DUAL C 839 RC, Sicherung Si4401 defekt und Widerstand R4400 abgeraucht, was kann getan werden?

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Dualisten
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 14. Mrz 2011, 20:43
Liebe Freunde des Dual C 839 RC,

ich habe einen „funktionsfähigen“ C 839 RC in Silber bekommen. Mit Metallband läuft er wie ein Traum. Optik, Riemen und Mechanik ok. Soweit so gut. Beim Blick in das Innere bin ich aber erschrocken. Der Vorbesitzer hat die Sicherung Si4401 (32 mA, nahe am Netzteil) mit einem Metallfaden überbrückt, die anderen Sicherungen sind intakt. Der Widerstand R4400 (470 Ohm, 5%) beim Netzteilanschluss ist jedoch irgendwann abgeraucht (steckt auf geschwärzter Platine). Ich nehme an, dass es mit dem einfachen Einstecken einer intakten Sicherung nicht getan ist, da der Grund für das dauerhafte Überbrücken wohl im mehrfachen Auslösen der Sicherung lag. Genügt es den Widerstand einfach auszutauschen und dann die Sicherung zu erneuern? Wie finde ich den Grund für den abgerauchten Widerstand? Schlachtgerät besorgen und Platine austauschen? Oder ist das alles kein Problem?

Ich bin ratlos, wegen dem ansonsten so schönen 839er. Serviceunterlagen und Schaltpläne habe ich alle, auch Sicherungen und einen passenden Widerstand, aber keine Messgeräte. Ausbau der Platine traue ich mir zu, Löten könnte ich auch. Ich bitte um Hilfe und Ratschlag: Was kann ich tun? Durchgerauchter R 4400

Grüße
Gerhard
esla
Stammgast
#2 erstellt: 14. Mrz 2011, 21:08
Hallo Gerhard,

das ist recht einfach. Die Erklärung dafür auch. Zuerst scheint der "RIFA-Knallfrosch" durchgeschlagen zu sein, dafür sind diese bekannt. Nun scheint der Vorbesitzer wohl solange neue (und viel zu große!) Sicherungen eingebaut zu haben, bis der in Reihe liegende R4400 (470 Ohm) auch weggebrannt ist. Also ist der Kondensator gegen einen spannungs- und impulsfesten 47 nF-Kondensator auszuwechseln und auch der R4400 muss ausgewechselt werden. Dann wieder eine originale Sicherung rein und das Gerät müsste wieder laufen. Zur Kondenssatorbezeichnung kann vielleicht noch jemand anderes kurz etwas schreiben, ich weiß nicht genau wie diese heißen (MKT oder???)...

Gruß Jens
Dualisten
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 14. Mrz 2011, 21:40
Hallo Jens,

ich dachte mir schon der Kondensator hat auch was abbekommen. Vielen Dank für diese so schnelle und erfreuliche Nachricht. Wenn ich jetzt die genaue Bezeichnung hätte um damit beim Conrad anzusagen ... die anderen Teile habe ich schon besorgt, die Si gleich im 10er Pack.

Gruß
Gerhard
esla
Stammgast
#4 erstellt: 14. Mrz 2011, 22:04
Hallo Gerhard,

allermindestens solltest Du diesen hier nehmen. Zwar wäre einer mit 630 V DC deutlich sicherer, immerhin muss das Ding 230 V AC verkraften, er muss aber unbedingt flammhemmend sein. Vielleicht kommen noch weitere Tipps.

Gruß Jens


[Beitrag von esla am 14. Mrz 2011, 22:06 bearbeitet]
Dualisten
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 14. Mrz 2011, 22:09
Hallo Jens,

Du bist ja super. Danke. Passt der Ersatz auch auf die Platine, d. h. sind die Beinchen lange genug?

Gruß
Gerhard
Bepone
Inventar
#6 erstellt: 14. Mrz 2011, 22:17
Hallo,

ein durchgerauchter Dual "Knallfrosch": DER Klassiker schlechthin!

http://www.conrad.de...-20/0245680&ref=list

Für das korrekte Rastermaß möchte ich mich aber nicht verbürgen.

X2, 0,047µF und 250V AC sollte es aber sein.



Gruß
Benjamin
esla
Stammgast
#7 erstellt: 14. Mrz 2011, 22:21
Hallo Gerhard,

RM (das Rastermaß) ist 7,5 mm. Ich glaube nicht, dass dieser Kondensator auf Anhieb hineinpassen wird. Da wirst Du zumindest ein Bein umknicken und mit Draht verlängern müssen. Das hängt davon ab, welchen Abstand (also welches Rastermaß) die Beinchen des originalen Kondensators haben. Den kannst Du ja schon mal auslöten und messen. Raus muss er sowieso.

Gruß Jens

EDIT: Der Kondensatorlink von Benjamin ist deutlich besser als meiner, unbedingt diesen nehmen!


[Beitrag von esla am 14. Mrz 2011, 22:23 bearbeitet]
Dualisten
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 14. Mrz 2011, 22:30
Guten Abend Benjamin und Jens,

Lob und Anerkennung, da kann ich ja morgen groß einkaufen. Die Pole sind auf der Platine wohl eindeutig gekennzeichnet.

Gruß
Gerhard
esla
Stammgast
#9 erstellt: 14. Mrz 2011, 23:03
Hallo Gerhard,

eine "Polung" musst Du weder beim Kondensator noch beim neuen Widerstand beachten. Das ist nur bei Elektrolytkondensatoren der Fall, bei Widerständen nie.

Gruß Jens
Dualisten
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 19. Mrz 2011, 10:58
Liebe Dual-Freunde,

Danke für die hilfreichen Anregungen. Ich habe nun alle Bauteile bestellt, den C in zwei Größen und werden diese nach Erhalt einbauen. Ich berichte dann wieder. Gibt es bei Ausbau der Platine etwas Wichtiges zu beachten (Stecker, Einschiebverbindung, Zapfen der Gehäusehalterung)?

Als nächstes stellt sich ggf. die Frage nach dem Einmessen des Gerätes auf Cr-Band (TDK SA-C90) und Metallband (Sony Metal-XR). Gibt es dazu hilfreiche Anleitungen? Ich habe jedoch keinerlei Meßgeräte.

Gruß
Gerhard
cmoss
Inventar
#11 erstellt: 19. Mrz 2011, 18:53
Hallo,


Ich habe jedoch keinerlei Meßgeräte


Ohne Meßgeräte, Bezugsband etc. kannst Du den Recorder nicht einmessen. Laß ihn lieber, wie er ist, durch Alterung verstellt sich da nicht allzu viel und die Unterschiede beim Bandmaterial halten sich auch in Grenzen. Tunlichst sollte man die Bänder lt. Herstellerempfehlung verwenden, auf die ist er ab Werk eingemessen.

Zu empfehlen wäre jedenfalls, falls nicht schon geschehen, eine regelmäßige (zweimal im Jahr genügt sicher) Entmagnetisierung der Köpfe und der Stahlteile des Bandlaufes.

Gruß
Claus
Dualisten
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 24. Mrz 2011, 20:58
Liebe Freunde des Dual C 839 RV, hallo Jens, hallo Benjamin,

Danke für die Tipps. Ich habe mir den MKP Kondensator X20,047mikroF 280VAC RM10 geholt und mit dem R neu eingebaut. Sicherung rein und Kassette an. Läuft wieder, ABER viel zu schnell.
Was ist da schief gelaufen? Jetzt bin ich schon wieder ratlos. Strom ist da, alle Lämpchen brennen, Vorlauf, Rücklauf, schneller Vorlauf/Rücklauf, Pause alles geht. Nur beim Abspielen läuft das Band viel zu schnell, die LEDs schlagen im roten Bereich an und die Musik klingt wie Mickey-Maus. Lötbrücke? Kann mir jemand helfen oder muss der 839er nun doch in die Werkstatt?

Beste Grüße von der Lötfront,
Gerhard
Bertl100
Inventar
#13 erstellt: 25. Mrz 2011, 08:00
Hallo,

liegt die Andruckrolle sauber an der Antriebswelle (Capstan) an, so dass das Band richtig angetrieben wird?
Wenn die Andruckrolle nicht richtig andrückt, rutscht das Band durch, und seine Geschwindigkeit wird dann häufig von der Leerlaufdrehzahl des Aufwickeldorns bestimmt (weil dessen Rutschkupplung dann nicht durchrutscht).

Ansonsten wird der Capstanmotor über einen Tacho-Generator geregelt. D.h. da ist auch relativ dran beteiligt, wo ein Fehler sein könnte (und dadurch der Motor zu schnell läuft).

Gruß
Bernhard
Dualisten
Ist häufiger hier
#14 erstellt: 01. Apr 2011, 18:03
Hallo Freunde des Dual C 839 RC,
hallo Bernhard,

GELÖST, Du hattes vollkommen recht Bernhard. Die Rutschkupplung auf der linken Andruckrolle lag zu weit rechts und blockierte die Andruckrollen. Es drehte nur der Capstan. ich hatte das nur nicht gesehen, weil ich dazu die Abdeckung erst abschrauben musste. dann war alles klar. Vielen Dank.
Schön solche Forums-Freunde zu haben!

Gruß
Gerhard
Bertl100
Inventar
#15 erstellt: 01. Apr 2011, 19:19
Hallo Gerhard,

super, dass du den Fehler gefunden hast!
Gratulation!

Gruß
Bernhard
Dualisten
Ist häufiger hier
#16 erstellt: 02. Apr 2011, 10:49
Hallo Bernhard,
hallo Freunde des Dual C 839 RC,

mit Deiner Hilfe Bernhard war das kein Problem. Ich will nun den 839 gründlicher restaurieren. Wiedergabe ist vollkommen iO :), Steuerung geht gut, auch über die Fernbedienung RC 154, ABER die Aufnahmefunktion geht nicht.

Geprüft habe ich erst die Cinchverbindung. Da kommt nur ein Rauschen an, vor allem auf dem linken Kanal, schwillt an, vergeht wieder, die LEDs flammen nur so auf. Kein Tonsignal z.B. von Radio kommt durch. DIN-Anschluss testen, Mikro-Anschluss testen?

Wie gehen ich den Fehler am besten systematisch an, oder gleich Werkstatt? Ich tippe auf die alten Kondensatoren oder ggf. auch Transitoren. Wie kann ich die Suche am besten beginnen? Oder soll ich es besser gleich lassen. Löten kann ich, zum Messen fehlen mir die Geräte und die Übung.

Viele Grüße
Gerhard
Bertl100
Inventar
#17 erstellt: 02. Apr 2011, 11:06
Hallo Gerhard,

bin jetzt dann mal weg bis morgen.
Wenn sich bis dahin noch keine Hilfe gefunden hat, werd ich mir mal die Sache genauer ansehen!

Generell werden im Gerät offenbar die Signalwege mit mechanischen Schaltern geschaltet, wenn ich das in der Eile richtig aus dem Schaltplan erkenne.
Diese sind nach vielen Jahren oft oxidiert.

Man kann also versuchen, ALLE Schalter (Bandsortenwahl, etc.) aber auch speziell die Aufnahmetaste (dort wird i.a. ein vielpoliger Schalter betätigt) mal zig mal zu betätigen.
Wenn sich dann eine Besserung (oder auch nur Veränderung) einstellt, ist es angebracht, erst mal die Schalter mit geeignetem Kontaktmittel zu bearbeiten.
(Häufiger Fehler!).

Gruß
Bernhard
Dualisten
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 07. Apr 2011, 16:11
Hallo Bernhard,

Danke für die Tipps. Grundsätzliche Frage: Soll ich den Thread als neues Thema verschieben, es geht ja nicht mehr um die Si4401 etc.?

Über den Cinch-Eingang kommt kein Signal rein. Über den DIN-Eingang gibt es ganz leise ein Signal, wenn ich den Aufnahmepegel auf 100% ziehe und als Bandsorte Fe oder FeCr wähle, aber sehr sehr leise im Rauschen. Ich habe alle Schalter gut bewegt und keinen Effekt bemerkt. Einzig der Bandsortenschalter ist berührungsempfindlich und beim Umschalten gibt es immer einen mächtigen Impuls, auch auf die LED-Kette. Das durchkommende Signal ist beim Vorlauf etwas stärker als beim Rücklauf (Aufnahme beim 839 ist auch in Autoreverse möglich). Ist Kontakt 61 geeignet?

Beste Grüße
Gerhard
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