Visaton LSP Frequenzweiche abgeraucht.

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raunzer73
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 25. Jan 2023, 20:36
Hallo,
Konnte vor kurzem 6 LSP kaufen.
Visaton DT 94 8Ohm, W130S auch in 8 Ohm. Innenliegender Bandpasssubwoofer, vermutlich mit 20 er oder 25 er Chassi.
3 Stück haben stark gelitten. Kein Hochton. Hab dann die Frequenzweiche angeschaut.
Der 5,6 Ohm 5 Watt Widerstand wurde recht heiß.
Spule ist auch ohne Widerstand. Teilweise geschmolzen.
Elko kann ich nicht prüfen.
Würde das ganze etwas sicherer machen. Hättet ihr einen Vorschlag?

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Die anderen sehen nicht besser aus.

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[Beitrag von raunzer73 am 25. Jan 2023, 20:57 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#2 erstellt: 28. Jan 2023, 17:33
Wir haben da 3 Elkos. Rot und gelb erneuern, der schwarze sieht gut aus. Die Widerstände sollten gemessen werden, ob der aufgedruckte Wert noch stimmt. Die kleine schwarze Spule an der dunklen Stelle solltest Du Dir genau anschauen, ob da nicht der Spulenlack geschmolzen ist und ein Kurzschluss vorliegt.

Ich gehe davon aus, dass die Spule des betroffenen Hochtöners kurzgeschlossen (durchgebrannt) ist und deswegen kein Hochton kommt.

Für bipolare Elkos gibt es Anbieter auf Ebay.de, die alle gängigen Grössen im Sortiment haben.

Und Du solltest ein Schaltbild der Weiche haben. Wir können das hier für Dich machen, wenn Du auf den beiden Bildern der Weiche aufzeigst, was wohin führt (Hochtöner, Tieftöner, Boxenterminal).

Multimeter vorhanden?
ehemals_Mwf
Inventar
#3 erstellt: 28. Jan 2023, 22:11

raunzer73 (Beitrag #1) schrieb:
... Hättet ihr einen Vorschlag?

Typischerweise gehen bei Überlastung zuerst Hochtöner defekt,
anschließend
-- wenn der Fehler nicht rechtzeitig bemerkt /ignoriert wird und die Party munter weiter geht mit evtl. noch höherem Pegel und angehobenen Höhen --
werden Weichbauteile durch den dann gegebenen Leerlauf überlastet (Hochtöner durchgebrannt = kein Laststrom mehr, Weiche mutiert vom Hochpass zum wenig bedämpften Saugkreis).

Test zur Fehlereingrenzung:
Hochtöner aus einer Box "ohne Höhen" tauschen in eine mit normaler Hochtonwiedergabe.
Wandert der Fehler mit ?
Wenn ja = HT defekt,
wenn nein = HT o.K.

Gegencheck mit dem intakten HT in der defekte Box getauscht (ob die Weiche nicht nur beschädigt aussieht, sondern wirklich Schaden genommen hat).

Entsprechende Bauteile tauschen.
Den Visaton-Hochtöner gibts zum Glück noch.

Spulen- und Kapazitätswert sind aufgedruckt.
Die beiden Widerstände sind evtl. noch o.K. (Test mit Multimeter) da sie durchaus 300°C aushalten.

Den roten und gelben Elko im TMT-Kreis wie schon empfohlen unbesehen tauschen.
Neu: Elko bipolar 100 V-, z.B.:
https://www.lautspre...lytkondensatoren.htm
Der schwarze Folienkondensator im HT-Kreis als MKT:
https://www.lautsprechershop.de/hifi/audaphon_mkt_kondensator.htm


btw:
Die beiden großen TMT-Spulen stehen als offene Rollenkerne viel zu dicht parallel nebeneinander, so dass sie stark miteinander koppeln.
Das muss nicht automatisch "schlecht" klingen, ist aber mit den deutlich veränderten Spulen-Eigenschaften sicher nicht so geplant.
Daher die beiden Spulen stärker voneinander trennen (Abstand >5 cm, am besten getrennte Platine)
oder eine der Spulen liegend montieren, dann genügen z.B. 2 cm Abstand voneinander.


Gruss,
Michael
raunzer73
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 29. Jan 2023, 14:08
Alles klar.

Soweit ich den Aufbau der Weiche deuten kann:
Bandpass hat einen Tiefpass 12dB
Mitteltöner hat auch nur einen Tiefpass 12dB
Hochtöner hat einen Hochpass mit Pegelanpassung 12dB

Vom Abstand her bekomme ich die zwei großen Spulen nicht weiter auseinander.

Grüße
ehemals_Mwf
Inventar
#5 erstellt: 29. Jan 2023, 16:26

raunzer73 (Beitrag #4) schrieb:
... Vom Abstand her bekomme ich die zwei großen Spulen nicht weiter auseinander...

Wie schon angedeutet:

-- Spule auslagern, d.h. woanders befestigen, über LS-Kabel mit der Platine verbinden.
Dafür am besten die mittlere Spule wählen, dann ist auch gleich die ebenfalls deutliche Kopplung zur kleinen HT-Spule erledigt.
CarlM.
Inventar
#6 erstellt: 29. Jan 2023, 16:31
Die Platine auf dem obigen Photo ist ja auch nicht "original", sondern Lochraster.
Da könnte man ja auch eine neue Lochrasterplatine nehmen und die großen Spulen an den Enden platzieren (... und dann alles andere wie u.a. Befestigungslöcher, Abstand der Lastwiderstände zur Platine ... noch optimieren)..


[Beitrag von CarlM. am 29. Jan 2023, 16:32 bearbeitet]
shabbel
Inventar
#7 erstellt: 29. Jan 2023, 18:00
Die Boxen auf den Fotos sehen eher nach 2-Wege aus. Wo ist dann ein Mitteltöner?
CarlM.
Inventar
#8 erstellt: 29. Jan 2023, 18:02
Siehe #1:
" Innenliegender Bandpasssubwoofer"
shabbel
Inventar
#9 erstellt: 29. Jan 2023, 18:08
Gut.
raunzer73
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 31. Jan 2023, 11:50
Hab das ganze noch mal in Boxsim aufgebaut.
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Grüße
shabbel
Inventar
#11 erstellt: 31. Jan 2023, 19:35
Dann ist doch alles klar. Du kennst alle Werte der Bauteile, die Gesamtschaltung und hast Tipps, was Du machen kannst.
raunzer73
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 01. Feb 2023, 09:28
Wären hier noch Optimierungen möglich?
Bis auf die Position der Spulen auf der Platine.
Hab hier so einen komischen Buckel bei 100 Hz. Ist die Ausgabe bei Boxsim belastbar, oder soll ich den Bandpass noch in Aj-horn durchjagen?
Könnte den Buckel mit einem größeren Kondensator etwas glattbügeln.

Grüße
Mechwerkandi
Inventar
#13 erstellt: 01. Feb 2023, 11:57

raunzer73 (Beitrag #12) schrieb:

Bis auf die Position der Spulen auf der Platine.

Man sollte den Effekt nicht überbewerten.
Ich bin einer ähnlichen Konstellation mal messtechnisch nachgegangen und konnte feststellen, dass:
a) der beschriebene Effekt deutlich pegelabhängig war und
b) für einen hörtechnisch wahrnehmbaren Einfluss die Spulenkerne zusätzlich mit einem ferromagnetischen Brücke versehen sein mussten.

Das durch nicht geschirmte Chassis erzeugte Magnetfeld ist erheblich größer.
ehemals_Mwf
Inventar
#14 erstellt: 01. Feb 2023, 13:36

raunzer73 (Beitrag #12) schrieb:
Wären hier noch Optimierungen möglich? ...

Sinnvoll wären jetzt reale Messungen vor Ort.
Das sind ja nur Simulationen für 1 m Entfernung und sehr begrenztem Wahrheitsgehalt.

... Könnte den Buckel mit einem größeren Kondensator etwas glattbügeln...

Um weiter spekulieren zu können, müsstest du erstmal offenlegen was in deinen Kurven für die gepunkteten Varianten geändert wurde.
ehemals_Mwf
Inventar
#15 erstellt: 01. Feb 2023, 14:11

Mechwerkandi (Beitrag #13) schrieb:
... Man sollte den Effekt nicht überbewerten ...

Es gibt sehr unterschiedliche Varianten von Induktivitäten. Die hier gezeigten seitlich "offenen" Ferrit-Rollenkerne sind die für nebeneinander Senkrecht-Anordnung am stärksten koppelnde Bauform. Ideal um aus 2 Spulen eine zu machen


... Ich bin einer ähnlichen Konstellation mal messtechnisch nachgegangen und konnte feststellen, dass:
a) der beschriebene Effekt deutlich pegelabhängig war ...

Ich habe das schon oft ausprobiert, aber noch nie eine Pegelabhängigkeit gesehen (ausgenommen bei Überlastung ...).
Woher soll sie bei prinzipiell linearen Prozessen auch kommen ? (andernfalls würde kein Trafo funktionieren)
-- wenn ich mich richtig erinnere hatten wir diesen Punkt schon in einer anderen Diskussion. Du bist offensichtlich schon vor langer Zeit irgendwo mal "falsch abgebogen" ...


... und
b) für einen hörtechnisch wahrnehmbaren Einfluss die Spulenkerne zusätzlich mit einem ferromagnetischen Brücke versehen sein mussten ...

In konkreten Fall ist die Brücke schon nahezu gegeben. (Gap noch 2 mm ?)


... Das durch nicht geschirmte Chassis erzeugte Magnetfeld ist erheblich größer.

Das wäre (wenn nah genug) unerheblich weil statisch.
Dauermagnete = hart magnetisches Material, im Gegensatz zum weich-magnetischem Kernmaterial in den Induktivitäten.


---------------------
Sorry dass ich in diesem Fall alle deine Festellungen kritisiere .
Du weisst, ich schätze deine Foren-Beiträge sehr, da offensichtlich langj. PA-/Musiker-Praxis dahintersteht und entsprechend "down to earth".


[Beitrag von ehemals_Mwf am 01. Feb 2023, 14:20 bearbeitet]
Mechwerkandi
Inventar
#16 erstellt: 04. Feb 2023, 13:32

Mwf (Beitrag #15) schrieb:

Ich habe das schon oft ausprobiert, aber noch nie eine Pegelabhängigkeit gesehen (ausgenommen bei Überlastung ...).

Hm.
Ich konnte bei einer Impedanzmessung mit entsprechendem Versuchsaufbau eine deutliche Pegelabhängigkeit feststellen und fand den Effekt darin begründet, dass sich das Magnetfeld eines stromdurchflossenen Leiters über die Stromstärke ändert.
Der Effekt war in Relation allerdings klein und (zumindest mit meinen Ohren...) nicht wahrnehmbar.

Mwf (Beitrag #15) schrieb:

Das wäre (wenn nah genug) unerheblich weil statisch.

Statisch nur solange, wie kein Strom fliesst.
Im Betrieb wird das statische Magnetfeld vom Magnetfeld der Spule überlagert.
Mir ist das mal sehr plastisch dargestellt worden, als ich im Testbetrieb eines Dynaudio 28W75 (Spule außen um den Magneten gewickelt) die Bassimpulse als Lightshow auf dem Röhrenmonitor sehen konnte.

Note:
In der technischen Dokumentation wird ein Zusammenhang per se nie als allgemein gültig dargestellt, weil eigentlich immer einer um die Ecke kommt, der andersartige Beobachtungen gemacht hat, Ausnahme sind natürlich Naturgesetze wie beispielhaft die geringe Kompressibilität von Flüssigkeiten.
Der Zusammenhang wird üblicherweise dargestellt als (in der Steigerung):
"denkbar"
"möglich"
"wahrscheinlich"
"sehr wahrscheinlich"
"höchst wahrscheinlich"
So was lässt immer Raum für alternative Realitäten.


[Beitrag von Mechwerkandi am 04. Feb 2023, 13:43 bearbeitet]
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