Grundig Fine Arts 3Kopfdeck CT-905

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Hunsrück-Karl
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 11. Okt 2024, 10:50
Hallo Tapefans,
hab mir das Grundigdeck CT905 mal vorgenommen und im Netzteil eine Gleichrichterdiode mit Abriss (hochohmig) ausgemacht- Fehler war periodisch mit Abschalten verbunden und Display fehlern. Diode warm gemacht und Spg. 12V an Pin 4 gemessen- zack spg weg, kurzum Fehler war eindeutig und Diode gewechselt 1N4007 war nur zur Hand- aber ist ja kein Problem laut Datenblatt. Tape im Dauertest probelaufen gelassen- Fehler eindeutig beseitigt- toller Klang, kaum Gebrauchsspuren an Köpfen, Andruckrollen usw- äusserlich fast makellos . Tape steht also top da. Andere bespielte cassette gewechselt und Kopfhörer sowie chinch-out angeschlossen zum Hörtest- starke Verzerrung die ersten 10 sekunden, wird weniger und nach 10 sekunden ist der Klang einwandfrei. Fehler immer gleich , ob Pause, Stop , Gerät warm, Kalt. Immer nach 10 Sekunden mit abnehmender Verzerrung ist der Ton einwandfrei. Bandlauf schaut ok aus- hab allerdings nur den Deckel abgenommen und Laufwerk nicht ausgebaut- Netzteilspg sind ok. Bevor ich Eigenaufnahmen mache und tiefer einsteige hat jemand ein Tipp wo ich ansetzen kann- Fernsehtechnikerzeiten liegen bisserl zurück, mach das nur noch als Hobby- Elkos im Signalweg? glaub ich weniger ob der Regelmässigkeit und Temperaturunabhängigkeit. Dachte schon der Bandlauf brauch die Zeit um sich zu zentrieren- aber die Köpfe sind noch gelackt der Vorbesitzer wird kein Schindluder getrieben haben und mechanisch die Bandführung verkurbelt haben.Aber alles Spekulation- oszi, plan, Trenntrafo, multimeter vorhanden- danke für Eure Aufmerksamkeit .
CarlM.
Inventar
#2 erstellt: 11. Okt 2024, 12:30
Nur zur Rückversicherung, dass ich es korrekt verstanden habe:
- Die Verzerrungen sind auf beiden Kanälen in gleicher Weise und sowohl mit dem Kopfhörer wie auch via angeschlossenem Verstärker wahrnehmbar.
- Die Verzerrungen sind unabhängig von der Dauer nach dem Einschalten des Tapedecks immer für ca. 10 Sekunden nach dem Drücken der Play-Taste wahrnehmbar.

Wenn dem so ist, würde ich Elkos ausschließen. Selbst, wenn es ein Stromkreis wäre, der erst bei Wiedergabe aktiviert würde, müsste sich bei einem wiederholten Betätigen etwas ändern. Ein Elko würde ja eine gewisse Zeit geladen bleiben.

Wenn Du ein Oszi hast, könnte man mit einer Test-Cassette z.B. einen sauberen 1000 Hz-Sinus oder Reckteck abspielen und ab Wiedergabekopf "verfolgen". Dein Fehler ist ja reproduzierbar.
Rabia_sorda
Inventar
#3 erstellt: 11. Okt 2024, 12:30
Moin,

Wie definierst du "Verzerrungen"?
Verzerrungen sind immer elektronischer Natur, aber da du schon auf den Bandlauf getippt hast, scheint es mir, dass deine "Verzerrungen" auch anders gedeutet werden können.
Wenn es sich um einen Bandlauffehler handeln sollte, dann ist der Ton "schwimmend-dumpf".

Reinige erstmal ausgiebig die Köpfe, die Capstanwellen und die Andruckrollen. Letztere dürfen nicht hart, spröde und/oder glänzend sein.
Am besten wäre ein Bild ...
Ingor
Inventar
#4 erstellt: 11. Okt 2024, 12:36
Wenn es immer genau 10 Sekunden sind, würde ich mal die Muting-Schaltung anschauen, wenn es eine gibt.
Rabia_sorda
Inventar
#5 erstellt: 11. Okt 2024, 13:19
Laut Schaltplan müssten am Line-Out dazu T155/156 zuständig sein, welche aber erst gemeinsam von T157 aktiviert werden.
Diese kann man zum Testen auch erstmal ersatzlos entfernen, denn diese ziehen bei einem aktiven Muting nur das Line-Signal auf das Massepotential (= Kurzschluss).

Unbenannt

Wobei ich aber noch nie Verzerrungen durch defekte Muting-Transistoren hören konnte.
Es gab dazu immer nur unterschiedliche Pegel auf den Kanälen.


[Beitrag von Rabia_sorda am 11. Okt 2024, 13:21 bearbeitet]
Hunsrück-Karl
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 11. Okt 2024, 13:29
erstmal danke für die schnellen Antworten.
Ja genau CarlM -Fehler immer gleich und nach den 10 sekunden Ton top.genau richtig verstanden
Muting prima Ansatz- hatte ich noch nicht auf der Watchliste-
Naja wie definiere ich Verzerrungen : wie bei einem kratzenden Vol- Poti.oder abgenudelter Phononadel die total verstaubt ist- hmmm- echt nicht so einfach zu beschreiben-
ich denke muss mal ein wenig tiefer eintauchen und erstmal Eigenaufnahmen machen- wie ich schrieb sieht die Bandführung inc.Rollen, Doppel- Capstan neuwertig aus incl das Kopfbild- Azimuth- fehler schliess ich aus, da der Ton nach 10 sek (koennen auch 9 oder 11 sek. sein) absolut sauber via KH bzw chinchausgang ist..
Ich meld mich wenn ich meine Hausaufgaben erledigt habe.- habe immer nur sporadisch Zeit also bitte nicht steinigen wenns dauert. ne testcassette muss ich erst noch erstellen hab noch son alten könig-tester aus den 90ern mit sinus /dreick-Oszilator mit 1khz, 10khz und 400Hz glaub ich- hab noch paar funktionierende Tapedecks Luxman und ein Teac zum bespielen und ne gescheite Aussage treffen zu können- besten dank erstmal
Rabia_sorda
Inventar
#7 erstellt: 11. Okt 2024, 14:02

... da der Ton nach 10 sek (koennen auch 9 oder 11 sek. sein) absolut sauber via KH bzw chinchausgang ist..


Wenn es auch die ersten 10 sek über Kopfhörer verzerrt dann sind es definitiv nicht die Mutingtransistoren am Line-Out.
Diese wirken nicht beim KH.
Somit muss der Fehler weiter "vorne" liegen.

Ich würde die ganze Elektronik mal mit einem Haarfön erhitzen und dann nochmals testen.
Wenn dabei der Fehler weg sein sollte, dann ist wahrscheinlich irgendwo ein Elko oder gar Halbleiter defekt.
Diese kann man dann auch wieder gezielt mit Kältespray behandeln.
Elkos kann man aber auch einfach an einer ihrer blanken Becherstellen mit der Lötkolbenspitze erhitzen.
Hunsrück-Karl
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 11. Okt 2024, 14:19
ja natürlich- bin ja R-und F meister- nur halt lange raus seit 15 Jahren und nur noch sporadisch am reparieren für mich selbst - hab mehrere Luxman ,Yamaha Anlagen mit Phono (brauch alles kein Mensch , is aber so alles 90er Jahre Geraffel)-
aber deine Ansätze sind prima- ja gleicher Fehler via KH und Ausgang- ich hab gerade aufgebaut und ne quelle angeschlossen- mache mal Eigenaufnahme-
und bzgl. Verzerrungen hab ich ein gutes Beispiel. Die verzerrungen klingen genau so wenn du bei Aufnahme voll aussteuerst via cd , also bis 9db bzw. max. genauso sind die Verzerrungen die langsam abnehmen innerhalb der 10 sek.- also wenn du Hinterband hörst bei Aufnahme und den Masterregler von Vollausschlag auf 0db runterregelst- ich glaube so kann man die Sache am besten und verständlichsten beschreiben.
Ich mal mal Eigenaufnahme , die Sache hat mich jetzt gepackt und will bisschen weiterkommen.
ist auch mit eingeschaltetem dolby B,C , MPX Filter hat ja da eh keine Bedeutung- wenn ich mich recht erinnere ist der eh nur für Radioaufnahmen zur Trägerunterdrückung. Eigenaufnahmen mach ich ohne dolby- das am Rande und hab eigentlich nur typII Casetten- Fehler ist aber auch bei typI ferroband-
Hunsrück-Karl
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 11. Okt 2024, 14:47
so gleicher Fehler bei Eigenaufnahme und was sich sehr verwundert
wenn ich die Cassette auf Pause habe im record oder Stop modus und den Tape /Source Schalter betätige und auf source schalte ist die Verzerrung gleich , (die 10 Sek.) und dann langsam sauber wie beim Wiedergabefehler- Masterregler 0db. Also ohne jeglichen Bandtransport zwischen Source/Tape umgeschaltet- hmmm Netzteil? -Ripple auf den Versorgungsspgen. Oder ich hab mir Fehler eingebaut trotz alles Sorgfallt- stelle das ding erstmal zur Seite.besten Dank bisher und gutes WE.
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 11. Okt 2024, 14:51

und bzgl. Verzerrungen hab ich ein gutes Beispiel. Die verzerrungen klingen genau so wenn du bei Aufnahme voll aussteuerst via cd , also bis 9db bzw. max. genauso sind die Verzerrungen die langsam abnehmen innerhalb der 10 sek.- also wenn du Hinterband hörst bei Aufnahme und den Masterregler von Vollausschlag auf 0db runterregelst- ich glaube so kann man die Sache am besten und verständlichsten beschreiben.


Es wird dann ein elektronisches und kein mechanisches Laufwerksproblem sein.
Ich würde dabei erstmal auf "leicht" ausgetrocknete Elkos im WDG-Entzerrer- oder im WDG-Dolby-IC Bereich tippen.
Es gibt aber auch ein paar CMOS Schalter (4066) in den Signalwegen der Tape/Source-Umschaltung (und REC) welche hin und wieder die Hufe strecken können.
Da diese Verzerrungen aber -anscheinend- auf beiden Kanälen gleichwertig vorhanden sein sollen, würde ich meinen, dass dies dann aber eher einer gemeinsamen fehlerhaften Spannungsversorgung zuzuschreiben wäre.
Rabia_sorda
Inventar
#11 erstellt: 11. Okt 2024, 14:53

... hmmm Netzteil? -Ripple auf den Versorgungsspgen. ...




Schönes WE
hf500
Moderator
#12 erstellt: 15. Okt 2024, 18:55

Rabia_sorda (Beitrag #10) schrieb:

Da diese Verzerrungen aber -anscheinend- auf beiden Kanälen gleichwertig vorhanden sein sollen, würde ich meinen, dass dies dann aber eher einer gemeinsamen fehlerhaften Spannungsversorgung zuzuschreiben wäre.


Moin,
und daher konsequent alle Betriebsspannungen und deren zeitlichen Verlauf nachmessen.
Verzerrungen, die verschwinden, deuten auf eine zu niedrige Versorgungsspannung einer Stufe, die sich erst relativ langsam aufbaut.

73
Peter
Hunsrück-Karl
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 16. Okt 2024, 04:38
ja, gedanklich bin ich auch in diese Richtung unterwegs, die Spg sind messtechnisch ok, Oszi hab ich gerade nicht zur Hand- muss ich aktivieren. Mit Multimeter sind die -23Volt lediglich 21, nochwas Volt. Die Elkos habe ich getauscht bis auf den 2,2u /100V und den grossen 3300u/25V- die muss ich bestellen- die Z-Dioden rund um den PNP BC 327 für die zu niedrige Minusspg. und selbigen PNP werde ich auch erneuern. Das Netzteil ist ja überschaubar. Für ne Glättung zu messen ist natürlich ohne Oszi nicht so gut- mal schauen ob es der gute Hameg 203-6 noch tut. Mein Ergebnis werde ich teilen und bedanke mich für die Tips recht herzlich. Bin leider zeitlich limitiert wegen Job und Pflege von Angehörigen- von daher bitte Geduld -
Hunsrück-Karl
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 19. Okt 2024, 08:25
Hallo, Problem der Verzerrungen gelöst.
Auf dem Logikboard gab es Kontaktprobleme mit den Steckern zum Signalboard- Da sind Stifte auf dem Logikmodul die in die 5 mehrpoligen Stiftleisten auf dem Signalboard die Spannungen und Befehle verteilen. Da gab es Kontaktprobleme oder ein Pin war daneben bzw nicht richtig in der Sockelführung gesteckt. Auf jeden Fall ein selbst eingebauter Fehler mit dieser merkwürdigen Fehlererscheinung. Meine Vermutung geht dahin das ein Massestift hier der Verursacher war- und sich im festen Rhytmus von 10 Sek.die Spg. auf dem Signalboard aufgebaut haben. Das wäre für mich ne Erklärung. Angelaufen bzw. oxidiert war da nix.
Die Netzteilspg. waren alle in der Toleranz und ursächlich für den Abschaltfehler war die 12Volt Linie durch eine periodisch abreissende 1n4001. (Position D-602)
Qualitativ ist das schon ein tolles 1000Mark 3-Kopf-Deck mit Doppelcapstan und fernbedienbar über den Grundigsystembus.
Ich bedanke mich für die ausführliche und kompetente Mithilfe und wünsche ein gutes Wochenende. Gruss Christian
Rabia_sorda
Inventar
#15 erstellt: 19. Okt 2024, 13:06
Glückwunsch und viel Spaß an/mit dem tollen Deck!
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