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Wega FM-Tuner Abstimmproblem+A -A |
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Autor |
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not0815
Inventar |
#1 erstellt: 29. Jul 2022, 14:50 | |
Hallo, ich habe hier einen Wega Tuner Wega T3741-2 aus der alten Wega Design-Line bei dem ich leider nicht mehr richtig weiter komme. Schaltplan Wega T3741, Valvo Tuner Model FD1A Zunächst schien nur die Abstimmspannung platt zu sein. Nach Tausch der Elkos im Netzteil und der Z-Diode für die Ub der Abstimmspannung sowie der Elkos im Abstimmungsteil schein wieder alles ok. Nach etwas längeren Testlauf dann kein Stereo mehr und später nur noch sehr verzerrter Empfang. Dies lies sich dann durch einen leichten "Dreh" an Abstimmpoti (Abstimmspannung leicht erhöhen) wieder herstellen. Die Feldstärke ist dann aber laut Feldstärkeanzeige deutlich geringer als zuvor. Mit zunehmender Betriebszeit wird der Pegel geringer (Stereo ist nicht mehr möglich), die Abstimmspannung beibt dann aber irgendwann auf dem eingestellte Niveau. Dies tritt jedoch zuerst bei hohen Frequenzen (>104 Mhz) und zuletzt bei Frequenzen am unteren Bandende auf. Ferner besteht das Problem, dass kein zur Skala konsistenter Spannungsverlauf der Abstimmspannung mit dem Abstimmpoti und den Abgleichtrimmern (R9, R11, R14) hergestellt werden kann. schwarz U-Abst. soll, rot ist Die Versorgungsspannung zur der Abstimmspannung bleibt jedoch stets stabil bei 33V. Schließlich habe ich die komplette Platine vollständig nachgelötet, das Problem besteht aber nach wie vor. Mach es Sinn die Kapazitätsdioden im Tuner zu tauschen? Wobei ich bislang nur über 40 Jahre alte Bauteile gefunden haben. Für zielführende Tipps wäre ich sehr dankbar. Ein Messender steht mir leider nicht zur Verfügung. Signalgenerator bis 20MHz, Oszi etc. stehen jedoch zur Verfügung. Gruß Sven [Beitrag von not0815 am 29. Jul 2022, 15:03 bearbeitet] |
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Elektronator
Stammgast |
#2 erstellt: 29. Jul 2022, 16:52 | |
Die seltsame Kennlinie der Abstimmspannung kann mehrere Ursachen haben. An den Kapazitätsdioden würde ich zunächst nichts ändern. AFC war ausgeschaltet? Ich würde zunächst die Spannung über R194 (4,7 kΩ) messen, sie muss deutlich unter 5 mV sein. Normalerweise fließt durch R194 kein relevanter Strom. C157 hat höhere Nennspannung als notwendig wäre, damit dessen Leckstrom gering bleibt. Wenn dein Voltmeter keine ausreichende Auflösung hat, kannst du zum Messen für R194 einen höheren Wert einbauen oder in Reihe schalten, z. B. 47 kΩ oder 100 kΩ. Die gemessene Abstimmspannung weicht im mittleren Bereich um ca. 4 V ab. Leider kenne ich den Widerstandswert des Abstimmpotis R13 nicht. Mit dessen Kenntnis könnte man auf die Höhe des den unzulässigen Laststroms schließen, falls einer fließt. Ansonsten könnte das Abstimmpoti selbst defekt sein oder einer der Schalter im Signalzweig oder irgendwo eine Lötstelle im Bereich der Abstimmung. |
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holli05
Stammgast |
#3 erstellt: 29. Jul 2022, 17:05 | |
Der Tuner hat ein Valvo-Frontend FD1. Warum sollte die Kapazität der Oszillatordiode jetzt so driften? Passiert das Driften auch mit AFC? Am AFC-Schalter sind zwei 10uF-Elkos verdächtig, auch die anderen kleinen Elkos prüfen. Bleibt die Abstimmspannung wirklich stabil? Wenn ja, auch die Betriebsspannung in RF und ZF auf Stabilität prüfen. Wenn alle Spannungen stabil, die primäre Spule (F102 bl) des Demodulators nachstellen. |
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hf500
Moderator |
#4 erstellt: 29. Jul 2022, 17:39 | |
Moin, zunaechst sollte festgestellt werden, ob tatsaechlich der Tuner laeuft (hat der FD1A nicht einen Zaehlerausgang?) oder ob es der ZF-Verstaerker ist, der da irgendwo auf Wanderschaft geht. Wenn man mit etwas nachstimmen den Empfang wiederherstellen kann, die angezeigte Feldstaerke aber dann kleiner ist, halte ich es fuer moeglich, dass das Problem im ZF-Verstaerler liegt. Man bekommt das Signal mit der Nachstimmung zwar wieder in die Durchlasskurve der ZF, aber der Verstaerker selbst ist verstimmt und erreicht nicht mehr die volle Verstaerkung. 73 Peter |
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holli05
Stammgast |
#5 erstellt: 29. Jul 2022, 18:12 | |
Der FD1 hat noch keinen Zählerausgang. Wenn die ZF nicht mehr paßt, müssen die Keramikfilter geprüft/getauscht werden. Wenn der erwähnte Signalgenerator ordentlichen Sinus macht, könnte die Durchlaßfrequenz/-kurve durch Einspeisen von variierter 10,7MHz Frequenz am FE-Ausgang und messen/oszillographieren irgendwo nach F101 oder evtl. auch am HA1137 aufgenommen werden. Das natürlich ohne angeschlossene Antenne und im erwärmten Zustand/nach ausreichender Betriebszeit. |
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not0815
Inventar |
#6 erstellt: 29. Jul 2022, 19:21 | |
Hallo und danke für Eure Unterstützung. AFC ist abgeschaltet. Die Elkos C152, C153, C154, C156, C 157, C104, C108 wurden bereits gewechselt. Die Betriebspannungen 33V (U-Abst.), 14.6V und 12,2V (FE) sind stabil. @Elektronator Das Abstimmpoti (R13) hat 22KOhm und scheint einen log.Verlauf zu haben. Über R194 (gemessen 4.65k) fällt nach dem Einschalten eine Spannung von ca. 220mV / 88MHz (1,5V / 108MHz) ab und pendelt sich nach ca. 10 Min. Betriebszeit bei ca. 75mV / 88MHz (400mV /108MHz)ein. Bei ausgezogenen FE liegt der Spannungsabfall unter 0,5mV. Wo geht der Strom im FE hin? @holli05 Ein Trimmen des Demodulators brachte nichts. Falls die Filter hin sein und getauscht werden sollten, wäre dies wohl der Tod des Geräts. Gruß Sven [Beitrag von not0815 am 29. Jul 2022, 20:18 bearbeitet] |
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holli05
Stammgast |
#7 erstellt: 29. Jul 2022, 20:43 | |
Wenn keine Lötbrücke vorhanden, ist ein 68k Vorwiderstand und/oder eine C-Diode kaputt. |
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Elektronator
Stammgast |
#8 erstellt: 29. Jul 2022, 20:54 | |
Der Strom ist viel zu hoch, wohin er fließt musst du nun herausfinden. Also Tuner öffnen. Bei entfernten Abschirmungen stimmt der Abgleich nicht mehr, aber das macht nichts, hier genügen ja Gleichspannungsmessungen zur Fehlersuche. Wenn du Glück hast, ist nur der Keramikkondensator C65 (10 nF) defekt. (Bezug: Tuner FD1F aus dem verlinkten Wega-Servicemanual) C65 auf mindestens einer Seite auslöten und Gerät in Betrieb nehmen. Fließt immer noch Strom in den Tuner? Wenn ja: Spannung über den Widerständen R51, R56, R58 und R67 (je 68 kΩ) messen. Über einen dieser vier Widerstände und die dahinter liegende Kapazitätsdiode wird der Strom nach Masse abfließen. Tipp: Voltmeter fest mit der Abstimmspannung verbinden und erst danach an den Widerständen messen. An den Widerständen sind die Kapazitätsdioden angeschlossen, die sind relativ empfindlich gegen ESD. Ich klemme zusätzlich einen Widerstand mit ca. 1 MΩ an die Messleitung und nehme den freien Draht des Widerstands als Tastspitze. |
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not0815
Inventar |
#9 erstellt: 29. Jul 2022, 23:58 | |
Danke an alle für die Hilfe und einen besonderen Dank an Elektronator Habe den Fehler gefunden! Der R58 (68k) war auf der Seite zu D53 sehr lang durch die Platine gesteckt und nicht kurz genug abgeschnitten. Da zwischen der Schirmdose und Platine keine Isolation lag ( ich weis nicht ob original dort eine drin war ) gab es Kontakt mit dem etwas verbeulten Schrimdosendeckel (Masse). Anschluss des R gekürzt, dünne Pappe in den Deckel und alles war fein. Pegel ist jetzt auch vorhanden und Skalenabgleich mit R9,R11, R14 machte nun auch keine Probleme mehr. Gruß Sven |
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gst
Inventar |
#10 erstellt: 30. Jul 2022, 09:22 | |
Glückwunsch für die erfolgreiche Reparatur! Ich hatte hier noch einen Valvo-Tuner liegen mit der dem Valvo-Brief für die Muster-Applikation, aber da du den Fehler schon gefunden hast, brauche ich gar nicht Angeboten kommen. Da können wir uns ja noch lange existierende UKW-Sender wünschen. gst |
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Valenzband
Inventar |
#11 erstellt: 30. Jul 2022, 11:05 | |
Du erwähnst mehrfach den FD1A, verbaut ist aber wohl der FD1F mit dem "F" für MOSFET. Das ist eine Weiterentwicklung, der Vorläufer "FD1/A" hatte einen Bipolartransistor am Eingang und noch keinen AGC Eingang. Der nun verbaute Osz. Transistor ist im Mittel etwas rauschärmer und hat mehr Reserve im oberen Abstimmbereich. Für Wega gab es auch einen FD1W, der solide Spulenkörper im HF und Osz. Teil hat. In der normalen FD1/A Serie waren fast ausnahmslos offene Luftspulen aus CuL Draht. Manchmal wurde noch etwas Schaumstoff in die Osz. Spule gepackt um die Mikrophonie zu reduzieren. |
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hf500
Moderator |
#12 erstellt: 30. Jul 2022, 18:23 | |
Moin, interessant. Aber wirklich nicht aussergewoehnlich, es zeigt, mit was man so alles rechnen muss. Also: Bei Funktionsstoerungen das Zeug genau ansehen, auch unter Schirmdeckeln. 73 Peter |
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Elektronator
Stammgast |
#13 erstellt: 30. Jul 2022, 19:43 | |
Genauso macht man das. Guten Empfang mit dem schönen Gerät. |
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