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Luxman PD 284 mit Yamaha RX-2080 / Tonabnehmer Empfehlung+A -A |
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Autor |
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PFIFF
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 01. Sep 2020, 12:13 | |
Hallo miteinander, nachdem mein Luxman PD 284 ein in den letzten 25 Jahren eher ein kümmerliches Dasein gefristet hat, habe ich ihn für mich wiederentdeckt (dank eines guten Kumpels, der gerade auf dem selben "Trip" ist. Habe wieder ein wenig Blut geleckt und meine LPs und Singles reaktiviert. Schallplatten hören ist ja irgendwie deutlich entschleuningender als digitale Musik. Tja, nun werde/würde ich mich mit der Thematik intensiver befassen und hätte deshalb einige Fragen: Der Luxman ist an einen Yamaha AVR-RX2080 über den Phono-Eingang angeschlossen. Na klar weiss ich, das es sich hierbei um einen Sourround-Verstärker handelt, aber einen weiteren Verstärker wegen des Plattenspielers bekomme ich von meiner "Regierung" sicherlich nicht genehmigt, Hat jemand Erfahrung mit der Kombi Phono und Yamaha 2080 oder Hinweise für die Optimierung des Klangs? In meinem elterlichen Haushalt wurde sehr viel Musik / Schallplatten gespielt. Ich habe daher ´mal im Keller die Schätze der Vergangenheit gesichtet und diverse Tonabnehmer gefunden die früher bei uns im Einsatz waren. Wäre eines davon besonders empfehlenswert für den Luxman, bzw. kann das ggf. dort ein- angebaut werden? Das derzeitig montierte System am Tonarm hat leider keine Bezeichnung. Ich füge die Photos mal an: Ja, ich weiss, manche Systeme sehen nicht gerade frisch aus, das ist dem Keller geschuldet, ich gelobe Besserung :-) / Vielen Dank im voraus für Hilfe und Verständnis. |
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Marsilio
Inventar |
#2 erstellt: 01. Sep 2020, 13:44 | |
Hallo Pfiff Einen schöne Vorrat an Tonabnehmern hast Du da gefunden. Als erstes würde ich das rote Denon DL-110 (zuoberst links) ausprobieren. Das ist ein High-Output-MC, das man aber an den gewöhnlichen MM-Eingang anschliesst. Das hat den Vorteil, dass hier Anschlusskapazitäten keine Rolle spielen. Chance dass das gut klingt: gross. Kann man heute noch neu kaufen, kostet mittlerweile über 240.-. Ebenfalls ein sehr schön aufspielendes Tonabnehmersystem ist das Shure M95 - und zwar jenes mit der gelben Nadel (zweite Reihe ganz rechts). Das ist ein klassisches MM und diese gelbe Nadel aus US-Produktion hat einen nackten Diamanten mit einem scharfen elliptischen Schliff. Shure baut heute keine Tonabnehmer mehr. Klanglich ist das M95 wärmer abgestimmt als das DL-110. Kapazitäten spielen hier eine Rolle, allerdings gilt das M95 noch als recht gutmütig. Und dann habe ich da auch noch ein ADC QLM36 entdeckt, direkt links vom Shure M95 mit der gelben Nadel. Ebenfalls ein gutmütiges System, das es schon lange nicht mehr gibt. Etwas schwächer in der Höhenabbbildung als die anderen beiden Kandidaten, aber nette Bühnenwiedergabe. Auf dem Papier ist das DL-110 der Favorit; mein persönlicher Liebling wäre aber das Shure M95 mit der gelben Originalnadel. Was Dir da besser gefällt musst Du ausprobieren. LG Manuel |
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PFIFF
Ist häufiger hier |
#3 erstellt: 01. Sep 2020, 14:18 | |
Hallo Marsilio, besten Dank für die ausführliche Antwort. Das rote Denon ist derzeitig montiert und klingt eigentlich auch sehr gut. Ich kann mich daran erinnern, dass mein Vater einen Verstärker mit MC hatte und das der Sound dort üppiger klang, also im MM-Modus. Da du ja schreibst, dass dieser Tonabnehmer auch MC an MM-Verstärker übermitteln kann, ist ein Pre-Verstärker ja nicht zwingend erforderlich. Würde sich der Klang dadurch nochmals verbessern können, da ja dann "echtes" MC übermittelt wird oder ist das eher zu vernachlässigen? Wäre ein Pre-Verstärker zwischen Luxman und Yamaha, hätte das denn Vorteil, ihn auch an andere Audiobuchsen anzuschließen und etwaige Musikprogramme darüber laufen zu lassen. Keine Ahnung, ob das den Klang vielleicht noch etwas blumiger oder dynamischer machen würde?! Das mit Sure M95 werde ich ggf. einmal vorher testen, wobei es mir noch ein wenig Unbehagen bereitet, daran herumzuschrauben. Bei den früheren Spielern konnte man den Abnehmer mit diesem "Schnellverschluss" wechseln, das scheint hier ja nicht möglich zu sein. Mal gucken, wie mutig ich sein werde. LG Martin |
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Albus
Hat sich gelöscht |
#4 erstellt: 01. Sep 2020, 15:11 | |
Tag, als Verfügungsmaterial für weitere Rundum-Überlegungen seien genannt: -- die Eingangskapazität des MM-Modus des RX-A2080 beträgt hohe 440 pF -- die Kapazitätslast des PD-284 beträgt 200 pF (Tonarm plus Audiokabel) -- die empfohlene Abschlusskapazität für das ADC QLM36 beträgt 275 pF, für die Shure M95 400-500 pF -- für das Denon DL-110 spielen Kapazitätslasten unterhalb 2000 pF keine effektheischende Rolle -- für das Denon DL-110 lautet die Abschlussempfehlung des Herstellers bezüglich des Eingangswiderstandes im MM-Modus auf "mehr als 47 kOhm" (47 kOhm ist aber der MM-Standard nach IHF) -- der Innenwiderstand des DL-110 beträgt 150 Ohm - um damit an einen MC-Eingang mit Aussicht auf Erfolg zu gehen sollte dessen Eingangswiderstand mindestens 2000 Ohm betragen Unter den gegebenen Umständen, Kapazitätssumme PD-284 + RX-A2080 = 640 pF (200 + 440), kann aus der gezeigten Menge nur der Tonabnehmer Denon DL-110 als zumindest elektrisch-mechanisch tauglich angesehen werden (ja, auch mechanisch). Über die gegebene Auswahl käme man mit einem gut gewählten Phono-Vorverstärker hinaus. Freundlich Albus [Beitrag von Albus am 01. Sep 2020, 15:12 bearbeitet] |
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PFIFF
Ist häufiger hier |
#5 erstellt: 01. Sep 2020, 16:21 | |
Hm, wenn ich das richtig verstehe, dann macht der Phono-Vorverstärker durchaus Sinn. Ich habe mich ein wenig schlau gemacht und zwei Verstärker in die engere Wahl genommen: 1. Musical Fidelity V90-LPS 2. Pro-ject-Phono Box S 3. Oehlbach XXL Phono PreAmp Ultra 4. Oehlbach Phono PreAmp Pro Ich tendiere eher zu 2, bzw. 1. (auch wegen der kürzeren Lieferzeiten) - ich will ja nicht so lange warten. Bin für Hinweise zu den Geräten, bzw. auch Alternativen sehr dankbar..... |
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evilknievel
Inventar |
#6 erstellt: 01. Sep 2020, 20:59 | |
Hallo, ich würde zu 2 tendieren. Der V90LPS ist nicht anpassbar und der MC Eingang (100Ohm) spielt für das Denon keine Rolle. Ja man kann den Denon auch am MC anschließen, was aber nicht klingt außer lauter und mit arg reduziertem Hochtonanteil (also üppiger wenn man so will). Ich habe es ausprobiert. Das Denon ist zum Anschluß an den MM Eingang ausgelegt. Beim Pro-Ject könnte man dann tatsächlich mal mit 1000Ohm rumspielen. Aufgrund de verschiedenen Tonabnehmer und der Anpassungsmöglichkeiten ein klares Voting für den Pro-Ject. Gruß Evil |
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PFIFF
Ist häufiger hier |
#7 erstellt: 01. Sep 2020, 21:35 | |
@evilknievel Besten Dank für die klare Aussage, sehr hilfreich! Die Einstellmöglichkeiten sind sicher ein gutes Argument. Also dann werde ich das Pro-ject Phono Box S bestellen und schauen, wie sich die Klangbilder verhalten und wie drastisch der Unterschied zur derzeitigen Konfiguration (direkt an den Phono-Eingang des Yamaha angeschlossen) ausfällt. Bin wirklich sehr gespannt und werde meine Erfahrungen hier kundtun. Besten Dank Martin |
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akem
Inventar |
#8 erstellt: 04. Sep 2020, 13:25 | |
Das Denon DL 110 gehört an den MM-Eingang. An einem MC-Eingang ist das Ergebnis nicht vorhersehbar außer daß es ganz sicher nicht so klingt, wie es klingen sollte und könnte... Warum? Ein High-Output-MC wie das Denon hat a) eine viel zu hohe Ausgangsspannung für einen MC-Eingang und würde den theoretisch hoffnungslos überfahren und b) einen recht hohen Innenwiderstand für ein MC, welcher aber in Verbindung mit den meist niederohmigen MC-Eingängen dafür sorgt, daß das meiste Signal gar nicht erst aus dem Denon heraus käme. Dadurch wird der MC-Eingang in der Praxis zwar nicht mehr zwingend überfahren, jedoch wird es meistens recht schauderhaft klingen... Bedenke vor etwaigen Tonabnehmerwechseln folgende Punkte: - die Nadeln sind extrem empfindlich - ein kleines Mißgeschick und Du bist ein paar hundert Euro ärmer (gute Nadeln kosten nämlich gutes Geld...) - einfach dranschrauben ist nicht - ein Tonabnehmer muß geometrisch exakt justiert werden und Auflagekraft und Antiskating müssen auch stimmen (die optimale Auflagekraft müßtest Du erstmal ergoogeln und kann je nach genau verbauter Nadel auch noch variieren) - für die Shures gibt es keine Originalnadeln mehr, nur noch Nachbauten von schlecht und billig bis gut und teuer - daß all die Tonabnehmer in der Schublade gelegen haben könnte den Grund haben, daß die Nadeln schlichtweg abgerockt sind... möglicherweise machst Du Dir also die ganz Mühe umsonst Mein Rat: begnüge Dich erstmal mit dem Denon, das dürfte Dir auch nicht wirklich schwer fallen (ich finde es zumindest sehr gut). Dann lies Dich in aller Ruhe in die Materie ein von wegen Geometrie, wie justiere ich den Kram, welche Werkzeuge brauche ich dafür überhaupt usw. Dann kannst Du mal z.B. das ADC nehmen, dessen Nadel abziehen und an einen sicheren Ort verfrachten, den Body vom Headshell abschrauben, Kabel abstöpseln und danach alles wieder montieren. Sozusagen als Trockenübung. Wenn Du das dann ein paar mal gemacht hast, kannst Du Dich an den Luxman trauen. Bedenke beim Luxman: 1.) die Kabel, die aus dem Tonarm kommen, reißen sehr leicht ab und ein Wechsel ist nicht trivial (!!) 2.) das Headshell ist dünn und brüchig (unbedingt Beilagscheiben aus Nylon verwenden und Schrauben nicht festknallen bis es quietscht... oder knackt). Gruß Andreas |
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.JC.
Inventar |
#9 erstellt: 04. Sep 2020, 15:25 | |
Hi,
ich hab dir das mal fett gemacht. |
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PFIFF
Ist häufiger hier |
#10 erstellt: 07. Sep 2020, 08:31 | |
So, nachdem ich zwischenzeitlich den Pro-ject-Phono S2 erhalten und angeschlossen habe, muss ich hier unbedingt einmal meine Begeisterung zum Ausdruck bringen. Das war/ist ein Quantensprung, der Sound mit dem direkten Anschluss an den Phonoeingang des Yamaha RX-2080 kein Vergleich. Viel mehr Dynamik, mehr Präsenz im Raum. Ich habe bisher nur mit Denon DL 110 gehört, in zwei verschiedenen Setups, aber jeweils mit 43 db und 47kOhm, alle höhren Einstellungen (60 / 63 db) waren deutlich zu laut/übersteuert (mein subjektiver Eindruck). Die Einstellung mit 1kOhm habe ich ebenfalls probiert, auch hier war der Klang sehr gut. Ich denke, ich bleibe aber vorerst beid der 47kOhm (also bis auf den ersten Schalter oben am Mäuseklavier, alle anderen Schalter unten). Angeschlossen habe ich das ganze an den Audio2-Eingang des Yamaha (Analogeingang). Ein Anschluss an bspw. den CD-Eingang würde natürlich die Möglichkeit bieten, die entsprechenden Soundfilter anzuwenden. Bisher reizt mich dieser Gedanke aber nicht, ich möchte erstmal den puren analogen Klang hören. Mal schauen, wie es mit den anderen Systemen aussieht, aber da habe ich keine Eile und nehme mir gerne die Anmerkungen von @Akem zu Herzen. Der Kauf des Phonoverstärkers war definitiv die richtige Entscheidung, vielen Dank nochmals für die guten Ratschläge zu dieser Lösung - einfach klasse, so ein Forum ! [Beitrag von PFIFF am 07. Sep 2020, 17:30 bearbeitet] |
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