Hi-Fi Headphones

Meine Erfahrungen:
Sennheiser klingen oft lauter (sind leichter anzutreiben) als die anderen. Sie kommen mit nicht optimalen Quellen (mp3s) / Verstärkerketten eher besser zurecht und sind wegen dem vielen Plastik geringer im Gewicht (drücken aber bei mir verstärkt an den Kopf). Anschlusskabel sind austauschbar (was aber leider auch relativ oft gemacht werden muss). Insgesamt ein "Allrounder" aus China (zumindest die HD 5xx).

Der AKG 701 ist für Klassik sehr zu empfehlen (wegen der Neutralität, Tragekomfort, Räumlichkeit etc.).
Er ist wesentlich besser als die üblichen Sennheiser HD5xx.

Die Beyer sind "Made in Germany", sehr robust und gerade eben beim DT 990 Pro in einem unschlagbaren Preis-/Leistungs-/Klangverhältnis. Dieser klingt allerdings tiefen- und höhenbetont. Hiermit kommen viele nicht so zurecht. Der 880 klingt hier abgerundeter. In der Nicht-Pro-Version stets mit geringerem Anpressdruck und etwas schönerem Design, ev. Kunstledertasche anbei.

Zur Ohm-Zahl:
Wenn du teuer mit einem hochwertigen KH-Verstärker (mehrere 100 EUR) mal einsteigen willst: Nehme die höchste Ohm-Zahl. Am schwierigsten anzutreiben.
Wenn du auch mobil hören willst (Handy, MP3, etc.): Nehme die geringste Ohm-Zahl. Gilt jedoch nicht für den AKG, da dieser schwerer anzutreiben ist als andere. Mit einem mobilen KH-Verstärker jedoch kein Problem vom Klang her (ist aber sehr offener KH).
Wenn du überwiegend an der eigenen HiFi-Anlage hören willst: Nehme die mittlere Ohm-Zahl (ca. 250 Ohm), sofern mehrere Varianten des gleichen KHs verfügbar sind.
Wichtig wäre, dass der KH-Ausgang des Verstärkers möglichst niederohmig ist (was aber meist völlig unbekannt ist).

Ich selber nahm den DT 990 Pro und leide etwas unter dem Höhenpeak und dem Anpressdruck (trotz Bequemheit beim Tragen), der betonte Bass gefällt mir aber gut. Letztlich wird es bei dem Hörer bleiben, da das, WAS aus ihm tönt für mich (trotz der betonten Bässe) immer noch "natürlich" klingt, was ich leider von Sennheiser HD 5xx nicht so behaupten will. Die Ausgewogenheit des Klangbildes ist aber im Vergleich zu einem AKG sicher nicht gegeben, was die Experten hier im Forum dir immer wieder bestätigen werden.

Dein Budget:
ca. 90 EUR => nehme Teufel Aureol Real (wenn es ums Geld geht)
ca. 140 EUR => nehme BD DT 990 Pro
ca. 200 EUR => nehme AKG K 701
ca. 240 EUR => nehme BD 880 (sofern du auch andere Musik als Klassik oft hören willst), in der Nicht-Pro-Version sehr bequem.
Passt keiner der genannnten KH, dann darfst du den Sony MDR MA 900 nehmen (extrem offen und bequem) oder diesen Philips.

Je nachdem, was Spaß für dich bedeutet, könnte der K701 und vielleicht auch der Sony MDR MA900 zu neutral für dich sein. Ich würde vielleicht mal mit einem DT990 Pro anfangen. Da kann man preislich nicht viel falsch machen und wenn es doch was anderes sein soll, kann man sich nochmal umorientieren.

Danke für die sehr ausführliche Antwort !

Werde den Beyer 990/880 mal testen,

welche Soundkarte bräuchte ich ?

Mfg

Wenn du die 600er-Version nimmst, eine, die 600 Ohm-Kopfhörer unterstützt, musst du mal auf der Herstellerseite gucken.

Als Soundkarte dachte ich die Asus Xonar Essence STX oder den Fiio E10

Im Falle 600 Ohm würde ich den E10 nicht empfehlen, max. 250 bis 300 Ohm beim E10.

chril (Beitrag #2) schrieb:

Meine Erfahrungen: Sennheiser klingen oft lauter (sind leichter anzutreiben) als die anderen. Sie kommen mit nicht optimalen Quellen (mp3s) / Verstärkerketten eher besser zurecht und sind wegen dem vielen Plastik geringer im Gewicht (drücken aber bei mir verstärkt an den Kopf). Anschlusskabel sind austauschbar (was aber leider auch relativ oft gemacht werden muss). Insgesamt ein "Allrounder" aus China (zumindest die HD 5xx).

Der Tragekomfort der HD 5xx Serie ist meiner Meinung nach besser als bei allen anderen KH die ich kenne!
Und das die Anschlusskabel oft getauscht werdne müssen ist doch völliger quatsch. Bei normalen Umgang muss das Kabel nie getauscht werden.

Wie würdet ihr denn den AKG 701, Beyer 990/880 bewerten ?

Bezogen auf Klang / Tragekomfort / Verarbeitung / Preis oder ?

Bezogen auf den Klang spielen die AKG und Beyer locker eine Klasse über die alten Sennheiser der 5*0 Serie. Ich habe beispielsweise den HD555 mal beim Bekannten gehört. Laaaangweilig und mumpfig. Da ist nix dabei, was dich begeistern kann, gar nix. Der neue 598 soll ganz gut sein, aber ich würde ihn nichtsdestotrotz unter dem AKG/Beyer einordnen.

Ich denke überdies, dass unser Threadstarter eher was in Richtung DT880/990 anstatt den fast schon stockneutralen und braven K701.

Nimm nen Beyer!

Marcel1995 schrieb:

Wenn du die 600er-Version nimmst, eine, die 600 Ohm-Kopfhörer unterstützt [..]

Nö. Die hier genannten Kopfhörer können, unabhängig von ihrer Impendanz, theoretisch an jedem KHV genutzt werden (Elektrostatenverstärker ausgenommen). Ob die erreichte Lautstärke ausreichend ist, ist eine andere Sache.

chril schrieb:

Im Falle 600 Ohm würde ich den E10 nicht empfehlen, max. 250 bis 300 Ohm beim E10.

Mit einem E10 kann einen DT880/990 600 Ohm ohne Probleme auf Lautstärken jenseits der 100dB treiben, was ihn m.M.n. auch für den Betrieb mit 600 Ohm-Hörern qualifiziert.

Oh, und +1 für einen der gennanten Beyerdynamics.

Also sind die 880/990 geeignet für Pop, Rap ?

und der AKG 701 eher nicht ?

MFG

Es hat aber natürlich eventuelle Vorteile, wenn die gleich "von Haus aus" unterstützt werden, mein HD430 mit 600 Ohm läuft auch an meinem NWZ-A829, der nur 8 Ohm Ausgangsimpedanz hat (als Faustregel soll es ja ein Achtel, also 75 sein), aber sehr leise und es ist vielleicht nicht so ideal, Multi-BAs an einem Hochohmigen KHV zu betreiben, aber das ist wieder eine andere Geschichte...

Die Achtelregel gilt doch nur, damit der Frequenzgang sich nicht verschiebt, mit Laut/Leise hat die Achtelregel doch nichts zu tun, oder?