Tonabnehmer Kaufberatung - Luxman PD-284

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vatana
Stammgast
#1 erstellt: 27. Jan 2016, 14:45
Hallo

Ich suche einen neuen Tonabnehmer für meinen Luxman PD-284. Bis jetzt hatte ich einen Ortofon 2M Blue und war eigentlich sehr zufrieden damit. Daher die Frage, soll ich mir einfach eine neue 2M Blue Nadel bestellen und damit weiter fahren oder soll ich etwas Geld drauflegen und mir einen anderen TA kaufen? Oberste Schmerzgrenze 300€!
MM oder MC ist egal. Als RIIA nutze ich einen Dynavox TPR-2 (MM und MC) der einstellbar ist und einen Volume Knopf hat. Damit kann ich Lautstärke nach belieben verändern.

Was könnt Ihr mir empfehlen?
akem
Inventar
#2 erstellt: 27. Jan 2016, 15:51
Leider ist am Dynavox nichts einstellbar und auch die Eingangskapazität ist (wie fast üblich) auf der Herstellerseite nicht genannt. Daher ist es schwer, eine Empfehlung zu geben.
Rein vom Preis-Leistungsverhältnis her wäre ein Audio Technika AT150mlx meine Empfehlung aber ob der zum Dynavox paßt

Gruß
Andreas
vatana
Stammgast
#3 erstellt: 27. Jan 2016, 16:31
Hmm, ich kann da auf der Unterseite des Dynavox TPR-2 die Eingangslautstärke einstellen, ob MM oder MC... Die technische raffiniertheit über Eingangskapazität etc. fehlt mir leider, aber der Ortofon 2M Blue passt mMn. sehr gut, obwohl ich wie gesagt davon nix verstehe

Ich würde das was da aus den Lautsprechern rauskommt als sehr gut bezeichnen. Bass, Mitten, Höhen, alles ist vorhanden und spielt klar. Kein Unterschied zu CD's, Streaming...
Albus
Hat sich gelöscht
#4 erstellt: 27. Jan 2016, 19:40
Tag,

Dynavox TPR-2 war in der Stereoplay 4/2010, S. 148, Gegenstand einer Besprechung gewesen. - Daraus folgende Messergebnisse:
- Abschlussbedingungen MM 48,6 kOhm mit 390 pF Kapazität
- MC 96 Ohm
- Verstärkung MM 34,4 dB [ca. 52x, A.] [die Verstärkung ist untypisch gering, typisch sind 100x = 40 dB]
- Verstärkung MC 53,3 dB [ca. 450x] [untypisch gering, typisch sind 60 dB = 1000x]
- Ausgangswiderstand 6750 Ohm [nur kurze Kabel mit geringer Kapazität tauglich, dazu Nachfolgegerät mit möglichst hohem Eingangswiderstand, 100-250 Kiloohm, verwenden, sonst Hochtonverlust] {CA 840A Inputs 2-7 mit 68 Kiloohm sind insoweit, Höhe des Eingangswiderstandes, durchaus schon gebrauchstauglich}
Sowohl im Modus MM als im MC-Modus erfolgt ein früher Bassabfall, ab 100 Hz.
- Geräuschspannungsabstand MM (5 mV, 1 kHz) 83 dBA
- ebenso MC (0,5 mV, 20 Ohm) 66 dBA

Luxman PD-284 - zwei Gesichtspunkte zu erwähnen: Kabelkapazität 200 pF, die Bauhöhe wird für Tonabnehmer mit 16-19 mm vorgegeben, also im niedrigen Fall mit Distanzplättchen (Spacer, BDA) etwa ausgleichen.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 27. Jan 2016, 20:03 bearbeitet]
akem
Inventar
#5 erstellt: 27. Jan 2016, 19:42
Dann wäre erstmal ne anständige Phonostufe ratsam...

Gruß
Andreas
vatana
Stammgast
#6 erstellt: 27. Jan 2016, 19:47
Ok, alles klar. Und was sieht man da in den ganzen Einstellungen von dem Dynavox TPR-2? Ich verstehe sowas nicht, vertraue nur meinem Ohr und das klingt gut. Also, ich habe k.a. worauf ihr hinaus wollt

Was kann man da als Phono Vorstufe empfehlen? Sind die ProJect Phono Vorstufen gut? Ich brauche eben eine mit der ich die Lautstaerke regulieren kann, also etwas aufdrehen weil mein Verstaerker leise ist. Oder besser gesagt, ich brauche 30-40% mehr beim AMP aufdrehen wenn ich Platten hoeren will.


[Beitrag von vatana am 27. Jan 2016, 19:48 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#7 erstellt: 27. Jan 2016, 20:08
Tag,

in meinem Beitrag habe ich Kommentierendes ergänzt. Bitte noch ansehen.

Ein Ortofon 2M Blue kann unter diesen Bedingungen durchaus für Grundnutzenerwartungen bei Programmmaterial mit durchschnittlicher spektraler Frequenzbandbreite zufriedenstellen. Wenn das so ist, dann bleibt die Frage nach Steigerungen zunächst offen.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 27. Jan 2016, 20:10 bearbeitet]
vatana
Stammgast
#8 erstellt: 27. Jan 2016, 20:46
Also, meine Phono Vorstufe passt und harmoniert nicht so gut, auch nicht mit dem 2M Blue. Gut und danke für die erläuterung.

Welche Phono Vorstufe sollte ich mir dan holen damit Sie mit dem 2M Blue und dem Luxman PD-284 harmoniert?

Denke das ich irgentwo gelesen habe das High Output MC's diese ganze Phono Vorstufen Geschichte ziemlich egal ist? Wenn das so stimmt, sollte ich mir so einen holen? Wenn ja, welchen kannst du für 300€ empfehlen? Oder soll ich dem ersten Vorschalg mit der Phono Vorstufe nachgehen?


[Beitrag von vatana am 27. Jan 2016, 20:54 bearbeitet]
akem
Inventar
#9 erstellt: 27. Jan 2016, 21:25
Den High-Output MCs ist die Eingangskapazität der Phonostufe relativ egal. Dafür ist die Kröte, die Du schlucken mußt, eine relativ niedrige Ausgangsspannung. Und da hast Du ja was gesagt, daß Du da Probleme hast was die nachfolgende Verstärkung angeht.
Vielleicht könnte man die Dynavox passend machen? Eingangskapazität gegen einen angemessenen Wert tauschen (z.B. 50-100pF) und den Ausgangswiderstand überbrücken bzw. gegen z.B. 50 Ohm ersetzen... Rein theoretisch könnte es zwar dann passieren, daß die Dynavox dann unerwünschte Radiosender empfängt, wenn die Eingangskapazität gesenkt wird (eine hohe Eingangskapa ist ja eine Holzhammer-Entstörmethode wenn man zu faul, zu geizig oder zu blöd ist, ein EMV-gerechtes Platinenlayout zu machen...) aber das ist doch sehr selten.

Gruß
Andreas
Albus
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 27. Jan 2016, 21:39
Tag,
und Tag Vatana,

ein Phono-Vorverstärker, der in der MM-Eingangskapazität einstellbar ist, wobei der niedrigste Kapazitätswert 100 pF nicht übersteigen darf, ist eine Lösung zum Guten. Das 2M Blue liefert eine recht hohe Ausgangsspannung (höher als der Durchschnitt), gut. Der Luxman PD-284 benötigt für die Bauhöhe von 18 mm des Blue keine Distanzplättchen, auch gut. Die effektive Masse des Tonarmes ist hier unproblematisch. Kapazität 200 pF.
Das 2M Blue sollte nicht mit mehr als 300 pF Lastkapazität 'beladen' werden. Bedingung dann: PD-284 mit 200 pF, ein Phono-Vorverstärker mit 100 pF maximal.

Als Phono-Vorverstärker kämen von mir in Vorschlag:
- ART DJ PRE II, Kapazität schaltbar 100 pF, 200 pF, Subsonicfilter schaltbar, Verstärkungsfaktor gleitend einstellbar von 25 dB-45 dB (knapp 20-fache bis 166-fache Verstärkung), Clippanzeige, blaue LED der Funktionsbereitschaft etwas hell, kein EIN/AUS-Schalter. Preis ca. € 40 (mehrere Anbieter).
- Pro-Ject Phono Box S, verwendbar für MM und MC-Tonabnehmer mit geringer Ausgangsspannung, Kapazität schaltbar 100, 200, 320, 420 pF, Verstärkung wählbar über mehrere Stufen, etc. Separater EIN/AUS-Scahlter. Preis ca. € 150 (überall angeboten).
Der ART ist ein ausgesprochen solides Produkt, das Gerät ist geeignet, auch höhere Ansprüche zu erfüllen. Die Phono Box S bedient eben auch den Nutzer eines MC-Tonabnehmers gehörig.

Und, ein MC mit hoher Ausgangsspannung, etwa ein Denon DL-110 oder SAE 1000 LT oder SAE 1000 E, änderte an dem frühen Bassabfall des Dynavox TPR-2 nichts. Es gibt Musik, die auf den Bereich 30-100 Hz angewiesen ist.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 27. Jan 2016, 21:49 bearbeitet]
vatana
Stammgast
#11 erstellt: 27. Jan 2016, 22:06
Vielen dank. Das hat mir sehr geholfen.

Ich denke ich versuche es mit dem ART DJPRE II. Passt er auch dann wenn ich den TA upgraden sollte, also wenn ich z.B. ein Audio Technica AT 150 MLX kaufen sollte?
Oder soll ich doch den Pro-Ject Phono Box S nehmen? Es ist mir auch sehr wichtig das ich die Lautstärke mit der Phono Vorstufe anheben kann weil eben mein Verstärker in Verbindung mit meinen LS die eine niedrige Sensivity haben, recht leise ist.

Ich sehe das der ART DJPRE II eine Klangregelung hat, also man kann da aufdrehen. Bei dem Pro-Ject Phono Box S kann man da nichts beim Pegel machen, oder doch unten auf der Rückseite?
Albus
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 28. Jan 2016, 11:10
Tag,
und Tag Vatana,

der Phono Box S hat für MM zwei unterseitig per Schiebeschalter wählbare Verstärkungsfaktoren, und zwar 100-fach (d.i. 40 dB) und 150-fach (43 dB).
Der Verstärkungsfaktor ist beim ART (bis 166-fach, 45 dB) gleitend vorn per sanft laufendem Drehschalter einstellbar; das auch bei laufender Platte.
Beide Produkte taugen in gleicher Weise auch für ein AT 150 MLX.

Freundlich
Albus
akem
Inventar
#13 erstellt: 28. Jan 2016, 12:01
Wobei das AT150mlx insgesamt maximal 200pF sehen will. Ggf. müßtest Du hier das Anschlußkabel des Luxman gegen ein niederkapazitives Kabel tauschen oder das Originalkabel kürzen, um die Kapazität zu senken.
Achte bei einem Systemwechsel auch auf die Eigenheiten des Tonarms / Headshells: die Anschlußdrähte haben am Übergang in das Tonarmrohr eine Zugentlastung und reißen leicht. Hier unbedingt mit einer kleinen Spitzzange arbeiten und nur die Kontaktteile packen und nie am Kabel ziehen. Das Tonarm-Innenkabel ist sch***e zu löten und muß dann ausgetauscht werden, wenn es reißt. Ich hab das schon mal durch...
Achte auch beim anziehen der Schrauben darauf, daß Du sie nicht zu fest anziehst. Das Headshell bricht nämlich leicht. Leg am besten Beilagscheiben aus Kunststoff zwischen Schraubenkopf und Headshell.

Gruß
Andreas
Albus
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 28. Jan 2016, 14:40
Tag,
und Tag Andreas,

zum AT 150 MLX - mit der hier, 300 pF, gegebenenfalls zu erwartenden Kapazität setzte man bei der geringen Induktivität von 360 mH dem Wiedergabeerfolg noch nichts hinderliches entgegen. Die elektrische Hochtonresonanz läge immer noch oberhalb 15 kHz, auch bei 200 pF noch bei 19 kHz. Na ja, das ist wohl noch 'Zukunftsmusik'.

Freundlich
Albus
vatana
Stammgast
#15 erstellt: 28. Jan 2016, 14:42
Pro Ject Phono Box S ist bestellt, kommt morgen. Werde berichten. Danke euch mal.
akem
Inventar
#16 erstellt: 28. Jan 2016, 14:44
Hallo Albus,

ich hab mit diesem System schon die Erfahrung gemacht, daß es obenrum mit rund 250pF schon leicht ins "giftige" tendiert.

Gruß
Andreas
Tywin
Hat sich gelöscht
#17 erstellt: 28. Jan 2016, 18:51
Dann den Aikido mit etwa 50pF probieren.
vatana
Stammgast
#18 erstellt: 29. Jan 2016, 21:34
Habe heute mein Pro Ject Phono Box S bekommen und seit ein paar Stunden habe ich damit Platten gehört. Im Vergleich mit dem Dynavox TPR-2 kann ich also keinen grossen Unterschied feststellen.

In Verbindung mit meinem Luxman PD-284 und Ortofon 2M Blue klingt die Kombination gleich, egal ob mit Phono Box mit den vorgegebenen Einstellungen Verstärkung 43dB, Abschlusskapazität 200pF, Abschlusswiderstand 47kOhm oder mit dem Dynavox TPR-2 ohne das ganze?

Von der Lautstärke ist er sehr gut auf 43dB, auch auf 40dB ist er etwa gleich laut wie der TPR-2 wenn man ihn auf max. aufdreht. Habe auch kurz 60dB ausprobiert, das ist dann zu viel des guten

Es mag ja sein das das ganze elektronisch messbar ist und seine Daseinsberechtigung hat, aber ob es das menschliche Ohr auch hören kann?

Pro Ject Phono Box S bleibt noch ein paar Tage zum testen und geht dann wahrscheinlich zurück.

Eigentlich wollte ich mir einen neuen besseren TA kaufen


[Beitrag von vatana am 29. Jan 2016, 21:38 bearbeitet]
Albus
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 30. Jan 2016, 10:02
Tag,
und Tag Vatana,

tja, wenn das dann so ist, dann bleibt von Ferne nur die Frage nach, ob die gewählte Einstellung der Phono Box S - wie oben im zweiten Absatz geschrieben, 200 pF beträgt, was aber nur 100 pF sein sollten? [Vergleich SOLL 590 pF gegen 300 pF; Vergleich IST 590 pF gegen 400 pF?] Ist das nur ein Tippfehler, also vergleichsweise doch mit 100 pF gehört bei nur geringen oder keinen wahrgenommenen Unterschieden? - Die 60 dB Gain sind nur für MC, nicht für MM-Tonabnehmer, die BDA sollte das klar aussagen.
Wenn also der Wechsel ohne positiven Effekt bleibt, dann ist der Befund eine Erinnerung daran, dass im Alltag auch ein Blick auf die Amplitudenstatistik für Musik angezeigt sein kann. Musik ist ganz unterschiedlich breitbandig, was durchaus für Verschiedenheiten sorgt. Das mag auch hier eine Rolle spielen.

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 30. Jan 2016, 10:08 bearbeitet]
vatana
Stammgast
#20 erstellt: 30. Jan 2016, 10:14
Ich habe auch mit 100pF ausprobiert, kein Unterschied.

Egal, er bleibt noch ein paar Tage, vllt. behalte ich es doch weil ich später auf hochwertigeres TA upgraden möchte, und da möchte ich halt alle Einstellungsmöglichkeiten haben.

Danke dir vielmals für deine Mühe.
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