Der Classic-Rock-Stammtisch

Dualplattenspieler (Beitrag #15220) schrieb:

Dem Zeloten des Stinkefingers sei hiermit nachdrücklich das erstmalige, oder ggflls. nochmalige, jedoch aufmerksame Lesen besagten Artikels empfohlen :X

Ich habe die Berichterstattung über den Mord bisher so wahrgenommen, dass der Name des Mörders bewusst nicht genannt wurde - eben um ihm diese "Belohnung" für seine Tat vorzuenthalten. Dass der Spiegel dies nun doch - und so ausführlich - tut, macht mich wütend.

Warum ich deswegen den Text noch einmal lesen soll, oder warum mich das zu einem religiösen Fanatiker macht, verstehe ich nicht. Aber wie singt Stoppok: Es ist bestimmt nicht das letzte Mal, dass ich was nicht versteh ....

@ arnautchot

Danke für die moderative Hilfe.

vanye (Beitrag #15223) schrieb:

Ich habe die Berichterstattung über den Mord bisher so wahrgenommen, dass der Name des Mörders bewusst nicht genannt wurde...

Das eine solche (Fehl-)Wahrnehmung auch nur ansatzweise möglich sein könnte, wäre mir nie in den Sinn gekommen. Es gibt mindestens einen Spielfilm, unzählige Dokus und sogar einen (in der Tat abscheulichen) Talkshow Auftritt, weshalb ich etwas erbost ob der Spiegel Schelte reagierte. Nix für ungut

@vanye: Lieber vanye, nachdem ich jetzt auch den Artikel gelesen habe, frage ich mich immer mehr, was dich zu deiner Ansicht bringt?! Erstens baut der SPON-Artikel Chapman kein Ruhmes-Podium und zweitens hab ich immer schon die These, dass er ihn umgebracht hat, um selbst berühmt zu werden, für schwachsinn gehalten - seine Beweggründe waren ganz andere, nachzulesen in jeden halbwegs seriösen berichten darüber...

Erst NACH dem Mord kam Chapman immer mehr in das publicity-Fahrwasser etc... aber warum er ih umbrachte, hat nix mit eigenes Ruhmessucht zu tun...

Just my 2cts..

chriss71 (Beitrag #15180) schrieb:

Kumbbl (Beitrag #15163) schrieb: erstaunlich wenig Eric bei dir, lieber Chriss - nur zwei... was los, wirst du untreu? ;) Nee, das nicht, aber unter den Top50 Alben alltime wird es auch für Eric schon dünn... In den Top 100 wären dann mit Sicherheit noch Just one Night, 461 Ocean Boulevard und Slowhand dabei... Kumbbl (Beitrag #15176) schrieb: chriss71 (Beitrag #15145) schrieb: Hier mal meine Top 50.... Top 50: Mink de Ville - Coup de Grace :prost hab da jetzt mal in Spotify reingehört - hmm, gar nicht schlecht, was da so aus den Laptop-LS schwappte.... muss ich mir wohl mal kaufen.... hab von dem guten Mink bis jetzt exakt 0 alben.... Dann höre dir ebenfalls Cabretta und Sportin Life an... :prost

meine Lieblingsalbum ist übrigens dies hier von ihm :



Weiterhin hat er live mir eines der besten Konzerte ever gezeigt, und auch eines der schlechtesten

ah, von der Le Chat Bleu hab ich gerade vor ein paar tagen eine LP gefunden.............

Ja, klingt nicht schlecht, hab nur kurz reingehört, aber muss ich mir mal genauer anhören...

Klockwerk Orange - Abrakadabra

Gefällt mir gerade wegen der Trompete in dem sonst sehr avantgardistischem Album aus dem Jahr 1975 der Österreicher.

Käbbdn (Beitrag #15211) schrieb:

Da bin ich 100% bei Mr Lovegrove - musikalisch erste Sahne, wenngleich natürlich kein Rock, und Classic-Rock schon gar nicht. Aber das spielt keine Rolle, es ist einfach klasse Gitarrenmusik, und wer z.B. Leo Kottke was abgewinnen kann, muß hier einfach mal reinhören

das wirds wohl sein - warum ich dem nix abgewinnen kann - auf dauer einfach für mich zu ätherisches Gedudel, welches wunderbar als Hintergrund-Beschallung in einer Zahnarztpraxis zur Beruhigung der Patienten taugt

Ich sehe es ähnlich.... Wie für so viele Super-Gitarreros (Satriani, Vai und Konsorten) reicht halt Technik und Können auf ihren Instrumenten auf Dauer nicht aus. Songwriting ist auch ein extrem wichtiger Faktor (und ich würde ihn wesentlich höher einschätzen als Perfektion am eigenen Instrument - siehe Beatles, Stones und Co.) Dann sollen sie halt Sessionmusiker bleiben (wie auch so viele - und das ist auch gut so).

E-Gitarren-Angebern wie Vai, Satriani und Co kann ich auch nicht lange zuhören.......das nervt mich recht schnell.
Mit akustischer Gitarre verhält sich das anders - da höre ich echten Könnern gerne zu.
Unvergessliches Live-Erlebnis: Im Sog von "Friday Night in San Francisco" tourte damals ein "New AcousticTrio" durchs Land, bestehend aus Richard Thompson, David Lindley und Steve Morse - denen hätte ich ne ganze Woche zuhören können......Zumal da eben nicht nur technische Exquisitäten geboten wurden, sondern auch brilliante Songs.
Gut, in der Liga spielt Michael Hedges nicht - aber als Hintergrundmusik beim Zahnarzt definitiv zu schade.

Käbbdn (Beitrag #15232) schrieb:

Unvergessliches Live-Erlebnis: Im Sog von "Friday Night in San Francisco" tourte damals ein "New AcousticTrio" durchs Land, bestehend aus Richard Thompson, David Lindley und Steve Morse - denen hätte ich ne ganze Woche zuhören können......Zumal da eben nicht nur technische Exquisitäten geboten wurden, sondern auch brilliante Songs.

Hast du gerade nochmals die Kurve gekriegt... Denen würde ich auch eine Woche lang zuhören, in Anbetracht was für gute Songschreiber und Performer von Fremdsongs vor allem Thompson und Lindley sind...

Käbbdn (Beitrag #15232) schrieb:

Gut, in der Liga spielt Michael Hedges nicht - aber als Hintergrundmusik beim Zahnarzt definitiv zu schade.

Ich halte mich für relativ neutral bei Michael Hedges, weil ich ausser ein paar Ausschnitten aus Windham-Hill-Samplern von ihm nichts kannte. Die "Aerial Boundaries" finde ich aber gerade wegen der nicht so oberflächlichen und vor allem sehr abwechslungsreichen Strukturen nicht schlecht, es ist eben keine reine Zurschaustellung von Technik, und "Zahnarztmusik" ist das IMO überhaupt nicht (aber ich weiss ja, von wem's kommt .... ). Instrumentalmusik hat eben immer das Problem, normale "Songstrukturen" zu verlassen.

arnaoutchot (Beitrag #15234) schrieb:

"Zahnarztmusik" ist das IMO überhaupt nicht (aber ich weiss ja, von wem's kommt .... ).

Klasse - endlich eine neue Kategorie: Zahnarzt-Musik !
Ich empfehle mal diese hier: Ted Nugent & the Amboy Dukes - Tooth Fang & Claw

Ich die:

https://www.youtube.com/watch?v=ZPV73jB0N6Q

Zur Jahreszeit passend eines der besten Weihnachtsalben ever:

'Tis the Season for Los Straitjackets

Hat nicht Michael vor kurzem den Bildband ""Dust & Grooves" hier empfohlen, in dem Sammler von ihrer Liebe zu ihren Plattensammlungen etc. berichten? Ich glaube... in der SZ findet sich dazu ein recht witzig geschriebener Eigenbericht eines Sammlers:

Adieu, Plattensammlung...

Gefällt mir, aber auch etwas plakativ und übertrieben - alles auf eine Festplatte ist - vom Zeitfaktor des Rippens abgesehen - kein Hexenwerk - wobei je nach Größe der Sammlung das Rippen ein Problem werden kann, das mag sein (Beispiel, s.u.).... ich habs schon vor Jahren hinter mich gebracht und alles ist gut...

PS
Hier ein Link, den ich von einem Ex-Stammtischler hier bekommen hab, zu einem Foto einer Plattensammlung, wo das Rippen vermutlich doch ein Problem wird, sofern man es innerhalb eines Lebens zu Ende bringen will
http://blogs.abc.net.au/.a/6a00e0097e4e68883301a511b8b762970c-pi

jo, hatte ich auch gelesen. Gut geschrieben, aber natürlich auch ziemlich übertrieben wie Du schon schreibst..

Kumbbl (Beitrag #15239) schrieb:

Adieu, Plattensammlung...

Tut mir leid, aber der ist selber Schuld. Ich mag da mal provokant sein (und womöglich dem ein oder anderen Teilnehmer hier vor den Kopf stoßen), aber mir scheint es, dass er so geendet ist, weil er sich einfach in seiner Sammllust und schlußendlich in einer relativ systemlosen Übertragung seiner physischen Sammlung auf seinen PC verrannt hat.
Sammeln hat sicher nicht nur was mit Liebe zu dem, was man sammelt, zu tun oder etwas mit einer unerklärlichen Passion, einem Gefühl, einem Drang, etwas ganz bestimmtes sein eigen nennen zu wollen, sondern sicher auch mit einem Erhaltenstrieb, Dinge zu sichern, die sonst verschwinden würden.
Aber ich persönlich werde die Sammler nie verstehen, die oft aus dem reinem Impuls des Momentes alles mögliche kaufen und es sich ins Regal stellen, ohne es wirklich langfristig zu begehren.
Und so wie ich diesen Bericht verstanden habe, ging es dem Autor auch darum in seiner "Leidensgeschichte" - einfach irgendwas gekauft und weggestellt.
Ich finde, Sammlungsgegenstände sollen durchaus etwas exklusives haben; nicht wertmäßig, sondern emotional. Das, was ich nicht mehr fühle, kommt weg. Wie z.B. meine komplette LP Sammlung inkl. des Thorens Spielers. Ich hatte ein paar exquisite Vinyls; nun sind sie weg und ich vermisse sie nicht. Nein, ich fühle mich sogar besser. Sie belasten mich nicht mehr. Dafür konnte ich mir reihenweise schöne CDs kaufen. Und CDs habe ich auch schon genug abgestoßen und somit dieses "2-Reihen-hintereinander-aufeinander-und-nachher-auf-dem-Dachboden" vermieden.
Ich habe kein Mitleid mit dem Mann und kann den auch wenig verstehen - aber so sind Sammler; manchmal schwer zu begreifen....

Ich verstehe es teilweise... Obwohl ich von einigen Alben schon längst bessere Versionen habe, behalte ich meine uralten MFSL's und DCC's trotzdem. Hat bei mir einfach was mit Erinnerungen zu tun.

Wenn ich das alles so lese, dann weiss ich, warum ich bisher weder CDs und schon gar nicht Vinyl komplett aufgegeben habe. Musik rein auf Festplatten ist mE keine wirkliche Sammlung und für mich das Ende jeglicher emotionaler Beziehung zum Kulturgut Musik. Einen Sammler mit 5 - 10.000 Tonträgern respektiere ich, eine Sammlung von Files in gleicher Grösse kann ich kaum ernstnehmen. Da ist so viel mehr als nur die reine Musikdatei, die zugegeben bei CD und File die gleiche ist !

Unnötig zu sagen, dass es in dem Buch "Dust & Grooves" ausschliesslich um Vinylsammlungen geht.

arnaoutchot (Beitrag #15243) schrieb:

Musik rein auf Festplatten ist mE keine wirkliche Sammlung und für mich das Ende jeglicher emotionaler Beziehung zum Kulturgut Musik.

Ist das wirklich deine Meinung? Ich habe alle meine über 7000 Tonträger auf Harddisk gerippt und vermisse mit Foobar gar nix. Im Gegenteil, der Komfortgewinn überragt alles... Und wenn die HD Files über bessere Klangqualität verfügen (gerade du als Deadhead solltest eigentlich für HD Downloads sein ) bekommt der HD Download zumindest seine Berechtigung.

Ich schrieb Musik rein auf Festplatte. Es gibt natürlich Ausnahmen, die man nicht mehr auf physischen Tonträgern bekommt. Aber ich würde mich zB unwohl fühlen, wenn ich die Grateful-Dead-Studio-Platten nur auf Festplatte hätte, auch wenn die HD-Masters die bestklingende Version sind. Manchmal will ich eine Dead-Platte auch mal als Vinyl-LP oder CD anschauen und anfassen.

Du hast die Rips für die Bequemlichkeit, aber hängst ja - wie Du schreibst - auch noch immer an den physischen Tonträgern.

arnaoutchot (Beitrag #15245) schrieb:

Du hast die Rips für die Bequemlichkeit, aber hängst ja - wie Du schreibst - auch noch immer an den physischen Tonträgern.

Hhm, ja stimmt schon. Aber immer mehr ertappe ich mich, ob es nicht Sinn machen würde meine 0815 CD's zu verkaufen. Bei den OOP CD's und SACD's sehe ich es irgendwie auch als Wertanlage (ja, ich weiß, ob man es dann bekommt ist was anderes).

Aber er beschreibt schon recht gut das aufkommende Dilemma..vieles neues kommt nur noch digital als File
oder sogar als Stream rein. Und da wird es immer schwieriger den Überblick zu halten. Letztendes ist mir nur wichtig immer was gutes auf den Ohren zu haben

Oh spannendes Thema - als 68er Jahrgang bin ich mit TDK Cassetten und Vinyl gross geworden - hatte mir für mein Alter von Anfang 18 ca. 500 LPs (Metal/Hardrock) zusammen gekauft, gewünscht und getauscht. Dazu unzählige Cassetten, die man sich unter Kumpels ausgetauscht hat.

Man zieht aus und die CD kommt auf, man hat keine Kohle und stellt fest das CDs viel bequemer sind. Also alle LPs verkloppt, Plattenspieler gleich mit. Cassetten über all die Jahre entsorgt.
Realtiv flott kam die kopiererei auf, Napster und Co und mein erster Pioner CD Brenner stand im Zimmer, da ein Kumpel absolut CD süchtig war und alles mögliche besass. Ach da kam eine Sammlung von 1500 CDs (Originale) und bestimmt 1000 Kopien auf Audiorohlingen dazu.

Man heiratet, hat andere Hobbies, die Frau mault und verkloppt die ganzen CDs weil man ja die Daten hat - auf diversen MP3 Playern MM-Festplatten und und und

Dann Scheidung - Platten weg, Cd´s weg , Daten teilweise gerettet ... wenn ich an meinen Arsch dran käme - würde ich in selbigen beissen.
Habe vor 5 Jahren eine Frau gefunden die das Musik hören Hobby teilt - zusammen haben wir inzwischen wieder eine beachtliche CD Sammlung (Ich: Rock/Hardrock Sie: Latino/Pop) und jetzt nachdem wir ein kleines Eigenheim gefunden haben, habe ich mir hier einen Plattenspieler gekauft, die verbliebene Plattensammlung aus dem Keller beim Umzug ausgegraben und in den Schrank gestellt ... und ich freu mich wie ein kleines Kind in der Ka**e auf das erste Hören.

Was ichsagen will: Ich glaube es verschieben sich mit der Zeit im Leben die "Werte" - was bleibt sind aber kaum Daten - das ist recht emotionslos - aber das Kind kommt doch erst wieder zum Vorschein, wenn man was in der Hand hält mit dem was verknüpft - sei es die Suche im Laden oder die Steigerei in der Bucht oder ein Geburtstag ...

Bevor ich eine Platte oder eine CD nochmal verticke müsste aber schon richtig was passieren ...

LG Dirk

Hi
Als Digitalo habe ich CD und Download und nicht gerade wenig. Probleme mit der Übersicht habe ich noch keine.
Und mit einem Naim HDX gibt es auch keine Verwaltungsprobleme.
Vom direkten Zugriff auf alles mal ganz abgesehen.
Backup ist bei Digitalos Pflicht, eben auch wegen CDs aus den 80 zigern, wo die ein oder anderen Auflösungserscheinungen haben.
Bildchen gibt's auf dém HDX oder Pad.
Und durch die Ripperei bekommt zumindest noch einmal die ganze Sammlung in die Hand.
Der Junge aus der SZ hat selbst schuld.
Und eine emotionale Bindung habe ich zur Musik selbst. Erinnerung kommt mit dem hören.

Edit: @ Chriss: Aussortieren tue ich auch. Für mich "wertlose" CDs (also irgendwelche Best-of-Sampler oder Standardwerke, die lieblos oder sparsam aufgemacht sind und im Prinzip nur eine Plastikscheibe in einer Plastikhülle sind, und auf denen möglicherweise ein bis zwei Stücke sind, die mir noch etwas sagen und der Rest ist Füllmaterial) habe ich in den vergangenen zwei Jahren auch angefangen, abzubauen. Primär aus Platzgründen oder dem Beweggrund, die "guten" Tracks auf eigenen Kompilationen zu versammeln. Diese sind natürlich aus naheliegenden Gründen dann auf einer Festplatte. Ich akzeptiere Files ja als Alternative und verstehe die unschlagbaren Vorteile, die sie haben, aber ich würde keine Sammlung darauf aufbauen.

Wenn Du Geld machen willst, dann solltest Du Deine wertvollen CDs jetzt verkaufen, Chrissi. Ich glaube nicht, dass der Wert (vielleicht ausgenommen wenige Einzelstücke) noch weiter steigen wird. Bei DVD-Audios zB ist der Zenith schon überschritten, die sind im Schnitt deutlich weniger wert als noch vor etwa 5 Jahren.

Muss jetzt leider weg zu einem Weihnachts-Kundendinner. Bringt die Diskussion bitte nicht völlig weg vom Thema !

Dirk_WW (Beitrag #15248) schrieb:

Oh spannendes Thema - als 68er Jahrgang...

Hi Dirk,

fällt dir was auf... Chriss71
Jeder ist halt anders...

hifi_raptor (Beitrag #15249) schrieb:

Und eine emotionale Bindung habe ich zur Musik selbst. Erinnerung kommt mit dem hören. :D

Thema geschlossen...

Ok Chris - hast recht - jeder Jeck ist anders - mag auch sein, dass es daran liegt, dass ich eine totale Datenkatastrophe bin, was Ordnung und Auffindbarkeit angeht ...

LG Dirk

arnaoutchot (Beitrag #15250) schrieb:

Wenn Du Geld machen willst, dann solltest Du Deine wertvollen CDs jetzt verkaufen, Chrissi. Ich glaube nicht, dass der Wert (vielleicht ausgenommen wenige Einzelstücke) noch weiter steigen wird.

Sehe ich wie du, nur da kommt schon die Erinnerung dazu. Ich kann mich heute noch erinnern, wenn ich in den Virgin Megastore gegangen bin und mir die Import Japan Pressungen oder die MFSL's besorgt habe (damals waren für mich 200 Schilling ein nicht unwesentlicher Lohnbestandteil für eine CD). Das hat wirklich mit Emotionalität zu tun...

arnaoutchot (Beitrag #15250) schrieb:

Muss jetzt leider weg zu einem Weihnachts-Kundendinner.

Viel Spaß, Michael...

Dirk_WW (Beitrag #15248) schrieb:

Oh spannendes Thema - als 68er Jahrgang bin ich mit TDK Cassetten und Vinyl gross geworden - hatte mir für mein Alter von Anfang 18 ca. 500 LPs (Metal/Hardrock) zusammen gekauft, gewünscht und getauscht. Dazu unzählige Cassetten, die man sich unter Kumpels ausgetauscht hat. Man zieht aus und die CD kommt auf, man hat keine Kohle und stellt fest das CDs viel bequemer sind. Also alle LPs verkloppt, Plattenspieler gleich mit. Cassetten über all die Jahre entsorgt. Realtiv flott kam die kopiererei auf, Napster und Co und mein erster Pioner CD Brenner stand im Zimmer, da ein Kumpel absolut CD süchtig war und alles mögliche besass. Ach da kam eine Sammlung von 1500 CDs (Originale) und bestimmt 1000 Kopien auf Audiorohlingen dazu. Man heiratet, hat andere Hobbies, die Frau mault und verkloppt die ganzen CDs weil man ja die Daten hat - auf diversen MP3 Playern MM-Festplatten und und und Dann Scheidung - Platten weg, Cd´s weg , Daten teilweise gerettet ... wenn ich an meinen Arsch dran käme - würde ich in selbigen beissen. Habe vor 5 Jahren eine Frau gefunden die das Musik hören Hobby teilt - zusammen haben wir inzwischen wieder eine beachtliche CD Sammlung (Ich: Rock/Hardrock Sie: Latino/Pop) und jetzt nachdem wir ein kleines Eigenheim gefunden haben, habe ich mir hier einen Plattenspieler gekauft, die verbliebene Plattensammlung aus dem Keller beim Umzug ausgegraben und in den Schrank gestellt ... und ich freu mich wie ein kleines Kind in der Ka**e auf das erste Hören. Was ichsagen will: Ich glaube es verschieben sich mit der Zeit im Leben die "Werte" - was bleibt sind aber kaum Daten - das ist recht emotionslos - aber das Kind kommt doch erst wieder zum Vorschein, wenn man was in der Hand hält mit dem was verknüpft - sei es die Suche im Laden oder die Steigerei in der Bucht oder ein Geburtstag ... Bevor ich eine Platte oder eine CD nochmal verticke müsste aber schon richtig was passieren ... LG Dirk

Dirk, ich kann dir voll und ganz beipflichten.
Mir erging es fast wie dir, fast alles weg und das war einiges, bin ein 73er Jahrgang, wie man doch im Leben seine Prioritäten ändert....
JG Jörg

Und weil wir gerade beim rippen sind Every Picture Tells AStory von Rod The Mod, als er es noch war.
In der MFSL Fassung.
Und an was mich Maggie May erinnert.......
Gerade im HDX archiviert.

Für mich sind Musik an sich und meine Beziehung zu ihr und der Tonträger zwei verschiedene
Paar Schuhe, die allenfalls am gleichen Körper sitzen.
Musik an sich ist wie Wasser und Brot für mich, egal ob von CD, vom Handy, aus dem Radio (was ich seit
kürzerem wieder vermehrt höre) oder sonst woher.
Die CD aber ist kein Lebensmittel, sondern ein typisches Sammlerobjekt. Ich schätze sie aber auch wegen
ihres einfachen und schlichten Komforts und ihrer Beständigkeit (ja, das Zeug hält länger als 30 Jahre!).
Sie ist physisch, es gibt Cover und Booklets und eine Art Idenitifkationswert,
und das in Bezug auf den Künstler und auch mich als Sammler und Hörer.

Ich weiß aber, dass wenn ich Zeit und genügend Invest hätte, ich ganz sicher eine gute Streaminganlage
niemals ablehnen könnte, sondern sie auch zu schätzen wüsste.

Dennoch ist mein CD Sammlung immer noch überschaubar und nicht so riesig, daß sie irgendwe in Kartons
lagern muß. Ich kann sie jederzeit anschauen und mich an ihr erfreuen - an jeder einzelnen CD. Und das
ist ein gutes Gefühl.

Außerdem hat das Sammeln von soetwas natürlich auch den Charakter des Stolzes ("Schau mal, ich habe
6 Versionen von "Kind of Blue" - und ja - auch die SBM Gold CD und die MoFi."). Das ist es doch unter anderem,
was das Sammeln so interessant macht. Dinge zu haben, die andere nicht haben. Und auch das Gefühl zu kenne,
Dinge nicht oder noch nicht zu besitzen, auf die man scharf ist. Dieses ewige Suchen und Finden, das treibt uns Sammler
an.
Kann ein Digitalfile diese Gefühle jemals auslösen?

6 Versionen von "Kind of Blue"

Ist was genau?

Kann ein Digitalfile diese Gefühle jemals auslösen?

Ja

Dieses ewige Suchen und Finden, das treibt uns Sammler an.

Stimmt - geht auch digital
Gruß

hifi_raptor (Beitrag #15259) schrieb:

6 Versionen von "Kind of Blue" Ist was genau?

Die so ziemlich bekannteste Jazzplatte überhaupt. Ist mir als aller erstes eingefallen, obwohl wir
ja hier im Rockforum sind. Aber keine Bange, ich habe auch 5 Versionen von "Dark side of the moon"
auf CD. Und bin vorallem auf die Japan LP Minisleeve und ein tolles Bootleg sehr stolz.

hifi_raptor (Beitrag #15259) schrieb:

Ja

hifi_raptor (Beitrag #15259) schrieb:

Stimmt - geht auch digital Gruß

Hmm, irgendwie kann ich nur schwerlich nachvollziehen, wie ein Digitalfile, das immer
und für jeden verfügbar ist und das man nicht in den Händen halten kann, die gleichen Gefühle
auslösen kann, wie echte, physische Sammlerobjekte, die eben teilweise nicht jeder haben kann und
die eben nicht immer verfügbar sind, sondern nur begrenzt. Ich rede ja hier eben nicht vom Glücksgefühl
das die Musik an sich auslöst, sondern vom Glücksgefühl des Sammlers, wenn er etwas gefunden hat.

Mr._Lovegrove (Beitrag #15260) schrieb:

Hmm, irgendwie kann ich nur schwerlich nachvollziehen, wie ein Digitalfile, das immer und für jeden verfügbar ist...

Stimmt auch nicht mehr, mittlerweile haben sich bei High-Res Digital Files diesselben Mechanismen durchgesetzt wie bei CD's. Van Halen (von den LP-EQ Masters) wäre da so ein Beispiel, dasselbe jetzt bei Fleetwood Mac (die High-Res Flat Transfer verschwinden durch die Deluxe Editions).

hifi_raptor (Beitrag #15259) schrieb:

6 Versionen von "Kind of Blue" Ist was genau?

Dass da...

Beste Version der HDtracks Download... Gehört in jede Sammlung.

Kind of Blue is a studio album by American jazz musician Miles Davis, released on August 17, 1959, by Columbia Records. It was recorded earlier that year on March 2 and April 22 at Columbia's 30th Street Studio in New York City. The recording sessions featured Davis's ensemble sextet, consisting of pianist Bill Evans, drummer Jimmy Cobb, bassist Paul Chambers, and saxophonists John Coltrane and Julian "Cannonball" Adderley, together with pianist Wynton Kelly on one track. After the entry of Evans into his sextet, Davis followed up on the modal experimentations of Milestones (1958) by basing Kind of Blue entirely on modality, in contrast to his earlier work with the hard bop style of jazz. Though precise figures have been disputed, Kind of Blue has been described by many music writers not only as Davis's best-selling album, but as the best-selling jazz record of all time. On October 7, 2008, it was certified quadruple platinum in sales by the Recording Industry Association of America. Kind of Blue has been regarded by many critics as jazz's greatest record, Davis's masterpiece, and one of the best albums of all time. Its influence on music, including jazz, rock, and classical genres, has led writers to also deem it one of the most influential albums ever recorded. Kind of Blue was one of fifty recordings chosen in 2002 by the Library of Congress to be added to the National Recording Registry, and in 2003, it was ranked number 12 on Rolling Stone magazine's list of the 500 greatest albums of all time.

Mehr gibt es dazu nicht zu sagen...

Weil Weihnachten habe ich mir die jetzt doch besorgt, als CD

Bin gespannt, mag zwar kein MP3 werde ich aber morgen auf dem Weg zur Arbeit hören
Schönen Abend

Kenn ich gar nicht.

Klingt für mich als Allman Brothers Fan sehr interessant.

Danke für den Tipp. Muss ich unbedingt mal reinhören.

Gruß
Georg

Jetzt gerade im Player: C.C.R. - Bayou Country (2002 APO SCD)


Das Album das Swamp-Rock erfunden hat...

Jaaaa, Klassssseee.

Leg ich auch gleich auf.

Gruß
Georg

Edit: Läuft nun.

Mr._Lovegrove (Beitrag #15260) schrieb:

Hmm, irgendwie kann ich nur schwerlich nachvollziehen, wie ein Digitalfile, das immer und für jeden verfügbar ist und das man nicht in den Händen halten kann, die gleichen Gefühle auslösen kann, wie echte, physische Sammlerobjekte, die eben teilweise nicht jeder haben kann

ich glaube, du vermischt hier was: ich sehe es vom Endzustand heraus, bei dem alles, was ich an Musik besitze, egal ob physische CD, LP, Download auf meiner festplatte residiert, jederzeit innerhalb von 0,5 sek im Zugriff und anhörbar... das gleiche gilt für alte LP-Pressungen - was nützt mir die alte super-LP, wenn sie bei jedem abspielen mehr angegrffen wird, ich sie anfassen muss wie ein rohes ei etc. - ein hervorragender Rip eliminiert das alles und ich genieße einfach die Musik - denn dafür wurde das Ding geschaffen - es ist nur reines Mittel zum Zweck, nämlich die Musik für den Hörer hörbar in den eigenen 4 Wänden zu machen, zu sost nix...

Und wieso soll ich auf das Digitalfile, das aus meiner selten Pink Floyd DSOTM "Japan 1st press CP35-3017" entstanden ist, weniger "stolz" als Sammler sein als auf die physische CD - auch dieses Digitalfile kann nicht jeder haben

Ich liebe Musik, weil ich sie HÖREN kann und nicht weil ich ein komisches CD-Cover anfassen kann.... von keinem meiner Lieblingsalben interessiert mich das Cover so richtig... es mag da ein paar Kunstwerke geben, ja, geschenekt, aber das sind eher die wenigsten...

das mit dem "in den Händen halten" wird weniger werden, so ist nun mal der Wandel der Zeit - es gibt nun mal immer wieder Umbrüche, das war zu beginn des Industriezeitalters so, das wird jetzt so sein...

anderes Beispiel: ich hab mich lange gegen einen Kindle gewehrt, bis mir meine Frau jetzt einen geschenkt hat - und soll ich euch was sagen: ich als altre Papier- und Buch-in-der-hand-halten-Fan bin begeistert, da das lesen damit im bett, wenn man auf der seite liegt, um so viel bequemer ist... ich bestelle meine Bücher jetzt als Kindle-Edition...

Gestern habe ich nach etlichen Jahren mal wieder diese hier genauer unter die Hörlupe genommen:

Paul Brady
Hard Station
So richtiger Rock ist das sicher nicht, aber Brady weiß, wo er die E-Gitarre auch mal saftig
einsetzen lassen kann und welcher seiner Songs den Druck des Rock'n'Roll benötigt.
Aber unabhängig davon ist Bradys Debüt als Performer seiner eigenen Songs sowas von gigantisch
und ohne Durchhänger, daß man getrost vom Meisterwerk sprechen darf.
Er findet dabei immer die richtige Balance, wird nie sentimental oder gar pathetisch, sondern
setzt emotionale Punkte genau da, wo sie passend sind.
Klanglich ist die Produktion für 1981 erfreulich unmodern und kommt ohne das ganze Synthy- und Drummachine-
Brimborium aus. Ein paar Keyboards sind natürlich zu hören, aber hier dominieren Drums'n'Wires und
da wo es angebracht ist, das Piano. Eien hervorragende Produktion mit viel Druck und Saft.

Kumbbl (Beitrag #15267) schrieb:

...ich genieße einfach die Musik - denn dafür wurde das Ding geschaffen - es ist nur reines Mittel zum Zweck, nämlich die Musik für den Hörer hörbar in den eigenen 4 Wänden zu machen, zu sost nix...

Yep, sehe ich genauso. Ich möchte auf meinen Musikserver nie mehr verzichten. Der Komfortgewinn ist einfach zu gut, um mit CD's und SACD's herumzufummeln. Bis ich bei meinem Bestand die CD gefunden habe, teilweise müsste ich dafür in den Keller laufen usw. usw. Oder z.B. ich will eine CD im Büro hören die ich nur daheim habe. Kein Problem, SFTP Server verbunden und in nicht mal 1 Minute habe ich das Teil wo immer ich es haben will, ob Phone, Tablet vollkommen wurscht.
Keine Frage, ich kann mir heute ohne Musikserver Hören gar nicht mehr vorstellen...

Musik nur als Daten-File auf nem Server zu haben, ist schon irgendwie un-sexy.
Ein physischer Tonträger hat schon was - zwar kein Ersatz für ne richtige LP, aber besser als nix, bzw. ein Satz Nullen und Einsen.
Bequemlichkeit, Bedienerfreundlichkeit und Verfügbarkeit sprechen natürlich für die Datensammlung, sind für mich aber nicht wichtig, sondern eher "nice-to-have". Bei meiner Lieblings-Musik kommt's mir auf dem bestmöglichen Klang an, und da kommt es dann auch schon vor, daß ich ein Album in x-facher Ausfertigung vorliegen habe.
Ich muß aber auch gestehen, daß 90% meiner Sammlung recht selten gehört werden - das ist inzwischen eher ein Archiv oder sowas.. Wenn ich nicht gerade Neues entdecke, höre ich eben lieber meine "Top 100 ollen Kamellen", als die zahllosen Bands aus der zweiten und dritten Reihe.
Um hier mal ein Beispiel zu nennen: Ich musste unbedingt alle Bob Seger Scheiben haben - nun freue ich mich über einen Stapel einigermaßen rarer und möglicherweise auch teurer US-CDs im Regal - aber Hören tu' ich die kaum noch, und wenn dann als mp3, unterwegs.....

Käbbdn (Beitrag #15270) schrieb:

Bei meiner Lieblings-Musik kommt's mir auf dem bestmöglichen Klang an, und da kommt es dann auch schon vor, daß ich ein Album in x-facher Ausfertigung vorliegen habe.

äh, und das (bestmöglicher Klang) geht nicht mit einem Datenfile oder wie soll ich das verstehen? gerade bei vielen releases eines Albums ist ne Festplatte was feines, sonst würden bei mir ganze Regalmeter nur mit Brothers in Arms-Ausgaben zugemüllt sein

Käbbdn (Beitrag #15270) schrieb:

Ich muß aber auch gestehen, daß 90% meiner Sammlung recht selten gehört werden - das ist inzwischen eher ein Archiv oder sowas.. Wenn ich nicht gerade Neues entdecke, höre ich eben lieber meine "Top 100 ollen Kamellen", als die zahllosen Bands aus der zweiten und dritten Reihe.

interessant, dass jemand exakt das gleiche Nutzerverhalten an den tag legt wie ich