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Kaufberatung Lautsprecher-Management-System (DSP)+A -A |
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Autor |
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PoWl
Stammgast |
#1 erstellt: 20. Nov 2015, 19:05 | |
Hi, ich habs bewusst mal ins Pro-Audio Board geschrieben weil sich so was wohl keiner für ne Party-PA anschafft. Vorweg: mein aktuelles Equipment besteht aus ein paar RCF Art-712A MK II und einem Thomann the box Pyrit Sub 112A. Die Topteile mögen im Vergleich zum Sub in einer ganz anderen Liga spielen aber den Sub habe ich mir erst mal zum Einstieg angeschafft, zudem klingt er relativ gut. Die Topteile sind natürlich erste Sahne, Frequenzgangmäßig nicht besonders glatt aber dafür spielen sie wahnsinnig detailreich. Anstelle einer simplen Frequenzweiche wollte ich mir, um nun das Beste aus der Anlage herauszuholen und auch den Frequenzgang der RCFs etwas glattzubügeln, ein LS-Management-System bzw. DSP besorgen. Also gleich mal aufgrund der positiven Bewertungen einen Behringer DCX2496 besorgt und kurz ausgetestet. Ich muss sagen, ich bin von diesem Gerät echt begeistert! Hier stimmt einfach fast alles. Nur der Klang nicht. Dieser DSP raubt dem zuvor guten Klang der Tops leider einen Großteil des Detailreichtums. Knackige kristallklar scharfe Sounds klingen mit dem DSP in der Signalkette eher verwaschen und langweilig. Damit möchte ich mir den hervorragenden Sound der Topteile wirklich nicht kaputt machen, dafür warn die mir einfach zu teuer. Schade! Angesichts des niedrigen Preises des Behringer DSPs und der Tatsache, dass darin Technik von vor 12 Jahren drin steckt, leider fast schon zu erwarten. Also muss jetzt was anders her und ich frage mich, ob die Geräte aus der nächst höheren Preisklasse um die 500€ besser taugen (absolut klangneutral Hifi-tauglich!!) oder ob ich hier schon an die 1000€ ausgeben muss. Wenn dem so wäre würde ich mir überlegen, ob ich mir überhaupt einen DSP anschaffe oder ob es dann doch eine simple aktive analoge Frequenzweiche wird, denn dann wäre das LS-Management halb so teuer wie die ganze Anlage. Im Freundeskreis vermieten wird dann sowieso kritisch. Wenn jemand in meiner Abwesenheit mal ein Bier über den Controller kippt dann gibt das erst mal nen riesen Ärger (am Ende wars wieder keiner und die 1000€ sind hin). In Aussicht hatte ich z.B. den Phonic i2600 (480€) https://www.musicsto...m/art-PAH0014521-000 Verdächtig ähnlich sieht der Mackie SP260 2x6 (650€) aus: https://www.musicsto...m/art-PAH0012362-000 Auch im Rennen, der DBX DriveRack PA2 (550€) https://www.musicsto...m/art-PAH0015509-000 Mit einigen Abstrichen (z.b. nur 4 anstatt 6 Out-Kanäle) aber aufgrund des Preises auch im Rennen, der Thomann the t.racks DS 2/4 (200€) http://www.thomann.de/de/the_tracks_ds_24.htm Auch nur mit 4 Kanälen und 100€ teurer, der Thomann the t.racks Achat DSP 24 (300€) http://www.thomann.de/de/the_tracks_achat_dsp_24.htm Sieht auch wieder verdächtig ähnlich zum Phonic i2600 und zum Mackie SP260 aus. Wer hat hier bei wem abgekupfert und in wie fern ähneln sich die Geräte? Und was hat der Achat DSP 24 gegenüber dem the t.racks DS 2/4 mehr zu bieten? Ein richtiger Dschungel. Ich kann jetzt nicht einfach alle bestellen und der Reihe nach ausprobieren. So viele Tausend Euro hab ich derzeit leider nicht übrig. Ein MusicStore-Mitarbeiter machte meine schlimmsten Befürchtungen bestätigt: "[...]diesen Effekt hat man eigentlich bei allen günstigen Controllern. Selbst bei den DBX-Driveracks im Bereich von 500 Euro ist das noch so. Nicht ganz so schlimm wie bei Behringer, aber immer noch hörbar. Jedenfalls, wenn man ein paar ordentliche Lautsprecher anschließt, die auch in der Lage sind, solche Unterschiede aufzuzeigen. Der erste recht unauffällige Controller wäre der EV DC-One." Was nun? So einen DSP würde ich dann auch dauerhaft an meiner Hifi-Anlage verwenden und um eigenbau-Lautsprecher zu testen. Und natürlich zum Party machen. Aber ob das den Preis von fast 1000€ rechtfertigt? Ich weiß nicht. Eine analoge Frequenzweiche, die zunächst mal die gleichen Minimalanforderungen erfüllen würde kostet nur 80€. Bin ratlos, kann jemand Licht ins Dunkel bringen? |
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java4ever
Stammgast |
#2 erstellt: 20. Nov 2015, 19:36 | |
Controllerklang ist praktisch nicht existent - Erwartungshaltung? Praktisch die komplette diy Community nutzt den DCX, bisher ist niemandem sowas aufgefallen. Im PA-Stammtisch ist ein Post, wo der DCX gemessen wurde. Kannst ja mal den Vergleich antreten: Xilica XP3060 vs DCX. Xilica ist so ziemlich mit das beste, was man bekommen kann... |
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PoWl
Stammgast |
#3 erstellt: 20. Nov 2015, 20:01 | |
Dass der DCX den Klang verschlechtert habe ich bisher auch noch nie in irgendeiner Bewertung gelesen. Demnach bin ich von einem hervorragenden Gerät ausgegangen, meine Erwartungshaltung war also eher, dass sich der DCX komplett klangneutral verhält. Mir ist jedoch nach einigen Hörproben schon von alleine aufgefallen, dass die Detailtreue flöten geht. Beim Überbrücken des DCX ist dann klar geworden, dass der DCX den Klang tatsächlich negativ beeinflusst. Zu diesem Ergebnis kam auch ein Toningenieur aus einem Amerikanischsprachigen Forum, welcher zugleich Hardwareverbesserungen für den DCX entwickelt hat. Dort ist aber auch von einer "poor performance" der ADCs die Rede, die man so einfach nicht ausgleichen kann. Ferner seh ich mich durch die Aussage des Musicstore-Händlers bestätigt. Der Klangunterschied mag gering sein aber ich höre ihn eben doch recht deutlich heraus. Ich erkläre mir die Bewertungen dadurch, dass die allermeisten Nutzer gar nicht erst so genau hinhören bzw. weder die hochwertige Signalquelle noch die hochwertigen Lautsprecher haben, damit die Klangeinbußen überhaupt auffallen. Oder die Ansprüche sind eben geringer. Ich habe mein Gehör nun mehrere Jahre geschult indem ich immer genau hinhöre und sehe mich durchaus in der Lage, auch geringe Unterschiede wahrzunehmen, vor allem im direkten Vorher-Nachher-Vergleich. Dabei versuche ich stets selbstreflektiert zu verhindern, dass ich einem Placeboeffekt unterliege und dehne meine Tests meist auf mehrere Tage aus. Und ich bin nicht gerade einer der Typen, die an Kabelklang und sonstige Voodooeigenschaften glauben. Ich kann mir also nicht vorwerfen, nicht gewissenhaft zu arbeiten. Wenn sich in einem Blindtest zeigen würde, dass ich komplett falsch liege, würde ich mich natürlich freuen, aber ich vertrau meinen Hörfähigkeiten da schon. [Beitrag von PoWl am 20. Nov 2015, 20:11 bearbeitet] |
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P@Freak
Inventar |
#4 erstellt: 20. Nov 2015, 20:17 | |
* Hust * Natürlich klingen Controller unterschiedlich. Bei Einigen Usern mag das natürlich nicht so auffallen da eh in der Signalkette alles eher 3. Klassig ist. Ein DCX z.B. in Vergleich zu was Ordentlichem klingt eher "matt und platt". Zudem können einige Controller die möglichen Filter z.b. nicht sauber generieren und machen dann Blödsinn z.b. bei Steilflankigen dessen ... Einige klingen plötzlich unüblich anders sobald man z.b. überhaupt einen Filter / PEQ / Shelf / oder so generiert ... Limiter einschalten wird mit "S" lauten Quittiert auch bei leisen Lautstärken ... alles möglich. Nix is mit schöner heiler Digitalwelt. ! Das im Pro-Audio Bereich ein 8-Kanal Controller auch schnell mal 5-6k€ Kostet ist also nicht so ganz ohne Grund ... P@Freak [Beitrag von P@Freak am 20. Nov 2015, 20:19 bearbeitet] |
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java4ever
Stammgast |
#5 erstellt: 20. Nov 2015, 20:43 | |
Genau. Ein RAM Audio S6044 mit JH-Sat212h und JM-Sub212 ist eine Minderwertige Signalkette Hast du schon einen aus der neuen Generation? Möglicherweise hat sich da die Hardware Qualität verschlechtert, die alte Serie ist und war auf jeden Fall Top! Übrigens erzählen die Verkäufer von einschlägigen Versandhäusern viel Müll, wenn der Tag lang ist. Ich sage nur Maximalpegel eines Thomann-18" 94db (sogar der schafft mehr...) |
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PoWl
Stammgast |
#6 erstellt: 20. Nov 2015, 20:45 | |
Ja, brandneue Serie/Lieferung. Die sind vor kurzem mit dem Container gekommen, musste nen Monat drauf warten. Gibt es da also Unterschiede? Dass dem so ist ist mir auch dadurch aufgefallen, dass beim DCX oft von Problemen mit Rauschen die Rede war. Rauschen war bei mir allerdings nun überhaupt nicht festzustellen. [Beitrag von PoWl am 20. Nov 2015, 21:06 bearbeitet] |
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*xD*
Inventar |
#7 erstellt: 20. Nov 2015, 23:30 | |
Hi Zunächst einmal: Die Box klingt linear nicht unbedingt besser - vermutlich eher "langweiliger". Eventuell bringt ein Controller also gar keine Besserung. Du solltest dir auf jeden Fall angewöhnen, alles mit Blindvergleichen zu verifizieren, denn alles andere ist tatsächlich nicht aussagekräftig. Wenn du das selbst einmal mit einem vermeintlich eindeutigen Unterschied gemacht hast wirst du feststellen, dass da einiges dran ist. Um es kurz zu machen, wi das Ergebnis physikalisch aussieht: Die Verzerrungen des Amplitudenfrequenzgangs durch den DCX bewegen sich im relevanten Frequenzbereich bei etwa +-0,2db, im empfindlichen Bereich des Gehörs eher so bei 0,05db. Was über 15khz passiert ist für normale Erwachsene nicht mehr wahrnehmbar. Das Grundrauschen steigt natürlich minimal an, was aber eigentlich nicht als Indiz wahrnehmbar ist, ausreichender Abstand zum LS natürlich vorrausgesetzt. In deinem konkreten Fall würde ich vorschlagen, stell am DCX alles auf 0, sodass das Signal unbearbeitet hindurchgeleitet wird (trotzdem prüfen, ob die Lautstärke beider Signale gleich ist - am besten per Spannungsmessung). Dann legst du dir zwei Quellkabel bereit (Y-Kabel z.B. oder gleiche Ausgänge vom Mischpult), einmal mit DCX dazwischen, einmal ohne. Dann hörst du mit Kenntnis der Signalquelle und stellst fest, was du an Unterschieden hören kannst. Dann Augen schließen, Verbindung trennen und beide Kabel blind durcheinanderwürfeln, sodass du nicht mehr weißt ob der DCX dazwischen hängt oder nicht - natürlich darfst du es auch nicht am Kabel oder so unterscheiden können. Damit führst du einen echten Blindtest durch. Um den Zufall auszuschließen, solltest du das mindestens 10 Mal wiederholen. Ansonsten kannst du natürlich auch eine andere Person bitten, das Umstecken zu übernehmen. Wichtig ist auf jeden Fall immer, dass du selbst keine anderen Anhaltspunkte als dein Gehör hast (also auch wenn du z.B. am Grundrauschen einen Unterschied erkennst solltest du das beheben, sonst ist der Vergleich sinnlos) - denn alle anderen Eindrücke beeinflussen das Hören maßgeblich mit. Das muss einem selbst immer bewusst sein, dass der Hörprozess nur blind tatsächlich objektiv ist - auch wenn man sich selbst eigentlich Objektivität einredet. Leider bestehen sehr viele Leute auf die Absolution ihres Gehörs und verweigern sich deshalb Blindvergleichen - da muss man dann leider sagen, dass diese Meinung keine Wertigkeit in einer wissenschaftlichen Diskussion hat, sondern eben in die Voodooabteilung gehört. In diesem Sinn eine kleine Anekdote: Im Smalltalk mit einem Bandtechniker einer Tourproduktion ließ mich dieser wissen, dass er zwar mit dem d&b System recht glücklich wäre, aber gleichfalls die besch... klingenden Amps bemängelte, die das ganze System klanglich ausbremsen würde. In der Hinsicht eine interessante Aussage, da ja durch das Systemkonzept keinerlei Vergleichsmöglichkeit mit einem anderen Amp besteht, also tatsächlich wahrnehmbare Unterschiede wohl zig tausend Ursachen haben könnten. Leider sind die meisten solcher Aussagen eben nur Stammtischparolen und leeres Gerede, um sich selbst die Absolution des eigenen Gehörs zu versichern. Auf die Aussagen von Verkäufern zu vertrauen ist relativ gewagt. Meinst du, der Verkäufer macht sich bei seinem Chef Freunde wenn er dir sagt, dass die Kisten bis auf den unterschiedlichen Funktionsumfang praktisch gleiche Audiowerte haben?
Die Wandler des "alten" DCX rauschen etwas mehr als der von vergleichbaren Geräten - die neuen von Cirrus sollen deutlich besser sein. Aber auch der alte war in Ordnung für seinen Anwendungsbereich. Störendes Rauschen wurde in der Regel durch einen Defekt bzw. Designfehler verursacht, der lässt sich aber sehr leicht beheben. Der Blindvergleich ist recht einfach durchzuführen, dann hast du Gewissheit. Du kannst es natürlich auch sein lassen und einfach verkünden dass du alles eindeutig gehört hast, dann hast du hier zwar recht aber hast dich selbst beschissen. Ich schätze mal, dass die Mehrzahl der Forenteilnehmer die hier allerlei Unterschiede hören, eher mit dem schlechten Gewissen klar kommen als mit der Einsicht, dass das eigenen Gehör doch nicht so perfekt ist wie gedacht... |
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PoWl
Stammgast |
#8 erstellt: 21. Nov 2015, 11:27 | |
Also den Frequenzgang möchte ich auf jeden Fall korrigieren, er muss ja nicht komplett glatt werden, ein bisschen Badewanne klingt ja durchaus auch aufregend, aber der untere Mitteltonbereich ist bei den RCF Art-712A echt seeehr unterrepräsentiert. Das ist so deutlich, dass alle Gesangsstimmen anders klingen als über eine lineare Box, das muss nicht unbedingt sein. Vor allem bei Deep Dubstep stimt die Klangfarbe der Perkussionsinstrumente halt überhaupt nicht. Basierend auf meiner Erfahrung mit Blindtests und sonstigen Hörtests (die sich hinterher durch Blindtests bestätigt haben) muss ich beim DCX leider sagen, dass die Unterschiede für mich so deutlich sind, dass ich mir sehr sicher bin, dass mich mein Gehör hier nicht veräppelt. Ich kann fast schon bildlich genau beschreiben, was die unterschiede am Klang sind. Dennoch kann ich deine/eure Skepsis absolut nachvollziehen, selbst wenn sich herausstellen sollte, dass mein Gehör verlässlich wäre, so ist das dann wohl eher die Ausnahme. Und verifizieren könnt ihr das auch keiner. Deshalb werde ich die Tage noch mal einen sauber Blindtest machen und vom Ergebnis berichten. Eins vorweg: Wenn jemand anderes das Setup aufbauen würde und ich als Unwissender auf die VA komme dann wüsste ich auch erst mal eine Weile nicht, ob da der DCX mit drinhängt oder nicht. Im Direktvergleich fiel mir der Klangverlust jedoch recht deutlich auf. Aber ich will ja meine Anlage nicht nach dem Motto "hört doch eh keiner" zusammenbauen sondern ich will, dass ich auf meinen eigenen VAs denke "woah.. geiler Sound!" |
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woodenplastic
Ist häufiger hier |
#9 erstellt: 25. Nov 2015, 14:27 | |
Ne, ich bin da bei dir. Ich habe den DCX auch nie gemocht. Und ich höre da definitive Unterschiede zu besseren Controllern. Oben hat jemand geschrieben das Xilica die besten Controller macht. Dem möchte ich bescheiden wiedersprechen (Lake etc.). Allerdings macht sich der DCX auch erst bemerkbar, wenn die Lautsprecher grösser werden (Thema Line Array und Phasenmanagment). Für daheim und DIY absolut brauchbar. |
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PoWl
Stammgast |
#10 erstellt: 25. Nov 2015, 15:55 | |
Nunja. Ich habe für mich aber entschieden, dass ich einfach einen Controller brauche. Wenn ich Frequenzweiche und nen Equalizer benutze hab ich auch gleich mal 200-300€ ausgegben, und ein Controller bietet mir noch viel mehr Möglichkeiten, genauere Weicheneinstellung, Subsonic-Filterung für Subwoofer, parametrische Equalizer, Limiter, blitzschnelles Wechseln zwischen mehreren Presets. Unter 1000€ muss ich aber auf jeden Fall bleiben. Ich bin noch jung genug, um sicher sagen zu können, dass ich die Anlage noch oft genug ausnutzen werde aber alt genug, um so viel berappeln zu können, es ist aber nach wie vor nur ein Hobby von mehreren und ich muss schauen, dass ich auf dem Teppich bleibe. Es wird mir aber wohl nichts anderes übrig bleiben als nach und nach verschiedene Controller auszutesten und (per Blindtest) zu schauen, ob sich ein Controller darunter befindet, bei dem ich schwierigkeiten bekomme, ihn überhaupt rauszuhören. [Beitrag von PoWl am 25. Nov 2015, 15:57 bearbeitet] |
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java4ever
Stammgast |
#11 erstellt: 25. Nov 2015, 15:59 | |
Ich höre auch Gras wachsen. Man muss nur gaaaanz leise sein Per 10-fachem Doppelblindtest getestet? Nein? Tja. Der DCX ist in der LS-Forum und Hifi-Forum bzw. Generell in der DIY Community weit verbreitet und das nicht ohne Grund. Klar, es gibt besseres. Will ich Open-Architecture, Dante oder mehr Kanäle muss ich eben was anderes nehmen. Lesen, Kollege, Lesen! Ich sagte "MIT das beste", das bedeutet nicht DAS beste! Aber definitiv ganz oben spielen Xilica, Symetrix, Lake (mag die Dinger nicht) und DBMark. Aha! Line-Array. Klar, mim DCX - Ehhh nein. Dafür brauchste n paar Mehr Kanäle. Phasenmanagement braucht man eigentlich nie. Und wenn dann nutzt man in 99% der Fälle Allpässe um die Phase grade zu biegen. Ich würde nicht zweifeln, den Behringer vor l'ac oder Konsorten zu hängen. Klar, es ist sinnlos, denn die Amps haben Controller, aber ihr wisst, was ich meine. |
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*xD*
Inventar |
#12 erstellt: 25. Nov 2015, 20:11 | |
Wenn man meint, alle mögliche Unterschiede zu hören, darf das jeder gern halten wie er will. Aber das ganze dann bitte so formulieren dass klar ist, dass es sich hier um persönliches subjektives Empfinden handelt. Denn es gibt genug Leute, die sowas tatsächlich verunsichert.
Dem lässt sich absolut nichts hinzufügen. @PoWI: Hast du den Test jetzt durchgeführt? |
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PoWl
Stammgast |
#13 erstellt: 06. Dez 2015, 00:39 | |
So, den Test habe ich noch nicht durchgeführt, aber die notwendigen Vorkehrungen dafür getroffen. Da ich demnächst gleich mehrere LS-Management-Systeme testen werde möchte ich mir nicht immer Partner suchen, die sich mit mir ne Stunde lang hinsetzen und 50 mal die Verbindung umstecken. Abgesehen davon, dass das dann nur Blindtests und keine Doppelblindtests wären. Wobei ich dem Unterschied hier keine allzu hohe Signifikanz zuspreche. Also hab ich mir ein kleines Tool in C# zusammengecodet. Den "Doppelblindtest-Switcher". Der macht nichts anderes als einen Befehl an ein Relais-Board zu senden, einen zufälligen Kanal zu aktivieren, und mich dann auswählen zu lassen, welcher Kanal das sein soll. Am Ende wird mir die Auswertung präsentiert und wie oft ich richtig bzw. falsch getippt habe. Das Relaisboard besteht aus einem Arduino und.. ja.. nem Haufen Relais, mit dem ich einen symmetrischen Stereo-Kanal am Eingang auf zwei verschiedene Ausgänge umschalten kann. Damit ich anhand des Klackergeräuschs keine Rückschlüsse auf den gerade angewählten Kanal ziehen kann, schaltet der Arduino bei jedem Kanalwechsel die Relais erst mal zufällig wild hin und her, immer nur eins gleichzeitig, und das sehr schnell 30 mal hintereinander, so dass man überhaupt keine Möglichkeit hat, zu erschließen, welcher Kanal nun ausgewählt ist. Ich bin auf die Tests gespannt :-) Die Unsicherheit ist am größten wenn ich bei genau 50% falsch liege, wenn ich bei 80% falsch liege dann bedeutet das, dass ich ja durchaus eine Tendenz heraushöre, wenn auch die falsche. Wer will kann das Tool und den Code für den Arduino natürlich haben. [Beitrag von PoWl am 06. Dez 2015, 00:46 bearbeitet] |
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*xD*
Inventar |
#14 erstellt: 08. Dez 2015, 02:00 | |
Na das ist ja schon ein recht fürstlicher Testaufbau.
Das denke ich auch - das Ziel ist einfach, alle Einflüsse außer dem Gehör auszuschalten, dann kann man von wissenschaftlich korrektem Vorgehen sprechen. Mit deinem Aufbau ist das definitiv gegeben.
Nunja, bedenke dabei auch, dass die Anzahl der Durchläufe eine Rolle spielt. Bei 10 Durchläufen wird sich sicher ein von 50% mehr oder wenig deutlich abweichender Wert ergeben, bei 100 oder gar 1000 wird sich das ganze dann schon in Richtung der 50% orientieren. Ich bin gespannt auf deine Ergebnisse. |
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stoneeh
Inventar |
#15 erstellt: 08. Dez 2015, 09:30 | |
Etwas spät gesehen. Kurz: ich kann deine Hörerfahrungen bestätigen PoWI, und ich habe diese Dinge dieses Jahr schon öfters angesprochen. Wir hatten bis jetzt im Test: DCX2496, und Driverack PA+ und PA2. Das DCX lässt die Musik etwas matt rüberkommen, und auch das PA2 raubt dem Signal Auflösung und Dynamik. Die positive Überraschung war jedoch das PA+, das selbst an der Hifi Anlage keinerlei Schwächen zeigte. Wenn du nicht allzu viele Einstellungsmöglichkeiten brauchst, kann ich dir dieses Gerät ans Herz. Dazuzusagen gibt's, dass die angesprochenen Unterschied für mich nicht sehr ausgeprägt waren. Im konkreten sind sie nur an hochwertigen Abhörgeräten überhaupt aufgefallen. Deswegen wundert es mich ehrlichgesagt, dass an einer RCF 712 überhaupt ein Unterschied zu hören ist - die Box ist für das Geld echt ok, aber das Attribut "Klang" würd ich ihr wirklich nicht zuweisen Noch eine Bemerkung: es gibt zwischen den DSP Riesen Unterschiede darin, wie die jeweiligen Filter und Funktionen implementiert sind. Bzw funktionieren diese teilweise schlicht und einfach nicht richtig. Zb die Phaseninvertierung bei allen angesprochenen Geräten hatte bei weitem nicht den Effekt wie ein manuelles umpolen an den Lautsprechern. Wir sind auf jeden Fall zurück bei der Verwendung einer analogen Frequenzweiche, weil mit einer digitalen, trotz eines grossen Zeitaufwands bei den Einstellungen, kein besseres Ergebnis zu erzielen war. |
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woodenplastic
Ist häufiger hier |
#16 erstellt: 10. Dez 2015, 10:26 | |
Hi, der Switch den du gebaut hast ist ja super! Kannst du das ganze in ne Box packen und versandfertig machen? Ich hätte hier auch noch ein paar Blindtests die ich schon immer mal machen wollte. Sehr schön! |
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PoWl
Stammgast |
#17 erstellt: 12. Dez 2015, 14:58 | |
Hier mal ein interessantes erstes Ergebnis. Der DCX war völlig neutral eingestellt, reiner Durchschleifbetrieb. Der Ausgangspegel des DCX wurde per Multimeter und Test-Ton bis auf <0.1dB genau eingestellt (hierzu musste ich den DCX übrigens auf +1,2dB stellen)
30 Versuche, A war ohne DSP, B war mit. Ca. 50% aller Fälle falsch geraten, das bedeutet maximale Ungewissheit. In der Tat scheint es mir nicht möglich OHNE Erwartung herauszuhören, ob der DSP in der Signalkette ist oder nicht. Zumindest nicht bei meinem Vorgehen. Ich habe den Switch schalten lassen und dann das Lied angespielt, mehrere Sekunden lang laufen lassen und dann meine Entscheidung getroffen. Nun kann ich ja in meinem Test-Tool außerhalb des Testbetriebs die Signalquelle auch direkt umschalten. Ich habe dann also direkt eine Erwartung an das Hörerlebnis, da ich ja weiß, auf welchen Button ich gerade geklickt habe. Ich muss zwar zugeben, dass die Unterschiede sich nur auf feine Nuancen belaufen, aber interessanterweise kann ich guten Gewissens behaupten, dass ich die Unterschiede dann doch eindeutig ausmachen kann. Im folgenden werde ich mal ausführlich begründen warum: Man muss dazu ein bisschen näher auf die Natur der Blindtests und deren Durchführung eingehen. Um zwischen zwei Klangquellen A=(Sinal durchgeschliffen an Abhöre) und B=(Signal über DSP an Abhöre) unterscheiden zu können muss man seine Entscheidung ja an irgendetwas fest machen. Das geschieht einerseits durch eine absolute Referenz, nämlich der eigenen langfristigen Gesamt-Hörerfahrung, die man prinzipiell schon vor dem Blindtest mitbringt. Zum anderen durch eine relative Referenz, nämlich der kurzfristigen Hörerfahrung, sprich den Höreindruck, den man gerade eben noch erfahren hat, also z.B. der letzte Höreindruck vor dem Umschalten innerhalb des Testdurchlaufs. Ich behaupte nun, im Blindtest, so wie ich ihn nun durchgeführt habe, kann man feine klangliche Nuancen prinzipbedingt nicht oder nur schwer auseinander halten. Das begründe ich durch die fehlende Erwartung, welche in der Natur eines Blindtests liegt, und die dadurch schwach ausgeprägte relative Referenz. Beim direkten Vergleich mittels direktem Hin- und Herschalten hat man jederzeit den Direktvergleich zu der anderen Klangquelle und hat dadurch erst die Möglichkeit auf feine Nuancen zu achten und die Unterschiede aus zu machen. Ich müsste den Blindtest möglicherweise sehr schnell durchführen, damit die Erinnerung an den Höreindruck vor dem Umschalten noch möglichst frisch ist, um überhaupt noch eine Vergleichsbasis zu haben, die über die Urteilsfähigkeit durch meine langfristige Hörerfahrung hinaus gehen. Dadurch entsteht aber wieder das Problem, dass man gar nicht genug Zeit bekommt, um sich mit dem aktuellen Höreindruck hinreichend zu beschäftigen, um die feinen klanglichen Nuancen überhaupt aus zu machen. Beim direkten, bewussten Umschalten der Klangquellen besteht wieder ein ganz anderes Problem: Es wird nun behauptet, dass, sobald man eine Erwartung an den Höreindruck hat, sich diese aufgrund ihrer selbst subjektiv automatisch selbst erfüllt. Zu einem gewissen Grad zumindest. Erwarte ich also, dass Klangquelle A besser klingt als B, wird sie sich subjektiv automatisch auch besser anhören. Der Placebo-Effekt. Nun gibt es also die Behauptung, solange man im Blindtest (bei dem es prinzipbedingt keinen Placebo-Effekt gibt) die Klangquellen nicht voneinander unterscheiden kann, so ist jegliche vermeintliche Fähigkeit zur Unterscheidung im Direktvergleich vollständig dem Placebo-Effekt zuzuschreiben. Diese Behauptung ist meiner Meinung nach nicht korrekt. Und zwar aufgrund oben genannter Begründung. Diese Behauptung ist ein Extrem. Das andere Extrem wäre: Der Placebo-Effekt existiert in diesem Zusammenhang einfach nicht und die Fähigkeit zur Unterscheidung der Klangquellen entstehen eben dadurch, dass man aufgrund des Wissens, welche Klangquelle man nun gerade gewählt hat, überhaupt erst in der Lage ist, feinere Klangunterscheide auszumachen. Die Realität wird prinzipiell immer irgendwo zwischen diesen beiden Extremen liegen. Ich behaupte jedoch, sie liegt deutlich eher bei letzterem. Je besser ich mein Gehör schule, trainiere und kenne, desto weniger lasse ich mich durch die Erwartung blenden. Es gibt beim Direktvergleich immer einen Anteil Placebo-Effekt und einen Anteil Hörvermögen, welcher meine Entscheigung ausmacht. Je feiner die Klangunterschiede sind, desto weniger taugt auch das Verfahren des direkten Umschaltens dafür, zu bestätigen, dass eine Klangquelle besser ist als die andere, denn der Anteil des Hörvermögens wird mit tatsächlichen geringeren klanglichen Unterschieden (bei einem besseren DSP z.B.) immer geringer, während der Placebo-Effekt nahezu gleich bleiben dürfte. Es ist also gut möglich, dass man rein aufgrund der Erwartung bei einem astreinen Gerät durch direktes Umschalten dennoch einen Unterschied hört, der gar nicht hörbar existent ist. Oder aber: Man erkennt, dass es eben keinen Unterschied gibt, man bildet sich ihn trotz etwaiger Erwartung nicht ein, so dass man zum Schluss kommt: "Der DSP ist in der Signalkette nicht hörbar." Was bedeutet das nun? Der Blindtest eignet sich vor allem, um ein Gerät auf seine Praxistauglichkeit hinsichtlich des Klangs zu überprüfen. Immer dann, wenn ich gerade das erste mal auf den Klangeindruck der Klangquelle achte, habe ich gleiche Bedingungen wie während des Blindtests. D.h. ich komme auf eine Party und höre zum ersten mal bewusst den Klang der Anlage. Oder ich komme nach Hause und schalte das erste mal die Anlage ein. Ergo habe ich überhaupt keine kurzfristige relative Referenz um Klangliche Unterschiede auszumachen. Schaffe ich es beim Blindtest nicht, die Klangquellen voneinander zu unterscheiden, ist der DSP absolut praxistauglich, und das scheint beim DCX der Fall zu sein! Ich denke ich werde ihn beahlten. Ziele ich jedoch darauf ab, unter allen Umständen für mich persönlich maximale klangliche Performance aus der Anlage zu holen, z.B. beim Einsatz des DSPs in der heimischen Hifi-Anlage, und stört mich die Tatsache, dass ich unter gewissen Umständen durchaus in der Lage bin, klangliche Unterschiede auszumachen, so eignet sich der Blindtest nicht, um eben jenes zu überprüfen, sondern eher der Direkttest. Im vorliegenden Fall, da ich Unterschiede im Direkttest durchaus deutlich ausmachen kann und unter der Annahme, dass mein Hörvermögen den Pacebo-Effekt überwiegt, was ich aufgrund der Kenntnis meiner selbst und meiner bisherigen Erfahrung guten gewissens behaupten kann, wäre der DCX für mich nicht geeignet. Der graviierende Nachteil bei dieser Methode ist immer, dass sie nicht objektiv überprüfbar ist. Und nun zerfetzt mich. [Beitrag von PoWl am 12. Dez 2015, 20:28 bearbeitet] |
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stoneeh
Inventar |
#18 erstellt: 12. Dez 2015, 16:37 | |
Ein kurzes Kommentar zu Blindtests: in gewissen Liedern hört man zwischen zwei Geräten deutliche Unterschiede raus, die reproduzierbar sind. Wenn ich mir die Lieder auf jedem System etliche Male anhören kann, und mir die Klangcharakteristiken der Geräte ausreichend einprägen kann, bin ich mir ziemlich sicher, im Blindtests fast jedes mal richtig bestimmen zu können. Wenn man mir allerdings die Geräte vorsetzt, ohne dass ich vorher damit gehört habe, würde ich sicher nicht sagen können, mit welchem Gerät ich grade höre. Die Klangcharakteristiken der Geräte sind eben je nach Testsignal nicht immer gleich, und drum ist ein Blindtest, wenn vorher über diese Geräte nicht gehörte Musik drüber läuft, mehr oder weniger ein Ratespiel. |
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PoWl
Stammgast |
#19 erstellt: 12. Dez 2015, 17:40 | |
Hier mal noch die Ergebnisse von 3 weiteren Blindtests:
Fazit: Ich behalt das Ding auf jeden Fall! [Beitrag von PoWl am 12. Dez 2015, 18:13 bearbeitet] |
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*xD*
Inventar |
#20 erstellt: 12. Dez 2015, 20:25 | |
Nunja, da kann man nur sagen: Sehr professionell getestet und die richtigen Schlüsse gezogen. Deinen Einwand kann ich so nicht direkt nachvollziehen bzw. bin ich mir nicht sicher ob ich dich richtig verstehe. Stück für Stück: Der absolute Höreindruck ist unsere "nackte" Vorstellung. Diese ist allerdings in Umschaltvergleichen irrelevant, weil wir uns an ihn nicht "erinnern" können, wenn ein aktueller Höreindruck vorliegt. Beispiel: Nehmen wir eine Anlage, die man vom ersten Höreindruck als "gut" bzw. "ausgewogen" bestätigen würde. Ist hierbei nun der Höhenregler auf Rechtsanschlag, würde uns das sofort auffallen. Lassen wir uns nun einige Zeit berieseln, fällt uns die Höhenbetonung nicht mehr zwangsläufig auf - es sei denn, wir können es anhand musikalischer Unterschiede feststellen (z.B. dass jetzt ein Instrument präsenter ist). Nehmen wir nun danach direkt wieder eine lineare Anlage her, wird uns diese sofort "dumpf" erscheinen - mit großer Wahrscheinlichkeit schlechter. Obwohl es ja eigentlich "richtig" ist. Der aktuelle Höreindruck überschreibt also unsere Vorstellung völlig. Absenkungen wären nochmal schwieriger festzustellen, weil unser Gehör prinzipiell eigentlich nur Übertreibungen gut feststellen kann. Deswegen ist es in Hörvergleichen wichtig, eine "absolute" Referenz zu haben, auf die man das Gehör wieder "nullen" kann - oder man dehnt das ganze zeitlich so aus, dass der Höreindruck sich wieder normalisiert. Das kann aber auch mal mehrere Stunden dauern oder auch noch länger, weil wir den Raum anhand seines Nachhalls "erkennen" und uns damit subjektiv wieder die klanglichen Eindrücke erinnern können. Der Idealfall wäre es also immer, nur anhand des absoluten Höreindrucks zu vergleichen - der berücksichtigt aber keine realen Einflüsse wie z.B. den Raum, weshalb es in der Praxis kaum möglich ist. |
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PoWl
Stammgast |
#21 erstellt: 12. Dez 2015, 20:55 | |
Öhm, ja ich denke dass du mich da glaub ich nicht richtig verstanden hast. Allerdings weiß ich jetzt auch deinen Einwand (sofern es einer sein sollte ) nicht ganz richtig einzuordnen. Du stellst hier ein Beispiel in dem es um verschiedene Frequenzgänge geht. Ich denke, das ist auf die Problematik mit dem DSP nur bedingt anwendbar. Denn, da geb ich dir durchaus recht, das Ohr gewöhnt sich gerne an verzerrte Frequenzgänge. Auch kann ich den Eindruck bestätigen, dass eine lineare Anlage vermeintlich dumpf klingt nachdem man eine Anlage mit verstärkten Höhen gehört hat. Im umgekehrten Fall fallen verstärke Höhen erst mal nicht unbedingt negativ auf. Wenn ich zwei verschiedene Anlagen-Abstimmungen miteinander vergleiche werden sich diese womöglich immer gegenseitig beeinflussen. Das ist m.E. auch die Königsdisziplin des Hörens. So ein Fall liegt hier aber ja nicht vor, der DSP, zumindest gehe ich davon aus, wird einen ausreichend linearen Frequenzgang haben und die vermeintlichen Klangeinbußen nicht durch Frequenzgangfehler bedingt sein. Wenn keine Frequenzgangfehler vorliegen kann sich das Ohr auch nicht an solche gewöhnen beim hin- und herschalten. Es gibt noch eine Reihe anderer Fehler die im Analogteil oder während der Wandlung passieren können. Linearitätsfehler der DACs/ADCs, Phasenfehler, usw. An solche Verzerrungen kann sich das Ohr nicht oder kaum gewöhnen bzw. anpassen, davon gehe ich zumindest aus. Die Kernaussage meiner Ausführung sollte jedenfalls sein, dass ich glaube, dass der bewusste Direktvergleich gegenüber dem Blindvergleich den Vorteil hat, dass man sich durch die Erwartung bewusst auf klangliche Unterschiede konzentrieren kann und somit solche wahrzunehmen in der Lage ist, die man beim Blindtest nicht hört (einfach aufgrund der Tatsache, dass man beim Blindtest den Höreindruck ungelenkter analysieren kann), mit dem Nachteil, zu einem gewissen Teil dem Placebo-Effekt zu erliegen und, dass der eigene Höreindruck nicht verifizierbar ist. Man muss sich hierzu selbst gut genug kennen um darüber urteilen zu können, ob der aktuelle Höreindruck nur durch die Erwartung entsteht oder ob man tatsächlich ganz gezielt bestimmte Nuancen heraushören kann. In Kurz: Blindtest verifizierbar, dafür ungenau; Direktvergleich nicht verifizierbar, dafür genauer. Beispielsweise habe ich vorhin zusätzlich noch einige Direktvergleiche gemacht. Bei einigen Liedern konnte ich keine Unterschiede aus machen. Bei anderen muss ich sagen, dass die Unterschiede so gering waren, dass ich es für völlig selbstverständlich betrachte, dass diese beim Blindtest vollkommen untergehen würden, was sie dann auch getan haben. Der Blindtest hilft vor allem dabei, die Erwartung, die man hat zu relativieren. Angenommen man ist felsenfest davon überzeugt, etwaige Klangeinbußen eines Geräts im Direktvergleich wahrzunehmen, dann hat man eine sehr starke Erwartung. Dementsprechend stark ist der Einfluss des Placebo-Effekts. Führt man nun einen Blindtest durch und das Ergebnis ist eine hohe Unsicherheit, so ist das der Beweis dafür, dass die Klangeinbußen zumindest so schwach sind, dass sie im Blindtest nicht wahrnehmbar sind, ergo ansich schon relativ schwach sein müssen. Schließlich wird dadurch die starke Erwartung erheblich aufgelockert, weshalb man einen weiteren Direktvergleich eventuell viel unvoreingenommener durchführen kann. Möglicherweise ist mir das gleiche widerfahren Auf jeden Fall würd ich dir gerne mal danke sagen, ohne deine Überzeugungsarbeit hätte ich den Blindtest überhaupt gar nicht erst gemacht und den DCX nun wieder hergegeben. Damit hat die DSP-Suche für mich weitaus günstiger geendet als zuvor angenommen. Ich habe einiges dabei gelernt! Nicht nur etwas C# sondern auch einiges über mich selbst [Beitrag von PoWl am 12. Dez 2015, 20:55 bearbeitet] |
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