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Tempi bei Beethoven-Sinfonien+A -A |
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Autor |
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grobifrank1976
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 23. Feb 2018, 17:59 | |
Hallo, mir ist aufgefallen, dass es bei vielen der im Forum und in entsprechenden Fankreisen so empfohlenen (Referenz-) Aufnahmen (bes. bei den älteren) meist sehr breite Tempi gibt. Z.B. beim 1. Satz der 9. unter Klemperer. Aber auch Böhm, Fricsay, Jochum und Bernstein verwenden mitunter eher langsame Tempi in Verbindung mit einer romantischen, fast pathetischen Interpretation. Wenn ich da z.B. die Einspielung von Gardiner aus den 90ern höre, gepaart mit der Durchsichtigkeit der historischen Aufführungspraxis, wirkt das auf mich fast wie eine Offenbarung. Ich betone auschließlich, dass ich mich als Vinyl-Fan in erster Linie gerade für die alten Aufnahmen (z.B. Fricsay) interessiere und all die Interpretationen sehr zu schätzen weiß. Also NICHTS gegen die "Alten" und deren Tempovorstellungen. Aber wie kommt es, dass auch bei den neueren Einspielungen (z.B. bei Thielemann) immer wieder diese romantische Interpretation durchkommt? Ist die Zeit der historischen Aufführungspraxis wieder vorbei? Was ist mit den Ergebnissen jahrelanger Musikforschung, die ja eindeutig gezeigt hat, dass Beethoven sehr wohl konkrete Tempovorstellungen (=> Metronomangaben) hatte, die oftmals selbst in sog. Referenzaufnahmen nicht berücksichtigt wurden / werden. Neuere musikwissenschaftliche Forschungen haben doch ergeben, dass Beethoven sehr empfindlich war, wenn seine Werke nicht 100% seinen Vorstellungen gemäß aufgeführt worden sind... Wurde mich mal interessieren, wie da so die Meinungen sind. Liebe Grüße Frank |
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net-explorer
Inventar |
#2 erstellt: 23. Feb 2018, 18:48 | |
Für mich auch in anderen Musikbereichen nicht neu, eigentlich sogar übliche Praxis, denn: - künstlerische Freiheit - persönliche Geschmacksache - Variationen der Interpreten nach "deren" Meinung - wie präzise konnte Beethoven akustische Ereignisse tatsächlich bewerten?? Sicherlich hatte er mit plötzlichem Aufbrausen gemäß seinem Charakter weniger Probleme. Entsprechend aufwendig ist es natürlich "die eigene" optimale Aufnahme zu finden. Andererseits kann jede Interpretation auch dazu genutzt werden, sich mit einer "anderen" Variante zu beschäftigen. Deswegen gibt’s in der Musik immer viel zu entdecken. |
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Hüb'
Moderator |
#3 erstellt: 23. Feb 2018, 19:12 | |
Hi Frank, unter den vielen neuen und neueren Beethoven-Deutungen gibt es doch einige, die recht zügig daherkommen. Daher würde ich Thielemann nicht als sooo repräsentativ ansehen. Järvi, de Vriend, Immerseel, Herreweghe, Brüggen etc. sind hier zu nennen. Viele Grüße Frank |
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