Kondensator defekt bei JBL HP 420

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Henning_H.
Stammgast

#1 erstellt: 03. Mai 2021, 16:23

Moin,
nach einiger recherche gebe ich nun auf und brauche den Rat des Forums.
Bei den oben genannten LS ist auf der einen Frequenzweiche der Bipolare Elko 12uF 100V "ausgelaufen".
Nun ist einerseits die Frage, was man alles tauschen sollte (16uF 100V und 110UF 100V ebenfalls) und nach recherche finde ich dann nur 10uF oder 15 uF 100V. Sind diese Unterschiede zu vernachlässigen?

MfG
Henning

MarsianC#
Inventar

#2 erstellt: 03. Mai 2021, 16:53

Im Zweifelsfall kannst du mehrere Kondis parallel schalten und so auch genau auf jeden beliebigen Wert kommen.
Allerdings sind 12 µF ein absolut üblicher Wert, den es überall zu kaufen gibt. Ob jetzt 100V oder 250V drauf steht kann dir herzlich egal sein

ehemals_Mwf
Inventar

#3 erstellt: 03. Mai 2021, 21:54

Hi,

Henning_H. (Beitrag #1) schrieb:

... Bei den oben genannten LS ist auf der einen Frequenzweiche der Bipolare Elko 12uF 100V "ausgelaufen".
Nun ist einerseits die Frage, ...

Konstruktive Hilfe wird deutlich erleichtert, wenn du hier zunächst mal ein Bild des Objekts einstellst.

Damit wir über das gleiche sprechen ...

Gruss,
Michael

Henning_H.
Stammgast

#4 erstellt: 06. Mai 2021, 19:31

Hier nun ein paar Bilder.
Danke für die ersten Antworten.
Ich habe leider die gängigen 12 uF im Netz nicht gefunden.
Und interessehalber, warum ist 100 oder 250 V egal?

ehemals_Mwf
Inventar

#5 erstellt: 06. Mai 2021, 21:24

Henning_H. (Beitrag #4) schrieb:

... Hier nun ein paar Bilder. ...

Welcher von den vier soll der "ausgelaufene" 12 µF sein. ? -- wahrscheinlich der nicht ablesbare linke aus der 3er-Gruppe --

Ich glaube bei allen vier transparenten Kleber zu sehen, der üblicherweise der Fixierung der stehend montierten Becher dient.
Sind optisch alle o.K.

Gibts es klanglich irgendwelche Auffälligkeiten bei den LS ?
Sind beide Exemplare gleich ?

Henning_H.
Stammgast

#6 erstellt: 07. Mai 2021, 12:27

Die Bilder sind von der "heilen" Weiche. Mein Papa hat die andere nicht fotografiert, wo es oben "herausquillt".
Klanglich ist bei dem einen LS der Hochton schwach matt.

Rabia_sorda
Inventar

#7 erstellt: 07. Mai 2021, 12:33

Moin,

Klanglich ist bei dem einen LS der Hochton schwach matt

Hast du den Hochtöner schon überprüft?
Wenn HT einen Schwingspulen-Defekt (Kurzschluß) haben dann fällt die anliegende Leistung am vorgeschalteten Kondensator ab und dieser kann dann durchaus "explodieren".

Henning_H.
Stammgast

#8 erstellt: 07. Mai 2021, 15:44

Den Hochtöner habe ich noch nicht kontroliert. Wie soll ich dass denn am besten machen? Hätte ein Multimeter parat.

Rabia_sorda
Inventar

#9 erstellt: 07. Mai 2021, 18:26

Miss den Widerstand des Hochtöners.

Steht auf ihm die Impedanz?
Wenn ja, dann sollte der gemessene Widerstand nur etwas geringer als angegeben ausfallen.

Tipps:
Der HT muss vorher unbedingt von der FQW elektrisch getrennt werden.
Bei einem unplausiblen Messwert solltest du die Messung an dem noch funktionierenden HT der anderen Box vornehmen.

ehemals_Mwf
Inventar

#10 erstellt: 07. Mai 2021, 21:29

Henning_H. (Beitrag #6) schrieb:

Die Bilder sind von der "heilen" Weiche. Mein Papa hat die andere nicht fotografiert, wo es oben "herausquillt"...

Schade.
Kannst du ein Bild noch nachreichen ? (das ist bei Weichen und diesem Kondensatortyp ein seltener Fehler)

12 µF = ggfs. 10 µF + 2.2 µF (parallel gelötet)
10 µF: Elko Bi- oder Non-polar (NP) 100 V- oder >=35 VAC
2.2 µF: MKT Folienkondenstor 100 oder 160 V-
Beide sind im DIY-Markt selten für Hochkant-Montage zu finden, da musst du die Rückleitungen von oben evtl. mit einem Stück Draht verlängern.

Nicht auffällige Kondensatoren 100 V- bipolar (wie im Bild gezeigt) brauchst du nicht zu tauschen.
(bei allen 4 Elkos sehe ich unten noch ein kleine MKT-Folie lt. Plan 0.01 µF parallel gelötet: High End-Zugabe

)

Henning_H.
Stammgast

#11 erstellt: 11. Mai 2021, 15:59

So..
hat etwas gedauert.
Hier nun die Bilder.
Hochtöner gemessen habe ich auch. Sind beide gleich.
Es ist auch der 16er, der defekt ist.

ehemals_Mwf
Inventar

#12 erstellt: 12. Mai 2021, 10:48

Henning_H. (Beitrag #11) schrieb:

... Hier nun die Bilder...

Bei einem LS habe ich noch nie so ein Fehlerbild gesehen -- Schaum-artige Masse, die unter der Schutzfolie eines an dieser Stelle geschlossenen Bechers hervorzuquellen scheint

Du /oder dein Vater weiss natürlich nicht wie der Kondensator im Neuzustand ausgesehen hat ;), es könnte ja auch ein (harmloser) Fertigungsrückstand sein.
Der wahrscheinliche Hersteller (Fa. Bennic) könnte es wissen:

https://www.bennic.com.tw/en/profile.asp
(na ja, nach ~25 Jahren ? -- schick ihnen mal das Bild mit dem Fehler ...

)

Stammt diese Weiche aus demselben Exemplar wie der "schwach-matte" Hochtöner ?
Der 16 µF-Kondensator liegt nicht direkt im Hochtonkreis, er öffnet einen Sperrkreis vorm Mitteltöner nach oben hin, d.h. v.a. die obere Mitteltonlage 1 - 3 kHz wäre von einem Fehler betroffen.

16 zu 15 µF = vernachlässigbare Abweichung, ansonsten: 15 + 1 oder 2 x 8.2 µF.

... Hochtöner gemessen habe ich auch. Sind beide gleich. ...

Wenn ~gleich = ohmscher Widerstand,
dann kannst du die HTs versuchsweise auch direkt (ohne Weiche) an einen Verstärker anschließen, dabei aber den Pegel im unteren Bereich halten.
Evtl. Unterschiede sollten deutlich zu hören sein.

Ein defekter Kondensator lässt sich leicht austauschen, ein defekter HT bedeutet evtl. längere Suche nach Gebrauchtteilen im Netz.

[Beitrag von ehemals_Mwf am 12. Mai 2021, 10:51 bearbeitet]

Henning_H.
Stammgast

#13 erstellt: 15. Mai 2021, 12:44

Moin, danke für die Antwort.
Mal wieder etwas Neues. Freut mich, dass ich nicht der einzige bin, der darauf nichts weiß.
Das kann nicht von anfang an sein, denn der Ton hat sich durch einen "Knack" auf einmal zum dumpfen verändert.
Ja, die Weiche mit dem Defekt kommt aus der dumpf klingenden Box.
Ich bin erstmal auf der Suche nach dem defekten Kondensator und mal gucken, ob es dann besser wird.

Danke bis hierher!