03. Sep 2021, 16:09
Hallo CarlM,

das mit dem Repair Cafe versuche ich auf jeden Fall. Wenn ich Ersatz kaufen sollte, dann kaufe ich definitiv einen neuen Verstärker.
Mein PM 80 hat damals 800,- DM gekostet und in über 25 Jahren hat sich der Neu-Kaufpreis auf jeden Fall gelohnt.

Viele Grüße
Detlef
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 03. Sep 2021, 17:48
Hallo Detlef,

ob die Sache mit dem Neukauf auch heute noch gilt, wage ich zu bezweifeln. Es kann so sein, muss aber nicht.
Die heute neu gebauten Geräte besitzen häufig spezielle IC und programmierte IC (mit spüezieller geräte-spezifischer Software), so dass die Reparaturmöglichkeiten sich auf das meist sehr teure Auswechseln vollständiger Platinen beschränken.

Deshalb kann ein "guter Gebrauchter" ab heute gerechnet ein fabrikneues Gerät durchaus um Jahre "überleben".

Ich wünsche Dir jedenfalls viel Glück bei Deiner Entscheidung (die inzwischen selbt für Fachleute nicht mehr so einfach ist).

Carl
Broesel02
Inventar
#9 erstellt: 03. Sep 2021, 17:58
Ich tippe bei dieser Fehlerbeschreibung auf den STK Baustein. Den gibt es noch, zum Beispiel bei Dönberg

https://www.donberg....s_sz/stk_3102iv.html

Dönberg ist eine absolut seriöse Quelle für solche Bauteile. Kostet dann etwa 36€ plus Arbeit. Ob sich das lohnt muß jeder für sich selber entscheiden. allerdings ist ein Reparatur sicher nachhaltiger als den Verstärker fort zu werfen und eine neue Plastikkiste zu kaufen - die wohl nicht mehr so lange hält und gar nicht mehr zu reparieren ist

Hier in diesem Thread ist das Thema schon mal verwurstet worden:
http://www.hifi-forum.de/viewthread-220-5941.html

Wenn du den Marantz reparierst solltest also auf alle Fälle auch die Spannung umstellen - das ist der Lebensdauer des STK Moduls sehr zuträglich

Richard
EW_76
Stammgast
#10 erstellt: 03. Sep 2021, 19:49
Hallo


Ich tippe bei dieser Fehlerbeschreibung auf den STK Baustein.


Das könnte durchaus der Fall sein, aber ohne Messungen kann man es nicht genau sagen.

Da Detlef es selbst nicht messen kann, muss er den PM 80 in eine Fachwerkstatt bringen.
Und dann könnte es wieder teuer werden, da die Arbeitszeit den größten teil der Rechnung ausmacht.
Vorausgesetzt er findet eine Seriöse Werkstatt.
Falls Ja, dann erstmal einen Kostenvoranschlag machen lassen.


Gruß Elmar
dneuman
Schaut ab und zu mal vorbei
#11 erstellt: 06. Sep 2021, 19:11

EW_76 (Beitrag #10) schrieb:
Hallo


Ich tippe bei dieser Fehlerbeschreibung auf den STK Baustein.


Vorausgesetzt er findet eine Seriöse Werkstatt.

Gruß Elmar


@ Richard: Danke für den Tipp auf die mögliche Ursache. Wenn es halbwegs im Rahmen ist, mache ich auf jeden Fall eine Reparatur.

@ Elmar: Du bringst es auf den Punkt. Wie finde ich eine seriöse und kompetente Werkstatt.

Zur Not ist auch ein Versand möglich, wenn die Entfernung zu groß sein sollte. Bei dem ruppigen Umgang mit Transporten wäre es mir allerdings lieber, ich finde eine Reparaturquelle, bei der ich selbst transportieren kann. Nur, wie finden?

Viele Grüße
Detlef


[Beitrag von dneuman am 06. Sep 2021, 19:14 bearbeitet]
CarlM.
Inventar
#12 erstellt: 06. Sep 2021, 19:41
Ich widerspreche Richard nur ungern. Grundsätzlich hat er natürlich recht. Nur ... ich kenne keine Werkstatt, die mitgebrachte/mitgeschickte Bauteile verbaut. Wenn man selbst repariert, kann man das Risiko eingehen, ggf. auch gebrauchte/ausgelötete Bauteile von Dönberg zu verwenden.
Nur ... dann würde ich eher ein STK3102 III ausprobieren. Das Modul funktioniert z.B. im Luxman L435 und kostet ein Drittel bei Händlern mit deutschem Firmensitz.


[Beitrag von CarlM. am 06. Sep 2021, 19:42 bearbeitet]
Broesel02
Inventar
#13 erstellt: 06. Sep 2021, 20:52
Hallo Carl,
ich kaufe bei Dönberg schon sehr lange. Schon in der Zeit als der Firmensitz noch in Deutschland war. Die Liebe hat die Inhaber dann wohl nach Irland getrieben. Aber die Sachen waren immer in Ordnung. Und wenn gebraucht dann mit Hinweis und Preisabschlag.
Aer wenn der TE das nicht selber eibauen kann oder ihm das ein wirklich sachkundiger Freund macht gibt das wohl nichts. Insofern ist der Weg zu einem anderen funtionierendem Gerät und Verkauf des defekten Verstärkers finanziell wohl die günstigste Lösung

Richard
EW_76
Stammgast
#14 erstellt: 06. Sep 2021, 21:08
Hallo
Vielleicht können wir den Detlef dazu bewegen den Lötkolben zu schwingen, mit der Hilfe von Richard und Carl wird das bestimmt funktionieren.
Dann würde der PM 80 wieder fit werden.


Insofern ist der Weg zu einem anderen funtionierendem Gerät und Verkauf des defekten Verstärkers finanziell wohl die günstigste Lösung


Dann könnten wir Detlef das ersparen, vorausgesetzt er wäre bereit dazu.


Gruß Elmar
CarlM.
Inventar
#15 erstellt: 06. Sep 2021, 21:15
Das Entlöten des alten und Einlöten des neuen Moduls ist nichts für Anfänger. Da kann man sehr schnell die Lötaugen ruinieren.

Zudem ist es zwar wahrscheinlich aber nicht sicher, dass das STK-Modul wirklich der "Übeltäter" ist.
Vielleicht findet sich ja ein routinierter Forist in Südhessen ... ich bin leider 500km entfernt.

@Richard:
D'accord!


[Beitrag von CarlM. am 06. Sep 2021, 21:20 bearbeitet]
EW_76
Stammgast
#16 erstellt: 06. Sep 2021, 21:21

CarlM. (Beitrag #15) schrieb:
Das Entlöten des alten und neu Einlöten des neuen Moduls ist nichts für Anfänger. Da kann man sehr schnell die Lötaugen ruinieren.

Zudem ist es zwar wahrscheinlich aber nicht sicher, dass das STK-Modul wirklich der "Übertäter" ist.


Bei mir wären´s nur ca. 350 Km.

Aber vielleicht meldet sich ja noch jemand aus der nähe.

Edit.
@ Carl. Meistens ist es das STK Modul.


[Beitrag von EW_76 am 06. Sep 2021, 21:23 bearbeitet]
dneuman
Schaut ab und zu mal vorbei
#17 erstellt: 07. Sep 2021, 12:43

EW_76 (Beitrag #14) schrieb:
Hallo
Vielleicht können wir den Detlef dazu bewegen den Lötkolben zu schwingen, mit der Hilfe von Richard und Carl wird das bestimmt funktionieren.
Dann würde der PM 80 wieder fit werden.


Insofern ist der Weg zu einem anderen funtionierendem Gerät und Verkauf des defekten Verstärkers finanziell wohl die günstigste Lösung


Dann könnten wir Detlef das ersparen, vorausgesetzt er wäre bereit dazu.


Gruß Elmar



Hallo Elmar,

habe zwar schon Kabel an meinen Märklin Loks gelötet aber von der simplen Elektrik der Modelleisenbahn zur Elektronik beim Verstärker sind es Welten und da würde ich wahrscheinlich nur zusätzlichen Schaden anrichten. Dann lieber Repair Cafe oder warten, bis ich einen fundierten Bastler hier in Südhessen oder nach dem Umzug in der Eifel (neues Zuhause ab 2022) finden werde.
dneuman
Schaut ab und zu mal vorbei
#18 erstellt: 12. Sep 2021, 07:49
Hallo Zusammen,

habe mich entschieden, den PM80 reparieren zu lassen und werde in Ruhe nach einer Werkstatt suchen.

Hatte vorgestern in ebay Kleinanzeigen einen Yamaha RXV765 entdeckt und wollte den gestern als Ersatz kaufen. Als ich vorher mit einem Freund darüber sprach, meinte er, dass er noch eine funktionsfähige Anlage von seinem Sohn in der Garage hätte, die er mir schenken würde. Da würde ich erst einmal Geld sparen und könne in Ruhe nach einer Lösung suchen. Die Grundig Anlage bestehend aus Verstärker, Tapedeck und Tuner lag 5 Jahre in einer Kiste in der Garage und war eigentlich für eine Entsorgung in der nächsten Zeit vorgesehen. Den Verstärker, ein Grundig V101A habe ich dann gestern dankend mitgenommen. War erst skeptisch, ob sich der etwas schwachbrüstige Verstärker mit meinen CDM1 verträgt, die ja einen schlechten Wirkungsgrad haben.
Gestern Abend angeschlossen (wobei ich basteln musste, um die dicken LS-Kabel in die engen Klemmen des Verstärkers zu bekommen) und dann war ich überrascht. Der kleine Verstärker liefert brauchbare Ergebnisse und ich kann jetzt in Ruhe nach einer Reparatur für meinen PM80 schauen.

Meine Recherche zur potentiellen Reparatur hat nachfolgende Betriebe ergeben, die halbwegs in der Nähe sind. Ein Versand kommt für mich eigentlich nicht in Frage.

1. Nakamichi Spezialist Ehmler in Mörfelden Walldorf
2. Hifi Service Schmaehl in Herxheim
3. Good old hifi Roger Baumhoff in Bad Kreuznach

Gibt es aus dem Forum dazu Meinungen oder andere Empfehlungen?

Danke im voraus.

Viele Grüße
Detlef
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