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Internetradio Mono mit nichtzischendem "sch"+A -A |
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Autor |
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dudeldi
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 22. Dez 2014, 20:24 | |||
Huhu zusammen, ich habe mir grade ein Stereo-Technisat-Digitalradio für die Küche gekauft und bin nur mittelmäßig begeistert: -Musik geht eigentlich -Stereolokalisierung ist erstaunlich natürlich, sehr plastisch, keineswegs übertrieben. Toll! -Sprache ist jedoch höchstens befriedigend; pfeifendes "s", und beim "sch" denkt man, dass der Frequenzgang hart gekappt wird anstatt sanft mit einem Filter erster oder zweiter Ordnung; Vokale klingen ein wenig wie durch ein Rohr gesprochen. Als alter Analog-Effektgerät-Bastler würd`ich tippen: Unfreiwillig haben die aus versehen einen Kammfilter-Effekt erzeugt, den man ja bekanntlich bei Musik nur mit Erfahrung, aber bei Sprache sofort heraushört.) Der "Fehler" tritt auch bei DAB und externer Klangquelle auf. -Erfreulich ist die Verarbeitungsqualität und die tolle Menüführung. Das kann selbst ich als alter Sack bedienen. -Unerfreulich: Steckernetzteil. Sicher wäre in der Kiste genug Luft für einen internen Transformator gewesen. -Für die Küche reicht´s allemal. Nun suche ich für´s Esszimmer eine Kiste mit einem anständig großen Breitbandlautsprecher oder so, gerne auch Mono, weil das Ding sowieso irgendwo in der Ecke plaziert wird und ich ständig hin und herlaufe. Gerne kann das Ding bei 8 bis 10 kHz Schluß machen, weil meine Ohren sowieso darüber kaum was hören. Aber dann bitte sanft ausgeblendet damit die Zischlaute nicht pfeifen! Und bitte ohne Steckernetzteil! Preis spielt nicht so die erste Geige, solange es nicht freakig teuer wird... schließlich hat der Vorgänger (Philetta von 1958) damals ein Monatsgehalt gekostet. Hat jemand einen Tip für mich? Besten Gruß Dudeldi P.S. ich kriege keinen einzigen holländischen Sender und auch kein BFBS über DAB `rein - von den osteuropäischen Mittelwellesendern mal ganz abgesehen... naja, dafür gibts ja heutzutage Internet. Trotzdem: Komisch. Das bischen Bandbreite was die brauchen - da bekommt man doch locker 200 Programme auf dem Platz eines Fernsehkanals unter... [Beitrag von dudeldi am 22. Dez 2014, 20:29 bearbeitet] |
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Radiowaves
Inventar |
#2 erstellt: 24. Dez 2014, 19:50 | |||
Vorab: nein, ich habe leider keinen Tip für Dich. Mir fehlt da völlig die Erfahrung. Zu DAB kann ich was sagen:
Würde es nur bei DAB auftreten, dann wäre der Effekt erklärbar. Da er bei anderen Quellen auch auftritt, kann es bei DAB höchstens noch verschärft sein. Es gibt bei DAB den alten Übertragungsstandard MP2 und den neuen ("DAB+") mit AAC (MP4) als Audiocodec. AAC kann in der Low Complexity (LC)- oder in der High Efficiency (HE)-Variante genutzt werden. Bei LC-AAC wird der gesamte Frequenzbereich, der übertragen werden soll, der Datenreduktion unterworfen und danach übertragen. Bei HE-AAC werden die Höhen gekappt und nicht mit übertragen. Stattdessen wird aus den Höhen und dem nach Datenreduktion übertragenen "unteren" und "mittleren" Bereich ein sehr wenig Bitrate benötigendes "Steuersignal" generiert, das dann übertragen wird und aus dem der Decoder im Empfänger wieder Höhen bastelt, die nun aber recht synthetisch sind. Das nennt man Spektralbandreplikation (SBR). Mit SBR kann man deutlich Bitrate sparen: der "normal" übertragene untere Frequenzbereich (für den dann wieder der Grundcodec LC-AAC Anwendung findet) kann, da er weniger breitbandig sein muß, mit deutlich niedrigerer Bitrate betrieben werden und man kann ihn sogar auf halber Abtastrate laufen lassen. Also: Rundfunk-Standard sind 48 kHz Abtastrate, man läßt den LC-Kern dann mit 24 kHz laufen, da kann er bis etwa 11 kHz übertragen, alles darüber macht der Spektralbandreplikations-Teil, der mit 48 kHz läuft. Im Empfänger wird das alles wieder zusammengefummelt. Die Übergangsfrequenz liegt je nach Codec-Einstellungen und Bitrate irgendwo zwischen vielleicht 7 und 11 kHz. Bei höherer Bitrate liegt sie höher, bei niedriger liegt sie niedriger. Man sieht im NF-Frequenzspektrum teils regelrecht eine "Kerbe" an der Übergangsstelle. Die SBR-Pseudohöhen klingen kristallklar (teils regelrecht "schneidend") und auf den ersten Eindruck "sauber". Man merkt dann aber recht schnell, daß sie künstlich sind, vor allem bei Gesang, der wie zerstückelt wirkt, aber auch bei älteren Aufnahmen, die etwas rauschen und leicht dumpf sind und dann diese extrem scharfen Höhen drauf haben.
Tja, so ists leider nicht. 4 DAB-Pakete passen in einen 8-MHz-TV-Kanal. Je DAB-Paket kann man etwa 6-7 Programme in anständiger MP2-Qualität (192 kbps) oder etwa 9-10 Programme in anständiger AAC-Qualität (120-140 kbps LC-AAC) bzw. um die 15 Programme in eher niederqualitativer AAC-Qualität (<96 kbps, HE-AAC) verbreiten. Damit passen in einen TV-Kanal (4 DAB-Pakete) etwa 25 ordentliche MP2-Programme, etwa 40 erträgliche AAC-Programme oder um die 60 niederqualitative AAC-Programme. Der ARD-Radiotransponder hat etwa 60 Radioprogramme in exzellenter Qualität (320 kbps MP2, einige zusätzlich 448 kbps AC3) und dazu zwei TV-Programme (ARD alpha, SR Fernsehen). Und das paßt im Kabelnetz in einen 8 MHz breiten Kanal, belegt dort etwa 32 MBit/s und 50 MBit/s würden reingehen. Es ist also noch massig Platz. Wie kommt das? Die Antwort liegt in der terrestrischen Nutzung von DAB. Das System muß auch mit Mehrwegeempfang, Gleichwellennetzen, Reflexionen und hohen Geschwindigkeiten des Empfängers klarkommen. Der dazu nötige Fehlerschutz frißt einen Großteil der Bruttodatenrate auf. Man sieht das auch bei DVB: das ineffizienteste ist DVB-T, die terrestrische variante. Oft sind da je Paket gerade mal um die 13 MBit/s verfügbar, der mutige MDR ist auf 64QAM gegangen (ist übrigens erst kurz vor dem Start entschieden worden) und kann damit ca. 19 MBit/s. Man könnte den Fehlerschutz bei DVB-T soweit runternehmen, daß man auf etwa 32 MBit/s käme und damit fast soviel in einem Kanal übertragen könnte wie auf Satellit oder im Kabel. Dann wäre das System abe rnicht mehr für terrestrischen Empfang geeignet. Deshalb passen leider nicht einfach mal so 200 Programme auf einen 8-MHz-Kanal. |
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