Neuer Tonabnehmer für Stanton T92

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nobinho
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 16. Apr 2017, 11:07
Hallo zusammen,

seit einigen Jahren habe ich den Plattenspieler Stanton T92. Im Lieferumfang war der
Stanton 500.V3-Tonabnehmer enthalten. In den vergangenen 1,5 Jahren habe ich wieder intensiver Vinyl gehört, so dass ich mich jetzt mit dem Gedanken auseinander setze einen
höherwertigen Tonabnehmer zu kaufen.

Genutzt wird der Plattenspieler im Wohnzimmer - angeschlossen an einen Yamaha RX-V 479 + Canton 5.1 Lautsprecherset.

1. Könnt ihr mir gute Tonabnehmer empfehlen?
Wichtig dabei wäre mir eine einfache Installation. Den alten kann ich einfach abziehen. Preis bis 200 €.

Im Netz bin ich z.B. auf den gestoßen:

--> Ortofon Concorde System Nightclub MK2
Die Form gefällt mir sehr gut und er ist scheinbar ach via plug&play anzuschließen.

2. Die Form der Nade ?l
Die sphärisch geschliffenen Nadeln liegen zwar besser in der Rille, sind aber vom Klangvolumen nicht ganz so hochkarätig. Alle Anfänger, aber auch die Experimentierfreudigen DJ, die auf höchste Rillenfestigkeit Wert legen, sind mit diesem System am besten beraten.

Die elliptisch geschliffenen Nadeln dagegen, schöpfen aus den Platten das beste Klangpotential heraus, verschleißen aber das Vinyl mehr..

--> Wie seht ihr das ihr bzw. könnt ihr mir vllt. bei der Frage 1 ein paar Modelle empfehlen mit denen ihr gute Erfahrungen gemacht habt?

Vielen Dank im Voraus. In meinem Umfeld gibt es leider wenig bis gar keine Möglichkeiten zum Erfahrungsaustausch.
akem
Inventar
#2 erstellt: 16. Apr 2017, 13:05
Die Concordes sind auch nur DJ-Fräsen, da verbesserst Du Dich nicht wirklich. Da muß schon ein Hifi-Tonabnehmer her...
Die Kommentare über die Nadelschliffe kannste in der Pfeife rauchen, das ist blanker Bullshit...
Die Wahrheit ist eher:
- Rundnadeln (=sphärisch=konisch) haben den größten Verschleiß von Nadel und Platte sowie das niedrigste Klangpotential (Auflösung und Abtastverzerrungen).
- Elliptische Nadeln: da gibt es grob gesagt drei Familien: 11x18µm, 8x18µm und 5x18µm (oder zöllisch: 0,4x0,7mil, 0,3x0,7mil, 0,2x0,7mil). 8x18µm sind der de facto Standard, 5x18µm sind leider selten geworden. Mit 5x18µm kann man schon prima Musik hören, bei 8x18µm hat man schon hörbare Defizite in Sachen Auflösung und Abtastverzerrungen und 11x18µm sind nicht viel besser als Rundnadeln.
- Tja, und dann gibt es noch die besseren und wirklich guten Schliffe, auf die der Schlaumeier gar nicht eingegangen ist. Zu nennen sind da z.B. Gyger, Shibata, van den Hul, Micro Ridge usw. Die haben dann horizontale Radien von 7µm und weniger (ein Micro Ridge hat z.B. 2,5µm) und der vertikale Radius ist dann 30-100µm. (Scheinbar) paradoxerweise haben diese sog. scharfen Schliffe eine wesentlich größere Auflagefläche auf der Platte und damit den geringsten Verschleiß von Platte und Nadel.

Dementsprechend verhält es sich auch mit der Lebensdauer der Nadeln:
Rundnadel: 500-700h
Elliptisch: 800-1000h
Fine Line: ca. 1400h
Scharfe Schliffe: bis zu 2000h

Leider kosten die guten Schliffe auch ne Kleinigkeit. Aber neben dem besseren Klang kriegst Du da eben auch eine wesentlich höhere Standzeit. Das relativiert den Mehrpreis ganz gewaltig...

Edit:
Ach ja, Empfehlung:
Audio Technika AT440, ggf. in Verbindung mit einem ART DJ Phonopre. Das AT440 braucht eine niedrige Abschlußkapazität, der ART Phonopre hat noch halbwegs akzeptable Werte. Die meisten Surroundreceiver haben leider Eingangskapazitäten, die den Phonoeingang schlichtweg unbrauchbar machen. Werte bis 1000pF sind nicht selten während die meisten modernen MM-Tonabnehmer maximal 200pF fordern (wobei das Kabel des Plattenspielers in der Regel schon um die 150pF hat - bleiben noch 50pF für die Phonostufe).
Alternative: Denon DL110. Das ist ein High-Output MC, dem prinzipbedingt die Eingangskapazität der Phonostufe weitestgehend egal wäre. Nachteil: relativ leise und die Nadel ist nicht wechselbar.

Zur Montage: im Beipack des 1210ers ist ein Headshell für Halbzoll-Tonabnehmer sowie eine weiße Plastiklehre. In diese Lehre steckst Du das Headshell rein und verschraubst den Tonabnehmer so, daß er parallel zu den Headshellkanten ist und der Diamant genau über dem Ende des "Fußes" der Einstellehre ist. Damit geht die Justage in unter 1min...

Edit 2: Schlechtschreibung...

Gruß
Andreas


[Beitrag von akem am 17. Apr 2017, 08:46 bearbeitet]
bas87
Stammgast
#3 erstellt: 17. Apr 2017, 08:41

Zur Montage: im Beipack des 1210ers ist ein Headshell für Halbzoll-Tonabnehmer sowie eine weiße Plastiklehre. In diese Lehre steckst Du das Headshell rein und verschraubst den Tonabnehmer so, daß er parallel zu den Headshellkanten ist und der Diamant genau über dem Ende des "Fußes" der Einstellehre ist. Damit geht die Justage in unter 1min...


Ich klinke mich mal deswegen hier ein. Ich habe mir auch mal die Überhangslehre gekauft und festgestellt, dass es bei mir nicht parallel ist. Ich hatte damals mein System mit einem Kollegen zusammen eingestellt, der diverse Schablonen und Einstellhilfen mitgebracht hatte. Und nun passt es trotzdem nicht. Ich habe allerdings eine andere Headshell, nämliche diese hier: Klick

Kann die Überhangslehre trotzdem angewendet werden oder benötige ich eine andere? Eine von denen? Amazon
Der erste Eintrag verwirrt mich etwas, da dort das Shure M-44 erwäht wird. Sieht aus wie die origninale Headshell, müsste trotzdem passen, oder?
akem
Inventar
#4 erstellt: 17. Apr 2017, 08:50
Du kannst diese Plastiklehre für alle Technics-Tonarme verwenden. Warum es dann bei anderen Schablonen (vermeintlich) nicht paßt? Ganz einfach: es gibt eine ganze Reihe verschiedener Geometrien wie Baerwald, Loefgren, IEC, Schön, DIN usw. Und sie unterscheiden sich allesamt mehr oder weniger stark in der Lage ihrer Nullpunkte und führen alle zu einer mehr oder weniger unterschiedlichen Position des Tonabnehmers. Wirklich falsch ist keine davon...

Gruß
Andreas
.JC.
Inventar
#5 erstellt: 17. Apr 2017, 08:55
Hi,


bas87 (Beitrag #3) schrieb:
Kann die Überhangslehre trotzdem angewendet werden oder benötige ich eine andere?


die Verwendung der Ü-lehre gilt für Technics Dreher !
Andere Dreher, wie der o.g. Omnitronic, können eine andere Tonarmgeometrie haben,
dann klappt das mit der Ü-lehre nicht (wirklich) richtig.

auch hier der Tipp: wenn´s günstig sein soll, nimm das AT 120 E
bas87
Stammgast
#6 erstellt: 17. Apr 2017, 08:58
Ah Moment, kurze Aufklärung, bevor es zu Missverständnissen kommt
Hatte mich nur wegen der Überhangslehre hier eingeklinkt.

Ich habe einen SL 1610 Mk nix mit der oben verlinkten Headshell. Und wenn ich dort die Überhangslehre anwende, ist das System eindeutig schief. Ich brauche aber nicht zwingend eine von den Headshells, die ich von Amazon verlinkt habe, richtig?

Gruß

Sebastian


[Beitrag von bas87 am 17. Apr 2017, 08:58 bearbeitet]
akem
Inventar
#7 erstellt: 17. Apr 2017, 09:08

bas87 (Beitrag #6) schrieb:

Ich habe einen SL 1610 Mk nix mit der oben verlinkten Headshell. Und wenn ich dort die Überhangslehre anwende, ist das System eindeutig schief.

Was meinst Du mit schief?
Meinst Du die Gegenprobe mit einer anderen Schablone, die Du auf den Plattenteller legst und das System fluchtet dann nicht mit den Gitterlinien? Das habe ich oben gerade zu erklären versucht. Wenn diese Schablone eine andere Geometrie hat wie sie Technics verfolgte, dann stimmt es (scheinbar) nicht.

Gruß
Andreas
volvo740tius
Inventar
#8 erstellt: 17. Apr 2017, 09:13
Hallo,

@ Sebastian: die Überhanglehre funktioniert im Prinzip bei allen SME Headshells für S-Tonarme, so auch bei dem alten Technics- Headshell.

Im Eingangspost geht es um einen Stanton T.92, wie man da jetzt auf die Überhanglehre und Technicsgeometrie (hat der Stanton die?) kommt, ist mir gerade nicht ersichtlich.

Gruß Thomas
bas87
Stammgast
#9 erstellt: 17. Apr 2017, 09:20
@Andreas: System ist nicht parallel zur Headshellkante, wenn ich die Headshell in die Lehre stecke. Aber ok, wenn es verschiedene Ausrichtungsmöglichkeiten gibt..

@Thomas: Andreas hatte im 2 Beitrag die ÜBerhangslehre erwähnt, hatte den Teil doch extra nochmal zitiert
.JC.
Inventar
#10 erstellt: 17. Apr 2017, 09:51
Hi,


bas87 (Beitrag #9) schrieb:
@Andreas: System ist nicht parallel zur Headshellkante, wenn ich die Headshell in die Lehre stecke.


so Käse

Was hat denn die Lehre damit zu tun ?
Genau, nichts !

Kauf dir das aktuelle Technics HS ...
dann kannst du auch den TA parallel montieren
(und die Ü-lehre nutzen)
akem
Inventar
#11 erstellt: 17. Apr 2017, 10:03

volvo740tius (Beitrag #8) schrieb:

@ Sebastian: die Überhanglehre funktioniert im Prinzip bei allen SME Headshells für S-Tonarme, so auch bei dem alten Technics- Headshell.

Im Eingangspost geht es um einen Stanton T.92, wie man da jetzt auf die Überhanglehre und Technicsgeometrie (hat der Stanton die?) kommt, ist mir gerade nicht ersichtlich.

Erfahrungsgemäß macht man mit der Schablone bei fast allen S-förmigen Tonarmen mit SME-Wechselheadshell einen vernachlässigbaren Fehler. Nur bei einigen wenigen japanischen Tonarmen z.B. von Kenwood stimmt der Überhang um 3mm nicht.

Gruß
Andreas
volvo740tius
Inventar
#12 erstellt: 17. Apr 2017, 10:51

.JC. (Beitrag #10) schrieb:

Was hat denn die Lehre damit zu tun ?
Genau, nichts !
Kauf dir das aktuelle Technics HS ...


Die 52mm Gummiring zu Nadelspitze lassen sich auch mit dem alten originalen Technics-Headshell realisieren, warum also das Neue kaufen?

@Andreas: Das kann schon sein, mir ist allerdings nicht klar, welche Geometrie der Hersteller (eigentlich nur Namensgeber) Stanton verfolgt. In der Bedienungsanleitung steht zur Tonabnehmerjustage nicht ein Wort, da das mitgelieferte System am Headshell vormontiert sei. Der Nutzer wird quasi im Regen stehen gelassen, kann nichts überprüfen oder beim Tausch des Tonabnehmers einfach in der BDA nachschlagen, wie man diesen richtig einbaut. Bedenklich, dass auf die Digitalisierung auf mehreren Seiten eingegangen wird, aber elementare Dinge außen vor gelassen werden.
Vielleicht wäre hier die Justage mittels Zweipunktschablone zielführender.

Gruß Thomas
Tauern
Inventar
#13 erstellt: 17. Apr 2017, 12:10
@nobinho,

ich gehe davon aus, dass ein Concorde-System an den Stanton T-92 passt. Der Tonarm hat gemäß BDA eine effektive Länge von 230,5 mm und 16mm Überhang. Selbige Daten hat auch ein Omnitronic DD-2550. Und da komme ich mit der "technics"-üblichen Einstellung hin, obwohl ein SL-1200, wie auch mein SL-D 202 230,0 mm und 15 mm haben. Wahrscheinlich ist es nicht ganz perfekt. Aber ehrlich: klangliche Einschränkungen höre ich seit Jahren nicht.

Das Nightclub Mk II hat einen druckvollen Klang, habe es als OM-Version und finde es nicht schlecht. Es gibt neuerdings das Reloop Concord Vibe, das wie ich vermute dem Nightclub nicht unähnlich ist, aber etwas günstiger. Deutlich günstiger geht es mit einem Thakker Epo E, das auch gut klingt. Für die genannte Anlage ist solches wohl ausreichend.

Das Ortofon dürfte auch mit dem eingebauten Entzerrervorverstärker des Stanton harmonieren, beim Epo bin ich mir allerdings nicht sicher.

Überhaupt: wenn du ein teureres System kaufst wirst du mit Ausnahme des Ortofon um einen externen Entzerrervorstärker vermutlich nicht herumkommen (Stichwort Kapazität).

Da das ganze in eine 5.1-Surround-Anlage eingebettet ist, würde ich dies zunächst aber nicht machen.

Einen schönen Nachmittag wünscht

Tauern


[Beitrag von Tauern am 17. Apr 2017, 17:43 bearbeitet]
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