Grundig RTV 901 rappelt beim Einschalten

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Paulus1957
Neuling
#1 erstellt: 10. Jan 2025, 20:39
Liebe Freunde alter Hifi-Geräte,
ich melde mich heute als absoluter Neuling hier, auch wenn ich schon die eine oder andere Seite des Forums studiert habe. Hier wird eine tolle und unterstützende Arbeit geleistet.

Nach der erfolgreichen Instandsetzung eines Grundig RTV 800 ist nun ein Grundig RTV 901 in Arbeit.
Es fehlt nicht viel bei diesem Gerät, lediglich ein Kanal des Magnetplattenspielers ist leiser als der andere. Aktuelle Vermutung aufgrund meiner Messungen: ein defekter Widerstand auf der Stecker-Platine.

Meine Frage an die Experten im Forum betrifft jedoch das Rappeln beim Einschalten des Geräts.
Dieses tritt vom Lautstärkeregler unabhängig auf, dauert etwa 10 Sekunden, dann läuft das Gerät völlig normal. Es ist damit nicht das normale "Einschalt-Plopp" gemeint, sondern ein Krachen und Rappeln auf beiden Kanälen.
Kann mir hier jemand bitte weiter helfen?
Ich glaube, irgendwo gelesen zu haben, dass die Auskoppelungskondensatoren etwas damit zu tun haben könnten. Wenn ja, handelt es sich dabei um die beiden großen gleichartigen Becher-Elkos beim Netzteil? Wenn ja, welche könnte ich dafür ersatzweise verwenden?

Vielen Dank für Eure Hilfe!
P.S. Ich bin blutiger Elektronik-Laie, aber ausdauernder Bastler - und liebe solche Geräte einfach sehr!
Rabia_sorda
Inventar
#2 erstellt: 10. Jan 2025, 21:18
Moin,

Die "Überschrift" ließ mich erst einen anderen Fehler vermuten ....

Ein "Rappeln" der Lautsprecher in den ersten Minuten deutet auf einen DC oder auch Oszillieren in dem NF-Signal hin.
Das kann durchaus an ausgetrockneten (tauben) Koppelelkos liegen, wobei dies bei so einem alten Gerät auch einfach nur "Standard" sein kann (sein wird). "Standard" deshalb, weil sich so ein altes Gerät in den ersten Minuten noch einschwingen muss was auch im Neuzustand so war.

P.S.:
Ich bin mit relativ alten Geräten vertraut und gerade aus genau diesem Grund verbaue ich in einigen solcher Geräte gerne LS-Einschaltverzögerungen mit (u.a.) einem DC-Schutz.
Diese sind als Fertig-Platine für wenige € erhältlich.
Bedenken muss man dabei, dass diese eine Spannungsversorgung brauchen und auch bei so einem "schwingenden" Gerät evtl. gut 1 Minute zum Durchschalten zu den LS brauchen können.
gst
Inventar
#3 erstellt: 11. Jan 2025, 14:59
Ich kann mich an das von rabia gesagte auch aus meiner Erfahrung anschließen, können sowohl defekte Koppelkondensatoren als auch defekte Kohlewiderstände aus damaliger Zeit sein. Wenn du einen Signalverfolger besitzt oder dir einen Ausleihen oder selber machen kannst, wäre es ein Weg, das Signal hinter dem Lautstärkeregler bis zur Endstufe zu verfolgen.
Vorher: Mach doch mal einen Test, ob sich an dem Knacken etc etwas ändert, wenn du die Höhen oder die Tiefen schnell veränderst. Wenn sich da nichts ändert, sitzt der Fehler "rechts" von der Klangregelstufe.
https://elektrotanya.com/grundig_rtv_901_sch.pdf/download.html
Wenn der Fehler rechts von der Klangregelstufe sitzt und du löten willst, kannst du auf Verdacht alle Elkos von C49 bis C61 austauschen (gleicher Wert, mind. 63V) und alle Widerstände von R88 bis R106 mit Metallfilmwiderständen ersetzen. Kostenpunkt sollte unter 15 Euro sein, aber löten müssten man können und 'ne Fleißarbeit ist es.
Paulus1957
Neuling
#4 erstellt: 12. Jan 2025, 19:04
Vielen Dank an rabia und gst!

Wie so oft bei vielen Bauteilen scheint es vom Symptom her betrachtet keine eindeutigen Ursachen zu geben.
Den Test mit der Klangregelung werde ich mal machen und schauen, ob sich das Problem damit eingrenzen lässt. "Signalverfolgung" klngt schon anspruchsvoller und könnte schwierig für mich werden.
Den Tausch der Kondensatoren und Widerstände (vielen Dank für die konkreten Hinweise mit den Bezeichnungen und den Link zum Schaltplan, den ich mir allerdings schon besorgt habe) werde ich in Betracht ziehen.
Dazu noch eine Frage: Würden sich bei der vorhandenen Symptomatik einzelne davon als "defekt" messen lassen?
Schlimmstenfalls leben ich mit dem "Standard" dieser alten Geräte. Das Rumpeln beim Einschalten ist zwar störend (und ich denke immer an die armen Membranen der Lautsprecher), aber nicht so schlimm, dass es einen regelrecht schmerzen würde.
Dabei kommt mir noch die Idee, dass ich die Lautsprecher vor dem Einschalten ja auch ausschalten könnte!
Mal sehen, ob das was verändert.

Liebe Grüße, Thomas
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