InEar bis 300€: Aufstieg vom Shure SE 215, aber nicht zu neutral

Hallo miteinander,

ich hatte gehofft, dem Vergleichshör- und Geldausgebwahn länger entkommen zu können, aber das war wohl nix.

Bei meinem letzten "Spagat zwischen Aufstieg der Hi-Fi-Leiter und Beibehaltung des (Bass-)Spaßes" bin ich bei einem Shure SE215 gelandet. Irgendwie springt der Funke aber nicht so über, wie ich mir das wünschen würde.

Grundvoraussetzungen:
- Es muss ein InEar mit guter Isolation sein
- Preislimit 300€
- Möglichst ohne EQ Einsatz zu genießen, da z.B. für simfy verwendet
- Musikrichtung: Hart und schnell in den Bereichen Rock (45%, von Foo Fighters, Limp Bizkit und Rise Against über Avenged Sevenfold und A Day to Remember) und Elektronisches (35%, Dubstep, Hardtrance, Early Hardstyle), ohne jedoch in Extreme abzudriften. 10% Charts durchscannen (Reggaeton, RnB, Hip Hop, Electro). Jazz und Klassik gar nicht.
- Bonuspunkte, falls an Sandisk Sansa e250 und HTC Desire S ohne Amp oder maximal mit kompakten Geräten wie FiiO E6 oder E11 zu betreiben.


Ich habe mir in der Folge alles angehört, was ich in die Finger kriegen konnte (InEars als auch klassische Kopfhörer) und habe daraus für mich eine Schlussfolgerung gezogen, welches Modell für mich passend sein könnte.

Die Preisfrage lautet: Kommt ihr zur gleichen Empfehlung?

Brainwavz B2
Der Wechsel zu einem Dual-BA Treiber galt als Testausflug in die Welt der hohen Detailauflösung. Das Klangbild hat sich deutlich in die hellere Richtung verschoben, aber ich habe nicht alle zehn Sekunden freudig aufgeschrien, weil mir ein neues Detail in einem alten Song aufgefallen ist. Weniger Bass machte den Weg frei, sich mehr auf den Rest zu konzentrieren - allerdings war das Hören in keinster Weise mitreißend. Definitiv nicht falsch, aber für mich zu gesittet.

AKG K 701
Kopfhörer-Äquivalent zum B2. Ultrabequem, alles fein zu erlauschen, aber ohne den rechten Kick.

Sennheiser HD 650
Dezentere Bassdarstellung als beim SE215, jedoch mit dem gewissen mehr an Nachdruck, dass mir bei K 701 und B2 gefehlt hat. An Stimmen und Instrumenten habe ich nichts auszusetzen, und auch die Höhen sind vollkommen ok - selbst im A/B-Vergleich mit dem K 701.

Sony XB700
War klar, wie das ausgeht. Nach So viel recht neutralen Hörern musste ich mir den Spaß aber gönnen. Wie ein Haufen Schlangen im Donnergrollen *zischhhh drööööhn*

Audio Technica ATH-M50
Eine häufige Empfehlung für knackigen (insbesondere Rock-)Sound auf gutem Niveau. Als vermeintlicher Kickbass-Junkie habe ich schon oft auf den M50 geschielt. Ja, er drückt mehr als der HD650 - der mir aber mit seiner präziseren Spielweise besser gefällt. Der M50 klingt im Vergleich schon wieder leicht unsauber. Das Mehr an Hochton, dass der M50 hat, macht sich auch deutlich bemerkbar. Stimmen klingen hohler und Becken fangen schnell an, zu nerven.

Superlux HD681B
... die Höhen bringen mich ab mittlerer Lautstärke um. Hab ihn schon lange nicht mehr gehört, aber der Bass ist sicherlich dicker als meine aktuelle Präferenz.

Ultimate Ears Triple.Fi 10
Ach ja, die hab ich auch gehört. Gehen schon von der Passform und Optik gar nicht Hab daher nicht so genau hingehört, wie sie es vielleicht verdient hätten. Haben trotz Höhenbetonung nicht genervt, bin aber auch nicht in Euphorie ausgebrochen.

Lange Rede, kurzer Sinn:

Auch wenn ich eher emotional-knackig statt analytisch hören möchte und mein Herz im Vergleich eher an tiefen bis mittleren Frequenzen hängt, ist zuviel Bass dem Spaß abträglich (dass ich das mal sagen würde! ). Das gilt scheinbar vor allem für Tiefbass. Badewanne bekommt mir wohl auch nicht, da Stimmen leiden und ich dafür mit zusätzlichem Hochton doppelt bestraft werde. Bei härterer Rockmusik wird ja immer wie irre auf Ride- und Crashbecken rumgeprügelt, da krieg ich echt n Horn. Das sollte schon zu hören sein, sich aber nicht aufdrängen. Das Hi-Hat Intro zu Foo Fighters - Everlong hingegen will ich keinesfalls missen. Mit dem HD 650 hatte ich keine Probleme bei elektronischer Musik, hat mir auch gefallen. Da man ja sagt, dass elektronisches durchaus von Höhen lebt, sollten sie nicht zu sehr in den Hintergrund treten.

Klingt mit meinem Wissen nach Westone UM2 oder UM3x. Aufgrund ähnlicher Abstimmung, zusätzlich angeblich toller Bühne und eines Klangs, der trotz niedrigeren Preises bereits den UM3x Konkurrenz machen soll, habe ich auch noch die Earsonics SM2 v2 im Auge.

Falls von eurer Seite keine Einwände oder neue Vorschläge kommen, würde ich mir Demohörer besorgen und mich dann anhand eines Hörtests entscheiden.

Danke an alle, die bis hierhin durchgehalten haben und noch größeres Dankeschön an alle, die noch etwas dazu sagen können.