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Haydn, Joseph: Die Schöpfung+A -A |
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Autor |
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Hüb'
Moderator |
#1 erstellt: 04. Jul 2008, 14:39 | |
Hallo zusammen, die Nutzung der Suchfunktion blieb leider erfolglos, was mich sehr wunderte, hatte ich bei diesem populären Werk doch eher mehrere Threads erwartet. Einen informativen Text zum Werk findet man hier, auf klassik.com unter der Rubrik "100 Meisterwerke". Ich möchte mir gerne eine Aufnahme dieser Musik zulegen. Ins Auge gefasst habe ich die noch recht neue Einspielung unter Andreas Spering auf Naxos. Sie hat sowohl auf klassik.com, als auch auf klassik-heute.com sehr gute Besprechungen erhalten: klassik.com klassik-heute.com Kennt jemand diese Doppel-CD und mag seine Eindrücke schildern? Oder kann jemand eine (möglichst preisgünstige) Alternative nennen, bei der möglichst dem HIP-Ansatz gefolgt wird? Grüße Frank |
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enkidu2
Inventar |
#2 erstellt: 04. Jul 2008, 17:09 | |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#3 erstellt: 04. Jul 2008, 18:38 | |
Die Spering-Aufnahme ist vom Gesamteindruck hervorragend (wobei ich allerdings nicht die SACD kenne, bloß die normale CD). Die Solisten haben junge, für einige Hörer vielleicht auch etwas zu schlanke Stimmen, aber m.E. sind sie auch sehr gut. Farbenreicher und "saftiger", aber immer klangschöner Orchesterklang mit Originalinstrumenten (der Chor ist selbstredend um Klassen besser als irgendwelch wabernden Opernchöre vieler älterer Aufnahmen). Ich kenne mit Gardiner nur die "Jahreszeiten", die sind auch sehr gut, aber tendenziell finde ich Gardiner häufig etwas (zu) nüchtern. Ich glaube nicht, daß seine Aufnahme der Schöpfung mir besser gefallen würde als Spering; beim Naxos-Preis muß man da nicht zögern, sondern zugreifen. viele Grüße JK jr. |
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enkidu2
Inventar |
#4 erstellt: 04. Jul 2008, 19:28 | |
In Folge 8 der Reihe Klassik Kanon behandelt Fono Forum "Die Schöpfung" von Joseph Haydn (Ausgabe 07/08). Dort wird Gardiners Aufnahme als eine "brillante, bis ins Detail ausgefeilte und mit einem fabelhaften Solistenensemble ausgestattete" Interpretation gewürdigt. Gardiner "macht aus dem Oratorium ein intellektuelles Vergnügen, tilgt alle Spuren vom vermeintlich naiven Papa Haydn, der ja noch immer in manchen Köpfen herumspuken soll. Ähnlich fesselnd hat kürzlich Andreas Spering mit der Capella Augustina das Werk wiedergegeben (Naxos). Kaum ein Dirigent hat sich für das Vorspiel, „Die Vorstellung des Chaos“, so viel Zeit gelassen, die Ödnis der gerade erschaffenen Welt im ersten Rezitativ mit so langem Atem dargestellt." |
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Hüb'
Moderator |
#5 erstellt: 05. Jul 2008, 08:38 | |
Euch beiden meinen herzlichen Dank! Die Naxos-CDs sind so gut wie gekauft. |
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Schneewitchen
Inventar |
#6 erstellt: 05. Jul 2008, 11:58 | |
Die "Originalsprache" der Schöpfung scheint deutsch zu sein. Haydn hatte eine englische Textvorlage,die ins deutsche übersetzt wurde.Dann komponierte er die Musik zum deutschen Text. Ich meine,daß ein Komponist die "Textmelodie" in seiner Komposition verarbeitet.Somit bilden Text und Musik eine Einheit. Nun gibt es aber auch Einspielungen der "Creation" in englischer Sprache. Ich bin mir nicht sicher,ob Haydn das gebilligt oder sogar selbst auch eine englische Fassung komponiert hat? Gibt es also 2 Originalfassungen der Schöpfung/Creation? |
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enkidu2
Inventar |
#7 erstellt: 05. Jul 2008, 12:14 | |
Ich zitiere mal aus bereits genannter Quelle:
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Pilotcutter
Administrator |
#8 erstellt: 05. Jul 2008, 13:09 | |
Hier noch einige Infos zum Werk und ausgiebige Hörproben: J Haydn "Die Schöpfung" Die Hörproben scheinen mir - nach einem Vergleich - der CD "Chöre und Arien" zu entstammen. HvK mit den WPO und Wiener Singverein, Eidth Mathis, José v Dam etc.. Eine gute Einspielung. Gleichwohl mir HvK's Tempi bei Vokalwerken nicht immer zusagen. PS: Bei nichtdeutschen Chören, habe ich manchmal etwas Sorge um die Artikulation, von daher achte ich oft bei deutschsprachigen Vokalwerken auf deutsche Chöre und Interpreten. Es ist mir neulich noch bei FMB 2. Sinfonie "Lobgesang" aufgefallen (bei Abbado mit den Londonern). Es ist oft schwierig den Text ohne Blatt zu verstehen. Gruß. Olaf [Beitrag von Pilotcutter am 05. Jul 2008, 13:11 bearbeitet] |
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Kings.Singer
Inventar |
#9 erstellt: 28. Feb 2012, 21:11 | |
Hallo, Haydn-Fans. Durch den Thread "Einstieg in die geistliche Vokalmusik" inspiriert, habe ich mich dazu entschieden jetzt auch eine deutsche "Schöpfung" anschaffen zu wollen. Die englische Fassung habe ich schon mit McCreesh. Meine Anforderungen an einen kultivierten Chorklang sind hoch. Interpretatorisch möchte ich eine historisch informierte Aufnahme anschaffen (nach Hörproben ist mir sogar Harnoncourt in beiden Einspielungen etwas zu fett). Allerdings darf die Interpretation nicht all zu asketisch - um diesen Begriff mal wieder zu bemühen - sein, aber ob das bei diesem Werk überhaupt geht ist eine andere Frage... Norrington schafft's vielleicht. Ein durch JPC unterstütztes Brainstorming hat mich bei folgenden vier Aufnahmen anhalten lassen: - Gardiner, Monteverdi Choir, English Baroque Soloists (DGG, 1995) - Hengelbrock, Balthasar Neumann Chor & Ensemble (dhm, 2001) - Christie, Les Arts Florissants (Virgin, 2006) - Jacobs, RIAS Kammerchor, Freiburger Barockorchester (harmonia mundi, 2008) Ich denke was meine Anforderungen anbelangt, muss ich mir bei keiner der CDs Gedanken machen. Deshalb würde ich an dieser Stelle gerne euch um euer Urteil bitten. Vielleicht kann ja jemand kurz einige Charakteristika der Aufnahmen herausstellen? (Hat vielleicht sogar jemand genau diese vier im Blick?) Das Votum in o.g. Thread fällt scheinbar eindeutig pro Jacobs aus. Viele Grüße, Alexander. |
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Kreisler_jun.
Inventar |
#10 erstellt: 28. Feb 2012, 22:15 | |
Ich rate jedenfalls auch noch in die Naxos-Aufnahme unter Spering reinzuhören; hier sind die Solisten vielleicht etwas blass, aber Orchester und Chor und Dirigat haben mir sehr gut gefallen. Geradliniger als Harnoncourt (und vermutlich auch als Jacobs, so wie ich den von anderen Einspielungen kenne) und natürlich ziemlich preiswert. Gardiners Aufnahme kenne ich nicht, ich meine, dessen Jahreszeiten wären immer mehr empfohlen worden. Vielleicht in der Minderheit bin ich von seinen Bach-Aufnahmen der 1980er/90er nicht begeistert, perfekter Chor, aber insgesamt oft nüchtern bis "kalt". |
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flutedevoix
Stammgast |
#11 erstellt: 01. Mrz 2012, 23:59 | |
Die Gardiner-Aufnahme der Schöpfung ist durchaus gut. Allein es ist und bleibt Gardiner: exzellenter Chor, gutes Orchester, gute Solisten aber halt auch weniger klangsinnliche Momente. Artikulatorisch und rhetorisch sehr überzeugend, sein Ansatz geht auch auf, allein mich sört etwas, daß das Naive (in einem guten Sinne), das Staunen etwas zu sehr auf der Strecke bleibt. Ich höre und sehe dieses Naive in der Komposition! Vielleicht der größte Gegensatz dazu ist die Aufnahme Christies. Da werden Klänge zelebriert, man frägt sich bisweilen, wo er die nächste Nuance herzaubert. Sein Orchester pflegt einen warmen, Klang, der dennoch wunderbar durchsichtig ist und jederzeit auch zupacken kann oder eine gewisse Strenge entfalten kann. Dazu atmet das Spiel seiner Ensembles wunderbar. Ich halte diese Aufnahme für eine der besten der Schöpfung. Absolut eine Alternative zu Jacobs, mir fast lieber als die Jacobs Einspielung. Jacobs Aufnahme habe ich schon im anderen Thread versucht zu charakterisieren. Ichwürde sie zwischen den Polen Gardiner und Christie ansiedeln. Ein hervorragendes Orchester,das aber einen anderen klanglichen Ansatz verfolgt als die Orchester bei Gardinerund Christie, der Chor ist ebenfalls hochklassig und die Solisten bringen den nötigen Schuß Naivität mit. Ihre Stimmen klingen noch recht jungund frisch, eine gute Wahl für dieses Oratorium. Alles in allem liegen hier drei sehr gute Einspielungen vor! Wozu raten? Meine Liebe gilt der Christie-Aufnahme ... |
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Kings.Singer
Inventar |
#12 erstellt: 02. Mrz 2012, 17:49 | |
Hallo Johannes, ich denke ich werde mir dann mal die Jacobs-CD mit auf die Liste nehmen. Gardiners kompromisslose Prägnanz (ich nenne es gerne "perkussive" Leseart) liegt mir ja in der Regel schon sehr. Habe aber vor allem bei der intensiven Beschäftigung mit den Marienvesper-Aufnahmen durchaus bemerkt, dass er manchmal den Klangsinn und die Ästhetik des Moments übersieht. Wenn Jacobs in der Mitte zwischen perkussiver Interpretation (Gardiner) und Klangsinnlichkeit (Christie) liegt, dürfte der ja das Richtige für mich sein! Danke für deine und eure Einschätzungen! Viele Grüße, Alexander. |
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FabianJ
Inventar |
#13 erstellt: 02. Mrz 2012, 18:19 | |
Eine Aufnahme von der "Die Schöpfung" mit dem Freiburger Barockorchester unter Jacobs' Leitung kann man auch bei YouTube bewundern. Ich kenne noch keine andere Aufnahme des Werkes, aber für sich gesehen gefiel sie mir sehr gut. Bin auch am überlegen mir die CD-Fassung davon zuzulegen. Teil 1 von 8: https://www.youtube.com/watch?v=RJ7WUORnKXY Teil 2 von 8: https://www.youtube.com/watch?v=5rjINoSZKSY&feature=related Teil 3 von 8: https://www.youtube.com/watch?v=NwPNAtpvyZU&feature=related Teil 4 von 8: https://www.youtube.com/watch?v=qBzjw66mMog&feature=related Teil 5 von 8: https://www.youtube.com/watch?v=cUmtcM41zdo&feature=related Teil 6 von 8: https://www.youtube.com/watch?v=4spUyELzX-Q&feature=related Teil 7 von 8: https://www.youtube.com/watch?v=V_xPuQdaxX8&feature=related Teil 8 von 8: https://www.youtube.com/watch?v=dPMMcATwDa4&feature=related Die CD-Aufnahme wird vermutlich so ähnlich sein. |
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