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Brummen bei Dauerpatient Mordaunt-Short MS309W+A -A |
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Autor |
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-FiLo-
Neuling |
#1 erstellt: 21. Jan 2021, 22:25 | |
Guten Abend! Zu allererst: Ein großartiges Forum habt ihr hier! Viele meiner früheren Basteleien und auch der Kampf mit dem genannten Gerät wären ohne euch und eure Beiträge längst verloren gewesen. Danke dafür! Zur Vorgeschichte: Das gute Stück wurde mir vor vielen Jahren vom damaligen Chef überlassen und bescherte mir für kurze Zeit einen ersten Einblick in die Welt des "guten Klangs", jedoch war nach einem Umzug erst ein Kanal tot, dann beide. Deshalb blieb er Jahrelang unter Kisten versteckt und wurde nun vor knapp 2 Wochen ausgegraben und zerlegt. Einige der hier im Forum gefundenen Tricks wurden angewendet und brachten folgendes Ergebnis: - Die beiden Elkos und die MOSFETs auf dem Verstärkerboard DS-150 sind noch intakt (MOSFETs wurden nach dieser Anleitung getestet: MOSFET-Test mit dem DMM) - MOSFETs wurden mit neuer Computer-Wärmeleitpaste montiert (ist das okay so, hitzetechnisch?) - Der Elko und der parallele 39k-Widerstand auf der Unterseite waren intakt - Der Widerstand ist beim Testen gebrochen und wurde durch 4x 10K ersetzt: (Sieht abenteuerlich aus, ich weiß Kann ich diese kleinen Arduino-Widerstände überhaupt dafür benutzen?) Nach all der Quälerei fiel mir endlich ein kleiner Bruch an der Hauptplatine auf, der sicherlich bei einem der Umzüge entstand und wohl der Hauptgrund für den Ausfall war. Alle betroffenen Stellen wurden mit Draht überbrückt und der Durchfluss überprüft (ging bis auf die rote Leitung alles zu GND, ich hoffe das ist so halbwegs korrekt gepfuscht...) Der Subwoofer hat nun folgendes Problem: - stetiges gut hörbares Brummen, unabhängig von Input-Lautstärke und eigenem Volume-Knopf - bei Signaleingang vom Handy über Line In zusätzlich zum Brummen eine sehr kratzige / brummige Tonwiedergabe, klingt sehr gequält (aber man hört wieder etwas! wohoo!!!) Danach hab ich alles an Mut und Logik zusammengenommen und mich mit dem DMM vorsichtig an das offene Gerät im eingeschalteten Zustand gewagt. Dabei ergab sich folgendes: Die beiden großen 4700uF Elkos haben folgende Spannungen: links / C152: 71V rechts / C151: 42V Ich hätte sie gern ausgebaut und getestet, aber die sind ziemlich kräftig eingeklebt und da würde ich ungern noch weiter dran rumstochern. Kann man den Kleber irgendwie anders entfernen? Die Spannungen vom Trafo (blaue Kabel) sind beide 52V AC. Diese Werte hab ich im Anschluss an den Brummenden Testlauf gemessen und dabei auch noch beide Sicherungen an F152 und F153 gezündet, also bleibt er wohl erstmal aus... Aber danke für den Trottelschutz MS! Nun darf ich davon ausgehen, dass meine Arbeit die Fehlersuche um Einiges komplizierter gemacht hat, aber vielleicht kommen dem Einen oder Anderen von euch diese Symptome bekannt vor... Von mir schonmal Danke im Voraus! [Beitrag von -FiLo- am 22. Jan 2021, 03:41 bearbeitet] |
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PBienlein
Inventar |
#2 erstellt: 22. Jan 2021, 09:44 | |
Hallo, bei der Verwendung von PC-Wärmeleitpaste muss man vorsichtig sein: einige Pasten sind elektrisch leitend, was hier kontraproduktiv wäre und möglicherweise auch der Grund für die extrem hohe Stromaufnahme in der positiven Railspannung sein könnte. Darüber hinaus sind die beiden Glimmerscheiben zwischen Alukühlkörper und den MosFETs extrem wichtig und zwar noch wichtiger, als irgendwelche Wärmeleitpasten! Auf jeden Fall stimmt da etwas ganz gravierendes nicht, denn die positive Rail wird ja um fast 30 Volt reduziert. BTW: bitte die Vorzeichen bei Spannungsangaben immer mit aufschreiben. Das trägt zur besseren Übersicht bei. Normalerweise sind die beiden Rails symmetrisch und betragen ca. +/-72 Volt. Ich tippe daher auf einen nun defekten MosFET oder etwas anderes im DS-150. Um letzteres als Fehlerquelle auszuschließen, kann man das Modul auch probeweise ohne das DS-150 betreiben -> DS-150 auslöten. Das sollte mit geeignetem Entlötwerkzeug passieren, denn die Leiterbahnen und Lötaugen auf dem Mainboard sind sehr empfindlich und lösen sich rasch ab. Logischerweise kommt dann ohne montiertes DS-150 am Lautsprecher nichts raus, aber alle Betriebsspannungen müssen dann stimmen und das Schutzrelais müsste nach einigen Sekunden klicken und den Lautsprecher freigeben. Sollten in diesem Zustand jedoch die beiden Railspannungen immer noch nicht symmetrisch sein, so liegt der Fehler irgendwo in der restlichen Schaltung. Die Widerstandsschaltung sollte bei Zeiten gegen einen einzigen, passenden Widerstand ersetzt werden. Gruß PBienlein [Beitrag von PBienlein am 22. Jan 2021, 09:47 bearbeitet] |
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-FiLo-
Neuling |
#3 erstellt: 22. Jan 2021, 17:45 | |
Hallo PBienlein! Danke für die schnelle Antwort. Leider hab ich erst nach dem großen PUFF die Posts zum Thema Glimmerscheiben gelesen, welche ich vorher noch nicht kannte... Für Mitleser Post Nr. 78: "Heco Sub 30A Kondensatoren platt?" Sehr ärgerlich! Ordentliches Lesen hätte mir den Ärger also erspart. Die Wärmeleitpaste ist zum Glück nichtleitend. Die richtige Spannungsangabe werd ich mir mal anlesen. Ich bin nur selbst erlernter Bastler und kam bisher noch ohne Wechselspannungen zurecht. Aber nun wird's wohl Zeit Ich werd mir gleich die Feinsicherungen bestellen und dann ohne DS-150 testen bzw. die MOSFETs nochmal durchtesten. Anfang nächster Woche sollte ich dann mehr wissen. Schönes Wochenende! |
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-FiLo-
Neuling |
#4 erstellt: 26. Jan 2021, 19:56 | |
Guten Abend, Habe neue Sicherungen eingesteckt, das DS-150 entfernt und erneut getestet. Das Relais klickt, die Spannungen vom Trafo sind jetzt beide bei +42,8V AC, Die Spannungen an den Elkos sind leider nicht symmetrisch: C151: +38,4V C152: +58,6V Ich hab außerdem die Kleberspuren auf der Hauptplatine entfernt, am besten überprüfe ich mal ob die eingegossenen Widerstände dabei was abbekommen haben... Gibt es noch etwas, was ich tun könnte? |
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PBienlein
Inventar |
#5 erstellt: 27. Jan 2021, 08:31 | |
Das kann so nicht stimmen! Wenn die beiden Spannungen korrekt gegen GND gemessen werden, so muss an C152 eine negative Spannung anliegen! Also vermutlich sind die Messergebnisse dann so: C151: +38,4V C152: -58,6V Die Spannung an C152 passt soweit: (42,8V - 1,4V) * 1,414 = 58,5V und damit genau im Soll. Die positive Spannung hingegen bricht immer noch stark ein. Im positiven Spannungszweig liegt neben der Abzweigung der +15V-Spannungsstabilisation über R152, nur das Schutzrelais, wenn das DS-150 ausgebaut ist. Ich tippe daher auf einen defekten Siebelko C151 (4.700µF/80V) und denke, es wäre dann nicht schlecht, gleich beide zu tauschen. Ein defekter Siebelko wäre nebenbei auch eine schlüssige Erklärung für das Brummen. Gruß PBienlein [Beitrag von PBienlein am 27. Jan 2021, 08:33 bearbeitet] |
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-FiLo-
Neuling |
#6 erstellt: 28. Jan 2021, 10:29 | |
Sorry für die Formfehler, ich hab einfach die Rote Prüfspitze an + und die schwarze an - vom Elko gehalten. Ich hätte die schwarze an einen Massepunkt halten sollen ja? Hab noch keine ordentliche Anleitung zum korrekten Messen gefunden, meist nur Anfänger-Tutorials zur Bedienung des DMM... Falls jemand gute Anleitungen kennt, immer her damit! Neue Elkos sind bestellt. Ich meld mich sobald alles steht. Bis dann! Flo |
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PBienlein
Inventar |
#7 erstellt: 28. Jan 2021, 10:51 | |
Exakt! Messungen in solchen Geräten erfolgen in der Regel gegen GND, also Massepotential. Wenn es anders sein sollte, wird es explizit dazu geschrieben. Bei der Messung dieser (symmetrischen) Schienenspannungen kommt dann in einem Fall eine positive und im anderen Fall eine negative Spannung raus. Das ist insofern wichtig, als man dann von (mehr oder weiniger) eindeutigen Messungen ausgehen kann und diese dann auch besser zu interpretieren sind. Gruß PBienlein |
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-FiLo-
Neuling |
#8 erstellt: 19. Feb 2021, 17:02 | |
Hallo, sorry für die verspätete Nachricht. Die neuen Elkos haben tatsächlich das Problem gelöst, die beiden Railspannungen sind wieder symmetrisch bei -58V an C152 und 58V an C151. Allerdings bleibt der Sub nach Einbau des DS-150 immer noch still und die Spannungen an den Siebelkos bleiben auch unverändert. Kann ich also davon ausgehen, dass die beiden MOSFETs nun auch beschädigt wurden? Ich hab mich noch nicht getraut sie wieder auszulöten, das war beim ersten mal schon haarsträubend... Schönes Wochenende! |
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PBienlein
Inventar |
#9 erstellt: 19. Feb 2021, 18:37 | |
Tja, aus der Ferne ist das schwer zu beantworten. Sollten die MosFETs defekt sein, so würde das Schutzrelais (2ter Klick) nicht freigeben. Man kann das VOR dem Relais auch messen. Allerdings haben diese Endstufenkonstruktionen mehrere Möglichkeiten, weshalb da nichts raus kommt und das kann man nur mit Schaltplan, Messgerät(en) und etwas Hirnschmalz lösen. Edit: gerade beim Auslöten des DS-150 reißen gerne Lötaugen ab, die das korrekte Einbauen der Einheit später sehr schwierig macht. Ich habe immer wieder solche Geräte auf dem Tisch, bei denen dann entsprechend erst einmal die Leiterbahnen wieder saniert werden müssen. Möglicherweise liegt bei Dir auch so ein Fall vor? Leiterbahnen kontrollieren und am eingebauten DS-150 durchpiepsen, ob noch Kontakt vorhanden ist. Die beiden großen Ladeelkos zuvor unbedingt entladen oder zumindest prüfen, ob die noch Spannung führen! Gruß PBienlein [Beitrag von PBienlein am 20. Feb 2021, 08:40 bearbeitet] |
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