Yamaha P 750 mit Problemchen

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Gitarrenhans
Neuling
#1 erstellt: 04. Feb 2018, 15:27
Hallo liebe Forumsgemeinde :-)

ich lese zwar schon eine Weile inkognito hier im Forum mit, habe mich aber jetzt aus gegebenem Anlass angemeldet, in der Hoffnung hier ein paar allgemeine Infos und hoffentlich ein paar Lösungsmöglichkeiten und Tipps zu bekommen.

Ich habe mir heute einen "neuen" Plattenspieler zugelegt. Einen Yamaha P 750. Mich würde zunächst einmal interessieren, ob es Meinungen und Erfahrungsberichte zu dem Dreher gibt, weil man im Netz dazu nicht wirklich viel bekommt. Gerade weil es dem ersten Anschein nach wohl ein bisschen was an dem Spieler zu machen gibt, würde mich interessieren, ob Eurer Meinung nach eine Investition lohnenswert ist.

Hier zu den Problemchen:
1. Wenn ich die Nadel auflege bzw. durch die funktionierende Vollautomatik auflegen lasse zieht der Arm die Nadel zunächst über die Rillen der Platte, um dann ungefähr in der Mitte der Platte stehen zu bleiben.
2. Der Klang der dann aus den Lautsprechern kommt ist sehr undeutlich und es knistert sehr stark.
3. Die Nadel (Ortofon 10) ist leicht verbogen.

Würde es Eurer Meinung nach ausreichen einfach eine neue Nadel zu besorgen (wenn ja, wieder eine Ortofon 10?) oder sollte man auch gleich zu einem neuen System greifen (wenn ja, welches)? Wie kann man verhindern, dass der Arm die Nadel halb über die Platte zieht?

Ich bin für jeden Tipp und auch Erfahrungsberichte dankbar und freue mich auf Eure Rückmeldungen!
akem
Inventar
#2 erstellt: 04. Feb 2018, 16:04
Alles, was Du schreibst, deutet auf eine defekte Nadel hin. Möglicherweise ist gar kein Diamant mehr drauf sondern nur noch der Lötzinn-Sockel der gebondeten Nadel. Bedenke auch, daß ein Tonabnehmer korrekt justiert sein muß: Geometrie (Überhang, Kröpfung, Höhe / VTA), Auflagekraft und Antiskating. Stimmt die Justage nicht, kann das ebenfalls zu einigen der beschriebenen Phänomene führen (nur über die halbe Platte rutschen sollte er auch dann nicht). Übrigens ist die 10er Nadel qualitativ nicht gerade der Bringer. Je nach Anspruch solltest Du Dir die 20er oder 40er Nadel zulegen. Die passen auch und klingen deutlich besser.

Gruß
Andreas
das_t.
Inventar
#3 erstellt: 04. Feb 2018, 16:29
ja, ich würde andreas da zustimmen wollen. in etwa gleich hat sich mein saba aufgeführt, als er hier eingezogen ist. und? yoah, da war nix mehr mit diamant. vielleicht irgendwo... aber nicht da, wo eigentlich einer hingehört hätte.

unabhängig davon: wenn du per lift den arm nach oben, teller läuft... was macht der arm? zieht er dann ebenfalls richtung mitte? oder bleibt er da stehen, wo er steht?
Gitarrenhans
Neuling
#4 erstellt: 04. Feb 2018, 17:22
Vielen Dank für die hilfreichen Hinweise und die zeitnahe Reaktion!!! Ich werde mich nach einer neuen Nadel umschauen. Gibt es sonst noch passende Alternativen was die Nadel angeht oder passen auf ein Ortofon System auch nur Ortofon Nadeln drauf?

Habe das gerade noch einmal ausprobiert: Wenn ich den Arm manuell hebe und mit der Hand über die Platte ziehe, bleibt der Arm wo er ist. Sobald ich ihn senke, zieht er über die Platte. Beim letzten Versuch sogar fast bis zum Ende der Platte nicht nur bis zur Hälfte. Das kenne ich manchmal auch von meinem Dual, wenn die Nadel voller Staub ist und nicht mehr satt aufsetzen kann. Glaubt ihr dass das aufhört, sobald eine neue Nadel drauf ist? Ist es schwierig bei Bedarf das System neu zu justieren oder sollte man das einem Fachmann/frau überlassen?

Gibt es noch Meinungen über den Spieler im Allgemeinen? Würde mich sehr über Infos, Erfahrungen freuen!

LG, Christian
Gitarrenhans
Neuling
#5 erstellt: 04. Feb 2018, 17:27
Habe gerade nochmal nachgeschaut. So eine Ortofon 20 oder 40 wäre ja eine ganz schön saftige Investition. Um so mehr würde mich interessieren, ob sich eine solche nicht unerhebliche Anschaffung für den Dreher lohnen würde, denn für dass Geld bekomme ich ja auch schon einen guten Dual Plattenspieler.

LG, Christian
Gitarrenhans
Neuling
#6 erstellt: 04. Feb 2018, 17:31
Gibt es eigentlich einen Unterschied zwischen Ortofon 10 und Ortofon OM 10? Sorry, habe mich damit bisher noch nicht auseinandergesetzt
das_t.
Inventar
#7 erstellt: 04. Feb 2018, 17:47
erstens: dein neuer versuch bestärkt die vermutungen, dass es die nadel ist, die da unfug treibt. eine neue nadel.. würde also sehr wahscheinlich abhilfe schaffen.

zweitens: wie sind denn deine musikalischen ambitionen? hier wird zu recht beständig darauf verwiesen, dass ein gutes system/eine gute nadel der schlüssel ist zum anständigen musikhören; sehr oft (viel zu oft) aber im gleichen atemzug auch *klargestellt*, dass unter 150,00 für ein neues system oder 200,00 für eine sas/shibata-nadel für ein vorhandenes system eigentlich nur krach produziert werden kann. *klang* sowieso nicht, weil klingen darf nix...

also, was sind deine wünsche, vorstellungen, ansprüche? wie sieht der rest deiner anlage aus? was für mucke hörst du? grundsätzlich: man kann auch für (deutlich) unter 100,00 musikalisch was echt anständiges auf die beine stellen. aber einen sinnvollen tipp... kann man besser geben, wenn du vorher noch ein wenig plauderst...
Gitarrenhans
Neuling
#8 erstellt: 04. Feb 2018, 19:06

das_t. (Beitrag #7) schrieb:
also, was sind deine wünsche, vorstellungen, ansprüche? wie sieht der rest deiner anlage aus? was für mucke hörst du? grundsätzlich: man kann auch für (deutlich) unter 100,00 musikalisch was echt anständiges auf die beine stellen. aber einen sinnvollen tipp... kann man besser geben, wenn du vorher noch ein wenig plauderst...


ok, dann werde ich ein bisschen plaudern

Ich höre relativ viel Musik unterschiedlicher Art. Derzeit höre ich eigentlich fast ausschließlich Jazz vornehmlich aus den 50ern und 60ern (sehr grobe Angabe, ich weiß. Aber ich möchte zunächst nicht zu sehr ins Detail gehen). Hierfür nutze ich folgende Anlage in meinem Wohnzimmer (nein, ein Musikzimmer habe ich leider nicht):

Denon PMA 860 Vollverstärker (damals von meinem Konfirmationsgeld gekauft)
Dual 604 mit DMS 242e/DN 242 System
Sony CDP 415 CD Player
2x MB Quart QL 40c

Also alles andere als eine High-End-Anlage aber ich bin mit dem Klang eigentlich soweit ganz zufrieden. Der Grund für die Anschaffung des Yamaha Drehers ist, dass ich im Schlafzimmer auch noch eine Anlage aufbauen möchte, um dort etwas ungestörter vom Familienwirbel oder gemeinsam mit meiner Frau Musik hören zu können.

Aufgrund von Familie und relativ kostspieligen Hobbys (ich mache Musik), bin ich wohl eher der Typ Musikkonsument, der für "unter 100,00 musikalisch was echt anständiges auf die beine stellen" möchte
das_t.
Inventar
#9 erstellt: 04. Feb 2018, 19:12
mkay, liest sich doch gut.

es gibt hier auch anständige jungs, die für kleines geld zuhause anständig musik hören

jazz ist jetzt nicht so meins, so dass ich nichts sagen kann, welcher ta ggf. da besonders... wie empfindest du denn deine kette so vom klangbild? eher (zu) warm? analytisch? verstopft ?

magst du es filigran, in den höhen ziseliert, luftig? bist du der tiefbass-freak? wenn du wählen müsstest... lieber räumlichkeit und bühne oder eher knackiges mitten auf dem teppich?

(wo sind die egtl. alle? wird hier ein zwei-mann-thread...)
Albus
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 04. Feb 2018, 19:51
Tag,

hier kann man die BDA ansehen, was immer bei Problemen hilfreich genutzt werden kann: https://www.vinylengine.com/library/yamaha/p-750.shtml
(Registrieren erforderlich, empfohlen, keine Folgeschwierigkeiten).

P-750. - Einen P-850, kein wirklich entscheidender Unterschied, hatte ich einst als erster Kunde in Deutschland gekauft - und mir in der Höhe einstellbare Füße einsetzen lassen, der Händler hatte noch einen Satz vom PX-2. Mit einem Yamaha MC-7 Tonabnehmer war das eine runde Sache, Verstärker A-1. Der Plattenspieler in der Erscheinung anschaulich wohlgeordnet, mit ergonomisch eindeutigen Zugriffspunkten (Design deutete sich als Aufgabenstellung der Produktentwicklung an). Der Arm mit effektiver Ausgangs-Masse von 11 g, die Kabelkapazität (einschließlich Tonarmkabel) von 100 pF ist günstig gehalten. Das Reitergewicht zur Einstellung der Auflagekraft verändert die effektive Masse des Tonarmes unmittelbar, aber immer noch in engen Grenzen auch bei höherer AK. Ein Funktionsprodukt.

Der PMA-860 bringt an Eingangskapazität ~200 pF mit. Was man nach belieben beachten kann oder auch nicht.

Freundlich
Albus
Gitarrenhans
Neuling
#11 erstellt: 04. Feb 2018, 21:39
@ das t: Also ich bin definitiv kein Tiefbassfreak, auch wenn Bass nicht unwichtig ist. Ich empfinde das Klangbild meiner Kette schon als warm und das mag ich auch. Ich würde Räumlichkeit und Bühne bei der Musik die ich meistens höre immer den Vorzug geben. Ich denke aber der Punkt Räumlichkeit wäre bei meiner Kette durchaus noch ausbaufähig. Ich habe immer gedacht, dass liegt in erster Linie an den Lautsprechern aber wenn es dazu noch anderweitige Tipps gäbe wäre ich dankbar, auch wenn dass vermutlich den Rahmen meines Threads sprengen würde.

@Albus: Vielen Dank für den link und die technischen Details. Ist der Yamaha M7 auch beim P750 ab Werk eingebaut oder hast Du den nachrüsten lassen? Was hat es mit den einstellbaren Füßen auf sich? Verändert das was am Klang??


Der PMA-860 bringt an Eingangskapazität ~200 pF mit. Was man nach belieben beachten kann oder auch nicht.


Was meinst Du damit? Sorry, ich muss mich wohl scheinbar in die ganzen technischen Raffinessen mal einarbeiten (wenn ich denn mal dazu komme )


[Beitrag von Gitarrenhans am 04. Feb 2018, 21:40 bearbeitet]
akem
Inventar
#12 erstellt: 04. Feb 2018, 22:04

Gitarrenhans (Beitrag #5) schrieb:
Habe gerade nochmal nachgeschaut. So eine Ortofon 20 oder 40 wäre ja eine ganz schön saftige Investition. Um so mehr würde mich interessieren, ob sich eine solche nicht unerhebliche Anschaffung für den Dreher lohnen würde, denn für dass Geld bekomme ich ja auch schon einen guten Dual Plattenspieler.

LG, Christian

Gebraucht ja, neu nein...
Der Klang wird nun mal von der Nadel geprägt - sie kratzt die Information aus der Rille und mit der Qualität der Nadel steht und fällt das Ergebnis. Der Dreher selbst ist am Klang so gut wie gar nicht beteiligt, so er denn keine Fehlkonstruktion ist und sich negativ bemerkbar macht.

Zum Ortofon: auf einen OM-Systemkörper kannst Du auch nur eine OM-Nadel stecken. Andere Serien gehen nicht, andere Hersteller erst recht nicht (außer es ist eine Nachbaunadel explizit für die Ortofon OM-Serie... aber billige Nachbaunadeln sind noch schlechter als das 10er Original).
Wenn Du auf einen anderen Hersteller wechseln willst, mußt Du einen kompletten Tonabnehmer kaufen und nicht nur eine Nadel.

Gruß
Andreas
.JC.
Inventar
#13 erstellt: 04. Feb 2018, 22:11
Hi,


Gitarrenhans (Beitrag #1) schrieb:
Ich habe mir heute einen "neuen" Plattenspieler zugelegt.


also bist du noch ungeübt im Umgang mit Platten und Nadeln ?

wenn ja, dann fang am besten mit der 10er Nadel an,
nach ein paaar Wochen kannst du immer noch ...
Yamahonkyo
Inventar
#14 erstellt: 05. Feb 2018, 01:28
Hallo Gitarrenhans,

natürlich kannst du den Yamaha P-750 aufrüsten. Das Gerät muss sich nicht hinter deinem DUAL 604 nicht verstecken und nur weil es anders aussieht, ist es definitiv nicht schlechter.

Du schreibst, dass du mit dem DMS 242e zufrieden bist. Dieses entspricht laut einem anderen Thread einem AT 120 E der ersten Bauart (orange). Es ist schwierig AT und Ortofon Systeme zu vergleichen, aber laut des Threads wäre ein OM20 ein adäquates Gegenstück.

Ich kann dies allerdings nicht beurteilen und möchte dies auch nicht für dich entscheiden.

Ich kann nur schreiben, was ich täte:

Ich würde es erstmal mit einer original OM10 Nadel versuchen, um zu hören, wie gravierend der Unterschied zwischen dem Yamaha und dem DUAL mit dem DMS 242e am gleichen Verstärker ist. Danach würde ich mir überlegen, ob das OM10 zum gelegentlichen Hören im Schlafzimmer vielleicht schon ausreicht, sich die zusätzlichen 100 Euro für ein OM20 wirklich lohnen, oder gar ein ganz anderer Tonabnehmer vielleicht doch besser wäre.

Teurer geht immer, aber bekommt man für mehr Geld auch immer einen Mehrwert?

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 05. Feb 2018, 02:17 bearbeitet]
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