HIFI-FORUM » Reparatur & Wartung » Hifi-Klassiker » Denon PMA-777 Phonoteil ist tot | |
|
Denon PMA-777 Phonoteil ist tot+A -A |
|||||||
Autor |
| ||||||
Seimalanders
Stammgast |
#1 erstellt: 18. Jun 2023, 19:44 | ||||||
Nabend, Leider funktioniert weder MM noch MC an meinem Verstärker, den ich schon seit Ewigkeiten hier stehen, aber nie getestet hatte. Auch beim Umschalten von Phono 1 auf Phono 2 ist es nicht besser. Es wird kein Signal, weder links noch rechts, ausgegeben. Was aber auffällt: Wenn ich von irgendeiner anderen Quelle auf Phono umschalte oder von Phono auf eine beliebige Quelle umschalte, ploppt es - je nach Stellung des Laustärkereglers - mehr oder weniger laut in den Boxen. Als wenn die Empfindlichkeit sehr hoch wäre (maximale Verstärkung). Das Grundrauschen ist dabei ebenfalls sehr hoch. Ich habe festgestellt, dass die Spannungen an R 117 und R 119 fehlerhaft sind (unten im Bild rot geschrieben). Da beide Kanäle nicht laufen, vermute ich einen Fehler in den gemeinsamen Versorgungen (blau gekennzeichnet), wobei der rechte Kanal nur als Block angedeutet ist. Die grün markierten Spannungen und Bauteile sind in Ordnung. Hat jemand eine Idee, wie ich strukturiert weiter vorgehen soll? Die JFETs prüfen? Oder die gelb markierten Bauteile? Bin ich völlig auf dem Holzweg? |
|||||||
CarlM.
Inventar |
#2 erstellt: 18. Jun 2023, 20:12 | ||||||
Die Spannungsversorgung liefert doch überall akzeptable Werte. Die Spannungen hinter den beiden Widerstaänden 2,2k beträgt ja zusammen 12 V. Da ist also von einer Schieflage auszugehen, so dass durch TR101 und TR105 stark unterschiedliche Ströme fließen. Die Ursache dafür kann ganz woanders liegen. Ich würde zunächst (Netzstecker gezogen) die Schalter "durchklingeln" SW101, SW102, SW103. Wenn PHONO solange nicht benutzt wurde, können durchaus die Schalter völlig inaktiv sein. Dies gilt auch für MM-MC. Dann solltest Du parallel an den Widerständen des anderen Kanals messen. Zu den typischen Verdächtigen gehört natürlich der Elko 100 µF 10V C143. Den würde ich unbesehen austauschen. Den Trimmer VR103 zumindest prüfen: Messen und Sichtprüfung auf Korrosionsspuren. p.s. Ein Ploppen spricht immer für defekte Koppelelkos, weil Gleichspannung nicht unterdrückt wird. Hier wird aber auch die Spannungsdifferenz am Eingang des IC101 NJM4560 von 8 VDC (mit) ursächlich sein. Ist es sicher, dass der Dreher ohne Defekt ist? [Beitrag von CarlM. am 18. Jun 2023, 20:20 bearbeitet] |
|||||||
|
|||||||
MosFetPapa
Stammgast |
#3 erstellt: 18. Jun 2023, 21:57 | ||||||
Hi, da beide Kanäle ja gleichermaßen betroffen sind würde ich mal ganz stark auf einen zerschossenen OP (IC101) tippen. Mit +/-19,7V Betriebsspannung wird der ohnehin schon überm Limit betrieben. Da braucht es nicht mehr viel an Spannungsspitze zum Kill. Gerät ist auf 240V umgestellt bzw, umstellbar? Die Betriebsspannung evtl. bei der Reparatur mit Vorwiderständen und Z-Dioden auf +/-18V begrenzen. Viel Erfolg |
|||||||
Seimalanders
Stammgast |
#4 erstellt: 21. Jun 2023, 17:52 | ||||||
Danke euch beiden für die Unterstützung. Tatsächlich hatte ich die zweite Hälfte des doppelten Op-Amps, der außerdem für den rechten Kanal zuständig ist (im Schaltbild des rechten Kanals nur angedeutet) übersehen. Ich habe nun den NJM4560 vorübergehend gegen einen neuen NJM4558 getauscht, den ich noch hier liegen hatte. Allerdings ändert sich das Verhalten nicht, die Spannungen an den beiden Widerständen sind unverändert. Wobei das mit dem OP wirklich sehr wahrscheinlich klingt, da er ja von Haus aus schon deutlich über seiner Spezifikation betrieben wird. Eine Umstellung der Netzspannung ist, weder außen noch innen, vorgesehen. Der Trafo hat nur eine einfache Primärwicklung ohne weitere Anzapfungen. Alle Schalter hatte ich vorab gründlich gereinigt. Der Dreher ist intakt. Der Kondensator C143 war vom ESR recht hoch, wurde ausgetauscht. Auch das brachte keinen Unterschied. Ich habe den Schaltplanausschnitt um die o.g. Prüfungen erweitert. Vielleicht gibt es neue Hinweise!? |
|||||||
CarlM.
Inventar |
#5 erstellt: 21. Jun 2023, 18:06 | ||||||
Wenn das IC gewechselt wird, solltest Du einen NE5532 nehmen. Der verträgt +/- 22 VDC. Ein DIP-8-Sockel erleichtert das Wechseln und minimiert die thermische Belastung des IC (weil es nicht verlötet wird). Hast Du den Schalter W103 (Input Phono) getestet? |
|||||||
MosFetPapa
Stammgast |
#6 erstellt: 22. Jun 2023, 00:47 | ||||||
Mit den 8V Differenzgleichspannung an IC101 bist du dem Fehler schon mal dicht auf den Fersen. Beide Kanäle identisch? --> messen und posten Dann müßten die OP-Ausgänge IC101 Pin 1 & 7 gleichspannungsmäßig durchgesteuert sein --> messen und posten Welche Gleichspannung an den 741er Ausgängen (Pin6)? --> messen und posten OP (ic101) ist gesteckt? Dann mal entfernen und die diff-Spannungen 2-->3 und 5-->6 --> messen und posten. Welche Gleichspannung stellt sich an den 741ern an den Ausgängen (Pin6) ohne IC101 jetzt ein? --> messen und posten Dann mal schauen, wie identisch die Fehlerbilder beider Kanäle tatsächlich sind. Zum weiteren eingrenzen die FET-Eingangsstufen ins Auge fassen. FET's und Beschaltung entweder Gleichspannungsmäßig weiter vermessen und/oder Bauteilweise prüfen. z.B. mal GND-Widerstand vom Gate Tr105/106 mal messen. 47k oder 200R je nach Schalterstellung OK? Dann mal weiter schauen. Irgendwo muß die Gleichspannungsschieflage ja her kommen. Wenn Du Pech hast sind FETs defekt was Dir dann die meisten Probleme bei der Ersatzbeschaffung macht. Viel Erfolg |
|||||||
Poetry2me
Inventar |
#7 erstellt: 22. Jun 2023, 17:01 | ||||||
Ich habe mir erlaubt, den Schaltplan des Denon PMA-777 Phono Equalizer nachzubearbeiten, damit man mehr erkennt. Erst einmal zur Diagnose: Da es sich um ein rückgekoppeltes System handelt, wirken sich die meisten DC Fehler im System auf das gesamte System aus. Eine Schieflage im Eingangsdifferenzverstärker muss deshalb überhaupt nicht bedeuten, dass dort der Fehler liegt !! Im Eingang sind zwei Eingangsdifferenzverstärker über Folded Cascode miteinander verbunden. Das heißt, sie arbeiten auf die selben Ausgangswiderstände R117 und R119, können sonst aber von einander unabhängig arbeiten. Zumindest für DC ist das hier auch der Fall. Bitte bei der Fehlersuche bedenken. Zur Fehlersuche: Eingangs-FET sind wesentlich seltener defekt, als andere Bauteile. Bauteile, die bei Klassikern häufig von Alterung betroffen sind, wären: a) Elkos b) Zenerdioden c) hochohmige Widerstände ... Elkos brauche ich nicht erklären und hattest Du bereits auf dem Radar. Daher würde ich dringend mal die 30V Zenerdiode D107 prüfen, ob wirklich noch ca. 30V daran anliegen. Sollte diese Diode einen Fehler haben, wäre die Versorgung des OpAmp µPC741 gestört und der DC Servo inoperabel. Als nächstes würde ich den Widerstand R129 (2,7 MOhm) überprüfen, der den DC Servo Output an die Gegenkopplung liefert. Auch die Spannungsregler müssen natürlich korrekt arbeiten und ihre Ausgangsspannung von knapp +/-20V liefern. Übrigens sind nach meiner Erkenntnis neuere NE5532 OpAmps nicht mehr alle bis 22V betreibbar, wenn man neueren Datenblättern glauben darf. Speziell dann, wenn chinesische Nachbauten drin stecken, wird es ohnehin schwierig mit Spannungen jenseits von +/-18V. - Johannes |
|||||||
Poetry2me
Inventar |
#8 erstellt: 07. Jul 2023, 21:07 | ||||||
Was ist daraus geworden? |
|||||||
Seimalanders
Stammgast |
#9 erstellt: 12. Jul 2023, 06:05 | ||||||
Guten Morgen, Ich habe tatsächlich schon ein schlechtes Gewissen, weil ich mich nicht mehr gemeldet habe. Das liegt daran, dass ich seitdem keine Zeit gefunden habe, die empfohlenen Dinge mit der gebotenen Sorgfalt umzusetzen (aufgrund Gartenarbeit, Photovoltaik-Projekt, Nebenjob, Tochter aus 1. Ehe, Tochter aus 2. Ehe usw.) Morgen geht es für 2 Wochen auf Tour, dann habe ich zwar diese Themen erst einmal nicht mehr, aber es bleibt ja einiges liegen. Ich werde den Faden hier auf jeden Fall weiterführen, kann aber derzeit nicht sagen wann. Allen noch weiterhin schöne und sonnige Tage. |
|||||||
Poetry2me
Inventar |
#10 erstellt: 12. Jul 2023, 12:41 | ||||||
Alles gut, ist ja Hobby. Schönen Urlaub! |
|||||||
Seimalanders
Stammgast |
#11 erstellt: 28. Okt 2023, 19:41 | ||||||
So, das Wetter wird schlechter - es kann weiter gehen Allerdings komme ich nicht weiter. Habe alle Elkos geprüft, sind okay - wieder grün markiert. Dann habe ich am OP an Pin 1 (links) und Pin 7 (rechts) gemessen. In beiden Fällen fast voll ausgesteuert, siehe eingetragene Spannungen. Die blau eingetragenen Spannungen sind die, die ohne IC101 gemessen werden. Im Falle von IC103 bzw. IC104 (EQ-741) ist die Spannung mit oder ohne IC101 gleich. Eine leichte Schieflage der Spannungen liegt auch dort vor - ändert sich auch nicht bei Verdrehen von VR103/VR104. Dass die knapp +-20 V anliegen, war ja schon dokumentiert, ebenso wie die beiden Spannungen an der Zener-Diode, die gemeinsam etwa 30 V ergeben. Das scheint okay zu sein!? Hoffe, es hat noch jemand Ideen zum weitermachen |
|||||||
CarlM.
Inventar |
#12 erstellt: 28. Okt 2023, 21:59 | ||||||
Das Sinnvollste wäre der Einsatz eines Signalverfolgers. Ansonsten: Beide IC-Plätze mit DIP-8-Sockeln versehen und ICs ersetzen. Das Equalizer-IC gibt es hier: https://www.ebay.de/...tkp%3ABk9SR4SQsITvYg Plopp-Geräusche etc. sind häufig verursacht durch fehlende GND-Verbindungen (Risse an Leiterbahnen der Buchsen etc.) oder durch defekte Koppelelkos. Da stellt sich die Frage, wie sie geprüft wurden. Kapazität messen reicht nicht aus. Auch hier würde es ein Signalverfolger an den Tag bringen. Signalverfolger kann man auch billig selbst bauen. Das Wichtigste ist der Tastkopf mit einem Kondensator, der die Gleichspannung abtrennt. [Beitrag von CarlM. am 28. Okt 2023, 22:00 bearbeitet] |
|||||||
Poetry2me
Inventar |
#13 erstellt: 31. Okt 2023, 12:22 | ||||||
In Deinen Messergebnissen ist deutlich eine Schieflage festzustellen, aber noch nicht ganz, woher sie kommt. Wie oben schon beschrieben: Dies Alles ist eine gegengekoppeltes System, in dem die gesamte Schaltung versucht, einen Fehler auszuregeln. Da liegen dann alle ALLE Spannungen daneben. Ich würde noch mal den Fokus auf Versorgungsspannungen legen: a) Die Spannungen an den Spannungsreglern für +/- 19,7V (jeweils Emitter von TR604 und TR606) b) Versorgung IC101 Pin 4 (-19,7V) und 8(+19,7V) c) Versorgung des jeweiligen DC Servo IC103 und IC104: Pin 7 (+15,4V); Pin 4 (-15,5V) Die Spannungen +/-15,4V für die beiden DC Servo ICs werden mit einer Zenerdiode D107 (30V) erzeugt, welche quasi "schwebend" zwischen den beiden Rail-Spannungen +/-19,7V hängt. Dazu wird eine Kette gebildet:
Hier die verbesserte Schaltplan Darstellung mit farblich markierten Soll-Spannungen: [Beitrag von Poetry2me am 31. Okt 2023, 13:31 bearbeitet] |
|||||||
Poetry2me
Inventar |
#14 erstellt: 06. Apr 2024, 06:23 | ||||||
Wie ist es denn weitergegangen? |
|||||||
Seimalanders
Stammgast |
#15 erstellt: 11. Apr 2024, 03:12 | ||||||
Guten Morgen, Ich hatte die letzten beiden Posts wie beschrieben überprüft. Leider ohne Erfolg. Teilweise waren diese Dinge schon durchgeführt, siehe grüne Kringel um die Spannungen (= OK). Die Elkos wurden alle ausgelötet und bzgl. ESR etc. geprüft. Das mit der Masse (sowohl vom Gehäuse als auch vom Mittelabgriff des Trafos) hielt ich für sehr plausibel. Die ist aber überall vorhanden. Leider habe ich keine Geduld mit Dingen, die nur mit erhöhtem Zeitaufwand zu lösen sind. Daher liegt der Verstärker erst einmal für unbestimmte Zeit herum. Sicherlich werde ich eines Tages alle offenen Themen angehen. |
|||||||
Poetry2me
Inventar |
#16 erstellt: 12. Apr 2024, 07:22 | ||||||
Alles gut, ist ja Hobby. Meiner Meinung nach ist der Fehler beim DC Servo OpAmp. EDIT: Der µPC741 ist einer der ersten OpAmps die es jemals zu kaufen gab, ein Dinosaurier. Die Schaltung hat eine Besonderheit: Die Feineinstellung des Offset mittels "Balance" 100k Poti zwischen Pin 1 und Pin 8, der Schleifer wird mit negativer Versorgung verbunden. Das selbe Schema ist auch beim Standard OpAmp der 1990er Jahre NE5534N so machbar, mit selber Pinbelegung. Ich würde gar nicht mehr lange herummessen. Alle drei OpAmps sockeln (ein stereo OpAmp NJM4560DX + die beiden µPC741) und die beiden einzelnen µPC741 auswechseln gegen NE5534. In der Balance Schaltung vom NE5534 ist lediglich in zusätzlicher 22kOhm Widerstand von -V zu Schleifer einzufügen. - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 12. Apr 2024, 13:41 bearbeitet] |
|||||||
Valenzband
Inventar |
#17 erstellt: 12. Apr 2024, 08:41 | ||||||
Irrtum, der uA741 kam erst um 1968 auf den Markt. Ab 1962 wurde der uA702 von Fairchild als erster OP in integrierter Technik entwickelt und ca. 1964 auf den Markt gebracht. Dazwischen, ca. 1965, gab es noch den uA709. Maßgeblich beteiligt war dieser freundliche Herr: Robert Widlar [Beitrag von Valenzband am 12. Apr 2024, 08:50 bearbeitet] |
|||||||
Valenzband
Inventar |
#18 erstellt: 12. Apr 2024, 09:17 | ||||||
Vorsicht: Der NE5534 ist leider erst ab G>3 stabil, weshalb er an der Stelle von IC103 zu HF-Schwingungen führt es, sei denn man fügt weitere exterene Kompensationselemente hinzu. [Beitrag von Valenzband am 12. Apr 2024, 09:18 bearbeitet] |
|||||||
Poetry2me
Inventar |
#19 erstellt: 12. Apr 2024, 13:10 | ||||||
Du meinst also, die 100µF in der Gegenkopplung des DC Servo reichen nicht als Kompensation? Bin mal gespannt auf die Erklärung. Und danke für die Betonung, dass der 741 tatsächlich ein Dino war/ist. Vielleicht eher aus dem Jura und nicht aus dem Trias? - Johannes |
|||||||
Valenzband
Inventar |
#20 erstellt: 12. Apr 2024, 14:28 | ||||||
Gerne: 1) Zuerst einmal bietet dein Unverständnis wirklich keinen Grund zur Überheblichkeit. Stichwort "dünnes Eis". 2) Die 100uF sind keine "Kompensation", sondern eine Gegenkopplung und hier das eigentliche Problem. Schau einmal ins Datenblatt des 5534, darin steht doch schwarz auf weiß: "These operational amplifiers are internally compensated for a gain equal to or greater than three". Hmmm, was wohl dieser 100uF Kondensator hinsichlich gain bewirkt?
Problem damit? Einmal abgesehen davon, dass es eben genannte Vorgänger auf IC Basis schon vor dem 741 gab, Burr Brown und Teledyne/Philbrick boten schon weit früher OP Module an. Seit einiger Zeit von einschlägigen "Goldohren" wieder ge-hyped, von wegen "diskrete" OPamps. P.S.: Wie man sieht hast du deinen vorigen Beitrag an der diesbezüglichen Stelle nachträglich editiert. [Beitrag von Valenzband am 12. Apr 2024, 17:28 bearbeitet] |
|||||||
Poetry2me
Inventar |
#21 erstellt: 12. Apr 2024, 22:15 | ||||||
Lies Dir einfach mal durch, was eine Lead Compensation ist, dann klärt sich das. Aber durch herumtheoretisieren kommen wir mit dem Problem nicht weiter. Einfach einen neuen Single OpAmp rein und fertig. Bei einem DC Servo ist die Auswahl nun wirklich nicht kritisch. Da geht ja sogar ein µPC741. |
|||||||
Valenzband
Inventar |
#22 erstellt: 13. Apr 2024, 08:43 | ||||||
Du hast offenkundig wieder einmal gar nichts verstanden und redest mit wahllosen, aber unzutreffenden, Fachbegriffen einfach weiter drauf los. Deine "Lead Compensation" ist Teil der Gegenkopplung und, wie bereits erklärt, hier der Auslöser des Problems, nicht dessen Lösung
Eine funktionierende Theorie ist nun einmal die Grundlage allen Verständnis und damit aller Lösungen. Wer diesen Zusammenhang nicht erkennt, oder wie du sogar frei bekennend ablehnst, lebt halt in (s)einer Phantasiewelt. Dein Auftreten ist daher bereits durch deine eigene Standpunktbehauptung ("Theorie braucht man gar nicht") ein sehr gutes Beispiel für den Dunning-Kruger-Effekt, ganz linke Seite des Graphen, blaue Linie.
Klar doch. Am besten auch noch Diesel in den Tank vom Super-Ingo
Auch ein DC Servo ist aus dieser Welt und folgt daher den Gesetzen von E-Technik und Physik. Daher ist eben nicht jeder OP geeignet, aus einem oder z.T. auch mehreren Gründen. Hier ist es eben "nur" die dyn. Instabilität des 5534 in dieser Schaltung (s. Datenblatt und Anwendungshinweise).
Der ist, im Gegensatz zum 5534, ja auch bei G=1 stabil und hier erwiesenermaßen geeignet |
|||||||
Poetry2me
Inventar |
#23 erstellt: 13. Apr 2024, 22:23 | ||||||
Alles kein Problem. Man bekommt den 5534 auch mit externer Kompensation (also Kondensator in der Gegenkopplung) unity gain stabil. Ein bisschen Praxiserfahrung hilft eben manchmal. |
|||||||
Valenzband
Inventar |
#24 erstellt: 14. Apr 2024, 10:09 | ||||||
Diese Idee ist, entgegen deiner "one man against all odds show", jetzt weder neu noch gar von dir und deiner "manchmal-Praxiserfahrung". Vielmehr wurde bereits in #18 auf zusätzlich notwendige Kompensationselemente beim 5534 verwiesen. Daraufhin hattest du in #19 promt doch genau das in Frage gestellt und dabei ganz nebenbei versucht, mir kackfrech an's Bein zu pinkeln. Leider steht du die ganze Zeit gegen den Wind und jetzt ist deine Hose vorne mal wieder ziemlich nass Vlt. hast du dich zuletzt deswegen in deiner Aussage inhaltlich um 180° Grad gedreht. Nur das Problem mit der Hose bleibt halt bestehen. Weil du ein bekennender Feind der Theorie bist, lass' dir nur im Vorbeigehen gesagt sein, dass sich die Kompensations-Elemente sogar ganz ohne Lötkolben berechnen lassen. @TE: Am einfachsten ist ein Austausch gegen einen Typ-gleichen OP, schließlich gibt es diesen auch noch. Falls Typen erneuert werden müssen, weil sie z.Bsp. nicht mehr erhältlich sind, sollte man sich genauer mit der Angelegenheit befassen. Das erfordert mindestens grundlegendes Wissen der Elektronik und Signalverarbeitung. Eine Herz-OP würde man schließlich auch nicht dem Metzger zutrauen, auch wenn der jeden Tag ein Herz in der Hand hielt (= "Erfahrung" ) @ all: Lasst Euch nicht von selbsternannten "Praxis-Experten" oder "Tuning-Fachleuten" veräppeln. Abgesehen von unausgegorenen und häufig fehlerhaften "Empfehlungen" kommen aus solchen Ecken regelmäßig nur Heißluftschwaden und dichte Nebel von der Selbstbeweihräucherung. Weil es hier erkennbar passt, nochmal der Hinweis auf den Dunning-Kruger-Effekt [Beitrag von Valenzband am 14. Apr 2024, 15:44 bearbeitet] |
|||||||
Poetry2me
Inventar |
#25 erstellt: 14. Apr 2024, 19:58 | ||||||
Für Manche scheint das hier hauptsächlich Frust-Abbau zu sein |
|||||||
Valenzband
Inventar |
#26 erstellt: 14. Apr 2024, 20:42 | ||||||
Sonst fällt dir wohl nichts mehr ein, von wegen sachbezogenem Inhalt? Na ja, wenigstens den Dunning-Kruger-Effekt hast du erfolgreich bewiesen, mehrfach sogar. [Beitrag von Valenzband am 14. Apr 2024, 20:52 bearbeitet] |
|||||||
atoenne
Stammgast |
#27 erstellt: 14. Apr 2024, 20:58 | ||||||
Hier ist ja was los 🤣 Ich schmeisse mal etwas Lektüre in den Raum (in der Hoffnung, dass ich keine Eulen nach Athen trage) https://www.ti.com/l...tions%20instructions. Popcorn ist leider aus. Grüsse, Andreas |
|||||||
Valenzband
Inventar |
#28 erstellt: 14. Apr 2024, 21:36 | ||||||
Diese Application Note von TI ist eine von vielen zum Thema. Wenn man das einmal durchgearbeitet hat, oder sich in Regelungstechnik auskennt, erschließen sich auch die entsprechenden Hinweise in den Datenblättern verschiedener OPs. Darauf hatte ich bereits in #20 per Zitat aus dem datasheet des NE5534 hingewiesen. Für diesen Typ gibt es gesonderte Anwendungshinweise, weil er nicht nur oft und gerne verwendet wird, sondern weil damit leicht Anwendungsprobleme entstehen können, die durch unzureichende Kompensation für g<3 auftreten. Der Hinweis darauf im Datenblatt erfolgt daher weder aus Langeweile noch aus Jux und Tollerei. Wer das nicht verstehen kann oder gar nicht erst will, weil Theorie ja meistens "überflüssig" oder gar blöd sei, sollte seine "Weisheiten" besser für sich behalten. |
|||||||
CarlM.
Inventar |
#29 erstellt: 14. Apr 2024, 22:07 | ||||||
Der Irrtum besteht darin, dass der µPC741 und der NJM5534 nicht pinkompatibel sind. Beim µPC741 ist Pin8 "n.c." also ungenutzt. Für "Balance" sind die Pins 1 und 5 zuständig. Eine Frequenzkompensation gibt es hier nicht. Beim NJM5534 sind für "Balance" die Pins 1 und 8 vorgesehen. Für die Frequenzkompensation wird ein geeigneter Kondensator zwischen die Pins 5 und 8 - der hier somit aktiv ist - gelötet. |
|||||||
Poetry2me
Inventar |
#30 erstellt: 15. Apr 2024, 08:23 | ||||||
Danke Carl |
|||||||
Valenzband
Inventar |
#31 erstellt: 15. Apr 2024, 12:42 | ||||||
Ein Irrtum ist das weniger als ein Problem durch zusätzliche Verschlimmbesserung (Drahtverhau) beim unbedachten Versuch eines 1:1 Austauschs. So oder so sprechen damit gleich mehrere Gründe gegen den "Ersatz". Von wegen "mach' doch einfach mal.." wie vom Poeten in #16 nahegelegt. [Beitrag von Valenzband am 15. Apr 2024, 12:44 bearbeitet] |
|||||||
Seimalanders
Stammgast |
#32 erstellt: 21. Apr 2024, 17:13 | ||||||
Jo, ich habe mich dann doch noch mal mit dem Teil beschäftigt. Aufgeben ist eigentlich auch nicht mein Fall Dabei versuche ich maximal (in meinen Grenzen) mögliche Analysen aus den bisher gewonnenen Daten zu ziehen. Also theoretisch noch einmal alles durchgehen. Wenn ich dann nicht weiterkomme, darf es auch gern pragmatisch werden. Ich denke, die angemessene Kombination aus Theorie und Praxis ist für mich die beste Wahl. Daher habe ich die beiden 741er EQ OPs bestellt, natürlich inklusive Sockel. Ich werde berichten. PS: Leider fehlen dem Schaltplan diverse Verbindungen auf der rechten Seite, zB die Versorgungsspanungen. Das hatte mich zunächst verwirrt - müsste man dann ggf. im Platinenlayout nachsehen. Die Messungen heute zeigten bei allen Bauteilen auf der linken und rechten Seite identische Werte, soweit gemessen. Dabei fiel der VR104 etwas aus dem Rahmen. Dieser wurde ersetzt, das Fehlerbild war aber erwartungsgemäß gleich. |
|||||||
Poetry2me
Inventar |
#33 erstellt: 21. Apr 2024, 18:54 | ||||||
Der Schaltplan hatte im Original Scan-Fehler. In meiner Version ist das "repariert", so dass nun alle Verbindungen incl. Spannungsregler korrekt verbunden sind. Außerdem hatte ich einige zusätzliche Spannungsangaben berechnet bzw. eingezeichnet (siehe Post #13) Gutes Gelingen! - Johannes [Beitrag von Poetry2me am 21. Apr 2024, 18:56 bearbeitet] |
|||||||
Seimalanders
Stammgast |
#34 erstellt: 04. Mai 2024, 08:39 | ||||||
Gestern Abend bin ich dazu gekommen, die 741C zu tauschen. Und siehe da, das war es. Alles läuft wieder fein. Ich überlege noch, die Beinchen der alten OPs zu entzinnen und nacheinander in die Sockel zu pfriemeln, um zu schauen, ob wirklich beide defekt sind, da ja beide Kanäle betroffen waren. Aber wie Johannes schon schrieb, kann die gesamte Schieflage auch von einem kanalgetrennten Bauteil herrühren. Dieses Unwissen ließ mich ja auch annehmen, dass der Fehler in der gemeinsamen Versorgung von Links und Rechts liegen müsse. "Ist ja unwahrscheinlich, dass beide OPs defekt sind". Aber so wie ich es nun verstanden habe, kann selbst einer von beiden für ein Ungleichgewicht auf beiden Seiten sorgen!? An dieser Stelle vielen Dank für die Anregungen und vor allem für die tolle Aufbereitung durch Johannes. Dadurch versteht man Dinge gleich viel besser. Auch der Austausch zwischen ihm und Valenzband war aufschlussreich. Weniger die Art des Austausches, sondern eher die Erkenntnis, dass selbst vermutlich profane Dinge deutlich komplexer sein können. Von Frequenzkompensation hatte ich in diesem Zusammenhang vorher nie gehört. Gut, das im Hinterkopf zu haben. Bin halt nur ein KüTiBa. Wünsche allen ein schönes Wochenende. Gruß, Christoph Nach Albert Einstein / Sokrates: Je mehr ich weiß, desto mehr erkenne ich, dass ich nichts weiß. |
|||||||
Poetry2me
Inventar |
#35 erstellt: 04. Mai 2024, 20:57 | ||||||
____GRATULATION____ zur gelungenen Reparatur Freut mich sehr, dass der wieder läuft! Hier war es tatsächlich etwas verzwickter, angefangen mit einem schwer lesbaren Schaltplan und einer seltsamen Gleichheit des Fehlers auf beiden Kanälen, die dazu verleitet hat, den Fehler in der Versorgung zu suchen, wo er nicht war. Um Deine Frage zu beantworten, wie die Wechselwirkung auf den zweiten Kanal entstehen kann, wenn nur einer der DC Servo OpAmps kaputt ist: Die gemeinsame +/-15V Versorgung der DC Servo OpAmps wird durch ein genauso raffiniertes wie simples Konstrukt aus zwei Widerständen und einer 30V Zenerdiode erzeugt, siehe Post #13.
Dieses Konstrukt ist leider keine superstabile Regelung, sondern hier bricht die Spannung ein, wenn einer der OpAmps einen Kurzschluss macht. Das dürfte hier wohl passiert sein. Jetzt erst mal viel Spaß mit dem schönen Klassiker, der einen recht guten Phono Equalizer hat !! - Johannes |
|||||||
|
|
Das könnte Dich auch interessieren: |
Denon pma 777 defekt contioz86 am 24.10.2013 – Letzte Antwort am 28.10.2013 – 12 Beiträge |
Denon PMA 777 Fehlersuche Der-Denon am 23.02.2018 – Letzte Antwort am 25.02.2018 – 13 Beiträge |
Denon PMA-860 rechter Kanal tot Kid123 am 24.02.2010 – Letzte Antwort am 24.02.2010 – 4 Beiträge |
Denon PMA-777 suche Schaltplan bzw. Potentiometer für Lautstärkeregelung Hubi1961 am 19.05.2017 – Letzte Antwort am 20.05.2017 – 3 Beiträge |
Glassockellampe 16 Volt/0,04 A Denon PMA 777 highfreek am 21.08.2016 – Letzte Antwort am 01.10.2016 – 5 Beiträge |
Denon PMA-757, Endstufentransistoren? Endstufenunterlagen? not0815 am 23.09.2010 – Letzte Antwort am 22.09.2013 – 5 Beiträge |
Denon PMA 500V rechter Kanal tot - (doch nicht) erfolgreiche Reparatur nachtfrost23 am 28.09.2017 – Letzte Antwort am 12.12.2017 – 16 Beiträge |
Denon PMA-560 Lars_D. am 02.03.2014 – Letzte Antwort am 10.03.2014 – 3 Beiträge |
Denon pma 1560 Umrüstung 08/14 am 20.02.2018 – Letzte Antwort am 21.02.2018 – 3 Beiträge |
Denon pma 1060 defekt ? handkaes am 15.12.2009 – Letzte Antwort am 16.12.2009 – 4 Beiträge |
Anzeige
Produkte in diesem Thread
Aktuelle Aktion
Top 10 Threads in Hifi-Klassiker der letzten 7 Tage
- Kondensator ersetzen mit höherem Wert - zulässig?
- WD40 als Kontaktspray?
- Grundig R-2000 Mutingproblem
- Entstörkondensator- Beschriftung und deren Bedeutung
- Dreh - Lautstärkeregler defekt? reagiert falsch oder gar nicht Aiwa NSX AV 320
- Problem bei Reparatur von Pioneer CT 676
- Marantz / Superscope CD-302A Tape Deck
- "Tapedeck-Reparatur" Thread
- Welche Glassicherungen/Feinsicherungen Flink oder Träge ?
- Akai GX-260D-Überholung, Transistorersatztypen?
Top 10 Threads in Hifi-Klassiker der letzten 50 Tage
- Kondensator ersetzen mit höherem Wert - zulässig?
- WD40 als Kontaktspray?
- Grundig R-2000 Mutingproblem
- Entstörkondensator- Beschriftung und deren Bedeutung
- Dreh - Lautstärkeregler defekt? reagiert falsch oder gar nicht Aiwa NSX AV 320
- Problem bei Reparatur von Pioneer CT 676
- Marantz / Superscope CD-302A Tape Deck
- "Tapedeck-Reparatur" Thread
- Welche Glassicherungen/Feinsicherungen Flink oder Träge ?
- Akai GX-260D-Überholung, Transistorersatztypen?
Top 10 Suchanfragen
Forumsstatistik
- Registrierte Mitglieder927.950 ( Heute: 10 )
- Neuestes MitgliedHallodri111
- Gesamtzahl an Themen1.557.011
- Gesamtzahl an Beiträgen21.670.609