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Wider die Passions-Monotonie+A -A |
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Autor |
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BigBerlinBear
Stammgast |
#1 erstellt: 24. Mrz 2004, 10:24 | |
Wenn ich mir derzeit die Konzert-Anschläge der Berliner Kirchen für die Passions-Zeit ansehe, bekomme ich das Gefühl, es wurden aus diesem Anlass lediglich 2 Kompositionen verfertigt, die nun Jahr für Jahr in ermüdender Einförmigkeit wiederholt werden müssen. Diese beiden Werke sind die Matthäus- bzw. Johannespassion von Johann Sebastian Bach. Daß ausser diese Werken von Melchior Vulpius bis Krzystof Penederecki bedeutende Beiträge auf diesem Gebiet entstanden, mag der unbedarfte Beobachter kaum glauben. Es ist mir deshab ein wirkliches Bedürfnis, dem Forum heute ein Werk ans Herz zu legen, von dem ich vorraussetzen kann, daß es nur Wenige kennen: Georg Gebel d.J. (1709-1753), Kapellmeister im thüringischen Rudolstadt, war einer der gefragtesten Komponisten seiner Zeit. Weil es , warum auch immer, nicht zur Drucklegung seiner Werke kam, wurde er volständig vergessen. Die gemeinsam von MDR KULTUR und dem Label cpo (classic production osnabrück) produzierte Aufnahme der Johannes Passion von Georg Gebel (1709-1753) ist in der Sparte "Barocke und vorbarocke Musik" in die aktuelle Bestenliste 3/2003 des Preises der Deutschen Schallplattenkritik aufgenommen worden. |
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Hilda
Stammgast |
#2 erstellt: 24. Mrz 2004, 10:37 | |
@BigBerlinBear Da nimmst Du mir jetzt was vorweg... Der Gebel war als Tip vor Ostern geplant cpo ist hier geradezu eine Fundgrube für Fans mitteldeutscher Barockmusik. Zum Problem der Aufführungen - das ist zweischneidig. Als Chorsänger kann ich da nur sagen, daß Du ein Konzert mit Bach fast immer voll bekommst (zumindest bei uns in der Gegend). Die unbekannteren Komponisten muss man sich da als Ensemble schon 'leisten' können - also über bekannte Solisten etc. Für einen 08/15 Chor ist das finaziell nicht rentabel. Wir haben vor Jahren mal Golgotha von Frank Martin aufgeführt - ein Hammerstück. Die Kirche war zu einem drittel gefüllt, das Orchester mit voller Blech- und Holzbläserbesetzung schweineteuer. Das Konzert ging damals nur durch kräftiges Sponsoring der Kommune und diverser Banken... Das Problem scheint hier der Markt zu sein - zusammen mit dem Überfluss an Bachschen Passionen, die man zur Vorosterzeit besuchen kann... Gruss Klaus |
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Hilda
Stammgast |
#3 erstellt: 05. Apr 2004, 07:47 | |
Ich hatte ja bereits angedroht auf dieses Thema bei Ziet zuürckzukommen... Jetzt in der Karwoche sollte ich mich wohl dranhalten... Ich habe mal meine Sammlung im Hinblick auf nicht-bachische Passionsmusik gescannt und wollte die ersten Tips präsentieren. Wenn wir im Barock bleiben wollen, könnte ich folgende Alternativen wärmstens empfehlen: Francesco Durante (1684-1755) Lamentationes Jeremiae Prophetae ist zur Zeit bei jpc für 7,99 zu haben - es lohnt sich!!! Dietrich Buxtehude (1637-1707) Membra Jesu Nostri Buxtehude ist IMHO sträflich unterschätzt. Auf dieser Aufnahme sind die eindringlichen Betrachtungen zu den sieben Wunden Jesu gekoppelt mit einer wunderschönen Auferstehungskantate. Georg-Philip Telemann (1681-1767) Der Tod Jesu ebenso wie der Durante für 7,99 zu haben und eine völlig andere Alternative zu Bachs Passionen. Wer's opernhafter mag... Antonio Caldara (1670-1736) Maddalena ai piedi di Cristo Wer Händels 'La Ressurezione' mag, wird dieses Oratorium lieben... Auch klanglich ein Leckerbissen. Gruss Klaus [Beitrag von Hilda am 05. Apr 2004, 07:49 bearbeitet] |
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Alfred_Schmidt
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 05. Apr 2004, 09:41 | |
Von mir natürlich wieder was "Klassisches" Beethovens vielgeschmähtes Werk: Christus am Ölberge Jahrelang war es aus den Plattenkatalogen fast verschwunden. Im Dezember 2003 kam diese Version am Markt. Dies ließ EMI nicht ruhen, und in Windeseile wiederveröffentlichten sie ihr alte Analogaufnahme unter Volker Wangenheim, die jahrelang in den Archiven herumlag, in der Nipper Collection. Da ich diese Version auf Vinyl bereits hatte,und die Nipper Collection zudem günstig ist, hab ich sie mir gekauft. Aber: "Die EMI Version ist mit dem rabiaten Kopierschutz versehen, der auf meinem Player zu gelegentlichen Störgeräuschen führt und ich kann sie daher nicht empfehlen. (Ich habs einfach nicht gesehen) Freundliche Grüße aus Wien Alfred |
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BigBerlinBear
Stammgast |
#5 erstellt: 05. Apr 2004, 12:39 | |
Nicht zu vergessen für Liebhaber der "Empfindsamen Passion", Telemanns Werk aus dem Jahr 1750 in mustergültiger Interpretation: |
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op111
Moderator |
#6 erstellt: 05. Apr 2004, 13:04 | |
Hallo Alfred, was hältst du von Domingo auf dieser Beethoven-CD? Gruß Franz |
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Susanna
Hat sich gelöscht |
#7 erstellt: 06. Apr 2004, 13:13 | |
Hallo, noch "empfindsamer" wird es bei der Matthäuspassion des "Hamburger" (auch "Berliner") CPE Bach. Die Rezitative stehen noch voll in der Tradition des Vaters, einige Solopartien versuchen sich mit der bei Schütz charakteristischen Lautmalerei, z. B. chromatischen "Seufzern", "Angst"-Tremolo u.ä. In Bremen kann man das Werk heute Abend hören. Zum Reinhören hier: http://www.jpc.de/jpcng/classic/detail/-/iampartner/hillenbrand/hnum/7039320 Der Sohn hat noch allerhand Kirchenmusik, auch weitere Passionen, geschrieben, nachdem er Kirchenmusiker geworden war. Gruß, Susanna |
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