Walton, William: Sinfonische Werke

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teleton
Inventar
#1 erstellt: 11. Feb 2005, 10:19
Hallo Walton-Freunde,

ich habe mich in den letzten Jahren hier und da mit Walton beschäftigt und einige CD´s ausgeliehen um den Komponisten kenne zu lernen.
Besonders herausragend sind mir von Anfang an die die Hindemith-Variationen (mit Szell/ClevelandOrchester) aufgefallen.
Die Sinfonien Nr.1+2, andere Orchesterwerke, Violinkonzert, Cellokonzert und Violakonzert habe ich so nach und nach von NAXOS mit Paul Daniel gekauft, da dieser Dirigent eine zupackende Interpretation liefert, die ich bis dahin bei keinem anderen Dirigenten bei Walton so erlebt habe.

Selbst die in der English-DECCA-Serie erschienenen Walton-Werke mit Andrew Litton bleiben da wie im Nebelfeld zurück, was Interpretation und Aufnahmequalität angeht.

Es sind diese CD´s:



Wer kennt diese Aufnahmen ?
Was haltet ihr davon ?
Welche Aufnahmen sind auch empfehlenswert ?
sound67
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 11. Feb 2005, 11:00
Gemischt. Von jedem dieser Werke gibt es bessere Einspielungen, aber als einheitliche Edition zu diesem Preis sind sie schon sehr gut. Die Aufnahme des Bratschenkonzerts mit Lars-Anders Tomter sagt mir am meisten zu. Die English Northern Philharmonia (= Orchestra of the English Opera North) spielt tüchtig, ist aber den Londoner Orchestern in der Klangkultur doch etwas unterlegen. Aufnahmequalität gut, aber sich nicht hervorragend.

Besser, z.B.

Symphonie Nr. 1: Mackerras (auch günstig), Thomson, Previn ADD (!!!), Handley (auch günstig)
Symphonie Nr. 2: Mackerras (auch günstig)

oder auch dieser ausgezeichnete Sampler:



+Violinkonzert;Cellokonzert;Violakonzert;
Sinfonia concertante (Originalversion
von 1927 mit obligatem Klavier)
Heifetz, Piatigorsky, Bashmet, Stott,
London SO, Boston SO, Philharmonia Orchestra,
Royal PO, Previn, Munch, Handley, Walton

Gruß, Thomas
Martin2
Inventar
#3 erstellt: 11. Feb 2005, 21:25
Hallo Teleton,

ich habe zwei Naxos CDs mit Walton und zwar die beiden mit den Sinfonien. Waltons 1. Sinfonie hat mir ganz gut gefallen, mit dem Rest ( 2., Violakonzert) bin ich noch nicht warm geworden ( ich glaube die Partita habe ich noch gar nicht gehört). Da habe ich dann von weiteren Walton CDs erst einmal Abstand genommen. Und sollte nicht der unwahrscheinliche Fall eintreten, daß Naxos morgen Pleite geht, läuft mir der Walton ja nicht weg.

Und im moment stehen für mich halt einfach andere Sachen im Vordergrund. Es gibt da halt so viel, was bei mir zuhause rum steht und mit dem ich mich noch gar nicht so richtig beschäftigt habe, z.B. im moment die Kammermusik von Brahms.

Was sind denn Deine Favoriten bei den Waltonsachen? Manchmal sind ja solche Anregungen von außen ganz inspirierend, um einer Musik eine neue Chance zu geben.

Zur Qualität der Aufnahmen kann ich wenig sagen. Die erste Sinfonie hat mir wiegesagt gut gefallen, also kann die Interpretation schon nicht vollkommen grottenschlecht sein.

Gruß Martin


[Beitrag von Martin2 am 11. Feb 2005, 21:29 bearbeitet]
teleton
Inventar
#4 erstellt: 12. Feb 2005, 12:13
Hallo Martin,

wie ich schon geschrieben hatte sind die Hindemith-Variationen sind (neben den Sinfonien) ein ganz herausragendes Stück Musik. Diese sind auf der 3.Naxos-CD mit seinen Orchesterwerken auch in einer TOP-Einspielung vorhanden.

Das Violinkonzert ist mit Zusammenarbeit des Super-Geigers Jascha Heifetz entstanden und diesem gewidtmet, das ist eine Empfehlung die Dir bestimmt gefallen wird.

Das Cellokonzert ist dem Cellisten Piatigorsky gewidtmet und ebenfalls hörenswert. Auch hier, bei den Konzerten, ist die NAXOS-Aufnahme sehr gut gelungen, auch wenn die beiden Solisten keine bekannten Namen tragen.

Gruß Wolfgang
sound67
Hat sich gelöscht
#5 erstellt: 13. Feb 2005, 13:29
Diese z.B. ist eine deutlich bessere Interpretation des Viola-Konzerts, v.a. auch Dank der virtuosen Begleitung durch das LSO, mit dem die English Northern Philharmonia einfach nicht mithalten kann:

BENJAMIN BRITTEN: Violin Concerto, op.15 / WILLIAM WALTON: Viola Concerto (revised version)
Maxim Vengerov, London Symphony Orchestra, Mstislav Rostropovich (EMI - midprice)



Vengerov beeindruckt mich von CD zu Cd mehr - ich bin schon sehr gespannt auf seine Shostakovich-Konzerte, die ich zusammen mit der Britten-Walton-CD gekauft habe.

Gruß, Thomas
walter_f.
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 14. Feb 2005, 11:34
Aufgrund des Walton Threads habe ich mal wieder "The Quest" herausgekramt - eine wirklich gelungene Aufnahme.

http://www.jpc.de/jp.../classic/rsk/hitlist



Ausserdem habe ich mir die Naxos 1. Sinfonie gekauft, allerdings in erster Linie wegen der "Partita", die ich bisher nur auf der "Belshazzar's Feast" EMI LP mit Walton als Dirigent habe.

Grüsse
Walter
WolfgangZ
Inventar
#7 erstellt: 22. Aug 2009, 23:42
Hallo, teleton, hallo, MoritzH (vgl. den Thread zum gerade Gehörten mit Dank für die geniale Anregung), hallo, miteinander!


http://www.amazon.de...d=1250984222&sr=1-13

Vor ein paar Jahren hatte ich mir obige Sammlung wichtiger Werke von Walton zugelegt und heute (wahrscheinlich zum zweiten Mal) die Sinfonie Nr. 1 aus dem Jahre 1935 gehört.

(PS: Als Erscheinungsdatum steht bei amazon zu dieser "Collection": 4. Juli 2009. Ich besitze allerdings genau diese Ausgabe schon wesentlich länger, zumindest rund zwei Jahre. )

Die Sinfonie hat mich gepackt - ein vierzigminütiger Kosmos der gemäßigten Moderne zwischen Strawinsky und Debussy (die Harmonik von "La Mer" klingt ganz deutlich an) bis hin zu jazziger Rhythmik und einem Hauch Messiaen in der grandiosen Klanglichkeit des Finalsatzes.

Jetzt werde ich wohl über eine modernere Einspielung nachdenken müssen. Die Aufnahme von 1951 mit dem Philharmonia Orchestra unter der Leitung des Komponisten, der - obwohl sehr fähiger Dirigent - später nicht mehr so viel Eigenes eingespielt hat, dürfte aber eine sehr solide Basis darstellen.

Besten Gruß, Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 22. Aug 2009, 23:55 bearbeitet]
Kings.Singer
Inventar
#8 erstellt: 23. Aug 2009, 07:42
Hi.

Ich mag vor allem sein Oratorium Belshazzar's Feast. Das ist unter der Leitung des Komponisten wohl die extremste Version geworden, die man als CD auf dem Markt finden kann. Extrem ist hier vor allem Dynamik und Tempo. Leider hatte ich den Eindruck, dass hier aufgrund der sehr hohen Tempi auch über viele Details hinweg gespielt wird. Außerdem litt die Textverständlichkeit des Chores darunter.
Wenn Walton sich das wirklich SO gedacht hat, stellt das Oratorium wirklich noch eine sehr viel höhere Aufgabe für einen Chor - und wohlgemerkt auch Orchester und Dirigenten - dar, als es von vornherein schon ist. Ich habe noch nicht danach gesucht, aber es wäre sicherlich interessant auch einmal in die Uraufführung unter Malcom Sargent hinein zu hören, um fundiertere Kenntnis über die eigentliche Intention des Komponisten zu erlangen (z.B. "Soll das Tempo wirklich so radikal sein?").

Ich habe bei einem Bekannten im Zuge der Beschäftigung mit diesem Oratorium auch in einige Einspielungen der 1. Symphonie hinein hören dürfen. Er besaß die Einspielungen unter Handley, Thomson und Slatkin. Ich erinnere mich, dass er mir Slatkin wärmstens ans Herz legte und nach einem kurzen Vergleichshören war ich vom Slatkin auch mehr als überzeugt.

Ich weiß nicht so ganz wie ich es ausdrücken soll... Aber Slatkin ist mir bisher immer als sehr affektierter und den Effekt liebender Dirigent begegnet. Anscheinend ist dieser Zugang zu Waltons Musik genau richtig. Vielleicht ist er aber auch zu oberflächlich und ich habe Walton noch nicht ganz verstanden...

Auf jeden Fall würde ich zu Slatkin greifen, wenn ich mir eine Erste Symphonie kaufen wollte. Er gefiel mir auf Anhieb besser als Handley oder Thomson.
http://www.amazon.de...id=1251012997&sr=8-4

Ich selbst besitze seit einiger Zeit die Einspielung der Zweiten Symphonie unter Ashkenazy mit der ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden bin. Auf jeden Fall gibt's die CD momentan zu einem Spottpreis von 4,99€ bei JPC, auf der der Walton mit anderen sehr interessanten Werken gepaart ist (Knussen, Mussorgsky, Ravel).
http://www.jpc.de/jp...-Moscow/hnum/4709783


Viele Grüße,
Alex.
teleton
Inventar
#9 erstellt: 25. Aug 2009, 11:10
Hallo WolfgangZ,

schön das die Walton-Threads Dich zur Beschäftigung mit Walton eingeladen haben. Sicher ist Deine Aufnahme mit Walton himself auch interessant; aber bei einem Aufnahmedatum von 1951 wäre ich selbst nie auf die Idee gekommen diese Box zu erwerben, zumal man technisch gesehen jede Menge gute Alternativen haben kann.

Das die Sinfonie Nr.1 Dich gepackt hat, kann ich gut nachvollziehen - unter Handley wird sie Dich umhauen !



Hallo King Singers,


Aber Slatkin ist mir bisher immer als sehr affektierter und den Effekt liebender Dirigent begegnet. Anscheinend ist dieser Zugang zu Waltons Musik genau richtig.

Das ist Richtig. Slatkin habe ich auch mehrfach sehr erfolgreich als Dirigent von Copland, Gershwin und Barber. Da ist er ebenfalls gut und läßt die nötigen Effekte leben. Ich kenne aber auch Aufnahmen (Elgar-GA), wo er weit weniger überzeugt hatte als Solti !
Vielleicht fällt mir diese Slakin-Aufnahme der Sinfonie Nr.1 mal in die Hände, aber nach Handley sehe ich nicht mehr die unbedingte Notwendigkeit eines zusätzlichen Kaufs.

**** Denn tiefgehend, mit größster Spannung aufbauend bis zum Abheben, so ist die Handley-Aufnahme (EMI).
Ich denke das ist Dir bei Deiner kurzen Vergleichshörsitzung entgangen und vielleicht kannst Du diesen Umstand nochmal nachholen.
WolfgangZ
Inventar
#10 erstellt: 25. Aug 2009, 11:51
Hallo, Namensvetter!

Die erste Sinfonie ist in der EMI-Box die älteste Nummer. Fast alle anderen Einspielungen sind in (frühem) Stereo. Es sind gewiss Aufnahmen von Rang, so das Violin- und auch das Bratschenkonzert mit Yehudi Menuhin.

Diese beiden Solokonzerte kenne ich schon länger und habe auch ansprechende neuere Einspielungen (Vengerov).

Danke jedenfalls für die klare Empfehlung mit Handley, den ich bei Bax und anderen sehr schätze.

Beste Grüße, Wolfgang


[Beitrag von WolfgangZ am 25. Aug 2009, 11:52 bearbeitet]
pt_concours
Stammgast
#11 erstellt: 08. Jan 2010, 23:46
Hallo,

kennt jemand die Music for Children, die sich z.B. auf dieser CD findet:



Es handelt sich dabei um die Orchesterfassung des vierhänigen Klavierwerkes "Duets for Children", (wobei auch einige Quellen meinen, die Klavierfassung wäre nach der Orchesterfassung entstanden).
Ich habe in letzter Zeit öfters ein Stück daraus gespielt (Larghetto), und die Klangbeispiele der andere Stücke auf oben genannter CD klangen für mich durchaus ansprechend.

Gruß pt_concours
teleton
Inventar
#12 erstellt: 11. Feb 2010, 17:47

Zitat von King Singers:
Ich selbst besitze seit einiger Zeit die Einspielung der Zweiten Symphonie unter Ashkenazy mit der ich im Großen und Ganzen sehr zufrieden bin.


Die Walton-Doppel-CD (Decca) mit den beiden Sinfonien und den Konzerten habe ich auch als Kaufwunsch im Auge.

Ich habe in die Hörschnipsel bei jpc reingehört und habe einen guten Einfruck gewonnen. Ist die Sinfonie Nr.1 auch mit Ashkenazy (oder Previn) ?


Decca (2CD)


Um Kings Frage im Beethoven-Thread zu beantworten:
Die Sinfonie Nr.1 kann ich mir nur schwer besser interprtiert vorstellen, als mit Handley (EMI).
Eine hervorragende Aufbauarbeit und Dramaturgie, die Handley dort leistet - einfach Magaklasse.
Dazu hatte ich mich 08-2009 schon geäußert.


Previn´s LSO-Aufnahme wird allenthalben begeistert rezensiert.
Wie ist seine TELARC-Aufnahme zu bewerten ?


TELARC, 1990, DDD
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