Braun PS 550 geht nicht mehr, Netzteil?

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MartinB1234
Neuling
#1 erstellt: 21. Sep 2013, 11:07
Hallo liebe Mitgleider des Forums!

Habe gerade einen PS 550 erstanden und wollte ihn sogleich mal ausprobieren. Also habe ich den Stecker in die Steckdose geschoben, allerdings ging das Gerät nach circa 3 Sekunden aus und lässt sich nun nicht mehr einschalten :(. Ich habe ihn mal aufgeschraubt und reingeschaut. Es sieht nicht so aus, als wäre da was durchgeschmort und die Lötkontakte scheinen auch nicht gebrochen. Habt ihr nen Tipp, was ich tun kann, bzw kennt ihr jemanden in Hamburg, der sich mit solcher Technik auskennt?
Habe schonmal in anderen Beiträgen geschaut und dort scheint der Kondensator des Netzteils häufig das Problem zu sein?!?

Grüße


[Beitrag von MartinB1234 am 21. Sep 2013, 11:36 bearbeitet]
PBienlein
Inventar
#2 erstellt: 21. Sep 2013, 11:44
Hallo MartinB1234 und willkommen im Forum,

auf der Netzteilplatine befindet sich eine Glasrohrsicherung. Die solltest Du mal überprüfen und ggf. durch eine neue (gleiche Werte!) ersetzen. Brennt sie sofort wieder durch, wären der Entstörkondensator (C805) und die beiden Brückengleichrichter (Gr801, 802) zu überprüfen. Ebenfalls die beiden Siebelkos checken (C802, 803). Irgendwo da wird der Fehler liegen.

Serviceunterlagen inkl. Schaltplan findest Du hier: http://wegavision.pytalhost.com/Braun/braunPS550s/

Gruß
Harald
MartinB1234
Neuling
#3 erstellt: 23. Sep 2013, 15:39
Vielen Dank für die schnelle Antwort!!
Ich werde es umgehend prüfen, hatte schon nen neuen C805 reingelötet, der allerdings bis 630V belastbar ist sonst diesselben Spezifikationen hat, das sollte doch eigentlich ok sein oder?

LG


[Beitrag von MartinB1234 am 23. Sep 2013, 19:45 bearbeitet]
hf500
Moderator
#4 erstellt: 24. Sep 2013, 17:12
Moin,
fuer den Kondensator kannst du nicht irgendwas einbauen, das zufaellig die gleiche Kapazitaet und anscheinend ausreichende Spannungsfestigkeit hat.
Hier gehoert ein VDE-gepruefter Entstoerkondensator hin, der in seiner Bezeichnung das Kuerzel X2 hat und mit 275V Wechselspannung(!) belastbar ist.
Der Grund dafuer ist das Verhalten im Schadensfall, diese Entstoerkondensatoren sind sozusagen eigensicher und zeigen ein bestimmtes Verhalten (meist sind es metallisierte Papierkondensatoren, die sich zwar spektakulaer mit einer nach verbranntem Papier riechenden Wolke verabschieden, ansonsten aber keinen grossen Schaden anrichten). Ausserdem muessen die Kondensatoren selbstheilend sein, damit sie bei Durchschlag keinen harten Kurzschluss bilden.

73
Peter
MartinB1234
Neuling
#5 erstellt: 24. Sep 2013, 17:45
Ok vielen Dank für den Hinweis, ich hab den genommen http://www.conrad.de...068-F-630-VDC280-VAC.
Ansonsten weiß irgendjemand, wo ich die anderen Kondensatoren herbekomme? In dieser Bauform gibts die nicht bei Conrad und die genauen Bezeichnungen weiß ich leider nicht.

Vielen Dank
MartinB1234
Neuling
#6 erstellt: 24. Sep 2013, 17:59
Hatte übrigens die Feinsicherung ausgetauscht. Sie war tatsächlich durch ist aber sofort wieder durchgebrannt. Kann das an dem neuen Kondensator liegen (der wohl kein X2 ist) den ich eingebaut habe oder hängt das mit den anderen zusammen?
hf500
Moderator
#7 erstellt: 24. Sep 2013, 19:12
Moin,
der Kondensator ist fuer den Verwendungszweck nicht geeignet (nur aus Sicherheitsgruenden), aber mit einem Ohmmeter/Multimeter laesst sich ja leicht feststellen, ob er Kurzschluss hat.
Wie sieht denn die durchgebrannte Sicherung aus? Wenn sie innen schwarz ist, dann ist es ein harter Kurzschluss, der zu erheblichem Ueberstrom fuehrt. Mildere Formen des "Schmelzdrahtabbrandes" zeigen auf Ueberlastung. Das ist bei einer so schwachen Sicherung natuerlich nicht schwer, sie hat die Aufgabe, den Netztrafo vor Ueberlastung zu schuetzen. Zu pruefen sind also der Kondensator, die beiden Gleichrichter und die beiden Elkos (C802/803), die die Ladekondensatoren der Gleichrichter sind. Diese Teile koennen am ehesten den Trafo ueberlasten. Den Trafo selbst kann man auf die Schnelle pruefen, indem man beide Gleichrichter ausbaut und einschaltet. Die Sicherung darf dann nicht durchbrennen. C805 muss dabei natuerlich ok oder auch ausgebaut sein.

73
Peter
MartinB1234
Neuling
#8 erstellt: 24. Sep 2013, 19:52
Nach deiner Beschreibung sollte es am ehesten die milde Form sein. Man sieht nur beim genauen hinschauen das der Draht durch ist. Ich muss jetzt aber mal ganz doof fragen (Schande auf mein Haupt), wie kann ich die Kondensatoren denn prüfen? Muss ich dazu so ein Multifunktionsmessprüfgerät haben? Und welche Werte weisen dann auf einen intakten Zustand hin?
Außerdem wäre es sehr nett, wenn ihr mir eine homepage nennen könntet, wo es diese Bauteile noch zu kaufen gibt - da tappe ich leider im Dunkeln.
Letztlich möchte ich einfach Geld sparen, weil ich das Gefühl habe von den Reparaturstellen nur über den Tisch gezogen zu werden. Und wenn ich etwas neues lernen kann, bin ich darüber sehr dankbar.

LG
hf500
Moderator
#9 erstellt: 25. Sep 2013, 18:50
Moin,
zumindest Kurzschluesse bei Kondensatoren kann man mit einem Multimeter finden. Die "etwas Besseren" haben auch Messbereiche, um die Kapazitaet zu messen. In jedem Widerstandsmessbereich muss ein Kondensator erstmal einen unendlich hohen Widerstand zeigen.
Die Entstoerkondensatoren sollte auch das "grosse C" haben, andere Anlaufstellen sind Reichelt-Elektronik und auch Pollin, bei denen es sich immer lohnen kann. Sie haben allerdings kein besonders festes Angebot, sondern handeln ueberwiegend mit Sonderposten.

73
Peter
MartinB1234
Neuling
#10 erstellt: 25. Sep 2013, 19:13
Vielen Dank, schon bestellt!
MartinB1234
Neuling
#11 erstellt: 27. Sep 2013, 11:22
Nachdem ich das alles auf die Platine gelötet habe, hat es kurz funktioniert, bevor es puff gemacht hat. Der C 803 hat rauch entwickelt und es hat nach Ammoniak gestunken. Habe einen Elko mit 1000 MFD und 25 V besorgt, der allerdings im vgl zum alten bis ein Temperaturfenster von -40 bis 105°c statt -40-85°c hat. Der Reichelt-Mitarbeiter meinte das sei kein Problem.
Was könnt ihr mir dazu sagen?

VG
MartinB1234
Neuling
#12 erstellt: 27. Sep 2013, 13:01
ich habe außerdem nach dem Schaltplan gearbeitet, also auch auf die Polarität geachtet. Wenn es einmal gepufft hab, muss ich dann alle Bauteile auf der Platine tauschen?
MartinB1234
Neuling
#13 erstellt: 05. Okt 2013, 13:24
Hallo Forums-Mitglieder!

leider habe ich seit geraumer Zeit keine Antwort erhalten :(. Ich habe jetzt alles getausch: Brückenkondensatoren, beide Elkos und den Entstörkondensator. Und was soll ich sagen?... es hat Puff gemacht und der C803 ist explodiert. Was soll ich da nun machen, was kann das sein?
Darf diese Kupferzunge den Metallboden berühren oder sollte ich dieses Klebezeug unter den Elkos entfernen?

Vielen Dank vorab


[Beitrag von MartinB1234 am 05. Okt 2013, 13:39 bearbeitet]
hf500
Moderator
#14 erstellt: 05. Okt 2013, 16:08
Moin,
mach mal ein Bild davon, damit wir uns ein Bild davon machen koennen.
Elkos, die platzen, haben idR. zwei Gruende dafuer. Verpolt/Wechselspannung oder zu hohe Spannung.
Sind die Gleichrichter in Ordnung? Ueber dem Kondensator stehen bei 220V Netzspannung 15V, ein 16V-Typ waere damals schon knapp dimensioniert, es muss ein 25V-Typ sein. Ist die Masseverbindung beider Gleichrichter untereinander mit C802/803 und dem Massepunkt auf der Steuerungsplatine ok?

73
Peter
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