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* Vergleich: ATH-M50, Fidelio L1, MDR-Z1000+A -A |
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Autor |
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HuoYuanjia
Hat sich gelöscht |
#1 erstellt: 18. Dez 2012, 16:27 | |||
VERGLEICHSREVIEW Sony MDR-Z1000 Philips Fidelio L1 Audio-Technica ATH-M50 Bonus: Beyerdynamic DT-880 Ich habe mich für diesen Vergleich entschieden, da die Nachfrage nach geschlossenen und Ohr umschließenden Kopfhörern, die man auch unterwegs benutzen kann, stetig wächst. Wofür unsere Pioniere damals schief angeschaut wurden, ist dank Dr. Dre heutzutage völlig normal. Die Vielfalt und Auswahl ist in den letzten Jahren enorm gestiegen. Leider kann ich auch viele bekannte und wichtige Vertreter dieser Kategorie nicht im Vergleich aufnehmen, sondern präsentiere nur zufällig 3 unterschiedliche Kopfhörer, die Allround Fähigkeiten besitzen und mit druckvollem Bass auch in der U-Bahn Spaß machen. Wer dies als Kaufberatung liest, dem empfehle ich anhand des geschriebenen Textes einen Favoriten zu wählen und in dieser Richtung weiter zu suchen. Jeder dieser Kopfhörer hat bereits oft Erwähnung gefunden und Interessenten des ATH-M50 werden so unweigerlich auf z.B. Ultrasone HFI-580 oder Shure SRH840 stoßen. OPTIK, KOMFORT und ANWENDUNG Kurz vorab zu mir: Ich habe einen kleinen Kopf. Er ist eher schmal, aber vor allem sitzen meine Ohren hoch. Somit fahre ich die Bügel bei allen drei Modellen komplett ein. Stramm sitzen sie trotzdem und Probleme mit der Abdichtung um die Ohren gibt es nicht. Ich habe gelegentlich den Anpressdruck manuell erhöht und weise im Text auf eventuelle verschiedene Empfindungen hin. Der Bescheidene: MDR-Z1000 Der Sony wurde sehr schlicht designt. Dabei wurden hauptsächlich hochwertige Materialien wie Echtleder (Kopf- und Ohrpolster) und Aluminium (Bügel) benutzt. Lediglich die Muschelaufhängungen sind aus Plastik. Vermutlich verringert dies störende Reibung. Zusammen falten lässt er sich nicht, aber ein unauffälliger Beutel mit separater Innentasche für das Kabel wird mitgeliefert. Am Komfort gibt es nichts zu meckern. Das Leder lässt gut atmen und ist angenehm auf der Haut. Das Gewicht fällt gering aus. Sehr löblich finde ich, dass zwei verschiedene Kabel beiliegen. Eines hat die übliche Länge von 1,2m und das andere reicht nicht nur bis zur Hosentasche, sondern mit 3m auch hoffentlich bis zur Heimanlage. Die 6,3mm Klinke lässt sich nur auf das lange Kabel aufschrauben. Der Sony hat übrigens eine pervers gute Isolation wie ich sie von keinem anderen Bügler kenne. Wem dies wichtig ist und auf In-Ears verzichten möchte, der sollte hellhörig werden! Außerdem ist er der lauteste der drei. Manchen soll so etwas wichtig sein… Der Designer: Fidelio L1 Philips hat sicherlich einen professionellen Designer zur Unterstützung heran gezogen, denn obwohl die Optik klassisch und unauffällig ausfällt, sind es kleine Details am Kopfhörer, die mir sehr gut gefallen. Dazu gehören z.B. die Seriennummer oder Rastereinstellung in der Innenseite. Die Polster sind - im Gegensatz zur Oberseite des Bügels - nicht aus Echtleder, sondern aus extrem weichem "Memory Foam". Das nenne ich Kissen! Mein Fidelio ist übrigens seit über elf Monaten in schwerem Gebrauch und an der Qualität der Polster hat sich noch nichts geändert. (Ich hoffe, dass sich Ultrasone daran ein Beispiel nimmt und den schrottigen Plastikmüll bald ersetzt!) Der Philips hinterlässt also einen sehr ordentlichen Eindruck und von der Materialwahl sehe ich ihn als Gewinner der drei. Anmerken möchte ich, dass der Bügel bereits für kleinere Köpfe ausgelegt ist. Die weichen Polster erlauben zwar mehr Spielraum als bei der Konkurrenz, dadurch verändert sich jedoch auch der Klang. Dazu später mehr. Die Muscheln lassen sich rotieren und der Kopfhörer lässt sich in einem Beutel verstauen. Im Lieferumfang sind auch hier 2 Kabel. Eines mit iPhone-Steuerung/Mikrofon und eines ohne. Beide lassen sich kombinieren und ein 6,3mm Adapter liegt bei. Insgesamt reicht der L1 damit aber nicht bis zum Sofa, denn zusammen sind die Kabel nur ~2,4m. Die Isolation ist schwächer als bei den anderen zwei. Es empfiehlt sich die Nutzung im ICE statt Fußballfanbus. Der Robuste: ATH-M50 Die Bügellänge des Audio-Technica ist bei mir bereits kritisch. Komplett eingefahren sitzen die Muscheln gerade noch so um meine Ohren. Da ich den M50 eigentlich für meine Schwester gekauft habe ist dies sehr Schade, denn ihr ist der Kopfhörer einfach zu groß und knickt ihr die Ohren. Noch zwei weiteren weiblichen Gästen war der Kopfhörer zu groß. Zusätzlich ist er eindeutig schwerer als die anderen beiden und wirkt etwas klobiger. Obwohl komplett aus Plastik, wirkt die Verarbeitung sehr hochwertig. Hier würde ich mir auf lange Sicht keine Sorgen um Verschleiss machen. Auch die Polster sind angenehm weich. Leider ist das Kabel nicht austauschbar. Es ist übrigens zur Hälfte gekringelt. Nicht belastet hat das Kabel eine gute Länge für unterwegs ohne sich zu verheddern. Allerdings wiegt das Kabel auch so viel wie ein 3m Kabel, auch wenn es sich zu ~1,5m zusammen zieht. Ich denke bis über 2m lässt sich das Kabel problemlos benutzen, ab dann will es sich zusammen ziehen. Wem das zu kurz ist, der muss leider einen anderen Kopfhörer kaufen. Z.B. den ATH-M50s, der identisch ist aber ein gerades Kabel mit 3m Länge bietet. Die Lautstärke ist vergleichbar zum Fidelio und somit problemlos am iPhone zu betreiben. Isolation ist sehr gut. KLANGBESCHREIBUNG Der Romantiker: MDR-Z1000 Ich beginne mit dem Sony, da ich unterbewusst immer häufiger zu ihm greife und ihn zuhause fast am meisten benutze. Ich habe mir jedoch nie Gedanken gemacht warum dies so ist. Dies war auch der Hauptgrund, endlich mal eine Art Review zu schreiben, damit ich selber mal bewusst auf den Kopfhörer achte und ihn mit anderen vergleiche. Dabei ist mir vor allem eines aufgefallen: Er spielt Stimmen schöner als er eigentlich soll. Sein Steckenpferd sind tatsächlich die Stimmen. Diese sind weitestgehend unverfärbt, hochauflösend und nicht scharf. Für die eigentliche Konzentration auf die Stimmen sorgt aber die Intimität. Sie sind räumlich ganz weit vorne und es kommt einem wirklich so vor, als ob Sänger in Originalgröße mit 10cm Abstand vor einem stehen. Wer auf Vocals von Diana Krall, Katie Melua, Norah Jones, usw. steht, der wird bei geschlossenen Augen die Lippen befeuchten und anspitzen. Näher kann man mit einem Kopfhörer nicht an seine Lieblingssängerin kommen. Da die Musik aber auch so groß und so nah klingt, erscheint der tatsächliche Raum sehr klein. Wirklich überzeugend ist der Raumklang also nicht, obwohl Staffelung und Separation sehr gut sind. Ich höre auch gerne Klassik mit dem Sony, aber es bleibt ein merkwürdiges Gefühl und eher ein Kompromiss. Dagegen gefällt mir der Bass sehr gut. (*) Er ist trocken, hat Punch und klingt unwahrscheinlich schwarz. So muss eine Bassgitarre klingen! Aber auch hier versucht sich der Bass in den Vordergrund zu drängen, muss sich aber den Mitten leicht hinten anstellen. Alle Messungen zeigen übrigens einen steilen Abfall unter 80 Hz und somit quasi gar keinen Tiefbass. Wenn man den Sony hört, hält man es eigentlich nicht für möglich. Ich habe sehr viel Elektro/Dance und Hip-Hop getestet. Mir fehlt es bei gar keinem Genre. Erst mit nahem Vergleich zwischen M50 und L1 fällt auf, dass z.B. bei Missy Elliot etwas Tiefbass-Grummeln fehlt. Slam in-your-face ist aber mehr als genug vorhanden. So kann ein Nachteil übrigens auch zum Vorteil werden, wenn z.B. Bassgewitter wie bei Testament - D.N.R. dadurch sauberer klingen, als die leicht dröhnige Konkurrenz. Hier sollte jeder selber entscheiden, ob ihm tatsächlich Tiefbass fehlen sollte, oder ob man es überhaupt merkt. Ich habe es selber lange nicht bemerkt und auch nach dem Vergleich kann ich darauf verzichten. Die Höhen verhalten sich hingegen etwas merkwürdig. Ab den oberen Mitten fällt der Sony ab, so wird eine Schärfe der Stimmen vermieden. Ein Loch ist dann bei 4kHz bis 7kHz (zugegeben: das habe ich aus Messungen abgelesen). So fallen manche Instrumente in den Hintergrund, sind durch den Pegel ab 8kHz durch einen präsenten Oberton dennoch leicht auszumachen. Diese Verfärbung sorgt auch für ein insgesamt dunkles Klangbild. Für den einen harmoniert es mit dem kleinen Raum, für den anderen ist es zu weit vom neutralen Ideal. Superhochton ist vorhanden, könnte nach meinem Geschmack aber noch eine Prise mehr sein. So lässt sich der Sony als spaßigen, aber irgendwie doch seriösen und charakteristischen Kopfhörer beschreiben. Er klingt erwachsen, aber trotzdem verspielt. Übrigens finde ich ihn extrem gut für stimmungsvolle Filme geeignet. Für Kracher à la James Bond ist mir der Raum zu klein und die Abstimmung zu speziell, aber Serien wie Lost oder Dexter bekommen einen extra Drama-Kick mit dem Z1000. Bei hohen Lautstärken soll der Sony übrigens verzerren. Ich wollte aber nicht mein Gehör dafür opfern und mir ist dies nicht aufgefallen. Ich weiß aber, dass es solche Lauthörer gibt und so kann er eventuell für manche unsauber klingen. (* Anmerkung: Ich empfehle den "Mini Loch Mod" von Tim_Eliot, der hier beschrieben ist) Das Live-Konzert: Fidelio L1 Eines kann der Fidelio L1 sehr gut: Druckvoll Stimmung aufbauen. Er nimmt fast jedes meiner Alben und macht daraus ein Live-Konzert. Dabei gefällt vor allem der präsente, aber nicht aufdringliche Bass, als auch die verhältnismäßig große Bühne. Diese ist sowohl in Distanz zum Geschehen, als auch bei der Tiefenstaffelung größer als beim Sony und Audio-Technica. Allerdings gilt dies nur unter Vorbehalt. Bei einem größeren Kopf rückt die Musik nicht unbeachtlich näher ans Ohr und schrumpft den Raum. Der Klang vom L1 ist sehr warm. Das heißt, dass die Bässe betont und die Höhen abfallend sind. Die Mitten schmieden sich in die Mitte ein. Um diese jedoch räumlich hervor zu holen, wurde der Präsenzbereich der Stimmen leicht angehoben. Bei erhöhtem Anpressdruck fällt dies etwas mehr auf und kann unter Umständen aggressiv klingen - besonders bei E-Gitarren. Bei mir ist dies jedoch nicht der Fall und so empfinde ich den L1 als angenehm harmonisch vom Bass bis zum fallenden Hochton. Dabei reicht der Philips wirklich weit in den Höhen, ohne dabei mit auffälligen Spitzen zu nerven. Nicht nur der Superhochton ist vorhanden, sondern auch der Bass reicht sehr tief (laut Messung bis 15 Hz betont). Da wird wirklich alles tieffrequente Wiedergegeben, das man auf der Aufnahme findet. Dazu wirkt der Bass gut kontrolliert (vergleichbar mit M50, aber nicht so trocken wie Z1000) und erlaubt erkennbare Textur als auch treibenden Punch. Die Bassperformance ist Philips wirklich sehr gelungen. Mitwippfaktor und Details sind entsprechende Schlüsselwörter. Ob einem die Mitten gefallen, wird wohl leider größtenteils von der Größe des Kopfes abhängen. Ich kann für mich behaupten, dass ich sie in fast einem Jahr immer als gelungen empfand. Frauenstimmen haben eine leichte Betonung und Luftigkeit, die mir sehr gut gefallen und Aufmerksamkeit auf den Gesang lenken. Im Vergleich zu den anderen beiden, wirkt der L1 anfangs leicht bedeckt, aber das ist minimal und nach kurzer Eingewöhnung fällt dies nicht mehr auf. In der Stimmenwiedergabe gibt er sich eindeutig dem M50 und vor allem dem Z1000 geschlagen. Von der Auflösung her ist der Philips dem Audio-Technica in etwa ebenbürtig (winziger Vorteil für L1), unterliegt aber dem Sony. Es ist also unwahrscheinlich, dass man seine Musik neu entdeckt. Stattdessen wird sie neu interpretiert und zu Leben erweckt, wie es andere kaum können. Durch den starken Grundton erscheinen die Instrumente plastischer und der Bass treibt die Musik an. Wer unkompliziert Musik genießen will, mit dem Begriff HiFi noch nicht allzu vertraut ist, oder etwas unauffällige Hintergrundbeschallung sucht, der ist hier richtig. Hier bekommt man einfach Musik, sonst nichts. Der HiFi-Einsteiger: ATH-M50 Gleich zu Beginn holt sich der Audio-Technica einen Sympathie-Bonus gegenüber der anderen zwei, da er der einzige der drei ist, der ein ausgeglichenes Gleichgewicht von Bässen und Höhen hat. Wirklich neutral ist er nicht, sondern beide Enden sind angehoben. Die Badewanne ist jedoch keinesfalls dramatisch und sorgt lediglich für etwas Energieschub. Der Bass klingt sehr lebendig und bietet einen schönen Punch, geht dabei weitestgehend neutral bis tief in den Keller. Mit den Bässen kann der M50 auf jeden Fall begeistern, allerdings hat er in diesem Vergleich äußerst starke Gegner. Während der Sony noch eher sein eigenes Ding macht, muss ich aber dem Philips einen kleinen Vorteil zusprechen da er sich etwas homogener und geschmeidiger an die Mitten anfügt. Der M50 fühlt sich ganz leicht losgelöst an und kann nicht den harmonischen Zusammenhalt des L1 und des Z1000 reproduzieren. Dies ist jedoch eine extrem pingelige Behauptung und findet nur Erwähnung in Relation diesen Tests. In diesem Vergleich nehmen auch die Stimmen einen Schritt zurück und versuchen sich zwischen Bässen und Höhen zu behaupten. Dies klappt jedoch sehr gut, da die aufgebaute Bühne zwar relativ flach, aber weit von links nach rechts reicht. So haben die Stimmen angenehm viel Luft um sich herum und sie setzen sich ohne Probleme von den Instrumenten ab. Besonders Frauenstimmen klingen sehr gut. Sie sind transparent, luftig und unaufdringlich. Großes Lob an die Japaner! Die Höhen hingegen überzeugen mich leider etwas weniger. Sie sind angehoben und können in seltenen Fällen manchmal etwas scharf klingen - etwas das dem Z1000 oder dem L1 nicht passiert. Dies kommt zum Glück nicht oft vor, doch kritisieren muss ich leider die Klangfarbe. Höhen /Hi-Hats klingen etwas verfärbt. Sie sorgen für ein leicht metallisches oder dosiges Gefühl, für das ich etwas länger brauche um mich einzuhören als bei den anderen beiden. Der Abklang ist nach meinem Geschmack ebenfalls zu langsam und so kommt es bei schnellen Thrash Metal-Liedern zu einer Vermengung verschiedener Beckenschläge. Der L1 löst etwas besser auf. Dies ist wirklich nur ein sehr kleiner Vorsprung. Der Sony setzt zusätzlich noch eine Prise Auflösungsvermögen drauf. Durch die Abstimmung des M50 fallen Details jedoch schneller auf. Somit ist der ATH das ideale Spielzeug für den Wannabe-Produzenten. Obwohl sich der letzte Satz hart anhört, gefällt mir der Audio-Technica ATH-M50 sehr gut. Allerdings zieht er mich aus der Musik etwas heraus während ich mich mit dem L1 und Z1000 völlig verlieren und abtauchen kann. Der M50 ist jedoch "korrekter" und wird meiner Meinung nach völlig zurecht als Einsteiger empfohlen. hier gibt es alles: Punch im Bass, klare Stimmen, relativ ausgeglichene Abstimmung und gute Separation. Er bietet eine perfekte Grundlage um seine Aufnahmen richtig kennen zu lernen und ebnet einen guten Weg in die Welt des Hi-Fi. KAUFBERATUNG Obwohl ich schon im Text auf Unterschiede zwischen den Kopfhörern hingewiesen habe, möchte ich das Fazit in einer finalen Gegenüberstellung als Kaufberatung schreiben. Wie in der Einleitung geschrieben, basiert das Dreierreview auf einen gemeinsamen Hintergrund der Kopfhörer. Ausgangspunkt war den richtigen geschlossenen Over-Ear Kopfhörer zu finden, den man leicht antreiben kann und so auch für unterwegs von Interesse ist. Dafür ist ein bequemer Sitz und Isolation (hauptsächlich nach außen) wichtig. Diese Punkte erfüllen alle drei Kandidaten, doch in der Reproduktion schlagen sie völlig unterschiedliche Wege ein. Der M50 sollte prinzipiell für jeden interessant sein. Er macht ordentlich Spaß, übertreibt es jedoch nicht. Wer auf Neutralität hinaus will, der hat hier die erste Stufe gefunden, sofern er aus der unteren Preisklasse aufsteigt. Der Sound begeistert dadurch, dass er - wenn auch teilweise etwas künstlich - sehr lebendig wirkt und auch mit Hochtonenergie strahlt. Die Auflösung ist völlig okay und mit einer UVP von 160 € verzeiht man ihm auch, dass er nur aus Plastik besteht. Eine kleine Warnung jedoch an weibliche und kleinere Leser: Der Bügel kann unter Umständen zu lang sein, bzw. sitzen die Muscheln niedrig. Eventuell wird das Ohr oberhalb abgeknickt. Als der Fidelio L1 neu heraus kam und ich einer der ersten Besitzer war, habe ich ihn laut verteidigt. Allerdings muss ich gestehen, dass das "HiFi"-Forum dafür nicht der richtige Ort ist, denn er distanziert sich so weit wie möglich von der Aufnahme. Er schafft es alle Konzentration auf die Musik zu lenken - etwas das ich nur für Gut heißen kann! Ob MP3 oder FLAC, iPod oder DAC ist dabei völlig egal - ein Smartphone reicht aus. Eine Affinität zu Bass muss allerdings vom Hörer gegeben sein. Im Rhythmus steckt die Musik und hierauf baut der Philips auf. Ich empfehle ihn somit an alle, die keine Lust haben die HiFi-Leiter weiter hoch zu klettern. Hier wurde die Aufnahme schon interpretiert und im Consumer-Bereich sehe ich hier zur Zeit auch schon das Dead End der Upgradetitis. Dass der Preis auf Amazon kontinuierlich fällt war abzusehen und sollte kein Qualitätsurteil sein. Vermutlich war die Produktion nur zu optimistisch und meinte den Beats-Baum fällen zu können. Anmerkung an größere Köpfe: Die Ohrpolster des L1 sind extrem weich. So sind sie zwar sehr bequem, beeinflussen den Klang aber maßgeblich mit. Je fester der Bügel sitzt, desto kleiner wird der Raumklang und aufdringlicher die Mitten. Zu aller letzt fasse ich den Z1000 noch einmal zusammen. Dieser ist wirklich sehr speziell. Er lädt zum Träumen ein und verformt die Aufnahme wie es ihm passt, kann einen dadurch aber umso besser in eine andere Welt ziehen. "Eskapismus" ist das Schlüsselwort und so ist der Sony ein kleiner Geheimtipp an all jene, die zum Feierabend zu einem Glas Wein entspannen und allen Stress vergessen wollen. (Die UVP von 500 € ist aber etwas zu frech.) Deswegen liebe ich Kopfhörer! Man kann je nach Stimmung den passenden wählen und muss nicht auf allen Vieren hinter der Anlage Kabel umstecken. Abschliessend wiederhole ich mich noch ein mal: Diese Vorstellung umfasst nur ein Quantum der erhältlichen Kopfhörer, die auf die anfangs beschriebenen Vorraussetzungen passen. Wer den richtigen sucht, kann hierdurch seine Richtung passender einschlagen und sollte dann weiter recherchieren. Ich hoffe, dass ich bei der wichtigsten Entscheidung des Lebens, nämlich "welche nehme ich" - … ähh, ich meine natürlich die zweitwichtigste Entscheidung des Lebens: "welchen nehme ich (als nächstes)" - helfen konnte. Kurzvergleich: Beyerdynamic DT-880 Ich wurde gebeten auch meinen 880er mit 600 Ohm ins Rennen zu werfen. Da er aber total aus der Reihe fällt, weil (i) nicht mobil verwendbar, (ii) viel zu groß für Transport und (iii) gar keine Isolation bietet, mache ich den Vergleich kurz. Dies sollte dann wohl nur interessant sein, wer besagten Kult-Beyer besitzt. Wenn ich versuche objektiv zu bleiben, putzt er alle drei Kandidaten gnadenlos weg. Die Auflösung ist um einiges besser als bei allen drei vorgestellten Kopfhörern, inklusive des Sony. Dazu kommt, dass er einen wesentlich größeren Raum aufbaut. Die Distanz der Instrumente/Stimmen ist ähnlich wie bei mir zum L1 mit besserer Tiefe in allen Richtungen. Des weiteren ist er der einzige in diesem Post, der meine Definition von "neutral" rechtfertigt. Das hat aber auch einen Nachteil: Das Bassempfinden offener Kopfhörer ist komplett anders. Wirklich Druck baut der Beyer nicht auf. Klar, man kann es mit Lautstärke und Bass-heavy Tracks provozieren, aber selbst dann fühlt man sich noch frei. Es kommt bestenfalls ein Open Air Konzertgefühl zustande. Wirklich rocken kann er in diesem Vergleich einfach nicht. Dafür klingt er extrem transparent (= sauber). Stimmen sind traumhaft natürlich und luftig, vermissen aber die Intimität vom Z1000. In den Höhen gibt es den berüchtigten "Beyer-Peak" (eine Anhebung um die 9-10 kHz die spitz klingt). Ich finde ihn aber keinesfalls auffälliger als beim M50. Letzterer hat zusätzlich noch eine Aggressivität im Bass, was manchen besser, anderen weniger gefallen wird. Er ist mein absoluter Liebling für klassische Musik. Insgesamt klingt der DT-880 im Vergleich zu den anderen drei neutral und natürlich. Die Auflösung ist um einiges besser, der Raum beeindruckender. Dennoch finde ich, dass der Fidelio L1 überzeugendere (Indoor) Live-Atmosphäre erzeugt, der Z1000 mit seinen Stimmen besser zum Träumen einlädt und der M50 zeigt, wie man scharfe Höhen mit Bass auszugleichen hat. Alle drei machen einfach mehr Spaß. |
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gouvernator
Stammgast |
#2 erstellt: 18. Dez 2012, 19:05 | |||
Die Polster von ATH-M50 willst du am Z1000 nicht anprobieren? |
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Kakapofreund
Inventar |
#3 erstellt: 18. Dez 2012, 20:16 | |||
Viiiel zu gönnerhaft rezensiert. Danke, dass der DT880 am Schluss noch mit heran gezogen wurde. Das ist, denke ich, nützlich, um die anderen drei nicht zu stark zu verklären. Wenn ich nicht wüsste, wie sie klingen, könnte ich mir nun in etwa ein grobes Bild davon machen. Bin schon gespannt, wer sich aufgrund des Reviews für welchen Hörer entscheidet... oder eben auch für die Variante für HiFi-Forum-Verrückte: 3 + 1... |
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HuoYuanjia
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 18. Dez 2012, 20:23 | |||
Ich denke es steckt viel Wahrheit zwischen den Zeilen. Nur eine Frage der Formulierung. |
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Kakapofreund
Inventar |
#5 erstellt: 18. Dez 2012, 20:26 | |||
Stimmt. Ich bin eher Anhänger der Taktik "hide and seek"... und so ist bei mir in jedem zweiten Beitrag der Begriff 'HD800' VERSTECKT... [Beitrag von Kakapofreund am 18. Dez 2012, 20:26 bearbeitet] |
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secas
Stammgast |
#6 erstellt: 18. Dez 2012, 20:32 | |||
Mann mann mann, ich liebäugele momentan sowieso mit dem M50 für längere Zugfahrten etc. aber habe Schiss, dass der dann doch zu "billig" (=badewannig) abgestimmt ist. Und jetzt dieses Review... Ich geh dann mal meinen goldscheißenden Esel suchen. |
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zephyr90
Stammgast |
#7 erstellt: 19. Dez 2012, 00:27 | |||
Feines Review, jetzt weiß ich, dass ich mir den m50 so oder so nicht geben muss, wenn der auch sone Hochtonsäge ist Fand den noch nie ansprechend, nach dem Hype drüben erst recht nicht mehr. Der z1000 ist optisch schon mal sehr schön aber für unterwegs sind mir so teure Hörer eigentlich zu schade... |
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HuoYuanjia
Hat sich gelöscht |
#8 erstellt: 19. Dez 2012, 00:45 | |||
Vorsicht! Die Hochtonschärfe des M50 habe ich mit der 600 Ohm Version des DT-880 verglichen. Die ist meiner Meinung zwar etwas störend, aber absolut auszuhalten. Im Vergleich fällt natürlich auch noch das Auflösungsdefizit auf. Ich merke, dass in dem vergangenen Jahr meine Präferenz stark Richtung warme Klänge driftet. Einzelne scharfe Töne finde ich beim M50 etwas nerviger, aber insgesamt höhenlastige Aufnahmen dank dem Bass auch wieder mit dem ATH angenehmer. Aber das bisschen "Tzzsch" der beiden kann ich dank Dual-Hardcore-Camp von Panasonic und Ultrasone noch gerade so ab.
Looool! |
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fqr
Inventar |
#9 erstellt: 19. Dez 2012, 15:27 | |||
ich nutze den M50 viel für unterwegs, grade wegen seiner eher intimen darstellung.... und den DT-880 (allerdings 250 ohm) für zuhause. ich gebe dir bei den höhen des M50 recht, allerdings empfinde ich sie im vergleich eher rau, als scharf... grainy würde wohl der engländer sagen. so als würde man eine hand voll sand auf ein becken streuen und dann draufhauen ;-) wofür ich den M50 aber liebe ist der kick-bass, eine gut aufgenommene bass-drum klingt genial, schön viel attack und nachklang bis in den keller. habe ich so noch bei keinem anderen KH gehört... liegt wohl an dem kleinen knick im frequenzgarphen bei ca 70Hz (wenn man headroom glauben darf). allerdings würde ich den M50 bei leibe nicht als neutral im bass bezeichnen |
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sofastreamer
Inventar |
#10 erstellt: 20. Dez 2012, 09:53 | |||
man habe ich andere ohren als ihr. |
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fqr
Inventar |
#11 erstellt: 20. Dez 2012, 18:01 | |||
wieso? |
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music_is_my_escape
Stammgast |
#12 erstellt: 24. Dez 2012, 22:45 | |||
Wunderbares Review; auch, weil es so ziemlich genau meine Eindrücke zum Z1000 wiedergibt. Er ist nicht neutral, aber auch nicht wirklich stark gesoundet. Im einen Moment klingt er irgendwie schon komisch, eine Sekunde später hat er einen aber genau damit gefangen, zieht einen in die Musik hinein, beschert einem beinahe tranceartige Zustände. Er reagiert imho sehr sensibel auf seine Zuspieler. Wenn da alles passt, agiert der Z1000 als ein wundervoller Allroundwandler,der in der Summe seiner Eigenschaften momentan für mich keinerlei Konkurrenz hat. |
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the_hillest
Schaut ab und zu mal vorbei |
#13 erstellt: 21. Feb 2013, 20:57 | |||
Gutes Review, der vielerseits kritisierte Hifi Feind L1 wird mir hier doch wieder sympathisch.... Kann jemand eine Bewertung zu seiner Isolation abgeben? Ich würde den L1 nämlich überwiegend beim Bahnfahren verwenden, ich hoffe die halboffene Bauweise macht mir da nicht den Strich durch die Rechnung. |
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Tausendsascha
Stammgast |
#14 erstellt: 27. Feb 2013, 12:40 | |||
HuoYuanjia super Review. Ich kenne den Z1000 und den M50 nicht und kann zu denen nichts sagen, aber alles was du über den L1 geschrieben hast, stimmt zu 100%. Vor allem dieser Satz hat auch mich überzeugt bzw. ist der Grund, warum ich ihn habe. Zitat: "Wer unkompliziert Musik genießen will, mit dem Begriff HiFi noch nicht allzu vertraut ist, oder etwas unauffällige Hintergrundbeschallung sucht, der ist hier richtig. Hier bekommt man einfach Musik..." Ich würde es aber nicht nur auf die Hintergrundmusik beschränken. Er kann es auch ganz schön Rumsen lassen, wie du im Review bereits erwähnt hast. Live-Feeling garantiert. |
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