Ratgeber > Pro-Ject RPM1.3 Genie

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Fogelvrei
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 07. Dez 2011, 11:58
Hallo, Ihr lieben Leut‘ im HiFi-Forum!

Ich besitze seit einer Weile den Pro-Ject RPM1.3 Genie. Zunächst habe ich ihn direkt an den Phonoausgang meines Pioneer A6 angeschlossen. Der Klang war sehr leise und einfach dünn. Dann las ich in Stereo 6/2011 vom Workshop mit dem RPM1.3. In Heft 12/2011 habe ich nochmals darüber gelesen.

Ich rüstete wie folgt auf:

•Phono-Vorverstärker Cambridge-Audio Azur640P
•Phonokabel 2 x Oehlbach Silver Express Plus (1 x vom Dreher zum Pre, 1 x vom Pre zum Vollverstärker-Aux)
•Tonabnehmer Goldring 2300 (Habe ich einbauen und justieren lassen…)
•Korkmatte von Marc Grebe HiFi mit Pads und Labelaussparung (und div. andere Matten aus Filz und Kork in unterschiedlichen Stärken…)
•Plattenpuk DOS 450 Gr.

Zur Einstellung des TA-Gewichts verwende ich eine Digitalwaage. Das Gewicht habe ich zwischen 1,8 und 2,0 variiert, getestet und bei 1,9 G fixiert. Ebenso habe ich verschiedene Unterlagen/Basen ausprobiert wie Massivholz, MDF und Glas. Ich bin bei MDF nun stehen geblieben. Das Gerät steht absolut waagerecht.

Die Lautsprecher sind von Heco, Modell Celan XT 501, die ich im 3-Meter-Dreieck und mit genügend Wandabstand positioniert habe. Alle Schallplatten sind gewaschen. Nicht ganz so professionell, aber zumindest mit der Knosti Disco-Antistat ;-)

Abgesehen vom Zubehör habe ich über 600 Euro in die Tuningmaßnahmen gesteckt. Darum geht es aber nicht, denn es ist seit kurzem mein Hobby und hat Spaß gemacht.

Mein Problem ist: Der Klang ist nach wie vor dünn, emotionslos, wesentlich leiser als CD und ohne Volumen/Tiefe. Es baut sich zwar eine Bühne auf, aber im Vergleich zu CD (Pioneer D6) einfach nur traurig. Ich muss den Verstärkerlautstärke um 7dB im Vergleich zur CD erhöhen. Das mag ja noch normal sein, aber die Klangeinstellungen stehen sonst auf Neutral, bei Schallplatte muss ich Höhen und Tiefen beinahe auf Max. anheben, damit der Klang nicht ganz so blechern und langweilig ist.

Den Sound von CD/SACD halte ich für absolut gut, sehr voluminös, mit Tiefe und Bühne, hervorragenden Mitten und Höhen. Die Celan von Heco sind sehr warm im Klang und für meinen Geschmack (und Geldbeutel) perfekt.

Könnt Ihr mir anhand dieser Beschreibungen Hinweise geben, was ich eventuell austauschen und/oder verbessern/ändern kann, damit ich Spaß und Freude beim Hören habe? Sind es die Kabel oder der Vorverstärker? Oder gar der Tonabnehmer? Nach dem Austausch des vormontierten Ortofon 2m-Red wurde der Klang etwas besser, aber nur sehr geringfügig.

Helft mir bitte...

Vielen Dank schon im Voraus!!!
unterberg
Stammgast
#2 erstellt: 07. Dez 2011, 13:26
Hallo,

ich will es mal so formulieren:

CDs haben seit Jahren einen "eingebauten" Loudnesseffekt, an den sich die Ohren von "nur-CD-Hörern" gewohnt haben und sie diesen Klang als das Nonplusultra verinnerlicht haben.

Bei remasterten CDs fällt mir dieser Loudnessklang besonders auf - im Vergleich zur normalen CD bzw. zur LP. Mein Beispiel: Led Zeppelin "4", da ich das Album als LP, als CD und als remasterte CD besitze.

Was hilft nun? Ich denke, nur die Rückgewöhnung an weniger verschlimmbesserte Medien...

Gruß Frank
Fogelvrei
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 07. Dez 2011, 13:46
Hallo Frank!

Vielen Dank für dein feedback! Da steckt wohl viel Wahrheit drin... Da ich von technischer Seite wohl schon viel ausgelotet und versucht habe.

"...Rückgewöhnung an weniger verschlimmbesserte Medien" gefällt mir

Danke und Gruß,
Thomas
schlagerbummel
Stammgast
#4 erstellt: 07. Dez 2011, 15:53
Hallo Thomas

Beim Lesen dachte ich, schöne harmonische Zusammenstellung einer wirklich guten Anlage. Auch deine Investitionen ins Zubehör find ich konsquent.

Was mir in deiner Anlage nicht gefällt ist der A6.

Hast du mal eine anderen Verstärker angeschlossen und damit versucht zu hören?

Ansonsten kann man die LS eventuell noch von den Spikes befreien und an den Boden ankoppeln ... Das kann aber auch zu sehr aufdicken.

...und Vinyl ist nicht CD.

LG, Armin
Fogelvrei
Ist häufiger hier
#5 erstellt: 07. Dez 2011, 19:15
Hallo Armin!

Bin für meine Verhältnisse auch sehr zufrieden mit meinem "Equipment". Natürlich bei weitem kein High-End aber auf alle Fälle zumindest HiFi...

Den Verstärker-Tausch werde ich mal in Angriff nehmen und den Marantz PM7004 von einem Bekannten ausleihen.

Dann habe ich mir das Thema MM ./. MC nochmals zu Gemüte geführt und werde auch hier einen Umbau auf MC testen.

Was meint ihr? Der Phono-Pre kann beides abbilden...

Kabeltausch? Am Marantz hängen SilentWire NF5 Kabel. Vielleicht sollte ich dir mir gleich mal mitnehmen.

Du siehst, es gestaltet sich weiter schwierig

Gruß, Thomas
schlagerbummel
Stammgast
#6 erstellt: 08. Dez 2011, 09:19
Hallo

Das Thema Gekabels solltest du nicht überbewerten, du hast ja die Beipackstrippen ersetzt...

Auf deine Erfahrung MM/MC bin ich gespannt, wie da dein subjektives Gefühl ist ...

Ob der Marantz Abhilfe schafft, weiß ich nicht. Könnte mir aber vorstellen, dass es nicht so viel ausmacht. Ich dachte bei meinem Vorschlag zum Verstärker eher an so was wie Cambridge, von denen du ja den Pre hast. Das wäre sicher ein großer Sprung in Sachen Dynamik, Präzission und Emotionalität.

Ich hatte mal den Azur 740, besser kann man für so wenig Geld nicht Platten hören.

LG, Armin
unterberg
Stammgast
#7 erstellt: 08. Dez 2011, 12:36
Das generelle "Problem" zwischen LP und CD in Sachen Klang wird ein anderer Verstärker aber auch nicht "lösen".

Bei Tonabnehmern gibt es in Sachen Dynamik allerdings große Unterschiede, wobei das Goldring schon als dynamisches System gilt.

Gruß Frank
Fhtagn!
Inventar
#8 erstellt: 08. Dez 2011, 14:26
Moin,

Anmerkung: Für Kabel hast du schon zuviel Geld ausgegeben. Deren klangliche Relevanz tendiert gegen Null.
Die einzigen sinnvollen Upgrades waren der Cambridge (der aber leider überhaupt nicht zum Goldring passt) und das Goldring, welches den Tonarm des Pro-Ject schon an sein Limit bringt.
Das Plattengewicht fördert übrigens nur den Verschleiß des Tellerlagers und verschlechtert evtl. auch den Gleichlauf.

Zum Klang: Dein Goldring ist ein Nagaoka MI System und verlangt nach einer möglichst geringen Abschlusskapazität. Diese sollte maximal 250pF, idealerweise aber <200pF betragen.
Die Schwächen in der Grund- und Hochtonwiedergabe sind höchstwahrscheinlich auf eine zu hohe Abschlusskap. zurüchzuführen.
Lösung: Einen PhonoPre mit niederkapazitivem Eingang verwenden.

Gruß
Haakon


[Beitrag von Fhtagn! am 08. Dez 2011, 14:30 bearbeitet]
unterberg
Stammgast
#9 erstellt: 08. Dez 2011, 14:39
Hallo Thomas,

Haakon hat natürlich Recht in Bezug auf die Eingangskapazität.

Stellt sich mir nur die Frage, ob der Klang des Projects höhenarm oder wenig dynamisch im Vergleich zur CD ist.

Hast Du Aufnahmen sowohl auf LP als auch auf CD zum direkten Vergleichen (natürlich müsstest Du die Wiedergabelautstärke gleich wählen)?

Gruß Frank
akem
Inventar
#10 erstellt: 09. Dez 2011, 19:56
Der Cambridge Phono-Pre hat 220pF Eingangskapazität. Kann man aber relativ einfach ersetzen mit z.B. ~50pF.

Gruß
Andreas
Fogelvrei
Ist häufiger hier
#11 erstellt: 03. Feb 2012, 10:04
Hallo zusammen!

Entschuldigt bitte, dass ich mich auf die konstruktiven Kommentare nicht gemeldet und über den Fortgang des Themas berichtet habe. Private Umstände gaben mir dazu weder Zeit noch Muse... Dezember und Januar sind nun endlich rum und ich kann wieder etwas Spaß und Freude am Dasein erkennen.

Nun zum aktuellen Status und euren Anregungen:

@schlagerbummel: Hallo Armin! Danke für deinen Hinweis. Den Wechsel von MM auf MC habe ich auf Anraten von Pro-Ject (ATR, Hr. Antoniazzi) abgeblasen. Der sehr leicht Tonarm des 1.3 sei für ein MC-System herzlich wenig geeignet. Die Nadelnachgiebigkeit eines MC sei i. d. R. zu gering für meinen Plattenspieler. Eine nicht zu empfehlende Resonanzfrequenz wird wahrscheinlich das Ergebnis sein. Sicherlich gibt es auch ein MC-System für den 1.3, aber ich habe ja auch einen gewissen finanziellen Rahmen, den ich nicht überschreiten möchte. Die Empfehlung geht zu einem Ortofon 2M Bronze.

@unterberg: Hallo Frank! Ja, ich habe einige Vergleiche zwischen CD und LP gleicher Titel bei gleicher Lautstärke gemacht. LP hörte sich sehr emotionslos und eindimensional und leise an. Gerade die Mitten und Höhen waren kaum zu erkennen. Hier musste ich am Verstärker stark nachregeln, um etwas Spaß zu haben. Wenn der Amp in der Position "Direct" stand, kam ein Klang aus den Lautsprechern, als ob eine Decke drüber liegt.

@Fhtagn: Hallo Haakon! Auch an dich einen Dank für die Hinweise! Ich habe auf das Ortofon 2M Red zurückgebaut und mich für eine Modifizierung des Cambridge PhonoPre durch "hoer-wege" entschieden.

Was soll ich sagen... Der Pio-Amp steht auf "Direct", das 2M Red ist montiert und der Klang ist im Vergleich zu vorher einfach wunderbar ;-) Ein Drum-Becken klingt so fein und klar wie es soll, die Mitten kommen hervorragend (gerade beim Gesang) heraus und das Bass-Fundament ist voll und warm zugleich. Ich kann es leider nicht so wirklich gut beschreiben, aber ich bin nun doch endlich zurfrieden. Wobei, ehrlich gesagt, spiele ich noch mit dem Gedanken, das Red gegen ein Bronze zu tauschen ;-)

Es wird über die Modifizierung sehr differenziert in den Foren diskutiert, von wegen alles Voodoo und Einbildung. Für mich steht fest, dass es mich entscheidend nach vorne gebracht hat. Der vorher/nachher Unterschied in der "Direct"-Position des Amp hat mich wirklich umgehauen. Dieser Unterschied war schon mit dem Goldring zu hören. Nach dem Rückbau zum Ortofon, bekam die Bühne noch mehr Feinheiten und Fundament.

Wenn ich nächste Woche evtl. schon auf das TA-System Bronze umgestiegen bin, dann gebe ich hier noch ein Feedback dazu...

VG, Thomas
Fogelvrei
Ist häufiger hier
#12 erstellt: 12. Mrz 2012, 20:40
Abschließend nun zum aktuellen Status: Das neue Ortofon 2M-Bronze ist montiert und 20 Std. in Betrieb. Der Zugewinn an Räumlichkeit, Volumen und Fundament ist für mich klar spürbar. Demnach: Richtige Entscheidung! Habe das System Goldring 2300 ohne ganz großen Verlust verkaufen können und bin nun wohl bald am Ende meiner Modifizierungsmaßnahmen angelangt


Gruß aus HH,
Thomas
schlagerbummel
Stammgast
#13 erstellt: 13. Mrz 2012, 12:47

Fogelvrei schrieb:
... und bin nun wohl bald am Ende meiner Modifizierungsmaßnahmen angelangt


Gruß aus HH,
Thomas


Hallo Thomas

Diese Feststellung wirst du irgendwann selbst verwerfen. Am Ende ist man als Hifi Fan nie ...

Aber bis dahin viel Spass

LG, Armin
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