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Opern mit Jazz-Einflüssen+A -A |
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Autor |
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Korados
Stammgast |
#1 erstellt: 26. Jul 2010, 21:10 | |||||
In letzter Zeit habe ich die Opern Jonny spielt auf und Schwergewicht von Ernst Krenek gehört und suche nun nach weiteren Opern mit Jazz-Einflüssen. DIE Oper schlechthin in dem Genre ist ja Porgy und Bess von Gershwin, welche auch meine Lieblingsoper ist. Ich weiß nicht, gehört Kurt Weill auch dazu? "Weills Jazz" ist so "europäisch", dass es eher schon Schlager ist, finde ich. Vielen Dank im Voraus! |
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Klassikkonsument
Inventar |
#2 erstellt: 27. Jul 2010, 03:39 | |||||
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Kreisler_jun.
Inventar |
#3 erstellt: 27. Jul 2010, 09:29 | |||||
Ich finde Weill (die deutschsprachigen Brecht-Kollaborationen usw., nicht die Musicals) durch die Verfremdung ja meistens spannender als Gershwin (egal ob und wie europäisch). Eine Option wären natürlich die Musicals von Gershwin und anderen. Die Grenzen zwischen Schlager und Jazz waren in den 1920er und 30er Jahren nicht sehr scharf. (Kreneks Opern kenne ich nicht; es wird sicher noch einiges weitere geben) An Instrumentalmusik/Ballett: Milhauds La boeuf sur le toit und La creation du Monde, Liebermanns Konzert für Jazzband u. Orchester u.v.a. JK jr. |
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Korados
Stammgast |
#4 erstellt: 27. Jul 2010, 12:05 | |||||
Ich hab diese Aufnahme und die ist leider eine stark gekürtzte Fassung, ich lese die Vokalpartitur immer mit (von der IMSLP) und allein schon in der Overtüre fehlt min. die Hälfte. Bei Musicals weiß ich immer nicht so recht, gehören die noch zur "klassischen Musik"? Ich suche schon klassische Musik mit Jazz-Einflüssen, nicht Jazz mit Klassik-Einflüssen. Außer I got rhythm aus Girl Crazy von Gershwin kenne ich praktisch nichts von seinen Musicals, gibt's da i-welche schöne Aufnahmen, oder ist das dann schon das falsche Forum? Gestern ist mir noch die Oper "A Streetcar named Desire" von Andre Previn aufgefallen, ich habe über die bisher aber nur schlechtes gelesen, wie z.B. das es nur eine "Halb-Oper" sei, wisst ihr da mehr drüber? Von Milhaud habe ich La Creation du Monde gehört, aber das Einzige, was mir daran gefallen hat, war der Jazzteil in der Mitte! Liebermann kenne ich gar nicht, werd' mal reinhören. |
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Klassikkonsument
Inventar |
#5 erstellt: 27. Jul 2010, 16:31 | |||||
Ob Musicals noch Klassik sind, kann man wahrscheinlich heiß diskutieren. Zumal einige Werke wohl noch in der Tradition der klassischen Musik (genauer der Operette) stehen. Aber auch eine Stelle in Wagners Meistersängern von Nürnberg (Straßenszene kurz vor Einbruch der Nacht oder am nächsten Morgen?) weckte in mir die Assoziation Operette/Musical. Schlager noch der 50'er Jahre leiten sich mit ihren orchestralen Arrangements wohl auch irgendwie noch von der Klassik ab. Die Rockmusik war wahrscheinlich ein Bruch in der Tradition der Unterhaltungsmusik. Werke wie Hair oder die Rocky Horror Show sucht man im CD-Laden vergebens unter Klassik, während womöglich My Fair Lady es auch mal dorthin verschlagen könnte. Was ist eigentlich mit Gilbert & Sullivan? Die habe ich jedenfalls schon bei Dussmann bei den Klassik-Bühnenwerken gesehen. Das Genre Musical ist ein Grenzfall, obwohl es für sich genommen recht klar abgegrenzt zu sein scheint. Sind aber alles nur Vermutungen. Viele Grüße |
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Hörbert
Inventar |
#6 erstellt: 27. Jul 2010, 18:34 | |||||
Hallo! Jazz in der Oper tritt seit den 20ger Jahren immwer mal wieder in Erscheinung. Allerdings ist bis auf "Jonny spielt auf" eine reine Jazzoper eine Seltenheit, Jazz-Elemente allerdings findest du in Alban Bergs Opern, in Werner Eck´s "Peer Gynt" und in Zimmermanns Soldaten zuhauf. Vor allem Karl Birger-Blomdahl´s "Aniara sollte hier noch Erwähnung finden, neben den Jazz-Elementen m.W. auch die erste Oper der Welt in der Elektronisch erzugte Klänge massiv zur Anwendung kamen. MFG Günther |
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Korados
Stammgast |
#7 erstellt: 28. Jul 2010, 07:26 | |||||
Solche Momente habe ich bei Wagner öfter schon gehabt. Z.B.: Das Ende des ersten Aktes von Siegfried aus dem Ring erinnert mich stark an eine Musicalnummer, besonders mit dem Rhythmus des Ankers. Oder auch der Ritt der Walküren. Von Gilbert & Sullivan habe ich eine DVD-Box mit allen Operetten, aber ich finde wirklich "Jazzig" sind die nicht, oder? Aber ok, die haben einen Touch von Musical.
Alban Berg und Jazz Hab ich noch nich gehört, in welchen Werken denn, also ich kenn ja nur Wozzeck aber da hab ich noch nix gehört. Zimmermanns Soldaten hab ich schon nach der Overtüre ausgemacht, finde ich fürchterlich! Und Werner Eck kenne ich wieder nicht.
Liebermann Orchester für Jazzband habe ich gestern gehört, aber ich finde das ist nur atonale Musik hinterlegt mit Jazzrhythmen, also quasi Freejazz, oder geht das nur mir so? [Beitrag von Korados am 28. Jul 2010, 07:30 bearbeitet] |
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Klassikkonsument
Inventar |
#8 erstellt: 28. Jul 2010, 14:39 | |||||
Ja, im Wozzeck wird man wohl nicht fündig. In erster Linie betrifft das Bergs 2. Oper "Lulu". Zaghafter ist die Anspielung auf Jazz (gelegentliche Beteiligung eines Saxophons) in Arnold Schönbergs heiterer, einaktigen Oper "Von Heute auf Morgen". Bei Berg gibt's Jazzeinfluss vielleicht auch noch im Orchesterliederzyklus "Der Wein" (nach Baudelaire/George).
Gerade Bernd Alois Zimmermann ist mit seiner Polystilistik (?) wahrscheinlich ein Kandidat für Klassik mit Jazz-Elementen. Eine wichtige Rolle spielt der Jazz jedenfalls in seinem Konzert für Trompete in C & Orchester "Nobody knows de trouble I see" von 1954. Ein weiterer Name ist Stefan Wolpe. Von dem habe ich bislang aber nur mal das Quartett für Trompete, Tenor-Saxophon, Schlagzeug & Klavier (1950/54) sowie den Blues - "Stimmen aus dem Massengrab" - Marsch für Sprecher, 2 Saxophone, 2 Klaviere & Schlagzeug (1929, Text: Erich Kästner) gehört, ohne mich jetzt an Konkretes zu erinnern. Viele Grüße |
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Korados
Stammgast |
#9 erstellt: 28. Jul 2010, 17:38 | |||||
Das ist nicht böse gemeint, aber das entfernt sich weit von meiner Vorstellung, ich bin zunächst totaler Feind der Atonalität, wenn nicht wenigstens ein bisschen wiedererkennbare Musik dabei ist. Deshalb mag ich Ginastera und Schat gerne hören, weil die trotz Dissonanz und Atonalität die Melodie nie weggelassen haben. Ich hab jetzt ein paar Stellen aus Schönbergs Oper gehört und das Tropetenkonzert von Zimmermann, aber ich mochte beides überhaupt nicht, auch wenn Jazz drin war. Von Wolpe finde ich leider gar nichts im Moment. Ravel hat in seiner zweiten Oper L'enfant et les sortilèges auch einige Jazzelemente eingepflegt, gibts vielleicht noch mehr in Richtung impressionistischer Jazz? |
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Hörbert
Inventar |
#10 erstellt: 28. Jul 2010, 19:33 | |||||
Hallo! Nun in den mehr konservativen Strömungen der Musik nach 1920 ist Jazz eher noch seltener vertreten als in den Werken der Schönbergschule, hier wäre noch Martinus Ballett "La Revue de Cusine" und Prokofiefs Quintett Op.39 zu nennen aber das sind natürlich keine Opern. Aaron Coplands "Quiet City" hat einige Jazzige Stellen aber das ist hier eher Kolorit als echtes in die Komposition verwobenes Material, desgleichen hat es bei Menottis "Consul" hier symbolisieren Jazz-Anklänge legendlich die Person des Konsuls der aber eher eine Nebenrolle hat. Neben der schon erwähnten Oper Kreneks und Weills "Dreigroschenoper" gibt es eigentlich auf dem mehr oder weniger tonalen Sektor keine mir bekannten Opern mit durchgehend Jazzigen Klängen. MFG Günther [Beitrag von Hörbert am 28. Jul 2010, 19:34 bearbeitet] |
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