Reparatur Atlas DSM Lautsprecher

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Sonny0888
Neuling

#1 erstellt: 03. Aug 2022, 20:31

Hallo zusammen,
ich habe von meinem Onkel vor einiger Zeit zwei Atlas DSM Lautsprecher geschenkt bekommen, die er nicht mehr benötigt und die bei uns auf Partys zum Einsatz kommen sollen.

Leider ist der eine der beiden Lautsprecher bei einer Party umgestoßen worden, weshalb ein paar Reparaturen notwendig sind/waren.

Mich würde auch mal interessieren, was Ihr allg. zu den Lautsprechern sagt: Ist das heutzutage immer noch vernünftig, oder eher als veraltet anzusehen?

Nun meine Fragen zur Reparatur (ich bin Laie und habe wenig bis keine Ahnung von dem Thema, bin aber Masch.Bau-Ing, habe (sehr) leichte Grundkenntnisse :D):

- Reparatur der Freq. Weiche: einer der Elkos ist defekt (s. Bild).
- - - Kann man den einfach löten oder sollte der ausgetauscht werden?
- - - Macht es dann ggf. Sinn alle Elkos zu tauschen auf Grund des Alters?
- - - Was sollte sonst noch alles erneuert werden?

- Tieftöner: Leichter Defekt (s. Bild):
- - - sollte der Tieftöner ersetzt werden, oder kann er erstmal so weiter verwendet werden?

Allgemeine Fragen:
- - - Sollte sonst noch etwas ersetzt/erneuert werden?
- - - Ich habe keinen passenden Verstärker: Könnt ihr da was empfehlen? (Wie gesagt nur für Partys, gerne was gebrauchtes mit gutem Preis/Leistungsverhältnis hab an einen Yamaha AX 1070 gedacht. Kann man sowas heutzutage noch kaufen?)

Vorab schonmal vielen Dank für Eure Hilfe

BananaJoe
Inventar

#2 erstellt: 04. Aug 2022, 05:45

Hallo,

das scheint die Ur-Atlas DSM (noch ohne Innentreiber) von Visaton zu sein.

Kannst ja mal probieren ob man den Elko löten kann - ansonsten, ein Ersatz kostet ca. 5 € auf

www.lautsprechershop.de

https://www.lautsprechershop.de/hifi/Alle_Kondensatoren.htm#100 Baugröße beachten. evtl. M-br100-100

Bevor man alles tauscht, könnte man aber auch prüfen. Meine 20 Jahren Visaton Elkos "glatt" hatten praktisch noch die Sollkapazität. Wobei deine wohl deutlich älter sind.

Bei einem Hochtöner fehlt das Schutzgitter, bzw. scheint auch die Kalotte schon etwas geknittert zu sein. Eigentlich zu Schade als Partybox. Das sollten ja eine DSM 25 FFL und DSM 50 FFL sein- was die Ferrofluidfüllung macht, weiß natürlich auch keiner.

Hast du die Boxen schon mal gehört? Dann einfach mal eine zum laufen bekommen und hören- wenns passt, lassen so wie es ist.

Der "Riss" im Bass ist natürlich schon grob... meiner Meinung eher ein Totalschaden. Für den Partybetrieb evtl. einfach mit Panzertape kleben.

Das meine Gedanken zum Thema.

Unterm Strich, schwierig

Grad noch gefunden:

https://forum.visato...2337-atlas-dsm-08-90

Im Prinzip müsste man mal alles zusammenlöten und eine Impedanzmessung durchführen:
Hier sollten sich dann beide Boxen annähernd gleich messen, bzw. sollte der Widerstand über Frequenz auch der unteren Kurve im Frequenzschrieb im oberen Link entsprechen. So sollte man auch defekte Bauteile / eingetrocknete Hochtöner erkennen können- vermute ich mal.

https://www.diy-hifi...79-Impedanzmesskabel

[Beitrag von BananaJoe am 04. Aug 2022, 05:48 bearbeitet]

Sonny0888
Neuling

#3 erstellt: 04. Aug 2022, 06:43

Hi Joe,
danke Dir erstmal für diese super ausführliche Antwort

und den Artikel. Super interessant! Wenn man das so liest sind die ja wirklich eig. zu Schade für den Partybetrieb. Wenn ich die aber ins Wohnzimmer stellen will, müssen die komplett gemacht werden mit lackieren usw., sonst killt mich meine Frau

Ich denk die Elkos werde ich einfach mal tauschen, kann ja nicht schaden.
Eine Frage dazu noch. Auf den verbauten Elkos sind 100µF Y3 10% & 35V AC angegeben.

Hätte da jetzt einfach folgende genommen:

VISATON Elkos

Die 82µF sind angegeben mit: 82 µF bis 100 µF - sollte dann doch passen oder?

Die Boxen hatte ich mal zu meinem 16ten Geburtstag gehört (das ist mittlerweile 17 Jahre her

). aber seit dem nicht mehr. Brauche erstmal einen passenden Verstärker. Muss ja auch schonmal einer mit nen bisschen Bums sein.
Kannst Du da zu dem u.g. Yamaha was sagen, bzw. was anderes empfehlen?

Danke Dir und viele Grüße
Tom

pogopogo
Inventar

#4 erstellt: 04. Aug 2022, 07:01

Schade um diese Urgesteine.
Ich würde mal in einer LSP-Klinik anrufen und dort nachfragen.
Das Ferrofluid könnte auch noch ein Thema werden, war aber bei meinen sechs 30J. alten LSPs nie ein Thema.
Ich schätze mal eine komplette Reparatur sollte im unteren 3-stelligen Bereich liegen und das wäre es mir definitiv wert

[Beitrag von pogopogo am 04. Aug 2022, 07:05 bearbeitet]

Sonny0888
Neuling

#5 erstellt: 04. Aug 2022, 07:27

Hättest Du da eine gute Adresse? Wegen des Ferrofluids: Das betrifft aber nur die HT oder?

BananaJoe
Inventar

#6 erstellt: 04. Aug 2022, 07:36

Hi Tom,

ich verstehe nicht ganz was mit 82 bis 100 µF gemeint ist. Wenn die 100 µF vorgesehen sind, würde ich auch die verwenden!

https://www.reichelt...arch=vis+100+%C2%B5F

Ich denke der Yamaha passt schon- hat ja etwas Leistung!

Getrocknetes Ferrofluid sollte man auch mit einer Impedanzmessung feststellen können.

https://www.visaton....rrofluid-hochtoenern - wenn auch hier als Extremfall mit/ohne. Wobei, getrocknet dürfte wohl extremer sein.
Oder halt nach Gehör- ich denke mal wenn getrocknet, spielt der HT deutlich leiser.

Grüße

Sonny0888
Neuling

#7 erstellt: 04. Aug 2022, 08:42

Danke für Deine ganzen Infos. Eine letzt Rückfrage noch zum Elko, der von Dir verlinkte ist einer mit 100µF aber einer Spannungsfestigkeit von 63 VDC. Der originale hat aber die Angabe von 100µF und 35V AC-Festigkeit. Passt von Dir verlinkte trotzdem? Kann man dann sozusagen davon ausgehen, dass wenn bei 63V Gleichspannung die Festigkeit gegeben ist, auch 35V Wechselspannung Festigkeit gegeben sind?

Gruß

[Beitrag von Sonny0888 am 04. Aug 2022, 08:52 bearbeitet]

qawa
Inventar

#8 erstellt: 04. Aug 2022, 08:43

Hallo in die Runde!
82 bis 100 µF? Da ist beim Lieferanten angegeben, dass die 82 bis 100µF die gleichen Abmessungen haben.
Im Weichenschaltbild ist der 100er angegeben.
Panzertape für die grobe Reperatur? Da gibts doch auch Methoden mit Seidenpapier (Kaffeefilter?).
Aber bleibt ne grobe Lösung und ich würde mich meinen Vorrednern anschließen.

Norbert.

pogopogo
Inventar

#9 erstellt: 04. Aug 2022, 09:05

Sonny0888 (Beitrag #5) schrieb:

Hättest Du da eine gute Adresse? Wegen des Ferrofluids: Das betrifft aber nur die HT oder?

Tuned Systems, dort kann man auch einzelne Chassis einschicken. Aber das einfachste ist immer erst mal eine Gesamtbestandsaufnahme machen zu lassen. Liegt normalerweise im niedrigen 2-stelligen Bereich und wird ggf. bei Beauftragung verrechnet.
Ein Anruf vorab für eine Grobabschätzung ist kostenfrei

[Beitrag von pogopogo am 04. Aug 2022, 09:07 bearbeitet]

BananaJoe
Inventar

#10 erstellt: 04. Aug 2022, 14:55

Sonny0888 (Beitrag #7) schrieb:

Ich denke das passt.

Visaton gibt bei den Elkos rau die gleichen Belastbarkeiten wie bei den Elkos Spezial "glatt" an. Bzw. sind meines Wissens die "glatten" eh nicht mehr verfügbar- auch wenn der Webshop aus deinem Link die angeblich hat.

Bzw. wenn ich mir Kondensatoren von WIMA und Mundorf ansehe, liegt immer ca. Faktor 1,5 zwischen VAC und VDC.

Bzw. sind die Teile auch in zBp. einer ATLAS COMPACT MK V verbaut.

Passt somit!

ehemals_Mwf
Inventar

#11 erstellt: 04. Aug 2022, 20:21

Hi,

BananaJoe (Beitrag #2) schrieb:

... Meine 20 Jahren Visaton Elkos "glatt" hatten praktisch noch die Sollkapazität. Wobei deine wohl deutlich älter sind. ...

wie zu lesen: Y3 (= März 1990).
Die roten Elkos sind OEM von Wego (ALR/U 35 VAC) und diese Glattfolien waren zu der Zeit leider nicht Langzeit-konstant (Kapazität + Verluste driften nach oben weg).

Wäre schön wenn neuere Varianten ihre Kapazität und Verlustwinkel so gut halten wie es bei kleineren /preiswerten Elkos bipolar (NP) "rauh" (100 V-, ggfs. 63 V-), auch aus Fernost, üblich ist.

Gruss,
Michael