Bevorzugt geschlossener Allrounder, für diverse Genres mit exzellenter Verarbeitungsqualität

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Bollwing
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 27. Nov 2021, 21:12
Hallo an euch,

ich bin auf der Suche nach dem perfekten Allround-Kopfhörer um Musik genießen zu können.

Hinsichtlich des Musikgeschmackes, höre ich ....
~30 % Orchester (Klassik/Moderne Klassik, eventuell auch ab und zu in Kombination mit Rock)
~20 % Solo Instrumente (insbesondere Klavier/Cello)
~30 % Rock (Queen/Beatles)
~20 % Quer durch die Bank und auch ab und zu Pop.

Als "everyday Kopfhörer" nutze ich derzeit einen B&O H95, welcher sich auch perfekt für diverse Meetings im Homeoffice eignet.

Meine Referenz für die gewünschte Sound-Signatur ist der Bang&Olufsen BeoLab 9. Ja, ich weiß, man kann einen Kopfhörer und einen Lautsprecher nicht direkt vergleichen. Das BeoLab 9 Pärchen betreibe ich aktuell an einem Cambridge Audio DAC Magic 200M. Den habe ich, mit dem Plan ihn auch an einem entsprechenden Kopfhörer zu nutzen, angeschafft.
Den BeoLab 9 würde ich als leicht analytisch angehaucht und zurückhaltend beschreiben, der aber, selbst wenn man ihn fordert, nie überfordert wird. Er reicht einem die Töne vornehm, aber trotzdem sehr leichtfüßig und extrem plastisch. Ich persönlich kann mit ihm die Instrumente gut orten und er kann gut mit Dynamik umgehen. Der Bassbereich ist von Haus aus etwas zurückhaltender - sofern man aber möchte, zeigt er einem, was er kann.

Um ein Beispiel zu nennen, auf was ich im Klangbild achte:
Amy Turk - Toccata and Fugue in D Minor, BWV 565:
Ich möchte es "spüren" wie die Saiten gezupft werden und wie der Nachhall der Harfe "im Raum steht".

Rossini - William Tell Overture (Aufnahme vom London Symphony Orchestra mit Piero Gamba):
Wenn bei 8:25 die Trompeten einsetzen sollen sie richtig schrill - aber noch immer sehr definiert klingen. Das darauffolgend einsetzende restliche Orchester sollte warm und leichtfüßig klingen - bis natürlich wieder die "härteren" Passagen kommen. Hier ist mir auch wieder eine gute Separierung wichtig.

Queen - Innuendo:
Das Flamenco-Zwischenspiel (ab 3:15) sollte einerseits wild - d.h. ähnlich der Harfe möchte ich das klirren der Saite spüren - aber trotzdem mit genug Gefühl rüber kommen. Der Teil ab 3:50 inkl. der Stereo Effekte sollte im Raum schweben, bis er bei 4:15 von der E-Gitarre und dem Schlagzeug aus dem Raum gepeitscht wird.

Soundtrack von der Musicalverfilmung Chicago von 2002 - Cell Block Tango:
Ab ~5:15/~6:20, in den unruhigen Passagen mit den diversen Sängerinnen + Instrumental. Auf vielen Anlagen/Kopfhörern wird dieser Bereich zu unruhig und die Ortbarkeit der einzelnen Stimmen ist nicht mehr gegeben.

Simply Three - Believer - Imagine Dragons:
Hier darf, soll und muss der Bass richtig "trocken" rüber kommen. Aber es darf nicht im Bass-Matsch enden. Gleichzeitig muss die Violine ihre ganze Brillanz ausspielen können und muss - obwohl sie sehr prägnant ist - eine gewisse Lockerheit haben.

Nightwish - Sleeping Sun (Remastered):
Die Hohen Klänge des mystischen Beginnes sollten sich wie ein ganz feiner Regen anfühlen. Sobald der Gesang einsetzt, ist im Hintergrund ständig der Bass vorhanden – dieser darf nicht zu aufdringlich, aber sehr wohl definiert sein.

Präferenzen und Nutzungsverhalten

Insgesamt würde ich eher einen geschlossenen Kopfhörer präferieren, da mich Nebengeräusche aus dem Raum oder anderen Räumen oft sehr stören. Daher würde ich mich mit einem geschlossenen Kopfhörer wohler fühlen. Allerdings weiß ich natürlich um die Vorzüge eines offenen Kopfhörers Bescheid. Der Kopfhörer wird nur zuhause, stationär, betrieben.
Neben der tonalen Abstimmung muss mich auch das Design und die Verarbeitungsqualität überzeugen.
Das Budget für den Kopfhörer liegt bei bis zu 2000 €.


Für mich persönlich ziehe ich nun die folgenden Kandidaten in Betracht:

Der offene Hifiman Arya gefällt mir an sich recht gut. Ebenfalls hätte ich die Möglichkeit ein junges, gebrauchtes, ebenfalls offenes, Hifiman Jade 2 Set zu erhalten.
Hifiman Aryra und Jade 2 klangen für mich relativ ähnlich - der Jade 2 kommt mir etwas analytischer vor - vielleicht war es auch nur Einbildung - und hat ist dafür im Bassbereich etwas zurückhaltender - vielleicht aber auch Einbildung.
An beiden mag ich, dass sie Details gut darstellen und die Musik sehr plastisch wirkt. Die Bühnenbildung und Ortung der Instrumente gefällt mir gut.
Verarbeitungsmäßig sind sie für mich sehr ähnlich, aber nicht an erster Stelle. Insgesamt wäre vermutlich der Arya für mich die "Kopf-Entscheidung". Allerdings weiß ich nicht, ob ich mit dem offenen Kopfhörer langfristig glücklich bin.

Der Denon AH-D9200 wäre aus meiner Sicht auch eine interessante Wahl. Er ist jedoch deutlich direkter und sage einem eher: Ich bin da. Nagut, er ist auch geschlossen.
Der Hochtonbereich ist meines Erachtens ähnlich den Hifiman`s (wobei die Hifiman's da etwas besser sein könnten). Der Tiefton ist für meinen Geschmack etwas stärker. Insgesamt klingt er etwas voller bzw. nach "mehr". Er spielt für meinen Geschmack etwas weniger plastisch als der Arya - aber noch immer auf einem hohen Niveau. Die Verarbeitung an sich gefällt mir gut.
Mit Sicherheit mache ich mit dem aber nichts falsch - Er ist mir allerdings insgesamt etwas zu "Mainstream".

Auf einer ganz anderen Seite stehen die Produkte von ZMF - insbesondere das Duo Eikon (geschlossen) und der Auteur (offen). in den englischen Reviews liest/hört man davon, dass der Eikon im Vergleich zum Denon weniger auflösend sein sollte. Den Auteur kann ich noch weniger einschätzen. In den Vergleichen würde ich ihn auch etwa auf einer Ebene mit dem Eikon einschätzen. Die Verarbeitung würde mich überzeugen.

Als letztes möchte ich noch den Obravo HAMT-1 MK2 in den Raum werfen. Man liest grundsätzlich recht viel gutes über ihn und dass er im Vergleich zur MK1 Version besser geworden ist. Man liest auch darüber, dass man mit ihm vergisst einen "nur" einen Kopfhörer zu haben und man glaubt eine größere Anlage vor sich stehen zu haben. Für ihn spricht, dass er eine Möglichkeit der Adaptierung anbietet um ihn offener oder geschlossener abzustimmen. Ich tu mir aber schwer ihn hier mit einzuordnen.
Hinsichtlich der Verarbeitung, Design - und wäre das auch eine reine Herz-Entscheidung - wäre er mein Favorit.

Andere Alternativen wären natürlich der Sennheiser HD800(S), Focal Clear ... irgendwie habe ich zu beiden keinen Bezug und ich muss auch sagen, dass mir bei beiden das Design nicht zusagt.

Was würdet ihr mir in diesem Fall raten?

Schöne Grüße und Danke
Gerald


[Beitrag von Bollwing am 27. Nov 2021, 21:14 bearbeitet]
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