MM Tonabnehmer für sehr leichten Arm (Revox)

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Keksstein
Inventar
#1 erstellt: 09. Jan 2019, 20:55
Hallo,

um was geht’s?
Ich betreibe einen Revox B291 mit einem Nagaoka MP500 Tonabnehmer, für mich die perfekte Kombination. Nun kaufe ich ziemlich häufig gebrauchte Platten von Flohmärkten etc, habe auch einige Platten mit leichtem Höhenschlag die ich nicht unbedingt mit dem Naga abspielen möchte aus Angst die Nadel zu beschädigen. Ich möchte mir nun sowieso einen zweiten Revox (B790) zulegen aus Begeisterung für diese Geräte und diesem einen Tonabnehmer spendieren auf dem solche Platten dann laufen.

Durch die geringe Eff. Tonarmmasse von ~4,9g des Revox wird ein weich aufgehängter Abnehmer benötigt mit einer Compliance von >20µm/mN, alles unter 8g Tonabnehmereigengewicht sollte laufen. Der Abnehmer soll gutmöglichst tolerant sein um auch mal schlechte Pressungen anhören zu können, darf ruhig etwas "warm" klingen für alte Rock/Pop Platten in grenzwertiger Aufnahmequalität. (wobei ich die Eingangskapazität vom Phono Vorverstärker anpassen kann, da kann man auch "warm" machen) Sumiko Black Pearl oder Shelter 201 wären so ähnlich, die passen aber nicht zum Arm.

Habt Ihr Empfehlungen? Ich habe mich im Netz etwas umgesehen, Goldring G10xx oder Ortofon VM / OM wären wohl eine Option.
Ein kompletter OM-40 + zusätzlich Nadel vom OM-10 wäre meiner Meinung am Interessantesten, bei Platten in fraglichem Zustand kann man kurz die Nadel vom OM-10 aufstecken und für hohe Wiedergabequalität die OM-40 Nadel verwenden. Die OM-10 Nadel liegt bei ~40€, ärgerlich aber kein Weltuntergang sie zu Beschädigen. (worauf ich es natürlich nicht anlegen werde...)

Ach ja, Revox Tonabnehmer-Montagelehre ist natürlich vorhanden.

Danke schonmal!

Gruß Jan
Marsilio
Inventar
#2 erstellt: 09. Jan 2019, 21:15
Ich habe an meinem Revox B795 das OM-40. Passt gut. Früher hatte ich mal das (eigentlich modernere) 2M Blue. Ging auch gut. Die OM-Reihe finde ich halt preislich interessanter und die 40er-Nadel war dann doch ein recht grosses Upgrade zur Blue-Nadel. Einen warmen Klang kann man dem OM aber nicht attestieren.

Die meisten für die Revox-Tangentialdreher spannende Tonabnehmer gibt es leider nicht mehr. Wenn sie noch erhältlich wären, würde ich primär das Shure V15V empfehlen - oder das Shure Tracer, mit denen Revox-Plattenspieler mitunter auch ab Werk bestückt waren (ich glaube die wurden sogar eigens für Revox gefertigt). Gut passt auch das alte Ortofon VMS20E - ist leicht, hat eine hohe Nadelnachgiebigkeit und taucht ab und zu noch bezahlbar auf. Und natürlich die Elac ESG795 und ESG798H30 oder noch besser ESG796H40 (die Zahl am Schluss bezieht sich auf die jeweilige Nadelnachgiebigkeit). Auch das legendäre Sonus Gold Blue ging bestens. Willst Du Wärme, dann sind die Elac und Shure erste Wahl.

Ein Low-Budget-Versuch wert könnte auch ein alter Shure M95-Generator und die 25-Euro-Swiss Made-Nachbaunadel sein, die unter anderem der Ebay-Verkäufer Cleorec anbietet. Ein solches Gespann läuft bei mir an einem Dual-Plattenspieler. Bei diesen Nachbaunadeln habe ich keine Angaben zur Nachgiebigkeit, sie scheint mir aber ebenfalls ziemlich hoch zu sein; ausserdem ist es bei mir DAS System für wellige Platten. Klanglich recht warm abgestimmt, aber breitere Bühne als etwa das Shure M75 oder M91.

Nicht selten waren die B790 ab Werk mit dem Ortofon VMS20 ausgestattet. Dafür sind Ersatznadeln immer noch erhältlich. Auch so eins habe ich; klanglich ist es vergleichbar mit der OM- und 2M-Reihe, im Direktvergleich zu 2M Blue vielleicht etwas schmalbrüstiger, aber klanglich homogener.

Das aus heutiger Sicht nicht so dolle, gelabelte AKG (verhärtete Nadelträgergummis) kam meines Wissens erst beim B795.

Erstaunlich finde ich, dass bei Dir das doch recht schwere MP-500 am Revox-Tonarm passt.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 09. Jan 2019, 21:47 bearbeitet]
Dan_Seweri
Inventar
#3 erstellt: 09. Jan 2019, 21:20
Für die von Marsilio genannten Elac-Syteme könntest Du eine SAS-Nadel von Jico beschaffen. Damit wärst Du auch auf höchstem Niveau unterwegs.
hpkreipe
Inventar
#4 erstellt: 09. Jan 2019, 21:25
Hi, wäre es nicht am Einfachsten, eine günstige Naga Ersatz-Einschubnadel z. B. vom 110 zu nehmen? 500er herausziehen und die 110er einschieben und bei Bedarf wieder zurück? Kein Nachjustieren, einfach mit der Platte den Nadeleinschub wechseln. Die Frage dabei ist, funktioniert der 110er Einschub im 500er Generator? Von Außen betrachtet sollte das der Fall sein, aber möglicherweise kann das hier jemand vorab bestätigen?
Keksstein
Inventar
#5 erstellt: 09. Jan 2019, 21:58
Vielen Dank für Eure Antworten!

ich sehe eigentlich keinen wirklichen Vorteil von den 2Ms gegen die OMs, wobei der Revox Service wohl (laut I-Net) die Spieler gerne mit den 2M bestückt.

Das ELAC ESG796 aus dem B291 liegt hier sogar noch rum, benötigt eine neue Nadel, der Generator ist aber OK. Gerade die JICO Nadel sind für den Zweck zu teuer, die günstigeren Nachbaunadeln liegen auch bei über 100€. (Wobei mich der TA sehr interessieren würde)


Ein Low-Budget-Versuch wert könnte auch ein alter Shure M95-Generator und die 25-Euro-Swiss Made-Nachbaunadel sein, die unter anderem der Ebay-Verkäufer Cleorec anbietet.


Lustig, den Zweck erfüllte bei mir bisher auch immer ein Shure M91 mit ~25€ Ebay Nadel am 1229er Dual.
Tolles System dafür, der "fette" Klang passt zu mancher Musik ausgezeichnet. Möchte in Zukunft aber nurnoch die beiden Revoxe im Musikzimmer verwenden.


Erstaunlich finde ich, dass bei Dir das doch recht schwere MP-500 am Revox-Tonarm passt.


Wie kommst Du darauf?
Die 2M sind gerade mal 800mg leichter. Rechnerisch passt das bestens, die 4,9g Tonarmmasse + 8g Tonabnehmer + 1g für Schrauben + Abstandshalter 2mm ergibt bei den 24µm/mN des MP500 (den Wert hat mir Nagaoka genannt) eine Resonanzfrequenz von 8,7Hz, voll im grünen Bereich. Das ESG796 wurde ab Werk mit 1mm Abstandshalter und der Messingunterlage montiert, das ist (geschätzt) eher noch schwerer als das Naga.
Wobei Revox im Service Manual keine Angabe macht wie schwer der TA maximal sein darf, die 8g sind wohl schon das obere Limit, da hast Du sicher recht.

Das Problem beim Naga ist das man den Nadelträger nicht so einfach herausziehen kann, man muss seitlich 2 Schrauben lösen. Und ein zweiter Revox kommt sicherlich, ist halt ein Hobby.

Edit: Habe gerade gesehen für das ESG793 gibt es Nachbaunadeln für ~30€, die sollten wohl auch ins 796 passen? Wenn ja wäre das ziemlich perfekt, dann bekommt es eine JICO für hochwertige Platten und die günstige Nadel für Platten im Grenzwertigem Zustand.


[Beitrag von Keksstein am 09. Jan 2019, 22:20 bearbeitet]
hpkreipe
Inventar
#6 erstellt: 09. Jan 2019, 22:25
Gut, du willst also gerne einen anderen Tonabnehmer. Was ist mit der Grado Prsetige 2 Serie? 5,5 g 20 μm/mN ergibt mit 0,5 g für die Schrauben 10,8 Hz. Fast ideal.
Keksstein
Inventar
#7 erstellt: 09. Jan 2019, 22:42

Gut, du willst also gerne einen anderen Tonabnehmer. Was ist mit der Grado Prsetige 2 Serie? 5,5 g 20 μm/mN ergibt mit 0,5 g für die Schrauben 10,8 Hz. Fast ideal.


Wie gesagt, wenn ich die ESG793er Nadel auf den "Körper" vom 796 bekomme mache ich das lieber so. Ich vermute das geht, der JICO Ersatz passt nämlich für alle ESG79x, werde ich versuchen.
Wuhduh
Gesperrt
#8 erstellt: 09. Jan 2019, 23:36
Nabend !

Die Elac-Einschübe sind vollkompatibel. Aber Du mußt bei der einfacheren Nadel, welche auch immer das sein mag, die Auflagekraft erhöhen.

Laut einem kompetenten Händler hält ein schraubenlosen Nagoka-Einschub auch ohne weiteres. Die Nadel NMP110 klingt u. U. angenehm rockig, möchte aber so 20 - 21 mN Auflagekraft = höher als die anderen Modelle. Kann ich bestätigen.

Ein Plüschtiger-Grado Prestige macht auch an einem Revox keinen Sinn.

MfG,
Erik
hpkreipe
Inventar
#9 erstellt: 09. Jan 2019, 23:52
Zu den Nagas gut zu wissen.

Zu den Grados, was ist daran plüschig? Gilt das nur für die Revox-Dreher? An meinem Thorens habe ich vor ein paar Wochen das Grado Gold gegen das AT33PTG/II ersetzt. Das Grado hat in meinen Ohren mit 100 pF und hinten „Hoch“ nicht viel anders geklungen, als das AT jetzt. Warum ich dann gewechselt habe, einfach weil ich einen anderen und dann gleich einen MC Tonabnehmer haben wollte. Sonst gab es für mich keinen Grund zu wechseln. Aber der AT hat mich schon überzeugt.

Aber bei den MMs/ MIs ist ja vieles von den Anschlussparametern abhängig.
Keksstein
Inventar
#10 erstellt: 10. Jan 2019, 00:08
Mist, das ein schärferer Schliff eine geringere Auflagekraft benötigt hatte ich komplett missachtet.
Bei den Nachbaunadeln für die ELACs ist oft garkeine Auflagekraft angegeben, wie die geschliffen sind wird auch nicht wirklich klar.


Aber bei den MMs/ MIs ist ja vieles von den Anschlussparametern abhängig.


Bei den Nagas ist die Lastkapazität kritisch, ich habs simuliert, (mit Werten vom MP300) 150pF sind optimal. Der B291 hat eine aktive Verstärkerstufe mit einer Eingangskapazität von 250pF, die kann man durch austauschen von 2 Bauteilen aber anpassen. Dann passt es perfekt, die dem System oft nachgesagte leichte Betonung der Höhen kann ich so nicht wirklich nachvollziehen.
Wuhduh
Gesperrt
#11 erstellt: 10. Jan 2019, 03:10
@ hpkreipe:

Der Prestige-Serie wird halt eine eher plüschig-warme Wiedergabe nachgesagt, die an manchen Tonarmen oder auch kpl. Spielern sich eher bemerkbar macht.

Wenn es Deinem Hörempfingen gutgetan hat, u. a. den Tonarm hinten etwas zu lüpfen, dann isset ja ok. Mit dem Stummelarm bei den Revoxen sieht es anders auch. Da sollte man schon bzgl. des Abtastwinkels der Nadel mitdenken, um nicht später enttäuscht zu werden.

@ Keksstein:

Jico wird schon Angaben zur Auflagekraft machen können. Es könnte sein, daß die Länge des Nadelträgers der NB-Nadeln vom Original abweicht und dieses 1mm-Plättchen überflüssig wird.

Spontan stelle ich einmal dieses Plättchen in Frage. Trotz aller Akribie bei der Systemjustage kann der Hersteller nicht wissen, ob nicht auch dickere Scheiben abgespielt werden. Ganz zu schweigen von verwellten.

Als Nagaoka-Sympatisant beobachte ich mit Stirnrunzeln die lfd. Preiserhöhungen. Hast Du schon einmal daran gedacht, daß MP500 zu verkaufen um einem späteren Preisschock bei der Ersatznadel zu entgehen, sofern nicht alternativ ein Retipping Sinn machen würde ?

MfG,
Erik
Marsilio
Inventar
#12 erstellt: 10. Jan 2019, 08:24

Wuhduh (Beitrag #11) schrieb:
@ hpkreipe:

Als Nagaoka-Sympatisant beobachte ich mit Stirnrunzeln die lfd. Preiserhöhungen. MfG,
Erik


Das ist mir auch schon aufgefallen - die Nagaokas schiessen preislich zum Mond. Wer bezahlt das noch...? 600.- für ein MP-300 mit schönem Bor-Nadelträger, aber stumpfer 0.4x0.7mil-Ellipse... ; mindestens 750.- fürs MP-500 mit dem LC-Schliff.

LG
Manuel
hpkreipe
Inventar
#13 erstellt: 10. Jan 2019, 10:03
Hi,

zu den Nagas, die sind vor bestimmt 20 Jahren einmal kurz auf meiner Liste als einmal zu hören aufgetaucht, bis in einem Test die deutlich ausgeprägte Empfindlichkeit für Parallelkapazitäten angemerkt wurde. Damit sind die dann auch gleich wieder von meiner Liste verschwunden, denn nach meiner bescheidenen Meinung führen die Nagas damit den Vorteil von MI ad absurdum und verkehren den Vorteil in einen ausgesprochenen Nachteil, nur deshalb, da AT mit deren MM ebenfalls an diesem Punkt sehr empfindlich ist (was auch dazu führt, dass ich noch nie ein echtes AT MM System erworben habe, der Kauf des Linn K5, als Derivat des 95E war reine Unwissenheit und der würde dann auch schnell ersetzt) und damit auf dem Markt in Japan da,it kein Nachteil verbunden ist, bzw. war.

Deshalb komme ich für MM Eingänge immer auf Grado und weise sonst immer darauf hin, dass die Eingangskapazität relevant ist. Meine Vermutung bezüglich der den Grados nachgesagten Hochtonarmut geht genau in die Richtung, dass diese fast immer linearer und damit ohne die künstliche Hochtonanhebung spielen, als der Rest der normalen MM Tonabnehmer. Erst mit wirklich passenden Phonosektionen, mit einer Eingangskapazität mit max. 100 pF spielen diese dann alle so ähnlich, dass es dann auch wieder egal ist, welchen Tonabnehmer man denn nun wirklich nimmt.

Also die Grados sollten mit den 250 pF deutlich besser klarkommen als die meisten anderen Systeme am Markt.

Aber wie schon geschrieben, es wird auch mit allen anderen Musik ertönen.
.JC.
Inventar
#14 erstellt: 10. Jan 2019, 10:15
Hi,

man sollte auch nicht die neue AT 95 VM Serie vergessen,
das 95 ML mit der MicroLine Nadel ist preislich sehr attraktiv.
(ggf. mal die Forensuche nutzen)
hpkreipe
Inventar
#15 erstellt: 10. Jan 2019, 10:30
Selber Hi,

schau einmal in dem anderen Thread dazu. Kurz und knapp meine Meinung: es ist eine wirklich nette und auch passend zur Situation heute auf den Markt angepasste Serie, aber nicht geeignet für die Dreher aus der UML oder auch sehr leichten Revox-Tangential Generation.
Keksstein
Inventar
#16 erstellt: 10. Jan 2019, 16:24

Spontan stelle ich einmal dieses Plättchen in Frage. Trotz aller Akribie bei der Systemjustage kann der Hersteller nicht wissen, ob nicht auch dickere Scheiben abgespielt werden. Ganz zu schweigen von verwellten.


Das Problem hat man aber bei jedem Tonarm. Bei der Montage sind, wenn ich mich richtig erinnere, +-1mm Toleranz in der Höhe erlaubt, der Arm soll (laut Quelle im I-Net) gefaltet sein damit der VTA kein Problem ist. In der Praxis kommt er mit welligen Platten super klar, nur die ganz schlimmen Fälle habe ich nicht getestet aus Angst um die Nadel.


Als Nagaoka-Sympatisant beobachte ich mit Stirnrunzeln die lfd. Preiserhöhungen. Hast Du schon einmal daran gedacht, daß MP500 zu verkaufen um einem späteren Preisschock bei der Ersatznadel zu entgehen, sofern nicht alternativ ein Retipping Sinn machen würde ?


Eigentlich nicht, als ich mir das System kaufte war es allerdings noch deutlich günstiger zu haben. Heute würde ich auch eher ein 2M Black wählen.
Nagaoka gibt zwar nur eine Lebensdauer von 200h für die Nadel an, das halte ich aber eher für einen Witz. (oder ein Mittel zur Verkaufsförderung)
Sie wird mir vermutlich also noch eine ganze Weile halten.


zu den Nagas, die sind vor bestimmt 20 Jahren einmal kurz auf meiner Liste als einmal zu hören aufgetaucht, bis in einem Test die deutlich ausgeprägte Empfindlichkeit für Parallelkapazitäten angemerkt wurde.


Ich hoffe es ist Interessant:
Fürs MP300 gibt es Messdaten auf der HP vom Deutschlandvertrieb, Die Wicklung liegt bei 810Ω / 640mH, ich vermute das MP500 wird genauso sein.
Damit ergibt sich das bei verschiedenen Lastkapazitäten: (Simulation mit LTspice, Abschluss immer mit 47kΩ)

MP500_Last

250pF sieht auch noch nicht so schlecht aus, 150pF empfinde ich als das Optimum. Darunter fällt der Hochton zu früh ab, bei 400pF (Typischer 80er-90er Jahre Verstärker + Kabel) gibt es einen Peak von 2dB bei 8kHz.

Das MP500 ist sowieso komisch, von der Compliance für leichte Tonarme gedacht aber hohes Eigengewicht. (Wie "Marsilio" schon erwähnte)
Passt aber rechnerisch trotzdem sehr gut zum Revox.

Das AT-VM95ML lässt sich ohne Umbau an dem Arm wegen den eingebauten Gewinden leider nicht befestigen.

Ich tendiere dazu das ESG796 zu montieren, die Ersatznadel ist nicht so teuer wie die vom MP500 und der Abnehmer ist sicherlich sehr gut.
Marsilio
Inventar
#17 erstellt: 10. Jan 2019, 16:51
Fürs ELAC ESG796 gibt es verschiedene NAchbaunadeln:
- Billige Nachbaunadel (wohl elliptischer Schliff, 0.3x0.7mil Verrundungsradius, gebondet):
https://www.ebay.de/...SwEeFVNlsf:rk:4:pf:0
- Von Jico gibt's auch eine hyperelliptisch geschliffene Nachbaunadel (ist aber nur gebondet):
https://www.ebay.de/...wKhta2INL:rk:27:pf:0
- Dann gibt's welche mit Shibata-Schliff (wohl auch nur gebondet):
https://www.ebay.de/...wPOhagfTK:rk:29:pf:0
- Richtig gut ist hingegen die SAS-Nadel von Jico (im Prinzip ein Microridge-Schliff, nackt, Bor-Nadelträger:
https://www.ebay.de/...wa69bJVFK:rk:23:pf:0

Und vielleicht hat Johannes Krings in Bonn noch einige Originalnadeln fürs Elac ESG792 an Lager, von dem er lange Zeit NOS-Exemplare verkaufte. Die Nadeln passen und haben einen recht scharfen, elliptischen Schliff.

Was die Kapazitäten betrifft: Da ist das Elac ESG796 keine Diva, meins läuft bei etwa 200pF Anschlusskapazität tadellos.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 10. Jan 2019, 17:32 bearbeitet]
hpkreipe
Inventar
#18 erstellt: 10. Jan 2019, 17:24
Hi,

@ Keksstein, das hatte ich mir für ruhige Stunden auch einmal vorgenommen, ob ich nicht „mal eben“ dazu eine Simulation zusammenstricken kann. Das ist - zumindest für mich - sehr interessant. Das „mal eben“ bitte nicht despektierlich verstehen, das hat Dich bestimmt Zeit und Nerven gekostet und ich habe großen Respekt davor.

Kannst Du das für die neuen und alten AT 95er auch einmal umsetzen.

Hast Du eine typische Kabelkapazität von ca. 100 - 150 pF auch mit berücksichtigt?



Aber wirklich auch für die jetzigen Ergebnisse meinen herzlichen Dank.
.JC.
Inventar
#19 erstellt: 10. Jan 2019, 19:06
Hi,


Keksstein (Beitrag #1) schrieb:
.. kann man kurz die Nadel vom OM-10 aufstecken und ..


im Prinzip schon, aber wenn man das oft macht, leiert das Plastik aus.
(der Sitz wird immer lockerer)

Wenn du noch ein Elac hast (oder günstig bekommen kannst), das würde gut passen.
Oder, was ich am spannendsten finde, eine NOS Nadel am AT 100E
(zB. die AT 140 LC)
Wuhduh
Gesperrt
#20 erstellt: 10. Jan 2019, 20:17
Nabend !

Bei dem Import muß man schon beide Nadeln - und noch viel mehr - nehmen, damit man nur 1x Versandkosten bezahlt und bei der Transportversicherung noch im Limit liegt. Diese muß erfragt werden. Dazu Zoll und MwSt.

Test Nagaoka MP-150 und MP-500

und zur Erinnerung:

TNT-Audio Test Nagaoka MP-11 mit Kapazitätsmessungen !

MfG,
Erik
Marsilio
Inventar
#21 erstellt: 10. Jan 2019, 20:20

Keksstein (Beitrag #16) schrieb:
Nagaoka gibt zwar nur eine Lebensdauer von 200h für die Nadel an, das halte ich aber eher für einen Witz. (oder ein Mittel zur Verkaufsförderung) Sie wird mir vermutlich also noch eine ganze Weile halten.


Im Prinzip unterstellt da Nagaoka eine Null (haben sie wahrscheinlich für die hohen Verkaufspreise benötigt ): Eine Nadel mit LineContact-Schliff könnte schon 2000 Stunden halten, an einem absolut Antiskating-befreiten Revox-PS sogar noch länger.

LG
Manuel
Keksstein
Inventar
#22 erstellt: 10. Jan 2019, 21:49

Fürs ELAC ESG796 gibt es verschiedene NAchbaunadeln:


Danke

Wenn ich den neuen Spieler habe werde ich mir wohl eine JICO Nadel kaufen, für das Geld bekomme ich sicherlich nichts besseres. Ist zwar ärgerlich
sollte der Nadel etwas passieren, ich rechne aber sowieso nicht damit. (Meine Platten werden grundsätzlich gewaschen, der Revox Tonarm schaltet bei zu heftigem Höhenschlag soviel ich weiß sowieso ab bzw. hebt den TA von der Platte)


Aber wirklich auch für die jetzigen Ergebnisse meinen herzlichen Dank.


Gerne

Spice ist ein wirklich tolles Tool für solche Berechnungen, ich verwende es ziemlich oft bin aber sicher kein Experte. Ich schaue ob ich meine Simulation + kleine Anleitung hier hochladen kann am Wochenende, dann kann jeder selber prüfen.

Ich habe bei Thakker die Induktivität vom AT95E gefunden, die liegt bei 400mH.

AT95E

Bitte die Skalierung beachten, <1,5dB bei 13kHz @200pF. Sieht schlimmer aus als es ist, bin mir nichtmal sicher ob das auffällt. Ohne Vergleich eher nicht.


Hast Du eine typische Kabelkapazität von ca. 100 - 150 pF auch mit berücksichtigt?


Jein. Der B291 hat einen Impedanzwandler (Stromverstärker) verbaut, darüber wird die Stummschaltung gemacht und der TA vom Kabel entkoppelt. (Was ich eine ziemlich geniale Idee finde, Kapazität und Eingangswiderstand der Phonovorstufe sind dadurch egal)
Wichtig ist das der TA an diese Stufe angepasst ist, die lässt sich leicht umbauen sodass man auf 150pF kommt. Revox gibt die Eingangskapazität von diesem Verstärker mit Kabel gesamt im Service Manual an. (= 250pF)


Wenn du noch ein Elac hast (oder günstig bekommen kannst), das würde gut passen.


Werde auf dieses System setzen, das ist sogar die günstigste Lösung und vermutlich mit der JICO Nadel eine der besten.


TNT-Audio Test Nagaoka MP-11 mit Kapazitätsmessungen !


Danke fürs teilen!
Der Generator ist allerdings ein anderer, (andere Ausgangsspannung) das MP500 (und 300) läuft an >500pF nicht mehr gut. Das gibt einen 4dB Peak bei 7kHz.


Eine Nadel mit LineContact-Schliff könnte schon 2000 Stunden halten, an einem absolut Antiskating-befreiten Revox-PS sogar noch länger.


Um so besser, das über 1000h möglich sind wusste ich garnicht. Soll mir recht sein.
Wuhduh
Gesperrt
#23 erstellt: 12. Jan 2019, 00:08
" könnte " = purer Optimismus mit 2 Eßlöffel Unwahrscheinlichkeit obendrauf.

Wer 500pF und mehr toleriert, ist selber schuld und sehr weit davon entfernt, richtig Spaß am Vinyl zu haben.

Aber EGAL,
Erik
.JC.
Inventar
#24 erstellt: 12. Jan 2019, 10:05
Moin,


Keksstein (Beitrag #22) schrieb:
.. und vermutlich mit der JICO Nadel eine der besten.


wenn nicht die Beste.

für 209 € ca. 1500 h Platten hören, ergibt 14 ct die Stunde
hpkreipe
Inventar
#25 erstellt: 12. Jan 2019, 11:10
Hi,

@Wuhduh: da gebe ich Dir recht, aber darunter zu bleiben mit gewöhnlichem HiFi ist schon anspruchsvoll. Bei den ca. 150 pF im Kabel bleiben nur 350 pF für den Verstärker. Selbst diverse separate Phonopres haben schon auch so 150 pF. Da kommt man also schon mit ausgesuchten Komponenten leicht auf 300 pF.


@all

Selber meint man dann alles richtig gemacht zu haben, aber für viele MMs sind die 300 pF schon das obere Ende der Toleranz einhergehend mit Abweichungen in den oberen Mitten und da wundert es schon, dass nur wenige Hersteller von MM Tonabnehmer nicht welche auf den Markt werfen, die mit typischen Werten um 500pF optimiert klar kommen.

Gerade gestern gesehen ein neuer Onkyo Vollverstärker mit 850 pF am MM Eingang, das ist die Realität. Da kommt dann ein AT 95, welcher Serie auch immer dran und es wird vom analogem Schmelz und Wärme geschrieben und dass es sich so viel anders als CD, nicht so steril, anhört. Nun gut, eine CD mit einem entsprechend verbogenem Frequenzband sollte sich ähnlich „analog“ anhören.

Der Witz ist doch jede deutlich hörbare Abweichung zur CD sollte einem komisch vorkommen und dazu führen, einmal zu schauen, ob in dem Phonozweig nicht ein grundlegendes Problem vorliegt. Um es sich einfach zu machen ist das „analoge“ Ergebnis eben „richtig“.

@ Keksstein, wenn Du das machst mit dem Teilen Deiner Arbeit, wäre das klasse und wäre eine gute Basis zumindest vom Papier her einmal fundierte Empfehlungen geben zu können.
Keksstein
Inventar
#26 erstellt: 14. Jan 2019, 20:36
Probiert es aus:

http://www.mediafire.com/file/88ecyo6yw10g08b/Resonanz.raw/file

Ihr müsst Euch zuerst LTspice laden, damit lässt sich das File öffnen. darin befindet sich auch eine kleine Anleitung, wenn es unverständlich sein sollte bitte nochmal melden.

Ich konnte in der Zwischenzeit einen B790 erstehen mit Ortofon OM System, das macht die Wahl schwer ob ich lieber eine OM-X0 Nadel oder die für das ELAC nehmen soll, mit JICO Nadel soll das ELAC nichtmehr warm klingen.
Wuhduh
Gesperrt
#27 erstellt: 14. Jan 2019, 23:04
@ JC:

Laß' uns in ca. 1.000 Stunden noch einmal über theoretische Laufzeiten fabulieren !

@ Keksstein:

" warm klingen " , subjektive Klangbeurteilung und Co.

Egal, wo Du diese Info her hast: Alle Bemerkungen, bei denen nicht die gesamte Hörkette angegeben wurde, kann man - äh - relativieren.

Ein analytischer Verstärker ( Verstäker klingen nicht, BLA-BLA ) kann zu der Erkenntnis führen, daß die teure Sch****-Quelle selbst mittelfristig keinen Spaß machen wird. Sonstige Variationen kann man sich selbst theoretisch schnitzen.

" Das MUSS doch klingen ! Hat doch X geschrieben ! Und ich habe doch Y dafür bezahlt ! Z hat auch getönt, daß das ein Schnäppchen war ! "

Deswegen gleich Harakiri ? Nö, Frust wegspülen > einlagern oder weiter verkaufen ! Und dann Frustabbau durch Neukauf !

Und schon tauchen Elac' bei Ebay auf. Alles ALT, angegammelt, > 30 Jahren benutzt. Nadel = Verschleißteil = Händlergarantie zwecklos. Ein Generator wird bei der Produktionsqualität schon nicht verrecken.

MfG,
Erik
Dan_Seweri
Inventar
#28 erstellt: 15. Jan 2019, 07:31

Keksstein (Beitrag #26) schrieb:
Ich konnte in der Zwischenzeit einen B790 erstehen mit Ortofon OM System, das macht die Wahl schwer ob ich lieber eine OM-X0 Nadel oder die für das ELAC nehmen soll, mit JICO Nadel soll das ELAC nichtmehr warm klingen.

Mit originalen Nadeln klingen die ELACs tatsächlich zurückhaltender in den Höhen (aka "wärmer") als mit den SAS-Nadeln. Für mein Ohr ist der Klang mit SAS ziemlich neutral. Im Vergleich dazu tönt aber der Ortofon OM Generator mit OM-x0 Nadel nochmals höhenorientierter und heller.

Die Aussage "Ich nehme lieber ein Ortofon OM, weil das ELAC mit SAS mehr Höhen liefert als mit Originalnadel" ist also in etwa wie die Schlussfolgerung "Weil das neue Rezept von Nutella mit mehr Zucker und süßer als früher ist, esse ich lieber Honig."


[Beitrag von Dan_Seweri am 15. Jan 2019, 07:32 bearbeitet]
Keksstein
Inventar
#29 erstellt: 22. Jan 2019, 20:02
Guten Abend,

ich wollte nochmal kurz Rückmeldung geben: Es ist die JICO Nadel für das ESG796 geworden
Ein paar Sachen am B790 muss ich noch reparieren und ein Gegengewicht aus Blei besorgen, bin aber schon gespannt wie das später klingen wird.
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