Einsteiger Vinyl Setup optimieren

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Lowbro
Neuling
#1 erstellt: 29. Jul 2018, 17:49
Hallo zusammen,

ich habe mich nach Jahren von mein DJ Setup
(2x Pioneer plx1000, Concord DJ s Tonabnehmer, Allen & Heath Xone Mixer, KRK RoKit 8 G2 Lautsprecher) getrennt und mir zum Einstieg in die HIFI-Welt einen Cambridge Audio SR10 sowie ein paar Aeromax 2 Lautsprecher zugelegt. Heute habe ich zum ersten mal Musik über Mp3 / CD abgespielt und es klang besser (mehr Bass & Präsenz ) als die Wiedergabe über den Plattenspieler (Pioneer plx1000 // Concord DJ s Tonabnehmer) der Unterscheid war nicht riesig aber deutlich hörbar.

Nun stellt sich mir die Frage an welchen Komponenten ich als erstes optimieren kann und sollte?

Phono-Vorverstärker zulegen?
Anderer Tonabnehmer (War mit den DJ s zum Auflegen bisher zufrieden)

Viele Grüße
Manu


[Beitrag von Lowbro am 29. Jul 2018, 17:50 bearbeitet]
Tywin
Hat sich gelöscht
#2 erstellt: 30. Jul 2018, 11:37
Hallo Manu,

zuerst sollte Dir klar sein, dass ein Vergleich nur bei einem Ausgleich der gehörten Lautstärke sinnvoll ist.

"Leiser" wird wegen der Eigenschaften des menschlichen Gehörs hohe und tiefe Töne bei niedrigeren Lautstärken überproportional leiser zu hören immer schlechter klingen müssen.

Das Eingangssignal vom Plattenspieler/Phono-Pre ist in der Regel immer erheblich leiser als das Eingangssignal von einem modernen Quellgerät, was schnell zum Eindruck eines schlechteren Klangs beitragen kann.

Ansonsten ist die historische Plattenspielertechnik in gar keiner Weise in der Lage technisch/klanglich mit modernen Medien/Playern mitzuhalten. Daher ist sie aus diesem Grund weitgehend "Geschichte". Wenn der Weg von der Abmischung der Musik bis zum Signal aus dem Phono-Pre tatsächlich bekannt ist, dann sollte das selbstverständlich sein.

Wenn das alles klar ist:

Vielleicht schaust Du z.B. mal bei Thakker nach käuflichen Tonabnehmersystemen die für HiFi gedacht und geeignet sind. Die Güte der Abtastung ist neben diversen anderen Faktoren auch von einer geeignet leichten, steifen und geeignet geschliffenen Abtasteinheit maßgeblich abhängig.

Da es bei DJ-Systemen um Robustheit und Preis und nicht um optimale Abtasteigenschaften geht, sind solche Systeme in der Regel für gutes Plattenhören im Sinne von HiFi wenig bis gar nicht geeignet.

Ein noch bezahlbares sehr gutes Tonabnehmersystem für Deinen Plattenspieler ist z.B. das AT-33 PTGII - drunter wirds halt schlechter, was auch mehr oder weniger hörbar sein wird.

Ansonsten muss der Phono-Pre elektrisch (Widerstand/Kapazität/Vorverstärkungsfaktor) zum verbundenen Tonabnehmersystem passen.

Fragen zum Thema sind übrigens im Analogbereich des Forums besser aufgehoben. Vielleicht willst Du Dein Thema von der Moderation verschieben lassen.

VG Tywin
cone-A
Stammgast
#3 erstellt: 30. Jul 2018, 12:05
Die Concorde funktioniert ja auch ganz famos mit den Hifi-Nadeln von Ortofon. Außerdem kann es tatsächlich nervig sein, wenn der Phono-Eingang stark gegenüber den Line-Eingängen abfällt. Dazu kommt, dass die Phono-Stufe des Cambridge womöglich nicht zu den Besten ihrer Zunft gehört.

Mein Tip: Neue Nadel, je nach Budget Nadel 20 oder Nadel 40 von Ortofon. Und dazu noch einen Phono-Pre mit einstellbarer Verstärkung, z.B. der ART DJ Pre II.


[Beitrag von cone-A am 30. Jul 2018, 12:05 bearbeitet]
HiFi_Sepp
Inventar
#4 erstellt: 30. Jul 2018, 12:18
Also wenn das die Blaue Concorde DJ ist, wird schon ein OM 20 Nadeltausch einen Wow Effekt bringen.
Das DJ machte schon gegen das gelbe Nightclub und rote Broadcast System klanglich eine ganz schlechte Figur.
Schlechter klang nur noch das gelbe Banana...
Da du das DJ nun mal hast, macht der Vorschlag von Cone-A durchaus Sinn.
Lowbro
Neuling
#5 erstellt: 30. Jul 2018, 19:30
Danke für die ausführlichen Antworten. Sehr freundlich!

Ich habe schon vermutet, dass die Phono-Stufe des SR10 nicht die beste ist.
Ein Tonabnehmersystem wie AT-33 PTGII sprengt zur Zeit das Budget.
Fürs Erste werde ich die Nadel tauschen, freue mich schon auf den Wow Effekt, und einen Phono-Pre anschaffen.

Gibt es da noch weitere Empfehlungen/Erfahrungswerte?
Rega fono mini
Pro-Ject Phono Box
Cambridge Audio CP1

Ich höre viel stark basslastige elektronische Musik aber auch Hip Hop, 60er, 70er, Rock, Soul, Funk und Jazz alles von Vinyl.. Mp3 und CD eher selten.

VG Manu
Tywin
Hat sich gelöscht
#6 erstellt: 30. Jul 2018, 19:45
Hallo,


Ich habe schon vermutet, dass die Phono-Stufe des SR10 nicht die beste ist.


bislang sind mir gar keine "nicht beste/schlechte" - bzw. grundsätzlich ungeeignete - Phono-Pre begegnet.

Phono- Pre müssen aber elektrisch zum verbundenen Tonabnehmersystem und den Herstellervorgaben solcher Systeme passen, sonst kann das Tonabnehmersystem nicht den vorgesehenen Klang bewirken.

Da der Phono-Pre Deines Verstärkers - ohne Gewähr - 220pF Eingangskapazität bietet, genügt nach meiner Meinung dieser Pre für Dein vorhandenes Tonabnehmersystem.


Genügend einstellbare Phono-Pre lassen sich an nahezu jedes Tonabnehmersysteme anpassen.

Der bereits genannte ART DJ Phono Pre II bringt für den Preis eine hervorragende Ausstattung und bietet neben einem Subsonic-Filter einer regelbare Vorverstärkung und eine in zwei Stufen anpassbare Eingangskapazität.

Diese Anschaffung halte ich aber hinsichtlich des vorhandenen technisch genügenden Entzerrers für überflüssig.

Wenn Du eine andere Nadel verwenden willst, rate ich zur Anschaffung der Nadel 40 mit einem schon gut brauchbaren Abtaster.

VG Tywin


[Beitrag von Tywin am 31. Jul 2018, 06:16 bearbeitet]
HiFi_Sepp
Inventar
#7 erstellt: 30. Jul 2018, 19:51
Einen anderen Phono Pre halte ich auch für überflüssig.
Würde das Geld dann auch lieber gleich in eine OM 40 Nadel investieren.
Durch den schärfen Schliff hält die OM 40 Nadel ca doppelt so lange wie die OM 20 Nadel.
Das sollte man auch berücksichtigen.
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#8 erstellt: 31. Jul 2018, 20:17
Sei beruhigt, Cambridge-Azdio hat nun wahrlich nicht den Ruf, dass sie keine Phono-Vorstufen bauen können. Im Gegenteil, dein Phono-Eingang ist völlig OK.

Gerd
tomtiger
Administrator
#9 erstellt: 01. Aug 2018, 00:59
Hi,

was für Musik hörst Du? Auf der Schallplatte wird aus technischen Gründen weniger Bass sein können als auf CDs.

Insbesondere moderne synthetische Musik kann durchaus Tieftonenergie haben, die auf der LP nicht so drauf ist, wie auf CD.

LG Tom
CarstenO
Hat sich gelöscht
#10 erstellt: 01. Aug 2018, 02:55
Hallo Manu,

ich meine mich daran zu erinnern, dass die Ortofon Concorde-Systeme für die Tonarm-Geometrie des Technics SL-12xx ab Mk 2 entstanden sind. Hat der Pioneer PLX 1000 überhaupt die gleiche Geometrie wie der Technics? Bei Reloop RP 6000 und Synq X-TRM 1 war das nicht so.

Träte mein Verdacht ein, blieben zum Rillenende hin mehr verzischelte S-Laute übrig, als mit der Nadel 40 üblich wären. Wäre schade ums Geld.

Viele Grüße,

Carsten
8erberg
Inventar
#11 erstellt: 03. Aug 2018, 11:57
Hallo,

allerdings, da würd ich max. auf Nadel 20 gehen.

Peter
CarstenO
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 04. Aug 2018, 04:48
Ich würde dann einen 1/2-Zoll-Tonabnehmer auf Headshell montieren. Im Preisbereich der Nadel 20 lägen ja auch diese Tonabnehmer:

Audio Technica AT 120 E
Audio Technica AT 5 V
Sumiko Pearl
Nagaoka MP 110

Leider gibt der TE nicht so viel über sein Budget preis. Die Spanne der hier besprochenen Produkte reicht von 275 € für die Nadel 40 bis 478 € für ein AT 33 PTG II, wobei Letzteres bereits außerhalb des Budgets war. Jeweils ohne Entzerrer-/Vorverstärker für den Cambridge Audio SR 10.


[Beitrag von CarstenO am 04. Aug 2018, 04:55 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#13 erstellt: 04. Aug 2018, 07:55
Das Sumiko Pearl ist ein guter Vorschlag, das finde für den aufgerufenen Preis eines der interessantesten Systeme. Gibt's bei Thakker auch als baugleiches Coral.

LG
Manuel
Lowbro
Neuling
#14 erstellt: 04. Aug 2018, 08:17
hallo @all,

hier ist ja schon wieder einiges an Antworten rein gekommen.

@tomtiger
Ich höre viel stark basslastige elektronische Musik aber auch Hip Hop, 60er, 70er, Rock, Soul, Funk und Jazz alles von Vinyl.. Mp3 und CD eher selten.

@carstenO
Da muss ich mich erst einmal schlau machen.
Aktuelles Budget max 300 EUR.
Sumiko Pearl schau ich mir auf jeden fall an.

Danke und Grüße
Manu
CarstenO
Hat sich gelöscht
#15 erstellt: 04. Aug 2018, 08:22

Lowbro (Beitrag #14) schrieb:
Aktuelles Budget max 300 EUR.
Sumiko Pearl schau ich mir auf jeden fall an.


Ich würde mir, obwohl das Sumiko Pearl nun zweimal erwähnt wurde, auch die anderen Tonabnehmer angucken. Ich habe mit dem Sumiko Pearl die Erfahrung gemacht, dass es eine höhere Zischelneigung hat, als ein Nagaoka MP 110.
Puuhbaer68
Hat sich gelöscht
#16 erstellt: 04. Aug 2018, 09:11
Guten Morgen,

sorry, wenn ich den Beitrag kapere, aber weiß jemand, mit welchen Abschlusskapazitäten das Sumiko Pearl zurecht kommt? Leider steht bei Thakker nichts dazu.
akem
Inventar
#17 erstellt: 04. Aug 2018, 19:10
Albus hat glaube ich mal was von 250pF geschrieben.

Gruß
Andreas
Albus
Hat sich gelöscht
#18 erstellt: 04. Aug 2018, 19:30
Tag,

ja, Sumiko Pearl mit 220-250 pF ist gut - bei 350 pF gibt es eine (messbar) merkliche Anhebung um 10 kHz herum.
Nach CARDAS BURN-IN (längeres Einrauschen, lateral und vertikal) wird die Probe der Tacet Testplatte L210, Test auf S-Laute, außen / innen, gut durchlaufen mit 98 / 80 Punkten (was für kommerzielle Platten allemal tauglich macht).

Freundlich
Albus


[Beitrag von Albus am 05. Aug 2018, 08:58 bearbeitet]
Puuhbaer68
Hat sich gelöscht
#19 erstellt: 05. Aug 2018, 09:09
Super, danke Albus.

Dann leider nichts für meine "hoch-kapazitiven" Begebenheiten .
Lowbro
Neuling
#20 erstellt: 02. Okt 2018, 20:54
Danke an alle, die versucht haben zu helfen!
Nutze nun seit einigen Wochen die Audio Technica AT-5V – Bin vollstens zufrieden damit!
CarstenO
Hat sich gelöscht
#21 erstellt: 03. Okt 2018, 08:39

Lowbro (Beitrag #20) schrieb:
Nutze nun seit einigen Wochen die Audio Technica AT-5V – Bin vollstens zufrieden damit!


Prima, herzlichen Glückwunsch!
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