DDR Radio - Kassettenteil entmagnetisiern

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Stachligerigel
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Jan 2025, 22:19
Hi, ich habe einen RFT sternrecorder r4100. Wenn ich eine Kassette in meiner neueren Stereoanlage abspiele, klingt sie wunderbar. Im r4100 allerdings sehr dumpf. Also wirklich deutlich hörbar extrem dumpf. Alle bandführenden Teile wurden gereinigt. Ist die Lösung das entmagnetisieren mit einer Entmagnetisierungsdrossel, die ich bei mir gefunden habe? Ist dies für andere Teile des Radios schädlich oder kann ich ohne bedenken gemäß der Anleitung der Drossel die Tonköpfe etc. entmagnetisieren?

Dankeschön schon im Vorraus


[Beitrag von Stachligerigel am 19. Jan 2025, 09:01 bearbeitet]
analognerd
Stammgast
#2 erstellt: 19. Jan 2025, 09:24
Hallo,

ja, das dumpfe klingen kann entweder/und von Staub/Schmutz auf dem Tonkopf kommen, er sitzt nicht lagerichtig zur Tonspur und entmagnetisieren kannst du auf jeden Fall machen.
Ich würde auch alle Schalter und Taster ein paar Male betätigen um dort die Korrosion an deren Kontakten wegzuschrubben, salopp gesagt.
Bollze
Inventar
#3 erstellt: 19. Jan 2025, 13:35
Allgemein sind dieser Recorder auf eine lineare Klangwiedergabe ausgelegt, verbaut ist ein Breitbandlautsprecher.
Sollte man den Radioempfang dieses Recorders über UKW auch als dumpf empfinden, so wird man wohl auch bei der Kassettenwiedergabe nicht viel mehr erwarten dürfen. Die nachfolgenden Geräte der KR 650 oder der KR 660 wurden dann ab Werk mit einer fetten Höhen- und Bassanhebung ausgestattet, was Loudness oder sowas darstellen sollte, diese Klangbeeinflussung ist nicht abschaltbar. die Anhebung vor allen der Bässe machte meines Erachtens die Geräte bei bassstarken Musik bzw. Radionstationen unbrauchbar, teilweise dröhnen , schlechte Verständlichkeit , während dies bei den R4XXX inklusive KR 450 nicht das Problem ist.
Zum Laufwerk :
U.a. der Tonkopf kann verschlissen sein, dies führt zu einen Höhenverlust.
Ich würde als erstes mal die Spaltlage des Kopfes kontrollieren . Die Spaltlage hat einen deutlichen Einfluss auf die Höhen
Die ideale Einstellung der Tonkopfspaltlage bei den Aufnahmen- und den Wiedergabegerät ist 90 Grad zum Bandlauf. Unterscheiden sich Aufnahmegerät und Wiedergabegerät in der Spaltlage, ist mit einen Höhenverlust zu rechnen.

Spaltlage des Tonkopf verändern :
Der Pfeil zeigt die Einstellschraube bei einen Tapedeck von Technics. Die Schraube ist auf einer Feder gelagert. Bei meinen guten Deck, welches ab Werk korrekt eingestellt wurde und weil es eben gut ist, die Spaltage nicht ändert, da würde ich nie daran drehen.

Azimuteinstellung

Spaltlage ändern beim R4100, die Schraube dafür erreicht man durch die winzige Bohrung über den Kassettenfach während der Wiedergabe. Man legt die Kassette ein und startet die Wiedergabe, mit einen entsprechend dünnen Schraubendreher nun durch die Bohrung über den Kassettenfach die Schraube am Kopf erreichen. Bei diesen Gerät sollte es eine Schlitzschraube sein.
Alternativ kann man auch des Gehäuse öffnen, um an die Einstellung an dem Kopf besser ranzukommen.
Man dreht langsam an der Schraube, bis man die maximal Höhenwiedergabe erreicht.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 19. Jan 2025, 13:50 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#4 erstellt: 19. Jan 2025, 13:48
Den Tonkopf sollte man sich vor einer Azimut(h)-Verstellung mal genau(!) ansehen denn nicht selten kann an ihm ein sehr hartnäckiger (brauner) Bandabrieb haften der auch mit einer "normalen" Reinigung nicht mehr zu entfernen ist.
analognerd
Stammgast
#5 erstellt: 19. Jan 2025, 15:08
Bestätige das von Rabia Sorda.
Sein Tip diesbezüglich löste das Problem meines Grundig-Rekorders, der wieder zweikanalig spielt.
Stachligerigel
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 19. Jan 2025, 16:41
@Bollze vielen lieben Dank für die ausführliche Anleitung! Werde ich mal ausprobieren.
DB
Inventar
#7 erstellt: 23. Jan 2025, 20:37
Wie hört sich denn eine Eigenaufnahme des R4100 an?
Stachligerigel
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 07. Feb 2025, 12:36
Eigentich auch ziemlich dumpf. Nachdem ich nun den Kopf mit der Schraube eingestellt habe, habe ich eine deutliche Besserung im Klang wahrnehmen können, allerdings klingt es immer noch nicht zu 100% gut. Es ist immer noch in gewissen Maßen dumpfer als andere Kassettenteile.
Bollze
Inventar
#9 erstellt: Gestern, 07:58
Der Klang des Gerätes ist allgemein etwas dumpf, aber nicht unbedingt schlecht.
"Etwas Dumpf", das war damals in den 80er auch mein erster Eindruck von diesen Geräten , ich war damals einen Geracord GC 6020 gewöhnt.
Ich würde mal die Kassettenelektronik auf Schneemänner untersuchen, dass sind die weissen Elkos, die dürften normalerweise defekt sein, aber was meist einen Ausfall des Laufwerks mit sich ziehen müsste, was hier nicht der Fall ist, Man kann auch mal alle Elkos pauschal mal tauschen, dass es dadurch viel besser klingt, glaube ich nicht. Ausserdem sind sämtliche Kabel angelötet auf der Platine, die auch gern mal abreissen, wer sich dann kein Bild angefertigt hat oder den Schaltplan nicht lesen kann, muss dann raten.. wohin gehört der grüne Draht ? z.B.
Man kann sich eine Drossel beschaffen und das Teil entmagnetisieren, der Effekt ist meist sehr gering und fällt eigentlich nur bei wirklich hochwertige Klangwiedergabe ins Gewicht.
Bollze


[Beitrag von Bollze am 08. Feb 2025, 08:10 bearbeitet]
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