Phonoverstärker an Tonarmresonanz anpassen?

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kölsche_jung
Moderator
#1 erstellt: 29. Dez 2011, 16:26
in einem anderen Fred meinte jemand, der Phonoverstärker müsse (könne) auch an die Tonabnehmer/Tonarmresonanzfrequenz angepasst werden?
Ich habe davon noch nie gehört und kann es mir auch nicht erklären. Die Erklärung verstehe ich natürlich auch nicht.
Vielleicht kann hier einer (oder zwei) mal was dazu sagen.
Hier erstmal die "Erklärung":

es gab eine blütezeit der lp (so mitte der 80er)
und ich habe darauf hingewiesen, das da so ziemlich an jeder stelle das optimum der übertragung versucht wurde, zu erreichen...
gerade in dieser zeit entstanden viele dieser vorverstärker
gleichzeitig wurde mit vielen varianten von tonarmen, innenverlabelung, verkabelung vom lp zum pre,...und nicht zuletzt verschiedensten tonabnehmern experimentiert
um auf alle extremfälle eingehen zu können, gab es diese mäuseklaviere
u.a. und ich schrieb "u.a." spielte auch die tonarmresonanz eine rolle
in erster linie musste der tonarm zum tonarm passen
wenn er das nicht tat, hatte man u.a. probleme mit den resonanzen dieser beider elemente (1)
die gemeinsame resonanz sollte deutlich unter dem übertragungsbereich liegen
es gab (und da kann ich leider nicht so genau ins detail gehen, weil ich kein physiker bin;-) sogar die auffassung, das es in extremfällen zu einer überlagerung dieser resonanzen kommen konnte. was dann angeblich zu zusätzlichen elektrischen kapazitäten führte...womit wir wieder bei der kapazitätsanpassung wären (2)


"Probleme" habe ich mit den beiden von mir fett hervorgehobenen Passagen.

zu 1) ich verstehe nicht welche Resonanzen gemeint sind. Ich kenne nur eine Resonanzfrequenz der Tonabnehmer-Tomarm-Kombination. Haben beide noch eigene Resonanzen?

zu 2) Eine mögliche Überlagerung zweier Resonanzfrequenzen (so es denn 2 gibt) kann doch nicht zu kapazitiven Änderungen im elektrischen System führen? Oder doch?

Ich bin jedenfalls überfragt.

Danke für technisch fundierte Antworten.

Klaus
akem
Inventar
#2 erstellt: 29. Dez 2011, 16:53
Die Quellinduktivität der Induktionsspule im Tonabnehmer bildet zusammen mit den beteiligten Kapazitäten von Kabel und Phonoeingang einen Schwingkreis mit einer Resonanzfrequenz. Die Induktivität ist nun mal gegeben, die Kapazität des Kabels auch (der Durchschnittskäufer kann das Kabel ja nicht tauschen). Bleibt nur die Eingangskapazität des Phonoeingangs. Und genau die kann man mit den angesprochenen Mäuseklavieren beeinflussen, so daß die Resonanz des Schwingkreises zusammen mit dem induktiv bedingten Hochtonabfall des Generators einen maximal linearen Frequenzgang ergibt.
Dazu gibt es die von Dir angesprochene Grundresonanz im Subsonischen Bereich. Ich könnte mir vorstellen, daß es mal einstellbare Subsonicfilter gab, die diese Resonanzen von den Lautsprechern fernhalten sollten. Damit hat man zwar nicht die Ursache behoben (Fehlanpassung Abnehmer-Tonarm), aber zumindest beschädigt man nicht die Lautsprecher.
Daß es darüber hinaus noch kleinere Resonanzen gibt, die einfach aus Materialwahl und Geometrie definiert sind, ist klar. Aber ich kann mir nicht vorstellen, daß es jemals einen Versuch gegeben hat, darauf in der Phonostufe einzugehen.

Gruß
Andreas
kölsche_jung
Moderator
#3 erstellt: 29. Dez 2011, 17:08
Hi Andreas,

so wie du das schreibst, sehe ich das auch.
...und natürlich hat der elektrische Schwingkreis auch ne Resonanzfrequenz (insoweit klar ... 2. Resonanzfrequenzen)

Aber zwischen der elektrischen und der mechanischen Resonanz sehe ich keinerlei Zusammenhänge (du anscheinend auch nicht).
Insbesondere ist mir nicht klar, wie sich diese (elektrische und mechanische) Resonanz(en) "überlagern" sollen.
Mal schauen, vielleicht "schneit ja mal einer rein", der sowas schon mal gehört hat.

Klaus
akem
Inventar
#4 erstellt: 29. Dez 2011, 17:22
Ich wüßte nicht, wie sich die beiden überlagern sollten. Da müßte man bei der kapazitiven Anpassung schon seeehr abenteurliche Kapazitätswerte nehmen. Ich wüßte auch nicht, wie sich beide gegenseitig beeinflussen könnten. Die beteiligten Größen sind völlig unterschiedlich und haben keinerlei Zusammenhang.

Gruß
Andreas
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