DAB+ Richtantenne

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JensLi
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 18. Nov 2015, 01:05
Hallo,

ich bin bei der HF - Technik ein Laie.

Zwecks besserem Empfang von DAB+ möchte ich mir eine Richtantenne zulegen.
Ich habe eine Sat - Schüssel mit Mast auf dem Balkon, leicht zugänglich.

Vom Mast bis zum Tuner sind es etwas 10 Meter.

Meine Frage:

1. Welche Antenne
2. Benötige ich noch einen Antennenverstärker? Wenn ja, welchen?
3. Wohin, in welche Richtung muss ich die Antenne ausrichten?. Wo steht mein Sender?
4. Ist es richtig, dass ich normales Coax - Kalbel verwenden kann, wie an meinem Sat - Reiceiver, also gut abgeschirmt und mit F-Steckern versehen.
Ich wohne auf der Linie Koblenz -Mainz, ungefähr genau in der Mitte, aber unten im Rheintal.
Soweit ich weiß, wird DVB-T vom Sender Kühkopf (auf dem Berg südlich von Koblenz) ausgestrahlt.

Danke für die Hilfe vorab.

Mit einem Gruß!

Jens Li
Bollze
Inventar
#2 erstellt: 18. Nov 2015, 20:01
Als Antennen für DAB empfehle sich u.a. die LOG- Antennen. Wunderantennen gibt es nicht, es besteht ein grober Zusammenhang zwischen der räumlichen Ausdehnung eine Antenne und dessen Leistung.
http://www.antennenland.net/DAB-Antennen hier die beide letzen Modelle auf dieser Seite.
Diese Antennen werden vor den Mast geschraubt und somit kann, bei den vertikalen Empfang, der metallische Mast nicht die Antenne negativ beeinflussen.
Der Balkon ist nicht gerade oft ein idealer Antennenstandort. Die Antennen lieben Freiheit.. Mein Tipp dazu, das DAB- Radio auf den Balkon schleppen und dann mit der Antenne in der Hand einen guten Standort für die Antenne suchen oder einen Ort suchen, wo der Empfang zumindestens ausreichend ist, für einen stabilen Empfang. Vom Balkon aus, sollte man freie Sicht zum gewünschten Sender haben. Ein Empfang durch das Gebäude durch ist ziemlich supoptimal.
Der Turm bei Koblenz sendet vertikal bei DAB. Die Elemente (Stäbe) der Antenne sind also vertikal auszurichten. Es gibt den Bundesmux auf Kanal 5 und den ARD Südwestmux auf Kanal 11. Laut Wiki sendet der ARD Mux nur mit 0,25 KW derzeit, das ist sehr wenig und könnte knapp werden. Aber ich denke dort im Ballungsgebiet werden diese DAB- Kanäle auch von anderen Sendern in Reichweite abgestrahlt ?
Auf einen Antennenverstärker würde ich erstmal verzichten, statt dessen ein sehr hochwertiges dämpfungsarmes Kabel wie z.B. LCD 95 von Kathrein verwenden.
Das DAB Radio sollte eine entsprechende Antennenbuchse haben, nicht dass man das Antennenkabel an die Stabantenne knoten muss.
Ansonsten würde bei stationären Empfang und einer guten DSL-Leitung ( ab real 1000) für zu Hause mal über ein Internetradio nachdenken. Klanglich nicht schlechter, teilweise sogar besser und mehr Programmangebot als DAB. Die ARD- Progarmme laufen auch über DVB-S und das mit höheren Bitraten wie DABplus.

Bollze


[Beitrag von Bollze am 18. Nov 2015, 20:14 bearbeitet]
JensLi
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 18. Nov 2015, 21:38
Hallo,
danke für die ausführlichen und konkreten Aussagen. Ich werde mal einen Versuch machen mit einer Richtantenne.
Internetradio habe ich an meinem Onkyo T-4070. Geht tadellos. Die Software, die Onkyo für Senderauswahl- und gruppierung bereit stellt, ist brauchbar, aber puristisch.Der Tuner hat auch 2 getrennte Antennenbuchsen für Radio analog und digital.
Ich bekomme auch die Digitalsender von meinen Kathrein HD - Satreceiver.

Über Kabel Deutschland werden auch viele Digitalsender für Rundfunk angeboten. Brauch man einen Kabelvertrag.

Ist so´ne Art Hobby. Will mal die Möglichkeiten ausprobieren.
Radiowaves
Inventar
#4 erstellt: 23. Nov 2015, 21:15
Bei Antenneninstallationen bitte auch Blitzschutz / Potentialausgleich beachten. Nicht daß die Antenne zum Blitz-Einleiter wird. Findet man viel hier im Forum.


Der Tuner hat auch 2 getrennte Antennenbuchsen für Radio analog und digital.


Das ist von Vorteil, wenn man UKW über den Kabelanschluß hört und DAB über die eigene Antenne. Es ist eher hinderlich, wenn man auch UKW von der eigenen Antenne hört, denn dann braucht man einen Verteiler vom gemeinsamen Kabel.


Ich bekomme auch die Digitalsender von meinen Kathrein HD - Satreceiver.


Das ist nicht DAB, sondern DVB-S und im Falle der ARD-Programme, DLF, DKultur und D-Wissen um Lichtjahre besser als DAB. Viel höhere Bitraten, ein schonenderer Codec (der alte MP2-Codec oder bei den Kulturwellen wahlweise auch noch exzellentes AC3) und viel mehr Programme. Bei den Privaten ist nicht alles, was auf DAB herumflirrt, auch auf Sat dabei. Aber wenn, ist der Klang da normalerweise auch auf Sat besser.


Über Kabel Deutschland werden auch viele Digitalsender für Rundfunk angeboten. Brauch man einen Kabelvertrag.


Ja, das ist dann DVB-C, das geht auch nicht mit einem DAB-Empfänger, sondern nur mit einem Kabel-TV-Receiver. Kabel Deutschland ruiniert aber mutwillig die Klangqualität der öffentlich-rechtlichen Programme und ist deshalb dem Sat-Direktempfang unterlegen. Wenn Du Kabel Deutschland hast, gehen aber die öffentlich-rechtlichen Digitalprogramme ohne Zusatzvertrag.

In der Region Kaub / Niederburg gehen laut fmscan.org -> "DAB" -> "Frequencies for any location" folgende Pakete:

5C Bundesmuxx von Koblenz/Kühkopf, 10 kW Leistung, 30 km Abstand nach Nordwest (330° Azimut), Signalstärke 69 dBµV am Dipol mit
sunshine live, ERF Plus, Radio Horeb, SCHLAGERPARADIES, RADIO BOB!, Absolut relax, ENERGY, Deutschlandfunk, DKultur, DWissen, DRadio DokDeb, KLASSIK RADIO

11A SWR RP von Mainz Kastel, 10 kW Leistung, 37 km Abstand nach Ost-leichtSüdost (100° Azimut), Signalstärke 59 dBµV am Dipol mit
SWR4 LU, SWRinfo, SWR1 RP, SWR4 TR, bigFM WorldBeats, SWR2, SWR3, DASDING, SWR4 KO, SWR4 KL, SWR4 MZ

7B hr Radio von Mainz Kastel, 9 kW Leistung, 37 km Abstand nach Ost-leichtSüdost (100° Azimut), Signalstärke 59 dBµV am Dipol mit
hr1, hr2, hr3, hr4, hr-Info, YouFM

und ggf. noch

11C DR Hessen vom Großen Feldberg, 2,2 kW Leistung, 52 km Abstand nach Ost-leichtNordost (71° Azimut), Signalstärke 57 dBµV am Dipol mit
Radio TEDDY, FFH, harmony.fm, planet radio, Absolut-HOT, MEGA Radio SNA

11D BR von Alzenau wäre ja auch nochs chön (und BR Klassik klingt für DAB-Verhältnisse richtig gut), aber das ist wohl doch unten im Rheintal illusorisch.

Schwierig, daraus zu schlußfolgern, was real im Rheintal unten ankommt. Im Zweifelsfall kommt nur Koblenz stabil. Der 5C (Koblenz) kommt aber auch von Mainz Kastel und vom Großen Feldberg, deshalb heißt es zuerst, die Antenne nicht nach Koblenz, sondern etwa nach Südosten auf Kastel zu richten und zu schauen, ob alles oben genannte inkl. 5C empfangbar ist. Wenn das scheitert, weil Du dabei genau gegen den Berg peilst, versuch mal, die Antenne umzudrehen und genau vom Sender weg zu empfangen (nach Nordwesten). Mit etwas Glück kommt vom Westufer genug reflektierte Energie zurück und wird ins Tal gestreut. Versuch macht klug.

Alle genannten Sender sind vertikal polarisiert, die Stäbe der Antenne müssen also hochkant stehen und nicht quer. Also nicht "Vogel-Sitzgelegenheit", sondern "Tauben-Abweiser". Und als Kabel normales Sat-Koaxkabel mit F-Stecker.
JensLi
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 24. Nov 2015, 07:55
Hallo!

Erst mal ein "Danke" für die ausführliche Info. Ich bin immer begeistert, wenn man auf Menschen trifft, die von einer bestimmten Sache richtig Ahnung haben und sich auskennen.
Das letzte Erlebnis dieser Art hatte ich vor ca. 1 Jahr. Da suchte ich passende, neue Bremszangen für meinen BMW 745, der jetzt seine 30 Jahre auf dem Buckel hat. Die alten Zangen waren im Eimer und passten auch nicht in die Felgen, die ich vom BMW 850 übernommen hatte.
Über Umwege kam ich am Telefon an einen Mitarbeiter der Firma A. Teves. Der kannte alle Details und hatte alle Unterlagen für dieses Modell. Die empfohlenen Zangen wurden bestellt und passten.

Jetzt aber zum Radioempfang. Ich habe festgestellt, dass ich hier auf der Talsohle des Rheintales, nahe der Loreley doch für einige Sender einen guten Empfang habe. Die Signalstärke liegt um die 90% lt. meinem Onkyo Tuner.
Spiele ich z. B. Klassik Radio über DAB ab, ist doch eine sehr viel schönere Dynamik hörbar gegenüber dem dem gleichen Sender auf dem gleichen Empfänger über UKW.
Jetzt will ich es mit einer logarithmischen Antenne versuchen. Da habe ich noch eine Frage:

Es werden Antennen angeboten die a) UKW und DAB abdecken, also zwischen 87,5 bis 230 Mhz, b) Antennen die von 87,5 bis über 500 Mhz.

Preislich ist das kein großer Unterschied.

Meine Frage: egal ober ich a) oder b) nehme?


Mit einem Gruß!

Jens Li
Radiowaves
Inventar
#6 erstellt: 24. Nov 2015, 10:24
Guten Morgen,

bitte nicht soviel Euphorie, meine DAB-Praxiserfahrung beschränkt sich bislang auf das, was ich am USB-DAB-Stick mit einem Stück Draht als "Antenne" in Berlin einlesen kann. Weiter habe ich mich mit DAB nie befasst, weils einfach sinnlos für mich ist (hier in Berlin für mich außer Bayern 2, BR KLassik und DLF /DKultur sowie RBB Kulturradio letztlich nur uninteressante Programme und alle genannten in weitaus besserer Klangqualität via Satellit).

Die reale Empfangssituation vor Ort ist oft völlig anders, als in irgendwelchen Simulationsprogrammen und Datenbanken dargestellt. Das betrifft auch meine gestrigen Aussagen, die sind bis zur Praxisprüfung nur Theorie.

Welche Programmpakete gehen denn "einfach so" nahe der Loreley? Daß der 5C mit Klassikradio gut geht, ist für mich angesichts des Koblenzer Senders durchaus verständlich. Gehen noch andere genannte stabil?

Klassik Radio über DAB mit "schönerer Dynamik" als über UKW? Wo kommt dort denn Klassik Radio auf UKW her? Oder ist das Kabelempfang?

Ich muß das bei Gelegenheit mal in Berlin vergleichen, Klassik Radio UKW gegen DAB. Ich hätte bislang vermutet, daß es sich dabei um den gleichen Studioausgang handelt, und zwar um einen völlig plattgepressten, bei dem Pianissimos bis an den Anschlag hochgezogen werden, so daß aus allen Hintergrundgeräuschen sofort ein Sturm wird. So kenne ich Klassikradio: klebrig, platt, pervers.

Die logarithmischen Antennen, die Du meinst, gibt es dazu einen Link? Mir sind bewußt erstmal keine bekannt, die bis 500 MHz gingen. Wäre für DAB auch uninteressant, da bei K13F Schluß ist - und das liegt bei etwa 240 MHz. Und UKW auf ner DAB-Richtantenne? Welche macht das denn gutwillig mit?
JensLi
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 24. Nov 2015, 11:12
Hallo und guten Tag,

danke für die rasche Antwort. Auf der Karte von DAB Radio im Internet werden die Sender örtlich zugeordnet. Die Angaben sind realistisch, eher untertreibend.
Ich empfange hier sehr gut DLF und die Mutationen davon, wie Wissen, Kultur.
Dann bekomme ich u. a. BOB und die Regionalsender von SWR.

Klassik Radio bekomme ich auch sehr gut. Ich kann da auswählen: DAB, Internet, SAT und Kabel über UKW. Der Sender ist hoch ausgesteuert und kommt dann gut rüber.

In den Gründungsstatuten des DAB - Radios ist festgelegt, dass alle Regionalsender, als BR, SWR, NDR, u.s.w. nur lokal im jeweiligen Bundesland ausgestrahlt werden.

Klassik Radio ist ein Privatsender der für die Ausstrahlung bezahlt und für jedes Sendegebiet zahlen muss.

DLF ist sozusagen ein Bundessender der entsprechend auch bundesweit ausgestrahlt wird.

Diese Richtantennen werden von einigen Anbietern angeboten, u. a. Antennenland.de.

Gerade rauscht der Kaiserwalzer über DAB+ durch den Raum, einfach göttlich.

Es hat aber auch etwas mit meinem Empfänger zu tun, einem Onkyo T-4070.

Dieser Tage hatte ich eine Anlagen von Pioneer, X-HM82D angeschlossen und probiert. Kann`ste wegschmeißen. Einfach basslastig. Höhere und mittlere Töne komplett verwaschen. Gleich wieder weg damit.

Mit einem Gruß nach Berlin!
JensLi
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 24. Nov 2015, 11:17
...............noch was: UKW ist im Rheintal zu vergessen. Bei DAB werden schlecht Sender zwar angezeigt. Unter 50 % Signalstärke hört man meistens nur ein Brummen.
Batchman
Stammgast
#9 erstellt: 27. Nov 2015, 10:22

Bollze (Beitrag #2) schrieb:
Als Antennen für DAB empfehle sich u.a. die LOG- Antennen.

Er ist HF-Laie....



Radiowaves (Beitrag #4) schrieb:

....Kabel Deutschland ruiniert aber mutwillig die Klangqualität der öffentlich-rechtlichen Programme

Das würde mich mal näher interessieren, wie das gemeint ist.
Achim
Bollze
Inventar
#10 erstellt: 27. Nov 2015, 20:55
Was ist an dem Einsatz einer LOG- Antenne das Problem ? Was ist dann die bessere Alternative für den Balkon ?

Bollze.


[Beitrag von Bollze am 27. Nov 2015, 20:56 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#11 erstellt: 27. Nov 2015, 23:29

Batchman (Beitrag #9) schrieb:


Radiowaves (Beitrag #4) schrieb:

....Kabel Deutschland ruiniert aber mutwillig die Klangqualität der öffentlich-rechtlichen Programme

Das würde mich mal näher interessieren, wie das gemeint ist.


Die ARD verbreitet ihre Radioprogramme auf DVB-S mit 320 kbps MP2 und oft mit getunneltem Radiotext (je Anstalt unterschiedlich, beim MDR vorbildlich alle Features bis hin zum PI-Code, beim RBB gar nix). Einige Kulturwellen haben zusätzlich noch eine AC3-Spur mit 448 kbps, die soweit ich mich erinnere außer beim WDR vor dem UKW-Processing abgegriffen wird und deshalb noch bissl sauberer und dynamischer ist als die UKW-identischen MP2-Spuren. Diese Audio-Dtaenströme liefert die ARD auch via KabelcompressionCenter (beim Sternpunkt in Frnakfurt an der Bertramswiese) an Kabel Deutschland.

Kabel Deutschland nimmt sich die MP2-Spuren her und recodiert sie (= eine weitere MP2-Kaskadierung) alle in 192 kbps MP2 und läßt die Zusatzdaten ausnahmslos weg. Die Recodierung ist recht behutsam zum Signal, aber sie stellt eine Wertminderung des Ursprungssignals dar. Die AC3-Spuren sind glaube ich teils vorhanden, teils aber nicht. Oder fehlten die alle? Sorry, habs vergessen. Müßte den Filmtonmann fragen, der in Neukölln wohnt und eine Satschüssel will, weil er sich mit dem Kabelsignal 2. Wahl nicht zufriedengeben will.

Die meisten Radioprogramme der ARD sind also bei Kabel Deutschland von 320 auf 192 recodiert und mangels vorhandener AC3-Spur auch da nicht im Original zu haben. Auch DLF und DKultur sind wohl 192 kbps statt den originalen 256 kbps.
JensLi
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 28. Nov 2015, 09:14
Hallo,
will etwas praktisches einbringen: Ich empfange ja DAB+ derzeit mit so einer Art Wurfantenne. Geht aber auch nicht schlecht.
Sehr gut gefällt mir jetzt beispielsweise, außer dem guten Ton, auch die Tatsache, dass bei Klassik Radio aktuelle Infos über das gerade gespielte Stück am Display mitlaufen.

Das ist für eine Kulturbanausen wie mich ganz hilfreich. Kann dann sagen: "Leute, heute das andante von Verdi gehört", Mann, Mann!

Die Richtantenne will ich mir jetzt bestellen. Ist ein Kleckerlesbetrag.

Eine Frage noch an die Experten: Die Richtantenne, wird die mit der Längsachse auf den Sender gerichtet oder im Winkel von 90 Grad zur Senderichtung.Die Zinken müssen hochkant stehen bei Sender Kühkopf.

Jetzt muss ich mir erst mal Kabel´und Stecker besorgen. Ansonsten bringt die Antenne nix.
Radiowaves
Inventar
#13 erstellt: 28. Nov 2015, 11:50
Wenn mit der Wurfantenne störungsfreier Empfang (keine Aussetzer, kein Blubbern, kein "Wegblenden") möglich ist, brauchst Du zumindest für das empfangbare Digitalpaket keine Außenantenne. Die verbessert dann nichts, schon gar nicht den Klang, der ist davon völlig unabhängig, solange der Empfang einwandfrei ist. Eventuell kannst Du Dir mit der Außenantenne aber weitere Programmpakete erschließen, die mit der Wurfantenne nicht empfangbar sind.

DAB und "guter Ton"... das einzige DAB-Programm auf Kanal 5C (Bundesmux), das wirklich gut klingt, ist Deutschlandradio Kultur. Da hat man auch einen langen Weg hinter sich, von 128 kbps MP2 (erstaunlich gut für diese magere Bitrate bei MP2) über 96 kbps HE-AAC (grell-künstliche, synthetisch wirkende Höhen, ist bei HE-AAC systembedingt so, die Höhen sind da nicht "echt", sondern werden als Pseudohöhen nachträglich im Empfänger dazugerechnet) auf 112 kbps LC-AAC (auf manchen geräten ok, auf Geräten mit LC-AAC-Bug (Gyrosignal, NXP) eher unbefriedigend) nun zu 112 kbps HE-AAC. Man hats inzwischen hinbekommen, die HE-Pseudohöhen nicht allzu auffällig künstlich klingen zu lassen. Das Ergebnis bei DKultur ist wirklich gut.

Alles andere auf diesem Kanal ist aber eher schlecht bis katastrophal. Der DLF mit seinen noch 128 kbps MP2 geht noch so halbwegs (der dürfte wohl alsbald wie DKultur auf 112 kbps HE-AAC umgestellt werden und deutlich davon profitieren), aber das ganze privatfunkgemurkse ist doch wirklich eine lächerliche, erbärmliche Vorstellung. Auch Klassikradio in seiner ohnehin ab Studio schon räudigen Qualität mit der brutalen Dynamikkompression. Jedes Pianissimo wird zum Fortissimo lautgeregelt, dabei rauscht es dann wie bei einem Orkan. Wer Klassik liebt, kann Klassikradio nicht mögen. Die Magerbitrate auf DAB machts dann endgültig kaputt. Das ist Ramsch-Radio auf Wühltisch-Niveau.

Die Richtantenne wird mit dem langen zentralen "Stab" auf dem die Querstäbe sitzen, zum Sender hin ausgerichtet. Die kürzeren Querstäbe stehen dabei wegen der vertikalen Polarisation senkrecht, zeigen also gen Himmel und Boden. Zu beachten ist dabei, daß der Mast zum Befestigen nicht direkt neben dem Längsstab verlaufen darf, sondern entweder die Antenne an einem etwa 50 cm langen Querrohr befestigt werden muß oder bei senkrechtem Mastrohr am dem Sender abgewandten Ende der Antenne befestigt sein muß. Sonst wird die Hochfrequenzenergie durch das senkrechte Mastrohr kurzgeschlossen und der Empfang ist weg.
sam2901
Neuling
#14 erstellt: 28. Nov 2015, 13:05
Moin aus Hamburg,

zu DAB+ habe ich auch eine Frage.
Leider gibt es immer Empfangsstörungen bei mir hier in Hamburg mit dem NDR.
Merkwürdigerweise funktionieren alle anderen Programme wie Energy,Klassik Radio,Lounge,Bob usw hervorragend.
Aber der Empfang vom NDR, dazu gehören alle Programme vom NDR, hat immer wieder Aussetzer.
Es ist wohl auch Witterungsabhängig.
Der Arcam Receiver wird nur mit einer Wurfantenne betrieben, die ich auch egal wie ausrichten kann.
Mir wurde dieses Phänomen auch von einem Radio und TV Händler hier ganz in der Nähe bestätigt, auch dort läuft der NDR über DAB+ nicht richtig.
Danke und einen schönen ersten Advent.....

sam2901
JensLi
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 28. Nov 2015, 13:30
Hallo und Danke für die schnelle Reaktion!
Es ist interessant verschiedene Meinungen zum gleichen Thema zu hören.
Es ist mir klar, das man digitalisierte Radiowellen entweder empfängt - oder nicht. Da gibt es wenig dazwischen. Gut, es kann ja mal das eine oder andre Bit verloren gehen. Das sollte dann interpoliert werden können. Ist aber das Loch zu groß, dann kommt auch nichts mehr.
Mit dieser Wurfantenne habe ich auch einige Übungen im Raum machen müssen, bis ich den Empfang bei einigen Sendern auf ca. 90% hatte.
Das Thema Richtantenne ist ein spielerischer Versuch meine Erfahrungen zu erweitern.

Ich bin erst im zarten Altern von 71 Jahren auf die richtige Musik gestoßen. Hörte und sah den Chef -Klavierstimmer von Steinway, der zusammen mit einem Pianisten erst einen Flügel aus einer Anzahl auswählte und diesen dann auf den Geschmack des Pianisten trimmte. Da sind mir die Lichter aufgegangen.Von da an kein Wumm, Wumm mehr nebst Helene Fischer.

Wegen der Qualität der Sender ist mir aufgefallen, dass der DLF auf Sprache ausgesteuert ist, also ziemlich flach.. Klassik Radio auf "Klassik. Habe beides über SAT - gehört, über UKW und DAB+. Könnte das nicht sagen, dass ich da riesige Unterschiede gehört hätte, von UKW einmal abgesehen. Ich muss mein Gehört aber noch verbessern und mehr Klangbilder zum Vergleich im Kopf haben.

Dann bin ich auch froh, dass ich jetzt durch meine Übungen die verschiedenen Klassiksender, auch der ARD, empfangen kann. Da war hier neben der Loreley eben nix.

Da musste ich mich bisher mir SWR3 KO, dem Landfunksender, auf UKW, mit Krächzen und Wumm, Wumm und Andrea Berg, zufrieden gaben.Da höre ich doch lieber die Gestanz`ln vom Roider Jackel, über Internetradio, die sind witziger.

Danke auch noch für die Tipps wg. der Ausrichtung der Antenne. So hatte ich es mir unbenommen vorgestellt, vorausgesetzt man kennt den Unterschied zwischen horizontaler und vertikaler Polarisation.

Danke und schönes Wochenende!
Bollze
Inventar
#16 erstellt: 28. Nov 2015, 13:33
@ Sam 2901
Von Heinrich-Hertz-Turm Hamburg werden zwei Muxe abgestrahlt . Zu einen der Bundesmux mit 10 KW, zustätzlich gestützt durch das Gleichwellennetz und der NDR Mux mit nur 1 KW Leistung. Der NDR ist also schwächer.
https://de.wikipedia.org/wiki/Heinrich-Hertz-Turm

Bollze


[Beitrag von Bollze am 28. Nov 2015, 13:34 bearbeitet]
JensLi
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 28. Nov 2015, 13:40
Hallo,
also meine Erfahrung ist, dass man die DAB - sender entweder richtig oder nicht bekommt. Aussetzer habe ich festgestellt, wenn der Empfänger eine Signalstärke von um die 50% anzeigt und dabei herauf und herunter springt. Bei ca. 45% kommt nur noch ein Brummen.
Ich kann es mir nur so erklären, dass sich die Antenne bewegt. Ein Windstoß, Fenster auf / zu. Meine Antenne baumelt nicht herum. Die ist festgezwickt an der Wand und der Decke.

Abgesehen davon, sollte man in Hamburg einen formidablen Empfang haben wg. der Topografie.

Schönes Wochenende!
sam2901
Neuling
#18 erstellt: 28. Nov 2015, 14:00
Hmm, schön schnelle Reaktionen hier.
Also meine Wurfantenne ist fest, mal hatte ich sie horizental, mal vertikal ausgerichtet, aber immer fest.
Der NDR verschwindet einfach von allein, ohne Bewegung in der Wohnung.
Es sind keine Aussetzer, nur Schwankungen.
Wie schon beschrieben, die anderen Sender sind und bleiben stabil.
Es wird wohl nur mit der schwachen Sendeleistung zu tun haben, da werde ich wohl nix machen können.
Habe die Sender vom NDR jetzt über Net Radio programmiert..
JensLi
Ist häufiger hier
#19 erstellt: 28. Nov 2015, 14:18
................könnte sein, dass ein Bauteil am Empfangsteil spinnt. Wäre eine Möglichkeit und mein letzter Erkläungsversuch. Mehr fällt mir nicht ein.

Mit einem Gruß!
sam2901
Neuling
#20 erstellt: 28. Nov 2015, 14:24
danke für den Erklärungsversuch.
Wenn ich aber höre, dass ein Händler genau dieses Problem mit nur dem NDR bestätigt, und ich mir die Sendeleistung in Hamburg ( 10 KW der anderen Sender, und 1 KW vom NDR) ansehe, erklärt sich mein Problem.
Also NDR nur über Net Radio, funktioniert nun gut, habe alle Programme gefunden..
Bollze
Inventar
#21 erstellt: 28. Nov 2015, 14:49

JensLi (Beitrag #17) schrieb:
Hallo,
also meine Erfahrung ist, dass man die DAB - sender entweder richtig oder nicht bekommt. Aussetzer habe ich festgestellt, wenn der Empfänger eine Signalstärke von um die 50% anzeigt und dabei herauf und herunter springt. Bei ca. 45% kommt nur noch ein Brummen.
Ich kann es mir nur so erklären, dass sich die Antenne bewegt. Ein Windstoß, Fenster auf / zu. Meine Antenne baumelt nicht herum. Die ist festgezwickt an der Wand und der Decke.

Abgesehen davon, sollte man in Hamburg einen formidablen Empfang haben wg. der Topografie.

Schönes Wochenende!


Bei fehlenden Signal bei DAB sollte kein Brummen kommen, dann sollte er nur stumm sein. Stellt sich die Frage, ob das Brummen bei Empfang verschwindet ? wenn nicht, ist es ein Mangel.
DLF klingt flach über UKW ? richtig, bei minderwertigen Empfang und Soundwiedergabe schon. Bei solchen Anlagen klingt der Optimodsound so richtig "gut", der angefette und scharf gemachte Soundbrei des Dudelfunks. Dazu hat sich das Ohr schon daran gewöhnt, wie der Geschmackssinn an die Geschmacksverstärker bei billigen Lebensmitteln und Fertiggerichten.
Der DLF geht weitesgehend neutral ( ehern im Sinne von HIFI) über die Sender.
Bei guten Antennensignal, guten Tuner, Verstärker und Boxen und dann klingt DLF auch richtig kernig und satt. Der klanglich "umgebaute" Dudelfunk klingt dann oft nur noch mies. DAB mit der heute üblichen "Dünnen Audio Bitrate" plus Soundprozessing ( Optimod) klingt über eine hochwertige Klangwiedergabe im Vergleich zur digitalen Schwester die CD auch nicht gut. Meine Ohren sind nicht mehr die besten, den Unterschied höre ich noch.


Viele neuere HIFi- Geräte behandeln UKW ehern stiefmütterlich
Ein AV- Receiver Onkyo TX-NR509, hier ein Bild vom UKW-Tuner, worin sich die komplette Tuner/Audiotechnik befindet, auch der Stereodecoder.
Selbst bei den Fortschritt der Technik, kommt dieses Teil nicht an die Leistung und Klang heran, was mein oller Technicstuner (NP 350 DM) aus den 90ern leistet. Guter Klang braucht etwas mehr Platz und Technologie, auch heute noch..
Hier auf den Bild die kleine Metallbox in der Mitte mit den weissen Flachbandkabel dran = der komplette UKW Tuner.. Zum Grössenvergleich hinten in der Rückwand die HDMI-Buchsenaussparungen. Nur noch 0815..
..UKW-Tuner im TX-NR509 Onkyo


Bollze


[Beitrag von Bollze am 28. Nov 2015, 14:58 bearbeitet]
JensLi
Ist häufiger hier
#22 erstellt: 28. Nov 2015, 17:11
Hallo,

mit den Händlern ist das so eine Sache. Da erzählen viele vieles, wenn der Tag lang ist.

Ich würde mal beim NDR anrufen und nachfragen..

Gruß!
Batchman
Stammgast
#23 erstellt: 28. Nov 2015, 19:03

Radiowaves (Beitrag #11) schrieb:

Die ARD verbreitet ihre Radioprogramme auf DVB-S mit 320 kbps MP2....

Ah ok, ich dachte im Bezug auf analog-UKW...
JensLi
Ist häufiger hier
#24 erstellt: 08. Dez 2015, 18:31
Hallo,

ich wollte mich noch einmal melden wg. des DAB Empfangs. Inzwischen bin ich da etwas schlauer geworden.
Festgestellt habe ich, dass man alle Sender die nach der DAB+ - Karte in der Region empfangbar sind, auch in sehr guter Qualität mit einer einfachen Wurfantenne in der Wohnung.
Allerdings muss man erst mal drauf kommen. Da geht es manchmal um Zentimeter. Was auch schlecht ankommt sind "Kreuzungen" mit anderen Kabeln. Sehr negativ wirkt sich auch aus die Nähe der Antenne zu einem Elektrogerät, in meinem Fall die Nähe zum FS.
Nun ist es so, dass hinter meinem Tuner ein ziemliches Wirrwar an Kabel herrscht. Ist auch nicht zu ändern.

So habe ich mir eine Richtantenne besorgt die ja spottbillig ist, dazu einige F- Stecker und einige Meter geschirmtes Kabel. Die Richtantenne mache ich jetzt mal auf meinem Freisitz am Sat - Mast fest. Dann werden wir mal sehen was passiert.
Das einzige Problemchen, mit dem ich jetzt rechne, wären Refexionen vom der Sat - Schüssel auf die Richtantenne. Kann man da ja noch ändern.

Hier kommt dann bald die endgültige Information.

Mit einem Gruß!
JensLi
Ist häufiger hier
#25 erstellt: 11. Jan 2016, 21:04
Hallo Freunde des guten Klangs!
Heute habe ich meine Richtantenne installiert. Einfach wunderbar. Antenne auf dem Balkon am Sat - Mast befestigt. Eine ungefähre Ahnung, wo der Sender steht war vorhanden.
Antennenkabel befestigt an der logarithmischen Antenne und am DAB Receiver - Signalstärke=0%.
Antenne 2 cm in die vermutete Richtung gedreht=100%. Fertig!

Mit der bisher verwendeten Wurf / Zimmerantenne hatte ich auch gute Werte. Der Nachteil dieser Antenne: Störstrahlung in jeder Menge, z. B. wenn der Flach - FS eingeschaltet wird.Mit der Antenne habe ich bessere konstante Werte beim Empfang.

Durch das verwendete Antennenkabel mit Abschirmung wird Störstrahlung vermieden.

Kosten für die Log. - Antenne, ca. € 20,00, dazu Kabel und F-Stecker.
Cheoch_K_
Stammgast
#26 erstellt: 18. Jan 2016, 00:17
Vorab mein Kompliment an das Niveau der Beiträge
in diesem Thema "DAB-Empfang im Mittelrheintal".

Seit Jahren fahre ich mit Vergnügen durchs Rheintal
und wundere mich (wie auch im gesamten Moseltal)
über den erstklassigen Mobilempfang über DAB+
mittels einer ABB-Magnethaftantenne an meinem
Dual DAB4 mit Direktkabel an die Platine (Venice).

Bei allen Fahrten war der SWR trotz nur 250W
kaum schlechter als der 5C mit 10'000W empfangbar -
aber mit den aktuellen 10kW vom SWR-Naßheck
gibt es in allen Tälern nur noch Vollpegel auf 11A.

Ab etwa Trechtingshausen kommen auch 7B/11C
aus Hessen - und punktuell ab Fähre Goarshausen
sogar 11D aus NRW vom Sender Bonn-Venusberg.

Auf der hochverlaufenden A61 (ähnlich auch der A3)
wird 11D aus Bonn bis Laudert - dann ab Rheinböllen
vom 11D aus Bayern (Pfaffenberg bei Aschaffenburg)
abgelöst.

In Richtung Norden ist Hessen mit Unterbrechung
bis A61/Sinzig und weiter bis zum Kreuz Meckenheim
zu empfangen.
JensLi
Ist häufiger hier
#27 erstellt: 18. Jan 2016, 03:15
Abschließend noch einige Worte zur Anbringung der Richtantenne: Es ist eine log. Antenne angebracht worden. Kostet so ca. € 20,00.
Der Mast stand bereits auf dem Balkon mit der 60 cm Sat - Schüssel. Der Mast liegt etwas unterhalb (ca. 4 Meter unterhalb und neben) dem Dachfirst.
Ich dachte mir, dass es nachteilig ist, wenn die Sat - Schüssel in Senderichtung hinter der Richtantenne liegt. Aus dem Grunde habe ich Die Schüssel etwas herunter gesetzt und die Antenne über die Schüssel am oberen Ende des Mastes. Wie bereits gesagt, die Ausrichtung auf den Sender Koblenz war eine Minutenangelegenheit. Die Antenne habe ich verbunden über handelsübliches 7 mm Sat - Kabel. Die bundesweiten Sender werden mit 100% empfangen, die regionalen, als alle SWR - Sender mit rund 95%.

Nachdem alles fertig war wollte ich noch einmal testen wegen der Reflexion der Sat - Schüssel. Ergo, die Schüssel hoch am Mast und die Antenne in Empfangsrichtung hinter die Schüssel gesetzt.
Das Ergebnis: Kein erkennbarer Unterschied.

Mein Fazit: DAB+, Kabel Deutschland, Internetradio, UKW über DVB-T kann man sich alles schenken.Mit der Sat - Schüssel und ASTRA bekommt man alle deutschen Sender in Bestqualität und die Sender vom ORF dazu.Schweiz usw. habe ich noch gar nicht nachgesehen.
Ein Problem stellt das Display des Sat - Receivers dar. Man kann auf diesem Minidisplay schlecht die Sender auswählen.
So habe ich einen Sat - Receiver über HDMI mit meinem Computermonitor verbunden. Ein Kopfdruck am Monitor und ich schalten von VGA auf HDMI um. Da sehr ich dann hunderte von Radiosender, wenn ich will.
Ein Abfallprodukt: Ab sofort ist mein Monitor auch HD TV - fähig.

Noch ein Wort zum Internetradio: Über einen Switch und die Fritzbox ist mein Computer samt Onkyo Tuner mit dem Internet verbunden Rund 30.000 Sender werden angezeigt, davon über 3.000 im deutschsprachigen Raum, ca. 170 aus München. Funktioniert gut. Gelegentlich gibt es Aussetzter.

Der Nutzen: Man findet und kann einen Gospel Sender aus den Südstaaten der USA empfangen oder meinetwegen Bay Radio von San Francisco.

Noch ein wichtiger Vorteil dieser Sat - Lösung. Man kann sich den Tuner schenken. Den Sat - Receiver kann man direkt über Cinch- oder Optokabel mit dem Stereoverstärker verbinden. Einfach Super.

Mit den modernen Sat - Receivern muss man auch nicht auf Internetradio verzichten. Ist der Receiver netzwerkfähig, kann man auch auf Internetradio zugreifen.
Hier liegt die Crux in der Fähigkeit die Software des Sat - Receivers einen planvollen Zugriff auf die 30.000 Sender zu bieten. Mein Kathrein USF 9xx Sat - Receiver hätte hier Nachholbedarf. Die Software ist an dieser Stelle mehr als puristisch.

Mit einem Gruß!
Radiowaves
Inventar
#28 erstellt: 18. Jan 2016, 16:00

JensLi (Beitrag #27) schrieb:
Abschließend noch einige Worte zur Anbringung der Richtantenne: Es ist eine log. Antenne angebracht worden. Kostet so ca. € 20,00.


Die 12-Elemente-Version von Antennenland? http://www.antennenland.net/3H-VHF-VF-12-LOG

Geht das hr-Paket aus Mainz-Kastel auch?


JensLi (Beitrag #27) schrieb:
Ich dachte mir, dass es nachteilig ist, wenn die Sat - Schüssel in Senderichtung hinter der Richtantenne liegt.


Dahinte reigentlich nicht (also Linie Sender - DAB-Antenne - Sat-Antenne), da die DAB-Antenne eine Vor-Rück-Dämpfung von ca. 20 dB aufweist. Natürlich kommen trotzdem Reflexionen von hinten rein, denn 20 dB ist nicht allzu "dicht" (Faktor 1:10 bei den Feldstärken), aber DAB ist auch noch vom Funk-Protokoll her so konstruiert, daß es unter Reflexionen (Mehrwege-Empfang) in weiten Bereichen nicht leidet, sondern teils sogar Gewinn daraus ziehen kann. Das war Grundbedingung für DAB, um den Empfang beim Autofahren in Häuserschluchten und Gebirgstälern sicherzustellen. Von UKW kennt man ja das "kommt - ist weg - kommt - ist weg" vor Ampeln, und da, wo man halten muß, rauschts übel. Auf DAB sollte das nicht passieren. Gewisse Laufzeitunterschiede schluckt DAB also problemlos - die wenigen Zentimeter Weglänge des reflektierten Signals stellen also kein Problem dar.

Anders wäre es bei der Anordnung Sender - Satschüssel - DAB-Antenne. Da wäre der Hauptgewinn weg wegen der Abschirmung.


JensLi (Beitrag #27) schrieb:
Mit der Sat - Schüssel und ASTRA bekommt man alle deutschen Sender in Bestqualität und die Sender vom ORF dazu.Schweiz usw. habe ich noch gar nicht nachgesehen.


Schweiz auch, aber auf Eutelsat Hotbird 13° Ost. Dort sind etliche Programme der SRF und auch der öffentlich-rechtlichen aus der französisch- und italienissprachigen Schweiz drauf. Am 29.2.2016 (Schalttag!) wird es aber eine komplette Umbelegung geben, dann schaltet die Schweiz SDTV ab und bündelt die TV- und Radioprogramme, die bisher auf 3 Transpondern liegen, auf nur noch 2 Transpondern. Die laufen dann in 8PSK mit abstrus hoher Symbol- und Datenrate. Das geht nur noch mit HDTV-Empfängern zu empfangen, der alte SD-Satreceiver reicht dann nichtmal mehr fürs SRF-Radio. Er bekommt nichtmal den Transponder demoduliert.

Die Qualität ist bei der SRF auch sehr gut (256 kbps MP2), wie sie ab 29.2. sein wird, weiß ich nicht. Es soll wohl aber bei MP2 bleiben und nicht etwa auf AAC wechseln. Zusätzlich werden alle Regionalmagazine von SRF 1 mit aufgeschaltet werden, also Bern / Graubünden / ...

Du kannst mit einem zweiten LNB, einer Schielhalterung (Multifeed-Halterung) und je nach Anlagenkonfiguration z.B. einem oder merheren 2-auf-1-DiSEqC-Schalter(n) Hotbird parallel zu Astra empfangen, freie Sicht bissl weiter richtung Süden und Schüssel ab etwa 80 cm vorausgesetzt. Neben den Scheizer Radios und SRF Info (TV) sind auch noch z.B. Italienische und polnische Radiosender offen empfangbar.


JensLi (Beitrag #27) schrieb:
So habe ich einen Sat - Receiver über HDMI mit meinem Computermonitor verbunden. Ein Kopfdruck am Monitor und ich schalten von VGA auf HDMI um. Da sehr ich dann hunderte von Radiosender, wenn ich will.
Ein Abfallprodukt: Ab sofort ist mein Monitor auch HD TV - fähig.


Wie praktisch! Ich habe das mit einem winzigen standalone-TFT mit analogem Composite-Anschluss gelöst, da ich fernsehfrei bin und am ort der Stereoanlage keinen Monitor stehen habe, schon gar nicht einen mit HDMI-Eingang.


JensLi (Beitrag #27) schrieb:
Der Nutzen: Man findet und kann einen Gospel Sender aus den Südstaaten der USA empfangen oder meinetwegen Bay Radio von San Francisco.


Ja, Internetradio ist ne herrliche Weltreise und ersetzt damit zumindest stationär den alten Kurzwellen-Weltempfänger - bei meist deutlich besserer Klangqualität und leider bei weniger "Freak-Faktor".


JensLi (Beitrag #27) schrieb:
Noch ein wichtiger Vorteil dieser Sat - Lösung. Man kann sich den Tuner schenken. Den Sat - Receiver kann man direkt über Cinch- oder Optokabel mit dem Stereoverstärker verbinden. Einfach Super.


Das hat hier im Jahre 1999 (damals ADR, Astra Digital Radio) den UKW-Tuner endgültig arbeitslos gemacht. Schon vorher nutzte ich aber fast ausschließlich Radio via Astra analog (das gab es auch mal). UKW lief bei mir nur bis 1992, dann wurde mein damaliger Stammsender DT64 abgeschaltet und lief noch ein Dreivierteljahr auf Mittelwelle (!). Also hörte ich halt Mittelwelle, bis damit auch Schluß war.
JensLi
Ist häufiger hier
#29 erstellt: 18. Jan 2016, 16:29
Um die Frage wg, der Antenne zu beantworten: Ja, die Antenne für 19,90 bei Antennenland.

Die Frage wg. HR. Ich gehe davon aus, dass der Sender Lerchenberg nur die SWR - Sender überträgt. Der Sender wird aber von der Telekom betrieben. Die funken in alle Richtungen, egal von wo, Hauptsache, die Signale decken die Gebiete möglichst deckend, mit möglichst wenigen Sendern ab.
Da kann es also sein, dass vom Lerchenberg auch Teile von Hessen abgedeckt werden.

Man kann im Internet die DAB - Seite abmachen. Dort gibt man die PLZ und den Ort ein. Dann bekommt man eine Karte eingeblendet. Da findet man Aussagen über Senderstärken u.s. w.

Ja, und für alle anderen, sehr schlauen Beiträge, kann ich mich nur bedanken. Es ist schön hier Leute zu treffen, die Ahnung haben, wirklich.

Mit einem Gruß!


Jens Lichtenthäler
Radiowaves
Inventar
#30 erstellt: 18. Jan 2016, 16:58

JensLi (Beitrag #29) schrieb:
Die Frage wg. HR. Ich gehe davon aus, dass der Sender Lerchenberg nur die SWR - Sender überträgt.


Lerchenberg? Da oben beim Appel-Happel steht meines Wissens nach kein Sender. Der steht in Mainz-Kastel. Dort kommt auf Kanal 11A das SWR-Paket (Dein nächstgelegenes SWR-Paket dürfte aber Koblenz sein), von dort kommt aber auch auf Kanal 7B das hr-DAB-Paket. Falls es die Ausrichtung hergibt, einfach mal die Antenne Richtung Osten - leicht Südosten (100° von Norden aus gezählt) richten und auf Kanal 7B schauen, ob was kommt. Wenn ja, sollte auch 11A mit dem SWR weiterhin gehen und auch 5C mit den bundesweiten Programmen. Wenn der Empfang stabil genug ist, mal die Antenne gering weiter nach Süden drehen zum Königstuhl/Heidelberg (137° ab Norden, also genau Südost) und dort auf 11B schauen, ob das Privatfunkpaket aus BaWü kommt. Das sind nochmal mehr als ein Dutzend Programme. Ebenfalls vom Königstuhl kommt auf Kanal 9D SWR BaWü mit den entsprechenden Lokalversionen. Auf 11C wäre von Kastel eventuell noch das Privatfunk-Paket aus Hessen zu haben und auf 11D das BR-Paket, das sehr lohnenswert ist (Bayern 2!). Aber das dürfte unten im Rheintal kaum ankommen. Wenn, dann wieder unter einem Winkel von 90-100°, also Ost - leicht Südost.

Wenn das alles nicht geht, weil der Berg im Weg ist, wäre ein Test genau in Gegenrichtung (Nordwesten) interessant, weil dann eventuell genug Signalenergie vom Westufer reflektiert wird.
Cheoch_K_
Stammgast
#31 erstellt: 19. Jan 2016, 00:11
Im Mittelrheintal (Koblenz ... Bingen) sind mobil nur 5C und 11A gut zu empfangen.
Aber auch 9D/11B aus Heidelberg strahlt bis etwa Oberwesel genau ins enge Tal.
Feldberg oder Kastel erreichen jedoch die B9/B42 am Rhein nur im südlichen Teil.

8km westlich von St.Goar oben beim Sportplatz Karbach (A61-Emmelshausen):
Vollpegelanzeige 16/16

05C 14/ Koblenz (SFN-Schwäche wegen Heidelberg)
07B 16/ Feldberg
08D _2/ Hornisgrinde (bereits bei vertikaler Antenne)
09D 16/ Heidelberg
10D 10/ Pfaffenberg
11A 16/ Koblenz (damals nur 11/ mit 250W)
11B 15/ Heidelberg
11C 16/ Feldberg
11D _2/ Bonn vs Alzenau (kein Audio wegen Fehlplanung)

Der damals noch schwache Empfang auf 11A zeigt die Abschattung von Kastel.
JensLi
Ist häufiger hier
#32 erstellt: 19. Jan 2016, 13:08
Hallo und guten Tag,
wo wir hier auch das Thema mobiles DAB reden, hätte ich eine Frage. Hier unten an der B9 ist traditionell ein schlechter UKW - Empfang im Auto.
Jetzt habe ich gesehen, dass man bei einem Neuwagen einen GPS Sender mitbekommt im Zusammenhang, wenn man eine Digitalradio mit dem Wagen kauft
Bisher bin ich davon ausgegangen, dass das DAB Autoradio ständige das Spektrum abscannt und dann automatisch auf den besten Sender umschaltet.
Wer kann das mal genau ausklamüsern?

Mit einem Gruß!
Cheoch_K_
Stammgast
#33 erstellt: 21. Jan 2016, 16:23
Weil ich ja immer wieder mal sehr gerne Touren
an Rhein und Mosel mache, habe ich mich jetzt mal
in die Geländesituation im Mittelrheintal vertieft
und über FMSCAN und "Gockelmappen"
ein paar genaue Diagramme erstellen lassen.

Inzwischen bin ich sicher, dass etwa nach Süden
sowohl Heidelberg als auch Hardberg (Odenwald)
genau bis Oberwesel durchs Tal kommen werden.
Dadurch würden 7B Hessen und 11B BW-privat
als zusätzliche Programme zu empfangen sein.

Bei meiner nächsten Tour werde ich das mal testen.
Bis dahin sollte dann mal wieder richtig Sonne sein.

Das ist natürlich purer DX-Sport, weil es eigentlich
bereits völlig problemlose Empfangswege gibt -
zumindest für Zuhause.
Cheoch_K_
Stammgast
#34 erstellt: 25. Jan 2016, 20:07
Heute war ich am Mittelrhein unterwegs -
und es klappt - 7B und 11B kommen bis
Oberwesel / Rheinufer knapp mit Audio -
besonders gut sogar im Norden zwischen
der Schranke und dem ersten Stadttor.

Noch besser klappt es aber in Bacharach -
da auch hier 11C kaum ankommt, muss
7B ganz klar der Hardberg (Odenwald) sein -
dazu aus fast gleicher Richtung 9D / 11B
aus Heidelberg.

Und - sogar im tiefen, tiefen Tal zwischen
Hungenroth (A61) und St.Goar 11A-SWR
mobil erstaunlicherweise ohne Aussetzer.


[Beitrag von Cheoch_K_ am 25. Jan 2016, 20:24 bearbeitet]
Cheoch_K_
Stammgast
#35 erstellt: 27. Jan 2016, 13:09
Es ist schon kurios, dass Kastel
nicht über den Taunuskamm
ins Mittelrheintal reinsendet -
aber aus dreifacher Entfernung
brauchbare Signale ankommen.

Alle Sender mit üblichen 10kW -
Kastel ~33km, aber gut 100km
aus Heidelberg und Odenwald.

Und - aus Koblenz kam Vollpegel
vom Sender Naßheck nur auf 11A,
aber nur halber Pegel auf 5C vom
Sender Kühkopf, der deutlich
schlechter ins nördliche Rheintal
entlang der B9 einstrahlen kann.
Beide senden ebenfalls mit 10kW.
Cheoch_K_
Stammgast
#36 erstellt: 04. Mrz 2016, 08:05
Inzwischen habe ich mir auch den Onkyo T-4030 (also ohne Internet) gekauft.

Vor Allem aber auch die LogPer für DAB von Antennenland - und bin begeistert.
Diese Antenne gehört jetzt zu meinem Reisegepäck und ich bin sehr erstaunt,
welchen Mehrwert an Sendern und Programmen diese 20-Euro-Antenne bringt.

In deinem Fall ist mit dieser Antenne mit Sicherheit noch deutlich mehr drin,
als du bisher bekommst und hier gepostet hast. Aber die perfekte Einrichtung
dieser Antenne ist jedoch über den Onkyo kaum möglich. Daher nutze ich
den Dual DAB4 mit ergänztem Koax-Anschluss viel lieber zum Einmessen.

Beim nächsten Sonnentag werde ich bestimmt mal wieder in deiner Gegend sein
und die erweiterten Empfangsmöglichkeiten mit meiner LogPer genauer testen.
JensLi
Ist häufiger hier
#37 erstellt: 04. Mrz 2016, 09:08
Hallo,
dass freut mich, dass es mit der Antenne so gut klappt. Allerdings kann man nicht mehr heraus holen.Dei Antenne ist fest eingestellt auf meinem Balkon an dem Mast der Sat - Schüssel.
Eingestellt ist die Antenne auf den Sender Kühkopf, vor Koblenz auf den Höhen des Hunsrück-
Damit bekomme ich exakt die DAB+ Sender, die der Kühkopf abstrahlt. Mehr geht nicht.

Angeblich, so sagt es mein Fernsehfuzzi, könnte man auch die Sender vom kleinen Feldberg empfangen. Da Müsste ich die Antenne drehen um ca. 120 Grad.

Wg. dem Onkyo: ich finde, ich kann mit meinem Tuner die Sender sehr gut einstellen. Man muss die Setup - Funktion aufrufen und die Anzeige der Signalstärke einstellen. Da habe ich entweder 100% oder 95%.
Natürlich sind diese Anzeigen mit Vorsicht zu genießen. Möglich, dass das andere Gerät, der T-4030. diese Funktion nicht hat.

Will man es genau wissen, dann sollte man sich ein Messgerät besorgen mit dem man auf der jeweiligen Frequenz die Signalstärke in db und die Signalqualität messen kann. Vor allem hat man das Signal direkt an der Antenne.

Ich bin mir nicht sicher ob Antennenland ein Messgerät liefern kann für den DAB Frequenzbereich, besser noch für DAB und DVB-S.

Mit einem Gruß!
JensLi
Ist häufiger hier
#38 erstellt: 04. Mrz 2016, 09:23
Noch ein Wort zum Radio!
Ich bin jetzt richtig glücklich mit dem Super Radio Empfang über DVB-S, also über meine Sat-Schüssel. Der Klang ist einfach super über meine Onkyo Verstärker.
Gestern habe ich am Nachmittag den Bayern Klassik gehört.
Da kam ein Stück von Johannes Brahms welches für Oboe umgeschrieben wurde. Der Klang und die Töne der Instrumente, einfach umwerfend.

Mit einem Gruß!
Radiowaves
Inventar
#39 erstellt: 04. Mrz 2016, 10:30

JensLi (Beitrag #37) schrieb:
Ich bin mir nicht sicher ob Antennenland ein Messgerät liefern kann für den DAB Frequenzbereich, besser noch für DAB und DVB-S.


Bitte keine Illusionen, was bezahlbare Meßgeräte betrifft. Vor allem nicht, wenn es um korrekte DAB-Messungen geht. Kaum ein Gerät kann das, zur Not kann man sich freilich einzig mit der Spektralanzeige behelfen. Eine Einmessung von DAB und DVB-T sollte auch nicht unbedingt auf Signalstärkemaximum, sondern auf Reflexionsminimum erfolgen. Die Systeme haben zwar mit ihren Guard-Intervallen eine gewisse Sicherheit eingebaut, aber die Empfangssicherheit leidet schon, wenn nahezu "gleichwertig" starke Reflexionen oder Empfänge von anderen Senderstandorten des gleichen Gleichwellennetzes auftreten.

Ich messe DAB und DVB-T mit einem KWS AMA310 und will mit gar nichts anderem mehr arbeiten. Das Ding kostet aber ca. 10.000 EUR und wiegt 8 kg! Hatte jetzt wegen der Transportabilität und der Kosten und weils nicht mein Gerät ist einen kleinen BK-Messempfänger mit "auf Reisen": Sat-Kabel SPM-22. Der kostet auch schon über 900 EUR und ich mochte / konnte damit kaum sinnvoll arbeiten, weil die Bedienung einfach um Welten anders ist. Verschachtelte Menüs, endlose Tasten-Drück-Orgien, wenig aussagekräftiges Display. Mehr als stichprobenartige "Anwesenheitskontrolle" von BK-Kanälen konnte ich damit nicht machen - genau dafür ists aber wohl gebaut.

Ja, ich bin vom AMA verwöhnt. Der zeigt mir auch Reflexionsmessungen auf DVB-T, nicht aber auf DAB.
JensLi
Ist häufiger hier
#40 erstellt: 06. Mrz 2016, 08:57
Na, ja, so etwas habe ich mir gedacht. Eine Frage habe ich noch: Wenn man eine Messung beim Sat . Empfang macht, wird das Ergebnis in db angezeigt.Db wird definiert als Verhältnis von P1/P2 auf der Basis des dekadischen Logarithmus.
Man könnte denken es handelt sich bei P1 um den höchsten Wert einer Frequenz im Ghz - Bereich. Ebenso um bei P2 um den niedrigsten Wert zu einem bestimmten Zeitpunkt x-
Geht meine Vermutung in die richtige Richtung oder ist das abwegig?
Bollze
Inventar
#41 erstellt: 06. Mrz 2016, 10:26
dB spiegelt Verhältnisse wieder, in der Empfangstechnik oft zu einen Referenzwert
0dB = 1:1
6 dB heisst z.B. 1:2, also verdoppelt.
12 dB 4fach
12 dB + 12 dB = 24 dB = 8fach ? nee falsch, es wird so gerechnet 4fach x 4fach = 16fach = 24 dB
12dB + 6 dB = 18 dB = 8fach 1:8


Anwendungsbeispiel C/N dB.
Es macht keinen Sinn das Nutzsignal in Spannung abzubilden, um sich ein Bild von dessen Rauschabstand zu machen, weil man nicht dabei weiss, bei welcher Spannung das immer vorhandene Grundrauschen sich befindet. Also gibt man das Verhältnis an. z.B. 6 dB C/N ( C/N ist das Träger- oder Nutzsignalpegel in Verhältnis zum Grundrauschpegel) 6 dB C/N bedeutet ein Verhältnis von 2:1 , also der Nutzsignalpegel ist doppelt so hoch wie der Grundrauschpegel.

Anderes Beispiel, der Bezug auf eine Referenz : die handelsübliche Yagi- Antenne, also die Dinger die meist auf den Dächern rumstehen und terrestrische Signale empfangen. Ihre "Leistung" wird in Gewinn dB angegeben.
Dabei haben sich die Antennenentwickler auf eine Referenzantenne geeinigt. Die Referenzantenne ist in diesen Fall der gestreckte Doppelfaltdipol ( auf deutsch "Schaufe") die Antenne wird den Wert 0 dB Gewinn zugeordnet.
Kauf ich mir eine UKW- Richtantenne mit 6 dB Gewinn, so weiss ich, dass die Antenne an ihren Anschluss 6 dB mehr Nutzsignalspannung erzeugt, als die Referenzantenne (die Schlaufe) an selber Stelle.
Nun kann man sagen, 6 dB ist ja nicht viel, ja sicher, aber ein weitere wichtige Eigenschaft einer Antenne ist die Richtwirkung, also die Fähigkeit mir unerwünschte Signale wie Reflektionen, störenden Sender die seitlich in den Antennen fallen zu unterdrücken. In aller Regel ist es so, je mehr Gewinn eine Antenne hat, um so besser ist auch diese Richtwirkung, um so genauer muss diese Antenne auch ausgerichtet werden. Ein UKW-Richtantenne ist heute besonders bei den Empfang von schwachen UKW- Regionalfunzeln wirkungsvoll.




DAB-Messgerät low cost :
Sollte jedenfalls ab oder mit Windows 7 funktionieren, ein DAB-Player mit USB- Stick. An ein portablen PC angeschlossen kann damit auch die Antenne optimieren
http://www.ukwtv.de/...n-andreas-gsinn.html

Bollze


[Beitrag von Bollze am 06. Mrz 2016, 10:47 bearbeitet]
Radiowaves
Inventar
#42 erstellt: 06. Mrz 2016, 11:06
Signalstärken in "dB" sollten immer einen Zusatz haben, der kennzeichnet, worauf sich bezogen wird. Sonst ist die Angabe unsinnig.

Üblich ist das "dBµV" - Bezug auf 1 µV Signalspannung. Also: Wert in dBµV = 20 * log (Signalspannung in µV / 1 µV)

Darauf sind die meisten Tabellen aufgebaut mit Wertebereichen für Sat- und Kabel-Pegel. Auch die von Forenkollege Dipol:

Teilnehmerpegel an Antennendosen

Problem dabei: wie misst man das? Ein QAM-Kanal im Kabel sieht im Spektrum aus wie ein 8 MHz breiter "Kasten". Die Energieverteilung ist konstant über diesen Kasten, also überall die gleiche Menge Signalanergie je Bandbreite.

QAM-Kanäle in Spektraldarstellung

Ein PAL-TV-Kanal sieht ganz anders aus. Hier greife ich mal auf eine Grafik von KWS zurück, eigene PAL-Spektren habe ich nie detailliert aufgenommen:

PAL-Fernsehkanal in Spektraldarstellung (Bildquelle: KWS)

Da ist nichts mit Gleichverteilung. Man sieht stattdessen dominant den Bildträger (BT) und dann deutlich schwächer Farbträger (FT) und Tonträger (TT). Eine Messung an PAL-Signalen ermittelt nur den Pegel des Bildträgers und ist damit völlig anders auszuführen als eine Messung an einem 8 MHz breiten QAM-Kabelkanal oder einem 32 MHz breiten Satellitenkanal.

Es ist also etwas mehr Aufwand und Rechenarbeit nötig im Messgerät, um die Pegel in dBµV korrekt anzuzeigen. Mehr dazu direkt bei KWS: http://www.kws-elect..._V00_01deutsch_1.pdf

Eine andere Bezugsmöglichkeit ist "dBmV" - Bezug auf 1 mV Signalspannung. Also: Wert in dBmV = 20 * log (Signalspannung in mV / 1 mV).

1 mV = 1000 µV. Damit wird der dBµV-Pegel bei einer Signalspannung von 1 mV dann 20 * log (1000 µV / 1 µV) = 20 * log 1000 = 20 * 3 = 60.

Damit steht die Umrechnung: 1 dBmV = 60 dBµV. Ein Kabelmodem, das mit 44 dBmV sendet, sendet also mit 104 dBµV.

Eine weitere Angabe könnte (vor allem bei japanischen UKW-Tunern) "dBf" sein. Dabei steht das "f" für Femtowatt (!), also die irre kkleine Signalleistung von 10^-15 Watt. Da der Eingangswiderstand 75 Ohm beträgt, ist die zu einer am Widerstand verbratenen Leitung von 0 dBf = 1 Femtowatt zugehörige Signalspannung U = Wurzel aus (1 fW * 75 Ohm) = 2,739×10^-7 V = 0,2739 µV und das entspricht einem Pegel von -11,25 dBµV. Ein UKW-Tuner, der bei 65 dBµV sein Signalpegel-Optimum hat, hat es also bei 65 + 11,25 = 76,25 dBf. Hier funktioniert die umrechnung schon nur noch, weil man den Widerstand kennt!

Ist also nicht ganz trivial. Meist sinds aber dBµV, bezogen auf 1 µV und hoffentlich korrekt an das Signalspektrum angepasst. Genaugenommen kann man eigentlich nur eine (integrale) Widerstandserwärmung messen ("Heizleistung") und dann muß man auf eine sinnvolle Spannung umrechnen.

Signalspannungs-Verdoppelung ergibt 20 * log 2 = 6 dB höheren Spannungspegel. Signalhalbierung ergibt -6 dB. Achtung: halbe/ doppelte Signalspannung ergibt aber am gleichen Widerstand schon 4-fache Leistung (weil der Strom sich ja auch verdoppelt). Deshalb wird bei Leistungsangaben nicht mit 20 * log, sondern mit 10 * log gerechnet. Also doppelte Leistung = 3 dB mehr Leistung, 4-fache Leistung = 6 dB mehr Leistung. Damit kann man mit den gleichen dB hantieren wie bei den Spannungswerten. Dort sind ja 6 dB = doppelte Spannung = 4-fache Leistung.

Sendeleistungen werden gerne in dBW angegeben - Bezug auf 1 Watt. Also ein UKW-Sender mit 50 dBW Leistung hat 10^5=100 kW Leistung.


[Beitrag von Radiowaves am 06. Mrz 2016, 11:11 bearbeitet]
JensLi
Ist häufiger hier
#43 erstellt: 06. Mrz 2016, 17:01
Noch eine kurze Nachfrage:

Was ist also unter P1 und P2 zu verstehen, wenn wir von dBµV reden. Müssten dann ja 2 Spannungen sein im Bereich von µV - oder?

Mit einem Gruß!
Radiowaves
Inventar
#44 erstellt: 06. Mrz 2016, 22:34
P1 und P2 sind in Deinem Kontext zwei zu vergleichende Größen. Also die Messgröße und die Bezugsgröße. P ist in der Physik üblicherweise die Leistung ("Power"), also ging es da, wo Du es aufgeschnappt hast, um 2 Leistungen. Das ist eine pauschale dB-Definition für Leistungen: 10 × log (P1/P2). Setze P2 = 1 Watt und Du kannst für beliebige Leistungen P1 in Watt die "Leistungs-dB" (dBW) ausrechnen.

Für "Spannungs-dB", bezogen auf 1 µV, also dBµV, wäre es sinnvoller, V oder U zu nehmen statt P, weil das P nunmal für leistung verwendet wird. Besser also: 20 × log (U1/U2). Setze U2 = 1 µV und Du kannst für beliebige Spannungen U1 in µV die "Spannungs-dB" (dBµV) ausrechnen.
JensLi
Ist häufiger hier
#45 erstellt: 07. Mrz 2016, 08:36
Hallo,

und danke für die ausführliche Info bzgl. P1/P2. Ich erinnere mich jetzt, dass auch bei Schallmessungen die Angaben in db gemacht werden. Das bezieht sich ´dann wohl auf den Schalldruck als Bezugsgröße.
Nochmals "Danke" für die Aufklärung.

Guten Wochenanfang!
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