Welches Tonabnehmer-System ist das?

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wp48
Stammgast
#1 erstellt: 15. Okt 2010, 21:39
Hi Leute,

dass dieses System von Audio Technica stammt, habe ich auch schon rausbekommen. Nur - welches genau? Meine Suche war bisher vergebens.

Außerdem sitzt der Nadeleinschub ungewöhnlich fest auf dem Systemkörper, so dass ich ihn nicht abbekomme. In welche Richtung muss ich ziehen?

Und wenn jemand von euch Spezialisten auch gleich eine Info zur Auflagekraft oder auch mehr zur Hand hat: nur heraus mit der Sprache!


AT 01 K1024_AT 02K1024_AT 03


Mit herzlichem Dank vorab und Gruß
Wolfgang
lini
Inventar
#2 erstellt: 16. Okt 2010, 00:50
Wolfgang: Das ist ein AT13E (respektive eine der vielen umbenannten Versionen) von der "anderen Sorte" - sprich: die 13er-Body-Variante, die als Nadel eine ATS13 trägt und nicht eine ATN13. Auflagekraft müsste aber gleichfalls so bei etwa 1,3 g gelegen haben.

Grüße aus München!

Manfred / lini
killnoizer
Inventar
#3 erstellt: 16. Okt 2010, 07:58
Mite einem Schraubendreher gefühlvoll zwischen Schraubenmutter und dem roten Nadeleinschub hebeln , abwechselnd L/R , geht also direkt nach "unten" ab ,

und schon fliegt die Nadel mit schwung auf den Langhaarflokati ...

Die auflagekraft würde ich allerdings etwas höher einschätzen, zw. 1,5 und 1,8 ...
wp48
Stammgast
#4 erstellt: 16. Okt 2010, 11:12
Hi ihr beiden,

vielen Dank für eure schnellen Antworten!

Wie ist dieses System qualitätsmäßig einzuschätzen?

Und sehe ich das richtig: Auch eine ATS14 (Shibata) passt auf das AT-13E? Falls ja: lohnend oder eher nicht? (Antworten auf die letzte Frage bitte nur aufgrund von Erfahrung und nicht à la "müsste" oder "sollte".)

Zu den technischen Daten ist im Netz ja kaum etwas zu finden. Weiß jemand was über die Nadelnachgiebigkeit (Compliance)? Das AT-13E kam und läuft auf einem Pioneer PL-600; ich habe aber noch verschiedene andere Einsatzmöglichkeiten.


@ killnoizer: Präzise Anleitung! Allerdings muss ich mir jetzt erstmal einen Langhaarflokati zulegen. Ich denke, ich versuch's mal erst mit nem kleinen ...

Gruß
Wolfgang
killnoizer
Inventar
#5 erstellt: 16. Okt 2010, 13:02
Die Systeme passen grundsätzlich auf mittelschwere Tonarme , also so ziemlich alles was Ende der 70 / Anfang der 80er in gebogener Form auf dem Markt war .

Das ist qualitativ zwischen Einsteiger und angehender Mittelklasse einzuschätzen , kein Knaller aber auch kein Billigmist .

Zum Shibata und den Varianten solltest du mal die Suchfunktion benutzen , da gab es letztens einen intensiven Meinungsaustausch dazu , persönlich halte ich nix von getipten Lowbudget shibatanadeln .
lini
Inventar
#6 erstellt: 16. Okt 2010, 13:02
killnoizer: Ich hab nur den empfohlenen Mittelwert angegeben. Bis etwa 1,8 g könnte man schon gehen - normalerweise würd ich mir aber ab etwa 1,5 g eh keine Verbesserung mehr erwarten. Aber das muss man sich im Zweifel eh am jeweiligen Exemplar ankucken, wie weit die Nadel beim jeweiligen Auflagegewicht einsackt... Und ja, hab ich vergessen, die Nadel geht nach unten ab. Wobei's dafür normalerweise eigentlich kein Werkzeug brauchen sollte...

Wolfgang: Rechnen kannst Du etwa mit einer Compliance von 12 cu nach Japan-Art, was rund 25 cu bei 10 Hz entspricht. Und ja, die ATS14 passt auch. Ob sich die Shibata lohnt, ist allerdings eher 'ne Geschmacksfrage. Und vielleicht auch 'ne Frage des Einsatzes, denn mit CD4-Quadro könnte es Probleme geben, falls Du das im Auge haben solltest - weil Du mit 'ner ATS14 zwar 'ne passende Nadel, nicht aber die deutlich niederinduktivere Generator-Version der für den Zweck optimierten Systeme hättest. Und obendrein scheint die ATS14 im Gegensatz zur ATN14 auch gerne mal nur gebondet zu kommen...

Tja, und qualitativ: Body gut - Nadel sollte ein hübscher, nackter Stein mit rechteckigem Schaft auf 'nem konischen Alu-Träger sein. Wenn das beim vorliegenden Expemplar auch der Fall ist (vom mittleren Bild her sieht's mir fast danach aus - aber um's genau zu sagen, müsste man's besser/schärfer sehen...), liegt das Nadel-Qualitätsniveau also ein gutes Stück höher als bei 'ner aktuellen ATN120E und immer noch ein Stückchen höher als bei 'ner aktuellen Ortofon-Nadel 20, 520II/VM Red, 2M Blue... Aber kuck Dir das Ding doch einfach selber mal unter der Lupe an - dann siehst Du's ja eh gleich. Kurzum: Qualitativ ist das schon ein sehr anständiges System - aber wie's jeweils gefällt, ist wie immer eher eine Frage des Geschmacks und des Zusammenspiels mit dem übrigen System (inklusive Hörumgebung).

Grüße aus München!

Manfred / lini
killnoizer
Inventar
#7 erstellt: 16. Okt 2010, 15:19
... allerdings hat das aktuelle 120E doch auch einen nackten eliptischen Stein , aber wohl nicht mit square shank ( rechteckiger Schaft ) .
lini
Inventar
#8 erstellt: 16. Okt 2010, 16:38
killnoizer: Das stimmt, nackt ist die ATN120E auch - genau wie die damalige ATN12XE. Aber die richtig guten 13er-Nadeln haben eben, genau wie später die ATN130E/132EP, zudem auch noch den besseren, konischen Alu-Träger sowie den ein gutes Stück besseren Stein mit schärferem Schliff nebst aufwendigerer Politur. Unter der Lupe sollte das auch schnell deutlich werden, denn was man da sieht, geht schon stark in die Richtung einer guten FineLine-Nadel...Ebenfalls zum Vergleich anbieten würde sich das Denon DL160, denn das wär vom Qualitätsniveau der Nadel ziemlich gleich.

Etwas widersprechen würd ich Dir aber in Sachen Eignung. Die Dinger gehen zwar auch noch an richtig mittelschweren Armen, aber speziell ab 13/130 aufwärts darf idealerweise gern noch 'n gutes Stück leichter werden, also zum Beispiel etwas wie ein Grace G707... Sprich: Die hochwertigeren Systeme bzw. Nadeln waren eigentlich schon für "Besseres" als die üblichen, einfachen, mittelschweren S-/J-Arme gedacht - recht viel mehr als so maximal 13 bis 14 g sollten es also idealerweise eher nicht werden. Aber zur Not kann man da ja mittels entsprechender Headshell allemal noch ein bisschen nachhelfen, wenn tatsächlich Probleme auftreten sollten...

Grüße aus München!

Manfred / lini
wp48
Stammgast
#9 erstellt: 17. Okt 2010, 14:36

Tja, und qualitativ: Body gut - Nadel sollte ein hübscher, nackter Stein mit rechteckigem Schaft auf 'nem konischen Alu-Träger sein. Wenn das beim vorliegenden Expemplar auch der Fall ist ... liegt das Nadel-Qualitätsniveau also ein gutes Stück höher als bei 'ner aktuellen ATN120E und immer noch ein Stückchen höher als bei 'ner aktuellen Ortofon-Nadel 20, 520II/VM Red, 2M Blue...



Jep - unter der Lupe sieht es tatsächlich so aus, wie du es beschreibst.

Da ich mit CD4-Quadro nichts am Hut habe, lese ich aus euren Antworten heraus, dass es wohl nicht wirklich eine 14er Nadel sein muss.

Einen Grace G707 besitze ich nicht, aber da der zu den ultraleichten Tonarmen zählt. wäre ein Versuch auf meinem Dual 741 sicher interessant. Nur muss ich den - was ich sowieso vorhabe - zuerst auf Halbzoll umrüsten, und zwar nicht mit Umrüstsatz, sondern einem anderen Tonkopf, und ja - ich weiß - so ganz ULM wird er dann nicht mehr sein, aber immer noch hinreichend LM, sicher mehr als der (qualitativ sehr hochwertige) J-förmige Tonarm des PL-600.

Fazit: Langeweile ist erstmal nicht in Sicht ...

Nochmals herzlichen Dank euch beiden für Aufklärung und Tipps!
Wolfgang
lini
Inventar
#10 erstellt: 18. Okt 2010, 00:11
Wolfgang: Hmmm, mir scheint, da hast Du mich zumindest ein bisschen missverstanden. Gemeint war: Für den Stereo-Berieb kann 'ne ATS14 durchaus 'ne interessante und je nach Geschmack und System-Synergie eventuell auch die bessere Alternative sein - auch wenn sie mir etwa für knapp 80 Euro beim Thakker weniger attraktiv schiene als die normale ATS13 für knapp 50 Euro (vor allem, wenn's nur 'ne gebondete ATS14 wär...). Wobei Letzteres durchaus relativ zu sehen ist, denn für 50 Euro hat die ATS13 eine ausgesprochen gute Preis-Leistung, die ATS14 für 80 Euro hingegen nur eine normale (es sei denn, sie wäre ebenfalls nackt (*)) - absolut gesehen ist aber auch 'ne gebondete ATS14 für 80 Euro nicht sonderlich teuer.

Wirklich abraten würd ich indes nur, wenn Du eben gedacht hättest, dass aus 'nem AT13E-Body plus ATS14-Nadel ein echtes, voll CD4-Quadro-taugliches AT14S-Äquivalent würde, denn das ist aufgrund der unterschiedlichen Generator-Versionen eben leider nicht der Fall. Aber da Dich dieser Spezialfall ohnehin nicht interessiert, ist das eh nicht relevant...

Grüße aus München!

Manfred / lini

*) ...wobei die unter der Lupe dann etwas anders aussehen müsste: Da sollte der Diamant dann einen quadratischen Schaft haben, der von der Ausrichtung zum Nadelträger her um 45 ° verdreht sein sollte.
wp48
Stammgast
#11 erstellt: 18. Okt 2010, 12:17
Hi Manfred,

nein, ich glaube nicht, dass ich dich missverstanden habe, auch nicht ein bisschen:

[quote]Ob sich die Shibata lohnt, ist allerdings eher 'ne Geschmacksfrage.[/quote]

[quote]Für den Stereo-Berieb kann 'ne ATS14 durchaus 'ne interessante und je nach Geschmack und System-Synergie eventuell auch die bessere Alternative sein[/quote]


Das Schlüsselwort für meine Interpretation deiner Aussagen heißt "Geschmack". Ich habe also deine für mich sehr wertvollen Aussagen - und nicht nur in diesem Thread hier, sondern auch in vielen anderen! - im Sinne meiner persönlichen Werteordnung interpretiert. Wir wissen, dass der Aufwand zur Verbesserung eines Produkts exponentiell steigt. Wer hat es doch noch so schön formuliert: Mit einem Aufwand von 20% erreicht man 80% des Machbaren; für die restlichen 20% des Machbaren sind die restlichen 80% des Aufwands erforderlich.

In diesem Sinne reicht mir die 13er Nadel. Sollte mir mal eine 14er günstig über den Weg laufen, werde ich natürlich zuschlagen und freudig meinen Geschmack sprechen lassen ...

Mit nochmaligem Dank für deine Bemühungen sendet schöne Grüße nach München
Wolfgang


Edit sagt: irgenwie klappt das heute mit dem Zitieren nicht ...


[Beitrag von wp48 am 18. Okt 2010, 12:21 bearbeitet]
lini
Inventar
#12 erstellt: 19. Okt 2010, 15:41
Wolfgang: Nicht ein bisschen? Na gut... Dann war aber zumindest jener Satz nicht so ganz glücklich formuliert:


wp48 schrieb:
Da ich mit CD4-Quadro nichts am Hut habe, lese ich aus euren Antworten heraus, dass es wohl nicht wirklich eine 14er Nadel sein muss.


Entsprechend war ich nicht sicher, ob mein Sermon richtig angekommen war...

Grüße aus München!

Manfred / lini
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