Cassettendeck Nordmende CD 1000 Aufnahmen klingen schlecht, Kopf kaputt?

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JonasH
Stammgast
#1 erstellt: 17. Sep 2008, 16:31
Hallo,
mein Nordmende-Cassettendeck CD-1000 nimmt nicht richtig auf.
Nachdem ich den Tonkopf neu justiert habe, spielt es jede fremdbespielte Cassette ab und klingt dabei recht gut.
Aber mit den Aufnahmen klappt es nicht. Zuerst klang es generell fürchterlich, nach der Kopfjustage mag es wenigstens Chrom-Cassetten etwas lieber, klingt aber besonders bei Stimmen etwas nach "Telefon". Normalcassetten klangen total nach Telefon, schrecklich. Merkwürdigerweise klangen sie so nur auf anderen Cassettendecks, auf dem Deck selbst ging es, klang aber auch nicht all zu gut, etwas verzerrt.
Noch etwas war merkwürdig. Wenn ich bei Cromcassetten bei Aufnahme bis 0dB ausgesteuert habe, dann kam bei Wiedergabe mindestens +8dB heraus.

Nachdem also das justieren des Kopfes nicht so viel brachte, habe ich versucht, den Bias einzustellen. Ich konnte erreichen, dass Normalcassetten nicht mehr ganz so schrecklich klingen, aber gut klingt es immer noch nicht. Es klingt etwas nach Telefon und ist verzerrt.

Nun frage ich mich, ob vielleicht der Kopf kaputt ist, und wie man das erkennt. Der Kopf hat schon einiges an Einschliff (einen viertel bis einen halben Millimeter bestimmt)und die Oberfläche ist auch nicht mehr ganz plan, sie ist ein wenig gewellt.

Was meint ihr? Ist der Kopf kaputt? Er gibt fremdbespielte Cassetten ja noch ganz gut wieder, bloss bei Aufnahme ist der Ton schlecht und verzerrt.

Ich habe noch einen alten AX-Amorphous Tonkopf aus einem Technics-Cassettendeck herumliegen, wäre der ein guter Ersatz?
hf500
Moderator
#2 erstellt: 17. Sep 2008, 17:44
Moin,
ein Tonkopf, der 1/4 bis 1/2mm eingelaufen ist, ist nicht mehr viel wert.

Man kann einen anderen Kopf nehmen, wenn er den geforderten Frequenzbereich abdecken kann (Spaltbreite) und in seinen Daten nicht zu sehr abweicht (Empfindlichkeit, Induktivitaet).
Die Abmessungen und Befestigungsmasse sind gluecklicherweise meist einheitlich.

Er muss aber eingemessen werden, dazu braucht man auf jeden Fall eine Bezugspegelcassette (und die Serviceanleitung), mit der die Wiedergabeverstaerkung eingestellt wird, wichtig fuer einwandfreie Dolbyfunktion. Nach der korrekten Einstellung der Wiedergabefunktion wird die Aufnahme eingestellt.

Erforderliche Messmittel:
Bezugsband, Tongenerator, NF-Millivoltmeter, ggf. Oszilloskop

73
Peter
Bertl100
Inventar
#3 erstellt: 17. Sep 2008, 18:02
Hallo!

Nun, ich befürchte, dass sich nicht so leicht Ersatz finden wird. Ich hab das schon ein paar mal versucht, bin aber bisher immer katastrophal gescheitert. Entweder ware alles viel zu laut, oder zu leise. Oder die Vormagnetisierung war völlig aus dem Ruder.
Tonköpfe sind offenbar sehr, sehr unterschiedlich zueinander. Aswo hatte früher Universal-Köpfe, die waren nach DC-Widerstand untergliedert. Das ist aber nur viell. 10% der Wahrheit ...

Aber probier es mal, wenn er mechanisch paßt.

Gruß
Bernhard
hf500
Moderator
#4 erstellt: 17. Sep 2008, 20:37
Moin,
vielleicht hatte ich Glueck, aber ich habe es geschafft, einen fremden Tonkopf in ein Grundig CN1000 einzubauen.
Und Grundig hat zu der Zeit die Koepfe selbst gebaut.

Er liess sich recht gut anpassen, vielleicht liegt das auch daran, dass der CN1000 fuer die drei Bandsorten jede Menge Trimmpotis hat und somit wenig Abhaengigkeiten der Einstellungen voneinander.
(Sie waren in der TI stolz darauf, dass schon in der naechsten Generation die Zahl der Einstellelemente eingedampft werden konnte. Spart Herstellungskosten und ist natuerlich machbar, wenn man genau bekannte Koepfe zur Hand hat.)

Aber es ist immer Glueckssache, und ob der Kopf passt, erfahert man immer erst bei den Abgleicharbeiten.

Ich weiss jetzt nicht, welche Geraeteklasse der Nordmende darstellt, wenn er eher einfacher ist, duerfte auch die Sache mit dem Ersatzkopf einfacher werden. Die Ansprueche sind etwas geringer ;-) und der CD-1000 kommt aus Japan. Das erhoeht die Chance, dass ein anderer jap. "Universalkopf" passt.

(Habe mal kurz nachgesehen, scheint eher obere Standardklasse zu sein.)

73
Peter
JonasH
Stammgast
#5 erstellt: 17. Sep 2008, 21:16
Hallo,
ja, ich würde auch sagen, dass der Nordmende obere Standardklasse ist.

-----------------------------------------------------------
Erforderliche Messmittel:
Bezugsband, Tongenerator, NF-Millivoltmeter, ggf. Oszilloskop
-----------------------------------------------------------
(komisch, die Quote-Taste geht nicht)


Die ganzen Messmittel habe ich nicht, ich habe bisher als Bezugsband eine von einem guten Cassettendeck aufgenommene, gute Cassette verwendet, und nach Gehör eingestellt.

Auf die Funktion des Dolby-Systems kommt es mir gar nicht so sehr an, ich habe extrem viele Cassettendecks, bei denen das Dolby-System immer unterschiedlich wirkt, da verzichte ich mittlerweile oft auf Dolby.
Das Nordmende-Deck hat auch nur Dolby-B, das sollte sich eigentlich auch nach Gehör einstellen lassen.
Mit dem Bias, das habe ich jetzt auch schon ein paar Mal gemacht, auch nach Gehör

Ich muss mal suchen, ich glaube ich habe irgentwo noch einen Kopf herumliegen, der sieht fast genauso aus, wie Nordmende-Kopf. Am Ende ist es der selbe und ich muss gar nichts neu einstellen (Ausnahme Azimuth):)

Aber ihr denkt auch, das der Kopf hinüber ist, und der Recorder deswegen all diese Fehler hat?
audiophilanthrop
Inventar
#6 erstellt: 17. Sep 2008, 21:32
Da könnte auch noch mehr faul sein, der offenbar deutlich zu hohe Aufnahmepegel würde dafür sprechen. Ist sich die Anzeige des Wiedergabepegels denn mit anderen Geräten halbwegs einig?
JonasH
Stammgast
#7 erstellt: 17. Sep 2008, 21:52
Ja, der Wiedergabepegel sieht auf allen Geräten so aus. Ich kann mir das echt nicht erklären, ich hatte es zuerst mit einer TDK-Cassette getestet, dann dachte ich das liegt daran, dass der Nordmende echtes Chrom a la BASF haben will, aber mit einer BASF-Cassette war es das Gleiche, bloss noch verzerrter, was aber meiner Meinung nach daran lag, dass die BASF Cassette nicht so hoch aussteuerbar ist.
Bertl100
Inventar
#8 erstellt: 17. Sep 2008, 22:16
Hmm.

Wenn natürlich (wegen eines Fehlers oder falschem Abgleich) das Gerät so laut aufnimmt (+8dB), dann übersteuert das Band möglicherweise total. Oder aber auch der Tonkopf beim Aufnehmen.
Was jetzt +8dB genau bedeuten hängt vom Bezugsband ab, auf das das Gerät eingemessen wird.

Vielleicht solltest du mal als erstes den Aufsprechstrom nach unten korrigieren. Damit kannst du die +8dB hoffentlich ausgleichen. Findest du die entsprechenden Potis?
Meinst du jemand hat da mal dran gedreht?

Danach müßtest du den Bias nochmal korrigieren.

Gruß
Bernahrd


[Beitrag von Bertl100 am 17. Sep 2008, 22:19 bearbeitet]
garlock
Stammgast
#9 erstellt: 18. Sep 2008, 01:03
Also normalerweise ist der Tonkopf das letzte was so eine heftige Abweichung veruhrsacht meist sind es korrodierte A/W Umschalter,gebrochene Kabel oder oxidierte Potis !

Bevor mann nen anderen Kopf einbaut sollte mann den DC Spulenwiederstand der beiden Köpfe mal vergleichen weichen die stark voneinender ab kann mann sich den Einbau sparen !

Mach doch mal ein Bild vom Kopf meist kann mann den Orginalkopf nachschleifen dann ist er wieder wie neu !

Naja das mit dem Einstellen sehe ich wie hf500 einfach versuchen an den Potis zu drehen ist definitiv der falsche weg denn wenn der Kopf tatsächlich extrem Ausgelutscht ist hilft das nix dann hat mann zu dem defekten Kopf auch noch die Einstellung ruiniert !

mfg
Bertl100
Inventar
#10 erstellt: 18. Sep 2008, 07:45
Hallo!

naja, Aufsprechstrom und Bias kann man aber schon (wenn es nicht aufs Dolby ankommt) nach Pegelanzeige und Gehör einstellen. Ein Testton wäre für den Aufsprechstrom allerdings hilfreich.

Ohne hier jetzt zum wilden rumdrehen verleiten zu wollen:
Ich hab in meiner Jugend auch meine Kompaktanlage und ein paar Tapedecks nach Gehör nachgestellt. Die liefen danach gehörmäßig sicher besser als vorher.

Ich muß sagen, dass ich jetzt in meiner "Karriere" schon sehr viele Geräte auf dem Tisch hatte, die wirklich Original völlig falsch eingestellt waren. Z.b. auch mal 3 Stück C844 (Dual) (von einem Hifi-Wahninnigen :-) ).
Alle drei waren im Original-Zustand, aber z.T. um 5dB unterschiedlicher Wiedergabepegel (mit Bezugsband).

Da muß ich dann schon sagen, auf 5dB genau kann ich selber wohl (übertrieben gesagt) auch noch nach Gehör einstellen :-)

Nur Wiedergabepegel und die Anzeigeinstrumente sollte man ohne Hilfsmittel KEINESFALLS verstellen.
Also bitte, Jonas, nicht wild drehen, sondern abklären, wo die richtigen Regler sind.

Gruß
Bernhard
armin777
Gesperrt
#11 erstellt: 18. Sep 2008, 09:58
Hallo Jonas,

bevor Du an irgendwelchen Trimmerpotis herumstellst, solltest Du zunächst mal ultimativ die Frage klären, ob der Kopf nun verschlissen ist oder nicht!

Ohne Hilfsmittel kannst Du Dir den Kopfspiegel mit einer hellen Lampe ersteinmal anschauen. Achte darauf, daß der Tonkopf in der Mitte (die höchste Stelle der Wölbung, von oben nach unten betrachtet) keine Einkerbung hat, die vom vorbei laufenen Band stammt. Er sollte also ganz glatt sein.

Wenn Du nichts sehen kannst, fühle nochmal mit dem Fingernagel Deines Zeigefingers nach, ob da keine Kanten zu spüren sind.

Wenn das Deck fremd aufgenommene Kassetten mit guter Höhenwiedergabe abspielt, darf aber davon ausgegangen werden, daß der Tonkopf noch intakt ist.

Das Eintsllen der Wiedergabe- und Aufnahmeparameter ist eigentlich keine große Sache, wenn man die entsprechenden Mittel dazu hat. Also Kassetten mit Normpegeln, Pegelmeßgerät und eine genaue Vorstellung, welcher Trimmer wofür ist - nötigenfalls ein Service Manual.

Am BIAS zu drehen, ohne zuvor den REC-Level abgeglichen zu haben ist allerdings nutzlos. Der REC-Level reguliert die Lautstärke mit der aufgenommen wird, der BIAS den Höhenanteil. Je kleiner der BIAS (Vormagnetisierung) ist, desto lauter ist der Höhenanteil in der Aufnahme, aber das läßt sich nicht beliebig verkleinern, da man recht schnell in die Sättigung gerät und starke Verzerrungen die Folge sind.

Für den kompletten Abgleich, wobei man sich für eine einzige Kassettensorte entscheiden sollte, bei der dann die Einstellung aber exakt stimmt, zahlt man in einem Fachbetrieb etwa 50 Euro.

Beste Grüße
Armin


[Beitrag von armin777 am 18. Sep 2008, 09:58 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#12 erstellt: 18. Sep 2008, 11:38
Hallo!


Wenn das Deck fremd aufgenommene Kassetten mit guter Höhenwiedergabe abspielt, darf aber davon ausgegangen werden, daß der Tonkopf noch intakt ist.


Das ist auch meine Erfahrung.
Anzeichen eines abgenutzten Tonkopfs:
- Bei Wiedergabe: wenig Höhen, dumpf
- Bei Aufnahme: zu leise, aber nur ein wenig Höheneinbuße.

Gruß
Bernhard
JonasH
Stammgast
#13 erstellt: 18. Sep 2008, 17:44
Hallo,
vielen Dank für eure Ratschläge.

Beim Tonkopf braucht man noch nicht mal eine helle Lampe, um zu sehen, dass der Kopfspiegel nicht eben ist. Dort, wo das Band läuft, sind an den Rändern leichte Einkerbungen, und dort, wo das Band drüber läuft, ist es nicht mehr eben, irgentwie etwas "wellig".

Das Deck spielt fremde Cassetten mit einem guten Klang ab, also, ich kann nicht meckern, aber ich weiß natürlich nicht, wie gut das Deck eigentlich klingen sollte, also, ich finde den Klang von fremdbespielten Cassetten OK.

Ich habe Potis mit dem Namen "Rec Sens" gefunden, ist das der Aufsprechstrom?
An den Potis im Gerät hat nie jemand gedreht, da bin ich mir sicher.

Am Wiedergabepegel und an den VU-Meter-Potis habe ich noch nichts gemacht.

Ich habe das Gerät auf einem Recyclinghof gefunden, und dort kostenlos mitgenommen (illegal:)). Deswegen bin ich auch nicht bereit, für eine Reparatur etwas zu bezahlen. Wenn ich das Ding nicht zum Laufen kriege, dann kommt es einfach wieder zum Recyclinghof:) Wäre aber schade drum, da ich das Design mag.


[Beitrag von JonasH am 18. Sep 2008, 17:50 bearbeitet]
armin777
Gesperrt
#14 erstellt: 18. Sep 2008, 17:51
Hallo Jonas,

so, wie Du das beschreibst, ist der Tonkopf verschlissen. Evtl. doch den anderen Tonkopf, den Du noch hast, einbauen?

Beste Grüße
Armin
JonasH
Stammgast
#15 erstellt: 18. Sep 2008, 20:42
Hallo,
ja, ich muss mal schauen, ich habe einige Köpfe hier herumliegen, aus alten Geräten kann ich auch noch ausschlachten, ich bin sicher, dass ich ein nahezu identisches Exemplar finden kann.

Noch etwas, das mir aufgefallen ist, fremdbespielte Cassetten werden mit deutlich niedrigerem Level wiedergegeben (z.B. eine bis 0dB aufgenommene Cassette geht nur bis -7dB). Dieses Problem ist aber nicht neu für mich, mein Marantz Audion D-25 hat das selbe Problem, weswegen ich das zunächst nicht beachtet habe, aber vielleicht ist das ja noch ein guter Hinweis für euch. Woran mag das wohl liegen? Der Kopf vom Marantz ist noch in Ordnung, daran kann es also nicht liegen.
Bertl100
Inventar
#16 erstellt: 18. Sep 2008, 22:10
Hallo!

nun, wie schon erwähnt, kann man leider die Aussteuerungsanzeigen oft nicht vergleichen. Unterschiede von bis zu 4 oder 5dB sind normal. Je nachdem ob der Bezugspegel 160, 200 oder 250nW/m ist.
7dB ist aber bestimmt zu viel.

Da du aber sagst, die Wiedergabe ist nicht dumpf, würde ich dennoch zu einem Abgleich raten.
Den müßtest du mit einem anderen Tonkopf sowieso auch durchführen.

Gruß
Bernhard
JonasH
Stammgast
#17 erstellt: 19. Sep 2008, 16:21
Hallo,
alles klar, wie macht man einen Abgleich? Ich nehme an, du meinst mit "Abgleich", den Aufsprechstrom und Bias neu einstellen?


Ich habe im Gerät noch zwei Potis gefunden, wo ich nicht weiß, was die sollen, sie stellen irgentwas mit den Bandsorten ein, es gibt ein Poti, das heißt "FE2O3", also für Normalband, dann gibt es ein "FE-CR"-Poti, das ist unwichtig, weil ich keine FeCr-Cassetten besitze, und dann gibt es noch eine Stelle, wo ein "CR"-Poti hingehört, das ist aber von Nordmende mit einem Festwiderstand ersetzt worden.
Was meint ihr, was machen die? Könnten die Potis vielleicht etwas mit dem Fehler zu tun haben?
Bertl100
Inventar
#18 erstellt: 19. Sep 2008, 17:11
Hallo!

Vermutlich sind diese beiden Regler dazu da, den Bias auch für die anderen Bandsorten anzupassen.
Mit den "normalen" Biasreglern wird dann auf Cr abgeglichen.

Nun, möglich ist natürlich alles. Auch das ein Poti keinen Kontakt mehr macht.

Hat denn keiner Serviceunterlagen zu dem Gerät?

Gruß
Bernhard
JonasH
Stammgast
#19 erstellt: 19. Sep 2008, 20:44
Ich habe bisher keine Service-Unterlagen für das Gerät finden können
JonasH
Stammgast
#20 erstellt: 22. Sep 2008, 09:00
Hallo,
hat keiner mehr eine Idee, wie ich den Nordmende wieder zum Laufen kriege?
Bertl100
Inventar
#21 erstellt: 22. Sep 2008, 13:33
Hallo!

nun, wenn wir keine Service-Unterlagen haben, ist es nicht so leicht. Man müßte dann eher nach Gutdünken/Erfahrung vorgehen beim Abgleich.

Ich würde - da es ja offenbar nicht so genau geht - die Wiedergabe ein Stück lauter stellen (in dem Wissen, dass der Dolby-Pegel dann nicht mehr stimmt), und dann die Aufnahme leiser.
Der Dolby-Pegel (=Wiedergabe-Lautstärke) ist ohne Service-Unterlagen jedoch nicht einstellbar. Man muß wissen, mit welchem Testband welcher Pegel an welchem Punkt eingestellt werden muß.

Bist du sicher, dass es außer den von Dir genannten Potis keine weiteren im Gerät gibt?

Gruß
Bernhard
JonasH
Stammgast
#22 erstellt: 22. Sep 2008, 21:03
Hallo,
ich mache einfach mal eine Liste aller im Gerät vorhandenen Potis:
-Bias Adjust L
-Bias Adjust R
-Meter Adjust L
-Meter Adjust R
-Rec Sens L
-Rec Sens R
-Playback Gain L
-Playback Gain R
-Fe-Cr
-Fe2O3

das sind alle Potis im Gerät.

wenn ich Zeit habe, werde ich das mit den Aufnahme/Wiedergabe-Potis mal ausprobieren!
hf500
Moderator
#23 erstellt: 22. Sep 2008, 21:34
Moin,
mit "Playback Gain" wird mit dem Bezugsband der Wiedergabepegel an einem Messpunkt eingestellt.
(Dolby-Bezugspegel bei 330Hz)

Danach wird mit "Meter Adjust" die Aussteuerungsanzeige eingestellt.

Mit "Rec Sens" wird bei 330Hz der Aufsprechstrom eingestellt. Wer es ganz korrekt machen will, stellt fuer Vollaussteuerung (0dB) einen Wiedergabeklirrfaktor von 3% ein...
Mit "Bias Adjust" wird bei 10kHz der Wiedergabepegel einer Eigenaufnahme auf den gleichen Wert wie bei 330Hz eingestellt.
"FE2O3" und "Fe-Cr" stellen _nach_ dieser Einstellung den Bias fuer die entsprechenden Bandsorten ein. Hier kompromissbehaftet, weil nicht kanalgetrennt. Die Abweichungen vom Optimum duerften aber gering sein.
Also auch hier die Wiedergabe einer Eigenaufnahme bei 10kHz der bei 330Hz angleichen.

Wie genau man das hier anstellen muss, steht in der Serviceanleitung.

Eine Frequenzgangmessung wird uebrigens in der Regel bei 20dB unter Vollaussteuerung durchgefuehrt.

73
Peter


[Beitrag von hf500 am 22. Sep 2008, 21:37 bearbeitet]
Bertl100
Inventar
#24 erstellt: 23. Sep 2008, 11:45
Hallo!

du kannst ja vor dem Verdrehen die Potis mit einem Multimeter im Ohmbereich (Schleifer auf rechten oder linken Anschlag, Gerät aus) genau ausmessen und notieren. Dann kannst du bei Misslingen den Ausgangswert wieder einstellen.
Aber alles genau notieren, also Polung der Messleitungen, in welchem Messbereich des Multimeters du gemessen hast.

Gruß
Bernhard
JonasH
Stammgast
#25 erstellt: 23. Sep 2008, 14:03
Gute Idee!

Jetzt wird mir klar, warum bei der BIAS-Einstellung, die ich in der Chrom-Position gemacht habe, Normalband nicht gut klang, und warum andersherum Chrom nicht gut klang, wenn ich die Einstellung mit Normalband gemacht habe!

Ich werde das jetzt also so machen, dass ich den Bias zunächst in der Chrom-Position einstelle, und dann versuche, mit dem Fe2O3-Poti Normalband auf einen guten Klang zu bringen!
JonasH
Stammgast
#26 erstellt: 23. Sep 2008, 20:44
Hallo,
also, ich glaube, mit diesem Recorder wird das nichts mehr!
Rec Sense habe ich so halbwegs eingestellt, mit einem Dauerton, aber ganz genau ließ sich das nicht hinkriegen, Cassette stoppen und wieder starten reichte schon für ein (geringfügig) anderes Ergebnis.
Aber mit dem Bias das geht gar nicht! Ich habe die Bias-Regler bis zum Anschlag zugedreht, also so viel Bias weggenommen wie möglich, und jetzt klingt es so, das ich sagen würde, noch ein bisschen weniger, und es ist gut (geht aber nicht:P)

Was soll ich jetzt machen? Das kann doch nicht normal sein!
3rd_Ear
Inventar
#27 erstellt: 23. Sep 2008, 21:30
Hallo Jonas,

hast Du die Messungen mit -20dB Aussteuerung und ohne Dolby (!) gemacht? - Bei höherem Aufzeichnungspegel zerrt es eben mehr und Dolby "verbiegt" den Frequenzgang absichtlich.

Interessant wäre auch zu wissen, ob die Potis für "Meter Adj" und vor allem für "Playback Adj" schon/noch richtig eingestellt sind.

Wenn kein offizielles Pegel-Messband zur Verfügung steht, tut es vielleicht auch eine Cassette ,die (ohne Dolby !) an einem einwandfreien Vergleichsgerät mit -20dB Aufzeichnungspegel mit den beiden Sinustönen bespielt wurde. - Damit kannst Du dann mit den "Playback Adj"-Reglern erstmal an einem Messpunkt (oder zur Not nach Gehör) die "richtige" Wiedergabe-Lautstärke einstellen.

Danach mit den "Meter Adj"-Reglern die Anzeigen justieren.

Für alte "deutsche" Geräte für die Grundeinstellung möglichst ein echtes Cr02-Band verwenden. - Also besser eine alte BASF-CrO2-Cassette, nicht ein Chrom-Substitut-Band wie die TDK-SA.


[Beitrag von 3rd_Ear am 23. Sep 2008, 22:11 bearbeitet]
hf500
Moderator
#28 erstellt: 23. Sep 2008, 22:44
Moin,
zumal BASF die Bezugsbaender fuer die Bandsorten Fe2O3 und CrO2 geliefert hat...
Die waren m.W. die internationalen Bezugschargen.

Die Aufnahme laesst sich nur einstellen, wenn zuvor die Wiedergabe korrekt mit einem Dolby-Pegelbezugsband eingestellt wurde.
Anders endet das nur in "wilder Raterei", das Ergebnis ist eher zufaellig.


73
Peter
JonasH
Stammgast
#29 erstellt: 24. Sep 2008, 09:08
Hallo,
Ich habe das Einstellen der Rec-Sense-Regler folgendermaßen gemacht:
Einen Dauerton (ein Ton mit gleich bleibender Aussteuerung und Frequenz, fragt mich aber nicht, welche Frequenz:D) habe ich so eingestellt, dass vor der Aufnahme die VU-Meter 0dB zeigten und auch nach der Aufnahme bei der Wiedergabe noch möglichst genau 0dB zeigten. Der Ton klang ungefähr so wie das Freizeichen im Telefon. Ich hatte vorher einen höheren Ton verwendet, aber den kriegte das Cassettendeck schon gar nicht mehr richtig auf's Band (billiges Ding!:D).

Alle Einstellungen habe ich bisher ohne Dolby gemacht, auch die Bandsorte war richtig eingestellt, allerdings habe ich Bänder von TDK und Maxell verwendet, die BASF-Bänder die ich habe sind schon so schrottig, dass dabei bestimmt auch nichts gescheites herauskommen würde.

Messungen mit -20dB Aussteuerung sind nicht möglich, denn -20dB ist der Anfangspunkt der Anzeige (die Ruheposition der Zeiger). Ich könnte die Messungen aber noch mal bei -7dB machen.

Die Potis für "Meter Adj" und "Playback Gain" sind so eingestellt, wie Nordmende es wollte, daran habe ich noch nichts gemacht, und sicherlich auch niemand vor mir.
3rd_Ear
Inventar
#30 erstellt: 24. Sep 2008, 20:28
Wenn Du die Messungen bisher nur bei 0dB Vollaussteuerung gemacht hast, dann ist es bei richtiger Bias-Einstellung völlig normal, daß der Wiedergabepegel vom Band bei 10kHz messbar schwächer ist, als bei ca. 330Hz. (Ein Telefon-Freizeichen hat übrigens 440Hz - auch als Kammerton A bekannt).

Da merkt man eben, daß die 10kHz-Töne bei hohem Aussteuerungspegel fast schon ganz ohne überlagerte Vormagnetisierungsfrequenz aufgezeichnet werden könnten.
Modernere Geräte variieren deshalb die HF-Vormagnetisierung abhängig vom aufzuzeichenden Signal. (Eine Idee von B&O, die unter dem Label Dolby HX Pro bekannt ist).

Wir wissen:

Zu viel Bias (Vormagnetisierung) begrenzt die Aufnahme hoher Töne, zu wenig erhöht andererseits die Verzerrungen.

Wenn man nun versucht, den Höhen-Frequenzgang bei 0dB Vollaussteuerung mit einer sehr niedrigen Bias-Einstellung "geradezubiegen", dann das führt das leider bei der Aufzeichnung zu häufigen "Drop-Outs", die wesentlich störender sind, als ein nicht so linealglatter Freguenzgang.

Da muß man eben nahe der Vollaussteuerungsgrenze Fünfe mal gerade sein lassen.


Einen einigermassen linearen Frequenzgang kann man bei der Magnetbandaufzeichnung nur deutlich unterhalb der Vollaussteuerung erwarten. Deshalb wird diese Messung üblicherweise bei -20dB vorgenommen.

Das ist in der Praxis auch nicht so sehr schlimm, da die hohen Frequenzen in normaler Musik mit deutlich niedrigerem Pegel vorkommen, als die Bass-Töne.

Techno zählt aus diesem Grund ganz eindeutig nicht zur Kategorie "normale Musik".

Ein NF-Millivoltmeter oder ein Oszilloskop wären zum Einmessen jetzt natürlich besser geeignet, aber da Du nunmal mit den vorhandenen Aussteuerungs-Anzeigen leben musst, und da diese offenbar nur bei -7dB noch zu gebrauchen sind, dann mach die Einstellungen also besser nochmal bei -7dB.

Und laß dabei den 10kHz-Ton ruhig um 1 bis 2dB leiser bei der Wiedergabe sein, als den 330Hz-Ton.

Das passt dann zumindest ungefähr.


[Beitrag von 3rd_Ear am 24. Sep 2008, 20:31 bearbeitet]
JonasH
Stammgast
#31 erstellt: 24. Sep 2008, 21:02
Hallo,
alles klar, dann schau ich mal, ob ich irgentwo einen 10kHz-Ton und einen 330Hz-Ton finden kann, und dann werde ich mir das Ding noch mal vorknöpfen.
Was meint ihr, welche Cassette ist für die Einstellungen und die Testaufnahmen am besten geeignet? Oben hieß es ja, BASF wäre gut, aber welche? Die hatten ja auch so ein endlos großes Programm!:D
3rd_Ear
Inventar
#32 erstellt: 24. Sep 2008, 22:52

JonasH schrieb:
Oben hieß es ja, BASF wäre gut, aber welche? Die hatten ja auch so ein endlos großes Programm!:D


Egal, Du musst Dich im Grunde nur für eine Lieblings-Bandsorte entscheiden, die Du am häufigsten benutzt/besitzt. Die vier lebenswichtigen Vitamine ( B, A, S und F) waren damals halt der Werks-Standard.
JonasH
Stammgast
#33 erstellt: 25. Sep 2008, 18:54
Hallo,
dann kann ich also auch die moderne TDK-SA verwenden?
hf500
Moderator
#34 erstellt: 25. Sep 2008, 19:55
Moin,
ja, das Geraet duerfte sich darauf einmessen lassen.

(Eine geringe Anzahl teurer Cassettendecks hatten Einmessautomaten, die es vor jeder Aufnahme gestatteten, das Geraet exakt auf das verwendete Band einzustellen.
Das bedingt eine Dreikopfanordnung, die Hinterbandkontrolle zulaesst.
Aber auch diese Einmesscomputer koennen nicht alles, es muessen ihnen Voreinstellwerte mitgegeben werden, die sie modifizieren koennen. Aus dem Grund ist ein Grundabgleich immer noch notwendig. Es gab sogar Videorecorder mit Einmessautomatik (Akai)).

73
Peter
garlock
Stammgast
#35 erstellt: 25. Sep 2008, 23:51
Natürlich sollte mann den Aufnahmezweig auf eine noch erhältliche Bandsorte einmessen es nützt nix das Deck auf eine Bandsorte einzumessen die es nicht mehr gibt ,der Widergabezweig ist eh genormt den sollte mann auf jeden Fall penibel mit einer Referenz oder Messkasette einstellen, ich habe mir ein Tape mit einem Wiedergabepegelsteller ausgerüstet um die vorhandenen bespielten Kasetten an zu passen gerade mit Dolby B oder C bespielte kasetten haben je nach alter oder auf welchem Deck sie bespielt wurden einen zu niedrigen Pegel und mann hat nen dumpfen Klang allerdings durch das ausschalten vom Dolby hat mann dann Rauschatmen, es gibt bei den Yamaha decks noch einen Playtrimm Regler leider werden damit die Höhen angehoben und nicht der Pegel angepasst was nicht gerade der Weisheit letzter Schluss ist !

Also ende der 80er hatten viele bezahlbare Decks die Möglichkeit wenigstens den Bias einzustellen !

mfg
JonasH
Stammgast
#36 erstellt: 26. Sep 2008, 14:58
Hallo,
naja, für einen zusätzlichen Bias-Steller ist das Gerät dann wohl doch zu alt oder zu billig, ich vermute letzteres.

Am Wochenende komme ich sicher noch mal dazu, das Gerät einzustellen.
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