Denon PMA-790 defekt und überholungsbedürftig

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Hifihoppie
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 23. Aug 2022, 20:00
Guten Abend zusammen.
Gestern erhielt ich mal wieder ein Gerät, das fast perfekt in mein Beuteschema passt.
Einen Denon PMA-790, ein Top-Modell aus den frühen 1980er Jahren.
Optisch in gutem, wenn auch nicht makellosen Zustand, reinigungsbedürftig natürlich, aber allgemein in gutem Zustand, auch die Holzseitenteile sind noch optisch gut.
Angabe des Verkäufers: Ein Kanal vezerrt stark, der andere wäre in Ordnung.

Da diese Geräte so allmählich kaum noch erschwinglich werden, der Vintage-Hifi-Markt beruhigt sich trotz Gaswucher und Ukraine-Krieg noch immer kaum, konnte ich einen guten Preis aushandeln.

Nach dem Öffnen des Gerätes ein kleiner Wehrmutstropfen, denn anscheinend wurden hier gefühlt einige Liter Kontaktspray reingesprüht.
Die bekannten ekelhaften Rückstände, ölig, teilweise wie Wachs.

Das muss gereinigt werden, aber ich denke, ich drang schnell zum Fehler vor.
Auf der unteren Platine, auf der die Spannungsverstärker untergebracht sind, fand ich einige thermisch stark beanspruchte Lötstellen rund um die Transistoren vor.
Diese wurden mehr "nachgebraten" als nachgelötet.
Nach Auslöten der Bauelemente und Reinigen dieser Lötstellen konnte ich zwei 2SA916 TR12 und TR14 mit unterbrochenen Basis-Emitter-Strecken feststellen.
Diese Transistoren, im linken Kanal sind es TR11 und TR13, sind auch die am stärksten thermisch belasteten Transistoren.
Ich werde sie wohl durch 2SA1145 ersetzten, diese verwendete Denon bei späteren Geräten an ähnlicher Stelle.

Jetzt ist erst mal Schluss für heute.


[Beitrag von Hifihoppie am 23. Aug 2022, 20:48 bearbeitet]
Hifihoppie
Ist häufiger hier
#2 erstellt: 26. Aug 2022, 06:13
Und weiter gehts bzw ging es gestern.

Reinigung der beiden Schiebeschalter für Record-Select und Phono-Umschaltung,
Der Spannungsverstärker bekam neue Elkos, wobei die 22µF/50 Bipolar Muse-Elkos noch nicht geliefert wurden.

Beim Drehen des Lautstärkereglers waren tickende Geräusche zu hören, ich befürchtete schon das schlimmste....
War aber harmlos, lediglich die Massefeder hinten im Poti war von der Achse gerutscht und schliff an der oberen Kunststoffabdeckung des Schleifers.
Es ist ein Noble-Poti verbaut, das Gegenstück zu den blauen Alps.
Die Noble lassen sich noch einfacher zerlegen als die Alps.

Danach von hinten: Auch die Rückplatte war Kontaktspray-verschmiert, also alles ausbauen, die Chinch-Buchsen-Blöcke mussten raus, ebenso wie die LS-Klemmen und die LS-Relais.

Die bekommen zusammen mit der Rückplatte eine Bref-Dusche, dann abwaschen mit Wasser und gut in der Sonne trocknen lassen.
Hifihoppie
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 29. Aug 2022, 18:13
..Und weiter gehts...
In der Zwischenzeit habe ich die LS-Relais gereinigt, ebenso die Rückseite wieder zusammengebaut.
Anschließend die vom Vorbesitzer hineingepfrimelte Einschaltstrombegrenzung ausgebaut und dann einfach mal eingeschaltet.
Ruheströme normal, keine Gleichspannung an den Ausgängen..
Aber die Schutzschaltung schaltet die Relais nicht frei.
Da ich aber den "Rest" weiter überprüfen wollte, habe ich sie einfach erstmal überbrückt und ich muss sagen, das Ding klingt wieder, und wie ich finde, hervorragend!
Alles in Ordnung, die Klang- und der Balanceregler knisterfrei, ebenso die Schalter.
Nur der Umschalter für die MM/MC-Umschaltung braucht noch etwas Zuwendung.
Vermutlich habe ich den Aktuator nur falsch aufgesteckt.

Mit der Schutzschaltung beschäftige ich mich später.
Prim2357
Inventar
#4 erstellt: 29. Aug 2022, 18:28
Glückwunsch zu dem tollen Verstärker, den hatte ich über 20 Jahre lang in Betrieb.
Leider hat auch bei meinem der Defektteufel zugeschlagen, und nach drei verschiedenen Werkstättenbesuchen ohne Erfolg bzw. der Aussage irreparabel habe ich mich davon getrennt.
Der war noch komplett makellos.....optisch gesehen.

Viel Spaß damit
Hifihoppie
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 29. Aug 2022, 19:33
Das tut mir leid, denn ich sehe hier in diesem Gerät nichts, was, na ja, bis auf einen defekten Netztrafo, nicht reparabel sein sollte.
Teuer kann es werden, wenn die beiden Siebelkos 33.000µF/71V ersetzt werden müssten.

Ich habe noch festgestellt, dass das Relais für die Lautsprechergruppe B Spulenunterbrechung hat.
Warscheinlich ist der HA12002 der Schutzschaltung noch defekt und die Glülämpchen müssen erneuert werden.
Die Lämpchen sind schon unterwegs.
Hifihoppie
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 02. Sep 2022, 20:41
So, nachdem nun alle weiteren Teile eingetroffen waren, konnte es weitergehen.
Zunächst mal die beiden LS-Relais, diese tauschte ich aus gegen solche von Omron, die ich sehr günstig bei meinem Zulieferer bekam.
Danach funktionierte auch die Einschaltverzögerung wieder so wie es sollte.
Neue Glühlämpchen für die Quellenanzeige und den Aktuator für die Phono-Umschaltung richtig aufgesteckt und....fertig ist er.

Bis auf ein paar kleinere Kratzer auf der Oberseite der Frontplatte sieht er auch (wieder) gut aus.
Vielleicht werde ich ihn behalten.
Prim2357
Inventar
#7 erstellt: 02. Sep 2022, 21:38
Und wenn nicht, kostet er was?
Hifihoppie
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 03. Sep 2022, 05:57
Wie schon geschrieben, bin ich von dem Gerät sehr angetan.
Aber sollte ich ihn verkaufen wollen, dann soll der Markt entscheiden.
Wenn man sich die Sofortkaufpreise anschaut, werden dort teilweise absolute Gaga-Preise verlangt und keiner kann so richtig einschätzen, wo den der Marktwert liegen könnte, der dann auch für meine Vorstellung ein fairer Preis wäre.
Bei diesem Gerätchen kommt hinzu, dass selten mal einer auf dem Markt erscheint.
Aber ich bin mir noch nicht im klaren...
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