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Welcher In-Ear mit Xperia Z3 compact

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XperiaV
Inventar
#51 erstellt: 05. Mai 2015, 23:28
Eigentlich sind gerade Stecker mMn sehr anfällig. Bei meinem Smartphone ist die Buchse auch oben und mir würde nie einfallen ein geraden Stecker dort verwenden zu wollen, vor allem wenn ich das Smartphone in der Jackentasche, Hemdtasche ect habe
Dandy1
Stammgast
#52 erstellt: 06. Mai 2015, 16:24
Also, mal davon abgesehen, dass ich mein Handy immer kopfüber mit dem Display zum Bein in der Tasche stecken habe (absolut logisch meiner Meinung nach), hilft mir es auch nichts, den Klinkenstecker oben rausschauen zu haben, denn beim Sitzen drückt er mir erstens in die Hüfte und zweitens, viel schlimmer, biegt es ihn hoch, was die Buchse stresst und ganz sicher auf Dauer nicht gut für die Kontakte ist. Ein Winkelstecker passt immer, wobei ich den dann unten in der Tasche habe und das ist auch überhaupt kein Problem.

Es gibt von Neutrik einen ordentlichen Winkelstecker mit vergoldeten Kontakten für knapp 5€. Leider aber nur dreipolig, also nichts mit Headset. Gibt es irgendwo ein Headset-Modul separat zu kaufen, sowie vierpolige Winkelklinken in ordentlicher Qualität? Wo bekommt man diese 2-Pin Stecker einzeln zu kaufen, idealerweise vergoldet?
Dandy1
Stammgast
#53 erstellt: 23. Aug 2015, 14:33
So, nach einer ganzen Weile Funkstille melde ich mich hier nochmal. Inzwischen, hat etwas länger gedauert, habe ich mir von Custom Art Demos der Music One und Music Two bestellt. Das erste Päckchen ist dann prompt im Poststreik untergegangen. Er hat mir dann ein zweites Päckchen geschickt, und irgendwann nach einigen Wochen kam dann auch das erste von ihm geschickte Päckchen.

Nun denn, ich habe mir die Demos angehört und wurde nicht gleich warm mit den Kopfhörern. Meist ein ganz schlechtes Zeichen bei mir. Und so sollte es dann auch bleiben, leider. Ich fand beide insbesondere in den Mitten sehr unausgewogen. Darüberhinaus war die Basswiedergabe so gut wie nicht vorhanden, was ich überhaupt nicht mag, weil dann der ganze Klang sehr körperlos wird. Die Basswiedergabe, zumindest von den Demos in meinen Ohren, war nicht neutral sondern deutlich zu schwach. Die Demos saßen übrigens dicht in meinen Ohren, das habe ich mehrmals überprüft und auch alle Stöpsel durchprobiert (inklusive einiger anderer aus meiner "eigenen Sammlung", darunter auch Foamies.

Was mir gut an den Kopfhörern gefallen hat war die Auflösung, insbesondere der Mitten, beim Music Two auch der Höhen. Der Music Two war generell in den Höhen überlegen, das konnte man raushören, war aber auch kein himmelweiter Unterschied in meinen Augen

Generell konnte ich mich mit der tonalen Balance beider Kopfhörer, Music One und Music Two, nicht anfreunden. Mir sind tonal ausgeglichene, oder wenigstens unauffällige Mitten sehr wichtig. Verglichen mit dem billigen Sony-Headset schneiden die beiden Music im Bassbereich deutlich schlechter ab. Equalizing half dabei auch nicht viel. Die Auflösung der Mitten ist beim Sony-Headset deutlich schlechter, das war sehr eindeutig und eindrucksvoll zu hören. Außerhalb jeglicher Konkurrenz lief natürlich das Pseudo-Stereo für Kopfhörer des Sony-Headsets - das wurde für den Vergleich abgeschaltet (Equalizing aber beibehalten). Im Endeffekt konnten mich die beiden Music jedenfalls nicht überzeugen, womit sie an Custom-Art zurückgingen.

Womit wir wieder am Anfang der Suche stehen: Welche Kopfhörer, möglichst Custom, soll ich nehmen? Ich habe mir jetzt aufgrund der sehr guten Erfahrungsberichte auf Head-Fi.org die Audiotechnica IM50 bestellt. Mit etwas mehr als 50€ sind diese mehr als bezahlbar und ein Fehltritt wäre verschmerzbar. Dazu gibt es das begehrte Headset-Kabel mit Rufannahmetaste und integriertem Mikro. Die Steckkontakte an den Ohrstöpseln von Audiotechnica sind angeblich gut konstruiert und ein austauschbares Kabel ist immer ein Vorteil (wenn auch die IM50 nicht viel teurer als die Kabel selbst sind). Da ich die Sony Headsets nicht an meinem Macbook Air betreiben konnte, brauche ich sowieso Kopfhörer mit einem normalen 2-Pol Klinkenstecker. Das Headsetkabel geht dann ins Xperia Z3c.

Wenn ich klanglich von den IM50 überzeugt sein sollte, dann werde ich mir deren Innereien vielleicht von Custom-Art in Custom-Molds stecken lassen. Ich werde versuchen Custom-Art dazu zu bringen, die klanglich relevanten Einflüsse gering zu halten (gleicher Abstand zum Trommelfell, Schallaustrittsöffnung gleich dimensionieren (Länge, Durchmesser der Bohrung), gleiche Lage des Lautsprechers, ähnliches Volumen hinter dem Lautsprecher etc. Hoffentlich klappt es den Klang der Kopfhörer ohne größere Einbußen auf die Molds zu übertragen.

Jetzt ist aber erstmal testhören angesagt wenn die IM50 angekommen sind.
Bastet28
Inventar
#54 erstellt: 24. Aug 2015, 17:39
Wenonah dir das Sony Xperia Z Headset nicht ausreicht damn verstehe icy nicht was du von einem 50 Euro InEar erwartest...
peacounter
Inventar
#55 erstellt: 24. Aug 2015, 23:00
Hä?
Dandy1
Stammgast
#56 erstellt: 25. Aug 2015, 07:23
Weil die Audiotechnica bei den Head-Fi Usern sehr gut wegkommen. Ich bevorzuge dynamische Wandler und die IM50 (sowie IM70) sind laut Bericht dort sehr tolerant was die Ausgangsimpedanzen der Endstufen angeht, an denen sie betrieben werden. Bei einem mobilen Kopfhörer welcher an verschiedensten Quellen betrieben wird nicht zu verachten.

Hier mal ein paar Auszüge aus [url=http://www.head-fi.org/t/698932/audio-technica-im50-im70-discussion-thread/210] aus einem langen Head-Fi Thread: [/url]

[quote]I just received my im70s this morning and I have to say I am rarely impressed with many iems. These are just awesome right out of the box. I've been using the UE900 for the 4 months and these for less than half the price are just as enjoyable. The im70s don't have the detailed highs that the UE900 have but female vocal range is much more full and lush.

while I was in hong kong on holidays, I pretty much tried every iem there was I could get my hands on from very cheap to very expensive and only the UE900 impressed me ... most were just very veiled to me or very focused on one particular range of the sound. I find the im70s perfect for what I listen to most .. music like avril lavign, christina perry ..taylor swift.

I find the stock tips to sound the best but they're a bit hard .. the UE900 tips are way more comfortable for long use but sound a bit more higher pitched. I thought these were quite large and thick in pictures but they actually fit perfectly for me and really not that much bigger than the UE900s.

So the reviews about these are right .. these don't have a right to be this cheap but I'm happy that they are. The im70s are powerful, very clear, lush and smooth, vocals sound amazing and I'm going to find it hard to choose which one to use between these and UE900 from now on.

...

I'm A-B ing these IM70s and UE900s at the moment. Crap .. the IM70s sound better! much more fuller and clear sound especially mids.
Yes the UE900 might have more detail but it also sounds more flat in comparison. I might have found a new favorite ... will run it for a few days to burn it in and see if they can get even better.

...

I have both, and frankly, after using them for few months, I keep coming back to the IM50 :normal_smile :
If I need clearer sounding IEM, I use my DUNU DN-1000. When I need smooth warm intimate sounding with great bass, I take my IM50.

...

I actually just had the IM70 for about 2 weeks .. and just received the H3 2 days ago. I'm a vocals lover and both of these are just amazing for it. I usually like to use this song to compare as it's such a good recording. https://www.youtube.com/watch?v=YobX6aQFahU

The most significant difference I can hear is the separation or air between the different instruments and her voice. The H3 has very good separation between everything and a wider sound stage. The IM70 doesn't sound congested either but really centres around vocals and they really stand out ... they're very powerful and smooth. Sony's female vocals also stand out nicely, not as much as the IM70 but still sound forward enough but the bass and highs are also there to support it like it's surrounding the singer.

Both iems are very clear sounding and I enjoy both immensely. If I had to choose one I wouldn't know which one. The IM70 is half the price, more comfortable, solid as a rock and I find it doesn't need adjusting or fiddling with. The Sony sound more expansive, more detail, more overall balance ... amazing deep bass and highs but it's huge ... fit is a little awkward but when it's fitted in, it's not too bad but I tend to fiddle with it a bit more to adjust it.

To be honest I'd be very happy with either .. so I will be keeping the IM70 for going out and the sonys for my desk. The sonys just look ridiculous .. I will not be walking out of the house with them.

Not sure if that helped you in any way .. but if you have anything specific you want to compare .. please ask.

update: listened to more songs and I just find there really isn't that much between the IM70 and H3. IMO, go with the IM70 if you love vocals .. they're crazy amazing, very full, clear, thick and powerful and has a really fast and impactful bass kick. IM70 is also much more comfortable. Tonality wise I think they're very similar and that's probably I like them both so much .. just that the H3s sound more airy or a bit wider. I think the IM70 is at least 95% of the H3. If vocals is your thing though .. I think the IM70 has them in spades and it's effortlessly powerful. [/quote]

Na ja, und so weiter. Die Kopfhörer können anscheinend mit deutlich hochwertigeren mithalten und sie scheinen vom Klangbild dem zu entsprechen, was ich suche. Für den Preis kann man ohnehin nicht viel falsch machen, insofern: Warum nicht?

Wenn sie mich klanglich überzeugen, dann werde ich sie vielleicht zu Customs umrüsten lassen. Wenn man versucht den Lautsprecher so zu platzieren wie im In-Ear auch, also ähnlicher Winkel, mit ähnlichen Volumina vorne und hinten angebunden und ähnlich dimensionierter Schallaustrittsöffnung, dann sind die Chancen auf ein ähnliches Klangbild hoffentlich groß. Wenn nicht, dann war es ein teurer, aber nicht zu teurer, Fehler. Kann ich auch mit leben. Auch deshalb sehe ich keinen Grund, auf einen teureren Kopfhörer auszuweichen.

Was die Sony-Headsets angeht: Ja, sie klingen passabel (aber nicht perfekt), das aber auch nur mit der Sony-eigenen Signalverarbeitung. Dazu kommt, dass sie an meinem Macbook nicht funktionieren, ich aber Kopfhörer brauche, die möglichst überall anschließbar sind. Nicht zuletzt, wenn auch eine Kleinigkeit, will ich einen Rufannahmeknopf für die Headsetfunktion (zudem ist die Mikrofonplatzierung des Sony-Headsets völlig unbrauchbar).

Für 50€ testhören der IM50 kann man nicht viel falsch machen. Sollten sie mir klanglich genauso gut gefallen wie der Mehrheit von Head-Fi, dann werde ich mir vielleicht die IM70 für einen Vergleich auch noch besorgen und mit Custom-Art besprechen, ob und wie man daraus einen guten Custom machen könnte. Sollte das Experiment misslingen, dann habe ich es wenigstens versucht ...

Da es sich um einen dynamischen Wandler handelt, vermute ich mal, dass dieser recht sensibel auf Positionierung, Volumen der Kammern, Dichtheit etc. reagiert. Könnte also durchaus zur Herausforderung werden (User bei Head-Fi haben festgestellt, dass sich wohl manchmal die Befestigung der Wandler löst und dies sehr großen Einfluss auf den Klang hat, möglicherweise aufgrund der Undichtigkeit.


[Beitrag von Dandy1 am 25. Aug 2015, 21:14 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#57 erstellt: 25. Aug 2015, 07:36
Ich glaube nicht, dass das mit dem custom funktioniert.
Das wäre das erste Mal, dass ich davon höre, dass ein dynamischer reshellt wird.
Und ich mach das seit fast 20 Jahren.
Dandy1
Stammgast
#58 erstellt: 25. Aug 2015, 08:18
Ok, das ist natürlich ein Punkt. Ich dachte mir schon, dass der Umzug von dynamischen Wandlern evtl. schwierig werden könnte. Die reagieren vermutlich sensibel auf den Einbau. Ich werde das mit Custom-Art besprechen, ob er es für machbar hält. Vielleicht kann ich mit ihm im Detail besprechen, wie er den Wandler am besten einbettet. Wenn es nicht geht, dann bleib ich halt bei den Stöpseln, auch wenn sie bei mir in der Regel nicht sonderlich gut sitzen.

Ich melde mich wieder, wenn ich erste Klangeindrücke der IM50 vorzuweisen habe.
peacounter
Inventar
#59 erstellt: 25. Aug 2015, 08:46
Wenn du das unbedingt willst, sollen sie es pragmatisch angehen und einfach den ganzen hörer in ein custom-Gehäuse setzten.
Zumindest wenn das passt.
Den "stamm" mit dem schallaustritt sollen sie so schlank wie möglich fräsen, damit das ganze passt.
Oder einfach absäbeln.
Dandy1
Stammgast
#60 erstellt: 25. Aug 2015, 09:21
Klasse, danke für die Tips. Daran hatte ich auch schon gedacht (Schallaustritt einfach vom In-Ear nehmen). Ich werde das mit denen mal besprechen.
peacounter
Inventar
#61 erstellt: 25. Aug 2015, 09:34
die schallführung sollte aber auf der ganzen länge des originals den gleichen durchmesser haben.
ein aufgeklebter schlauch könnte da helfen.
wenn du den durchmesser messen kannst, könnte ich dir vermutlich sowas schicken.
aber die kollegen bei custom art sollten sowas wohl auch da haben.

edit:
das war kein angebot, dir etwas verkaufen zu wollen.
ich helfe gerne.
schick mir nen frankierten rückumschlag an dich und gut.


[Beitrag von peacounter am 25. Aug 2015, 09:35 bearbeitet]
Dandy1
Stammgast
#62 erstellt: 25. Aug 2015, 09:56
Klasse! Danke für das Angebot!
peacounter
Inventar
#63 erstellt: 25. Aug 2015, 10:09
innendurchmesser natürlich

kein thema, mach ich gerne.
kostet mich zwei minuten wenn du den umschlag vorbereitest.
die schläuche muß ich eh in viel zu großen mengen abnehmen.
vom für uns wichtigsten schlauch hab ich noch 2000 meter liegen.
mehr als 3-5 meter brauchen wir davon im jahr nicht.

übrigens wird salzlakritz hier gerne gegessen..
AG1M
Inventar
#64 erstellt: 25. Aug 2015, 17:43
@Dandy1

wenn dir der Bass zu dünn mit den 1-BA oder 2-BA Modellen war, werf mal einen Blick auf den LEAR LCM-A1d das ist ein ganz neuer CIEM von LEAR, der einen sehr guten dynamischen Treiber hat (der stammt aus dem Flaggschiff Modell dem LCM-BD4.2 dort sind zwei Stück von diesem dynamischen Treiber verbaut + zusätzlich 4 BA Treiber), mit Bass Schraube um je nach Bedarf den Pegel vom Bass anzupassen, soll unter 270$ liegen, vielleicht könnte das ja was für dich werden, Demo Hörer sollen soweit ich weiß auch bald versendet werden können.

http://www.lear-esho...le=zh-hant&locale=en


[Beitrag von AG1M am 25. Aug 2015, 17:45 bearbeitet]
Dandy1
Stammgast
#65 erstellt: 25. Aug 2015, 17:53
Cool, danke für den Tip! Mein Problem mit den Music One und Two war nicht nur die Bassschwäche, sondern generell die (für meine Ohren) mangelnde tonale Ausgeglichenheit. Mag an den Demohörern bzw. meiner Anatomie gelegen haben, aber mir hat der Klang nicht gefallen.

Die IM50 sind ohnehin fast geschenkt, das ist sicher kein Fehler die zu kaufen. Aber diese Lear könnte ich mir mal anhören, sobald Demohörer verfügbar sind. Ich werde die mal anschreiben.
Bastet28
Inventar
#66 erstellt: 25. Aug 2015, 19:54
ok, die Flexibilität an verschiedenen Geräten ist natürlich ein Grund.
Tolles Angebot mit dem Modding, dann bin ich auch mal auf dein Ergebniss-Feedback gespannt!!
Dandy1
Stammgast
#67 erstellt: 27. Aug 2015, 22:01
So, jetzt habe ich erstmal die RHA MA750 bekommen. Da diese laut Head-Fi klanglich vergleichbar sind zu dem IM50/70 und hier im Forum auch oft gelobt wurden, wollte ich die mal ausprobieren. Da in Deutschland bei Amazon bestellbar, waren die auch schnell da. Erstmal prinzipiell: Unglaublicher Gegenwert für das Geld (rund 80€). Alleine die Verarbeitung rechtfertigt schon einen höheren Preis und, soviel vorweggenommen, der Klang erst recht. Ein absolutes Schnäppchen in meinen Augen. Aber, irgendwas ist ja immer: Der Klinkenstecker ist gerade ausgeführt und die Kabel lassen sich nicht austauschen. Wusste ich natürlich vorher schon, aber umbauen könnte man sie ja zumindest theoretisch auch zu einem Custom-In-Ear, daher also kein Nachteil. Ich kann zumindest theoretisch einfach den nehmen, der besser klingt.

Kommen wir also zum Klang: Vorneweg muss ich dazu sagen, dass ich einfach direkt die kleinen Foamies genommen habe, die ja gemeinhin als klanglich vorzuziehen gelten. Lange verschiedene Tips durchprobieren hatte ich keine Lust, zumal der klangliche Vergleich mit dem zeitlichen Abstand durch den Wechsel nicht einfach ist. Die Foamies sitzten aber auf Anhieb recht gut und hielten auch dicht (mache ich immer über Klopftest mit den Fingerspitzen - dumpfes Rumpeln heißt: dicht). Damit war der Klang auf Anhieb gut. Ich habe am Xperia Z3c bei den Klangeinstellungen natürlich erstmal alle Soundeffekte deaktiviert. Damit klang es schon recht gut, aber ich bin auch mit diesem Kopfhörer wieder dazu übergegangen, den künstlichen Stereoeffekt zu aktivieren (Stufe Studio). So leid es mir tut, aber meiner Meinung nach gibt dieser Effekt manchen Klängen erst einen Körper. Ist irgendwie schwer zu beschreiben, aber im direkten Vergleich klingen manche Dinge flach ohne diesen Effekt. Ich meine zwar auch leichte Verfälschungen damit zu erhalten, aber mir ist persönlich mit lieber als ohne.

Außerdem musste ich auch bei diesem IEM den Equalizer bemühen. Einen Equalizer nach Gehör einstellen zu können scheint mir eine nützliche Fähigkeit für den Einsatz von IEM im Allgemeinen zu sein. Ich musste zwar nicht so stark wie bei den Sony-Headsets eingreifen, welche quasi zu einem guten Klang geprügelt werden müssen, aber die tiefen Mitten (zw. 250 und 500 Hz) habe ich leicht runtergedreht. Die Hochmitten um 2-4 kHz wiederum waren mir minimal zu scharf, weshalb ich sie leicht abgesenkt hatte. 8 und 16 kHz kann man bei Kopfhörern aber meiner Erfahrung nach sehr oft rausdrehen, aber nur so weit, dass es nicht spitz klingt. Generell reicht mir auch ein einfacher grafischer Equalizer für solche Aktionen aus (parametrische sind rein aus dem Gehör schwer einzustellen), was mir aber fast immer fehlt sind zwei Shelving-Filter an den beiden Enden des hörbaren Frequenzbereichs. Insbesondere im Subbassbereich um 20 Hz ist es eigentlich immer sinnvoll, den Schallwandler mittels eines steilflankigen Subsonicfilters zu entlasten. Beim MHA750 habe ich irgendwie aber auch das Gefühl, dass die Höhen um 20kHz zu scharf sind (Resonanz?), allerdings ist das nur eine Vermutung. Müsste man ausprobieren. Aber da ist noch irgendwas das mich an den Höhen stört.

Nach diesen Einstellungen konnte ich mich endlich völlig dem Klang widmen. Diese kleinen Kopfhörer sind wirklich erstaunlich. Am ehesten fällt mir Spielfreude dazu ein. Es ist, zumindest nach den Frequenzganganpassungen, absolut unanstrengend diesen Kopfhörern zuzuhören. Der Bass ist genau richtig. Meine Experimente mit dem Equalizer in den Bassfrequenzgang einzugreifen habe ich jedesmal wieder rückgängig gemacht. Der ist exakt so wie er sein soll. Weder zu laut noch zu leise und mit einem erstaunlichem Tiefgang. Vielleicht fehlt etwas in der alleruntersten Oktave, aber das wäre auch alles. Ein Subsonicfilter würde, wie schon erwähnt, garantiert etwas zur Entlastung und damit Belastbarkeit (Lautstärke) sowie Senkung der Verzerrungen bringen. Was den Bass auszeichnet ist Mühelosigkeit. Er komprimiert kaum, er bleibt unabhängig von der Lautstärke tiefgehend und er gibt der Musik das Fundament. Ich hasse bassschwache Anlagen. Bass hat die gleiche Berechtigung im hörbare Spektrum wie alle anderen Bereiche auch. Am Bass gibt es fast nichts zu bemängeln, bis vielleicht die allertiefste Oktave.

Die Mitten. Das beim IM70 auch oft beschriebene Phänomen, dass die Mitten selbst bei starken Bassattacken neutral bleiben und gut auflösen kann ich bestätigen. Das macht Stücke, welche Gesang und sehr viel Bass haben (Paradabeispiel dafür die Lieder von Sohn, bspw. Lights oder auch Fool) erlebenswert. Erstaunlich was so ein Kopfhörer vermag. Die Mitten sind meiner Meinung nach fast über jeden Zweifel erhaben. Die bei den Reviews oft erwähnte Stärke bei Gesang kann ich nur bestätigen. Sehr musikalisch.

Die Höhen. Meiner Meinung nach ein Schwachpunkt der Kopfhörer. Weder die Auflösung noch die Ausgewogenheit können restlos überzeugen. Damit will ich nicht sagen, dass die Höhen schlecht sind. Aber ich muss doch deutlich mit dem Equalizer eingreifen und irgendwas gefällt mir da oben immer noch nicht restlos. Ich meine eine gewisse Schärfe zu hören, die da nicht hingehört. Das kann natürlich viele Gründe haben. Alleine schon die verwendeten Tips und meine Anatomie kann das beeinflussen. Aber egal, es ist da. Mit dem Equalizer klingt es dann auch einigermaßen ausgewogen, aber für mich einen Tick zu spitz.

Insgesamt ein wirklich sehr guter Kopfhörer mit einem verblüffenden Gegenwert. Sehr musikalisch mit einem tollen Spektrum und für einfache Mobilgeräte wie Smartphones, Laptops etc völlig ausreichend.

Wenn ich das mit den Custom-Arts Probehörern vergleiche, dann ist das Tag und Nacht. Die RHA klingen für mich eher wie gute Over-Ears (jedenfalls was ich da so kenne).

Das ist natürlich sehr individuell geprägt. Der RHA ist ja glaube ich auch ein dynamischer Hörer. Vielleicht habe ich da eine gewisse Vorliebe, möglicherweise ja weil ich den Klang dynamischer Wandler einfach schon zu stark verinnerlicht habe.

@peacounter
Könntest Du kurz was dazu schreiben was bei der Integration dynamischer Wandler in einen Custom-In-Ear die Herausforderung ist? Benötigen die Dinger das rückwärtige Volumen als Resonanzraum? Das könnte nämlich tatsächlich schwierig werden, zumal das dort verwendete Material ganz andere klangliche Eigenschaften hat als die Gehäuse der Originalhörer. Möglicherweise ist da ja der Ansatz von Lear, mit einem Faceplate aus schallhartem Material, der richtige. Ansonsten sollte sich, bei gleichem Winkel und Position des Wandlers zum Ohrkanal und einem gleich dimensionierten Schallaustrit, das Ding am Ende auch ungefähr wie der Originalhörer anhören, oder?

Edit: Hier ein Bild von dem Treiber welcher im IM50 eingesetzt wird:

1000

Wird anscheinend von der Firma Aipon aus Hongkong produziert. Die haben 2012 ein Patent angemeldet, welches mir sehr nach diesem Wandler aussieht. Das Funktionsprinzip ähnelt erstmal eher einem Push-Pull betriebenem Subwoofer. Ich würde von der Bauweise eigentlich erwarten, dass damit Mitten und Höhen leiden - scheint aber nicht der Fall zu sein. Vielleicht gibt der hintere Wandler auch nur den Bassbereich wieder. Interessantes Konzept jedenfalls.


[Beitrag von Dandy1 am 27. Aug 2015, 22:45 bearbeitet]
peacounter
Inventar
#68 erstellt: 28. Aug 2015, 06:28
1. das Volumen hinter dem Treiber
2. das Volumen vor dem Treiber bevor der Schall und Röhrchen gelangt
3. Länge und Durchmesser des schallröhrchens
4. Befestigung des Treibers im inear. der Treiber bei vielen Dynamischen bekommt seine Stabilität erst über das Gehäuse.
5. zusätzliche Öffnungen. Viele dynamische inears haben auf der Rückseite, seitlich oder auf der Unterseite kleine Öffnungen über die das Volumen sozusagen vergrößert wird, indem kontrolliert weitere Luft angekoppelt wird.
Wenn man sie verschließt, wird der Klang dünner.
Dandy1
Stammgast
#69 erstellt: 11. Sep 2015, 14:56
So, inzwischen habe ich die Audio-Technica IM 50 per Post aus Japan erhalten, inklusive dem als Zubehör für 30€ erhältlichen Kabel mit Headsetfunktion. Am Zoll musste ich erstmal 19% Märchensteuer bezahlen, womit das gesamte Paket ca. 100€ gekostet hat. Insgesamt also in der Preisliga der RHA.

Gleich mal zum Klang (nach längerem reinhören, also eingespielt): Der IM50 hat einen tiefen, etwas zu lauten Tiefbass und Höhen die nicht so weit hochreichen wie beim RHA. Die Abbildung von Stimmen und Instrumenten gelingt beiden ähnlich natürlich (was sehr gut ist). Der IM50 setzt ein Filter als Cerumenschutz ein, das die Höhen reduziert. Das habe ich entfernt, womit er aber die Hochmitten deutlich übertreibt, dafür aber die davor gefehlten höchsten Töne endlich vorhanden sind. Mit Equalizer bevorzuge ich klar das Entfernen des Cerumenschutzes wegen der besseren Hochtonwiedergabe, insbesondere der höchsten Frequenzen. Mit dieser Maßnahme gelingt ihm die Hochtonwiedergabe außerordentlich gut, im Vergleich zum RHA mit weniger Schärfe, die ich bei diesem eingangs schon kritisiert hatte.

Bei beiden Kopfhörern muss ich den Equalizer zur Hilfe nehmen für einen ausgewogeneren Klang, wobei der IM50 nach entfernen des Cerumenschutzes einen etwas stärkeren Eingriff benötigt als der RHA. Insbesondere die Höhen bei 2,5 kHz musste ich deutlich runterdrehen. Vermutlich ist dort eine stärkere Resonanz zu hören, die ich zu hören meine (weiterhin leichte Schärfe in den Hochmitten, auch wenn sie per EQ korrigiert sind). Den Tiefbass muss ich für meinen Geschmack auch etwas runterdrehen, wobei das evtl. Geschmackssache. Ich mag es im Bassbereich lieber neutral, dafür aber schön tief bis ganz unten, was der IM50 mit dieser Maßnahme auch wunderbar schafft. Beim RHA fehlt die unterste Oktave die der IM50 wiederzugeben weiß. Das führt einfach zu einem volleren Klang. Beim RHA hat man irgendwie das Gefühl das etwas fehlt, wobei er absolut keine schlechte Basswiedergabe hat (möglicherweise etwas präziser, bin mir aber nicht sicher). Die tiefen Mitten um 400 Hz musste ich hingegen bei beiden Kopfhörern leicht runterdrehen.

Insgesamt gebe ich dem IM50 mit Einsatz des Equalizers und dem entfernten Cerumenschutz den Vorzug. Ohne Equalizereinsatz würde ich den RHA bevorzugen, bei dem man mit dem Equalizer weniger nachhelfen muss.

Zusammengefasst also:
- Im Bassbereich gewinnt der IM50 ziemlich klar. Abgrundtiefer Bass der aber den restlichen Frequenzbereich nicht in Mitleidenschaft zieht.
- In den Mitten würde ich leicht zum RHA tendieren, zumindest bei entferntem Cerumenschutz beim IM50. Beide haben eine tolle Wiedergabe von Stimmen und akustischen Instrumenten.
- In den Höhen gewinnt der IM50 (nur bei entferntem Cerumenschutz) mit fein gezeichneten Höhen bis in die höchste Lage. Der RHA klingt hier leicht scharf.

Zu den sonstigen Kriterien: Der RHA wirkt deutlich wertiger, mit seinem Metallgehäuse und dem hochwertigen Stecker. Dafür bietet der IM50 das vergleichsweise günstige Ersatzkabel mit Headsetfunktion, das auch einen Winkelstecker besitzt (für mich ein Muss) und nicht so lang ist wie das des RHA. Ist mir lieber wenn ich mein Smartphone in der Tasche habe und nicht so viel rumbaumelt. Umknicken des Steckers ist damit dann auch kein Thema. In der Praxis ist mir somit der Im50 klar lieber. Mikrofonie gibt es aufgrund der Kabelführung hinter dem Ohr eigentlich bei beiden nicht, wobei der IM50 relativ starr in dem Bereich ist. Hat den Vorteil dass die Kabel nicht direkt auf der Haut aufliegen. Meiner Erfahrung nach hält das auf Dauer kein Kabel aus und die Isolierung bricht in dem Bereich auf. Ich hoffe beim IM50 wird das nicht passieren, falls doch kann ich einfach ein neues Kabel kaufen. Apropos: Die Stecker des Kabels in den Ohrstöpseln sitzen verdammt fest. Man kriegt es ohne Werkzeug kaum weg. Das ist einerseits gut für einen definierten Kontakt, andererseits ist ein schneller Wechsel des Kabels zum Beispiel zur Ausführung ohne Headsetfunktion damit nur schlecht möglich.

Ansonsten gäbe es noch den Punkt Windgeräusche zu erwähnen, den der RHA gewinnt, einfach aufgrund seiner kleineren Bauform, die weniger aus dem Ohr herausschaut. Ich war recht überrascht wie wenig damit Windgeräusche zu hören sind.

Insgesamt denke ich, dass sich der IM50 schon aufgrund des abnehmbaren Kabels und des Kunststoffgehäuses besser für einen Umbau in einen Custom eignet. Sollte es schiefgehen ist mit ca. 60€ nicht viel verloren.

So, nun muss ich mal schauen wer mir das Ding zu einem Custom umbaut.
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