Beyerdynamic DT 1770 / 1990 und AMP/DAC?

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nprifirebr
Neuling

#1 erstellt: 07. Aug 2018, 19:24

Hallöchen zusammen,

ich habe zwar schon immer viel Wert auf guten Klang gelegt, aber mich noch nie wirklich tiefgehender mit der Thematik befasst. In letzter Zeit habe ich aber immer mehr Gefallen daran gefunden, Musik aktiver zu hören - sprich mich mehr auf die Musik zu konzentieren und weniger sie einfach nur nebenbei laufen zu lassen.

Ich habe schon lange DT 990 Edition 32 Ohm und betreibe diese eigentlich nur an der Onboard Soundkarte meines PCs. (Schlagt mich nicht.

)

Ich brauche zwar nicht unbedingt etwas neues, aber ich habe Lust darauf und deshalb möchte ich jetzt einfach mal etwas neues ausprobieren. Von Beyerdynamic war ich auf jeden Fall begeistert, deshalbt scheue ich mich auch nicht hier mal etwas mehr zu investieren. Vielleicht ein bisschen kräftigere Bässe dieses mal(?). Und vor allem mit einem ordentlichen Verstärker und DAC(?).

Was die Kopfhörer angeht bin ich auf die DT 1990 Pro (Offen) bzw. DT 1770 Pro (Geschlossen) gestoßen. Diese werden allerdings explizit für den professionellen Einsatz im Studio etc. beworben und auch in Reviews so dargestellt, als dass das "normale" Musik hören damit nicht so viel Spaß macht, da der Klang sehr analytisch und distanziert ist. Stimmt das? Kann man die so einkategorisieren, oder eigenen die sich auch gut zum Musik hören? Wie sieht es bei denen mit dem Bass aus? Ist der hier etwas ausgeprägter im Vergleich zu meinen DT 990 Edition?

Außerdem bin ich auf die Amiron Home gestoßen, welche nochmal ein stückchen teurer sind, aber auch für den Anwendungsbereich "Musik hören" beworben werden. Wie sieht es hier mit dem Bass aus? Außerdem konnte ich auf der Seite nicht sehen ob das Kabel dort auch austauschbar ist? Bei den 1990/1770 ist dies ja der Fall.

Versteht mich nicht falsch, ich liebe den neutralen Klang meiner jetzigen Kopfhörer. Ich suche keine Bass-Booster, sondern wieder etwas ziemlich neutrales mit nur ein bisschen kräftigerem Bass.

Außerdem suche ich nach einem AMP bzw. auch DAC(?). Mein Plan ist es, die Kopfhörer über den Verstärker am iPhone zu betreiben. Da diese ja 250 Ohm haben brauche ich wohl einen sehr kräftigen Verstärker mit ausreichend Akku. Ich möchte damit zwar nicht außer Haus raumlaufen, aber zumindest in den eigenen vier Wänden / Garten möchte ich mobil sein - deswegen ein mobiler AMP mit iPhone.

Ist ein DAC beim iPhone notwendig / sinnvoll, oder ist der integrierte der neueren iPhone Modelle bereits "gut genug"?

Ins Auge gestochen sind mir da vor allem der Fiio Q1 Mark II und der teurere Fiio Q5 welcher auch Bluetooth unterstützt. Ob diese ausreichende Leistung für einen 250 Ohm Kopfhörer bereitstellen können, konnte ich noch nicht ganz herausfinden. Sind diese Geräte geeignet, bzw. empfehlenswert?

Vielen Dank

JackA$$
Inventar

#2 erstellt: 07. Aug 2018, 23:48

1. Dein DT990 ist schon eine Bassschleuder und keineswegs neutral. Also suchst du eben doch einen "Bassbooster".
2. Der DT 1990 könnte was sein, der fällt im Tiefbass nicht so stark ab, wie der DT 990.
3. Als mobilen KHV würde ich sowas wie den

AmpEQ nehmen, da hast du dann auch einen manuellen simplen EQ verbaut, falls man mal mehr Bass möchte.

[Beitrag von JackA$$ am 07. Aug 2018, 23:52 bearbeitet]

Mickey_Mouse
Inventar

#3 erstellt: 08. Aug 2018, 00:16

naja, da kommen ja mal wieder die echten Experten zu Wort

der dt990 liefert zwar auch "etwas" Bass, ist aber eigentlich durch seinen "Beyer Höhen Peak" berühmt.

die Beyer "Pro" Modelle unterscheiden sich i.d.R. nicht durch einen anderen Frequenzgang oder sonstige andere "akustische" Abstimmung von den normalen Modellen, sondern meist nur durch einen höheren Anpressdruck und nerviges Spiral-Kabel.

höre dir die KH selber an und höre bloss nicht auf die Aussagen einer Leute hier...

Siriuskogel
Stammgast

#4 erstellt: 08. Aug 2018, 07:25

Die DT 1770/1990 Pro kommen mit einem Spiralkabel UND einem gestreckten Kabel. Der DT1770 ist schon auf der spaßigeren Seite abgestimmt, der DT1990 ist der Neutralere. Beide zeichnen sich durch den fehlenden Bayerpeak aus.

hacki2560
Hat sich gelöscht

#5 erstellt: 08. Aug 2018, 07:32

Siriuskogel (Beitrag #4) schrieb:

Beide zeichnen sich durch den fehlenden Bayerpeak aus.

Nein, nicht ganz. Zumindest kann ich das für den DT 1990 behaupten. Mit beiden Pads gehen für mich die Höhen überhaupt nicht. Bass und Mitten sind sehr gut.

JackA$$
Inventar

#6 erstellt: 08. Aug 2018, 09:21

Mickey_Mouse (Beitrag #3) schrieb:

naja, da kommen ja mal wieder die echten Experten zu Wort

Hast du ein Problem?
Danke dass du mich als Experten siehst, denn viel Ahnung scheinst du nicht zu haben von Beyer Kopfhörer.
DT 770 Pro, 880 Pro und 990 Pro Unterscheiden sich in der Regel sehr wohl durch einen anderen Frequenzgang, Bauform und Bedämpfung. Evtl. drückst du dich auch nur undeutlich aus und meinst die Unterschiede von Pro und Edition, dann hast du aber auch unrecht, denn die unterschiedlichen Impedanzen zeigen auch einen anderen Frequenzgang und auch teilweise ein anderes Kabel.
Wenn du schon herablassend wirst, dann blamier dich nicht selbst dabei.

@TE:

DT 990 vs. DT 1990

[Beitrag von JackA$$ am 08. Aug 2018, 09:23 bearbeitet]

Basstian85
Inventar

#7 erstellt: 08. Aug 2018, 09:39

Du hast einfach nicht richtig gelesen... und nach "Bassschleudern" sehen die Messwerte die du verlinkt hast ja nicht gerade aus.

Exploding_Head
Inventar

#8 erstellt: 08. Aug 2018, 09:41

nprifirebr (Beitrag #1) schrieb:

Außerdem suche ich nach einem AMP bzw. auch DAC(?). Mein Plan ist es, die Kopfhörer über den Verstärker am iPhone zu betreiben. Da diese ja 250 Ohm haben brauche ich wohl einen sehr kräftigen Verstärker mit ausreichend Akku. Ich möchte damit zwar nicht außer Haus raumlaufen, aber zumindest in den eigenen vier Wänden / Garten möchte ich mobil sein - deswegen ein mobiler AMP mit iPhone.

Von Jan Meier den Corda Quickstep oder PC-Step: Haben den Vorteil, mit 9V-Block-Akkus (gibts auch als Lithium) betrieben zu werden - da wechselt man einfach den leeren Akku gegen einen vollen und kann sofort weiter hören, anstatt erstmal stundenlang das komplette Gerät wieder laden zu müssen.

Bodycounter89
Ist häufiger hier

#9 erstellt: 08. Aug 2018, 10:33

Der DT-1990 und DT-1770 sind halt schon wegen der offenen beziehungsweise geschlossenen Bauweise komplett unterschiedlich. Da musst du dich schon festlegen, was du willst.

Dann mal zu den Frequenzantworten*:
- DT-990:

https://diyaudioheav...ds-a-i/dt990-pro-250
- DT-1770:

https://diyaudioheav...ands-a-i/dt-1770-pro
- DT-1990:

https://diyaudioheav...ands-a-i/dt-1990-pro

*Solche Graphen sind eher als Richtwerte anzusehen und keine Absolutwerte, da die Messungen von vielen Faktoren abhängen

Der DT-990 ist ein offener Kopfhörer mit relativ starker Anhebung im Oberbass und in den Höhen (Beyerpeak) und hat dazu zurückgenommene Mitten.
Der DT-1770 ist geschlossen und besitzt eine Anhebung im gesamten Bassbereich und geht auch noch bis in den Subbass sehr kräftig mit. Die Mitten sind annähernd neutral gehalten, während die Höhen wieder angehoben sind, jedoch klingen die Hörer weniger spitz als der DT-990.
Der DT-1990 ist wieder offen und hat von allen genannten Kopfhörern (gezeigt sind die "balanced Pads", also mit Bassanhebung!) den neutralsten Frequenzverlauf, insbesondere mit den "analytical Pads". Der Bass ist unter 100 Hertz deutlich stärker vorhanden als beim DT-990, der dort relativ steil abfällt. Die Höhen sind ebenfalls angehoben, aber weniger spitz als beim DT-990 im Vergleich.

Nochmal zum Bass und Höhen:
Ich hatte sowohl den DT-1770 als auch den DT-1990 bei mir, der 1770er ist deutlich stärker und kräftiger im Bass (teilweise wohl einfach durch die geschlossene Bauweise), aber trotzdem nicht verwaschen. Die Trennung zwischen Bass und Mitten klappt gut.
Der DT-1990 klingt sehr neutral (insbesondere mit "analytical Pads"), besitzt jedoch eine Anhebung im Hochtonbereich, den ich persönlich sehr mag und dich definitiv nicht stören wird, wenn du den DT-990 mochtest.

--> mit den balanced Pads ist der DT-1990 für mich ein deutlich verbesserter DT-990. Er spielt insgesamt deutlich präziser ("Imaging" und Staffelung ist hervorragend, die "Soundstage" ist eher moderat gehalten) in allen Bereichen. Der Bass ist in allen Belangen besser und geht deutlich tiefer. Die Mitten sind nicht mehr so zurückhaltend, aber auch nicht zu präsent. Der Hochtonbereich ist etwas zurückgenommen im direkten Vergleich und daher weniger "spitz" im Ohr. Für Einige bestimmt immer noch zu schrill, aber mir gefällt es sehr gut.

Beide Kopfhörer lassen sich sehr leicht antreiben, wenn du also mobil sein möchtest würde ich mal den FiiO BTR1 V2.0 testen, passt sehr gut zum iPhone. Stationär hatte ich die Hörer an einer Creative G5 (nicht mein Fall gewesen) und einer O2+ODAC Kombination (definitiv mein Fall, ausgeliehen). Mittlerweile habe ich mir daher die Mayflower Arc bestellt, weil ich damit auch Zocken wollte.

[Beitrag von Bodycounter89 am 08. Aug 2018, 11:07 bearbeitet]

nprifirebr
Neuling

#10 erstellt: 08. Aug 2018, 16:14

Vielen Dank für die ausführliche Antwort.

Wie ist es denn bei einem geschlossenen Kopfhörer, kann man den auch ohne Probleme Stunden lang aufhaben? Oder schwitzen die Ohren darunter recht schnell?

Bodycounter89
Ist häufiger hier

#11 erstellt: 09. Aug 2018, 07:46

nprifirebr (Beitrag #10) schrieb:

Wie ist es denn bei einem geschlossenen Kopfhörer, kann man den auch ohne Probleme Stunden lang aufhaben? Oder schwitzen die Ohren darunter recht schnell?

Ich persönlich hatte mit den geschlossenen Kopfhörern von Beyerdynamic keine Probleme mit der Hitze, solange ich Velour-Ohrpolster verwendet habe. Mit den Kunstleder-Ohrpolstern kann es im Sommer schon relativ warm und schwitzig werden, allerdings lassen sich diese dann leicht mit einem Tuch abwischen.

michi42
Schaut ab und zu mal vorbei

#12 erstellt: 21. Apr 2019, 10:42

Ich habe beide, den DT1770 Pro und den 1990er.

Beide treibe ich mit einem Marantz HD-DAC1 an; der ist ja Marantz-typisch "weich" gehalten, was beim 1990er die Beyerspitzen etwas herausnimmt und IMO ziemlich gut zu dem passt.

In der Kombi mit dem 1770er gibts durch die Bassbetonung eine gute Kelle Extraspaß, ideal zum Zocken am PC oder etwa elektronische Musik; meinen Geschmack triffts ideal.