Anfängerberatung/Upgrade zum AT VM8

+A -A
Autor
Beitrag
bartlomiej
Stammgast
#1 erstellt: 19. Nov 2019, 23:38
Hallo,

ich habe erst vor kurzem wieder angefangen mich richtig mit Vinyl zu beschäftigen und Platten zu hören.

Ich habe folgenden Plattenspieler: Wega PSS 200P mit einem Audio Technics AT-VM8 Tonabhnehmer (soweit ich weiß ist es das gleiche wie AT10) mit einer Nachbaunadel und einen Vivanco PA111 Phonovorverstärker.

Am Klang gefällt mir folgendes nicht: kurz gesagt zu fett und flach. Wenig Dynamik, die Aufnahmen hören sich glattgebügelt an und der Bass ist zu stark und qualitativ nicht besonders gut.

Ich bin nicht jemand, der es ganz neutral und analytisch haben muss aber dynamischer, weniger basslastig (und mit besseren, nicht so "aufgebähten" Bass) und besser als der VM8 darf es gerne werden.

Als Upgrade scheint ganz oft das 2M Red von Ortofon empfohlen zu werden. Könnt ihr etwas näher auf den Klang im Unterschied zu diesem alten Audio Technica (von den neueren Modellen soll das AT 95 ähnlich klingen habe ich gelesen) eingehen und mir sagen was es noch für Alternativen gibt?

Lohnt es sich den Phonovorstäker auf eine Phonobox (Modell E,MM oder einfach die Phonobox ohne Zusatzbuchstaben) von Project zu Upgraden?

Wie viel kann ich bei diesem Plattenspieler klangtechnisch noch rausholen oder sollte ich schon eher an einem neuen Dreher denken anstatt Tonabnehmer und Vorverstärker auszutauschen?

Danke im Vorraus!
evilknievel
Inventar
#2 erstellt: 20. Nov 2019, 01:30
Hallo,

der Dreher selber ist nicht Grund des vermeintlichen Übels.
Ein AT10 sollte eigentlich eher schlank klingen.

Ich würde dir tonabnehmerseitig zur VM95 Serie von Audio Technica raten. Vielleicht sogar gleich das ML.
Wenn das nicht weiterhilft, würde ich einen anderen Phono Pre versuchen.
Phono Box E ist schon mal nicht verkehrt. Etwas günstiger aber auch gut ist der ArtDJ Phono Pre II.

Wenn du das Wega Headshell am Tonarm hast und ein recht schweres Ortofon 2M Red verbaust, könntest du Probleme mit dem Auspendeln des Tonarms bekommen. Ich kenne dein Modell jetzt nicht, aber bei meinem Sony (dein Wega ist ein Sony) wird dann das Zusatzgewicht benötigt, sofern für deinen Tonarm so etwas vorgesehen war.

Gruß Evil
Wuhduh
Gesperrt
#3 erstellt: 20. Nov 2019, 03:02
Nabend !

Audio-Technica AT-71 mit elliptischer Nachbaunadel
Nagaoka MP-110
Ortofon alte F-Serie ( flaches Gehäuse ) mit NF15-XE Nadel oder elliptischer NB-Nadel oder M20E-Nadel

Vivanco austauschen wie empfohlen

MfG,
Erik
Capitol
Stammgast
#4 erstellt: 20. Nov 2019, 20:11
Hallo
Der Vivanco ist für die Tonne.
So ein hatte ich mal. Der Klang war gruselig.

Uwe
Platten-Spieler
Stammgast
#5 erstellt: 20. Nov 2019, 20:43
Hallo,

...ne originale AT-VM8-Nadel ist eine s.g. "Broadcast-Nadel", also eine robuste Nadel für den Rundfunk und wird mit etwa 3 Pond Auflagekraft betrieben.
Von Nachbaunadeln kann man nie wirklich auf den Klang des "Plattenspielers" schliessen.(***)
Die Nadel spielt nicht "spektakulär", sondern eher neutral und lässt lange Hörsitzungen ermüdungsfrei zu.

Man kann dort allerdings auch eine elliptische ATN12XE oder AT12E draufstecken, wenn man den sphärischen Klang nicht mag (der aber durchaus seine Liebhaber hat).
Besonders mit der ATN12XE ist man schon sehr weit vorne und muß bei aktuellen Systemen für diese Qualität schon gutes Geld hinlegen.
Bedenke - der Generator/Systemkörper ist irrelevant - (***) nur die Nadel macht die Musik!

Schöne Grüße,
Andreas

P.S.
der Plattenspieler selbst ist auch nicht wirklich relevant für den Klang!..
Yamahonkyo
Inventar
#6 erstellt: 20. Nov 2019, 20:51
Sorry Andreas, wenn ich dich korrigieren muss, eine AT12E gibt es nicht, sondern eine ATS12E.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hallo bartlomiej,

die ATS12E und ATN12XE gibt es unter der Bezeichnung nur noch als Nachbaunadeln.

Der Klang dieser ATN12XE Nachbaunadel ist schon recht ordentlich.

Das Ultimum ist die Akai RS 150, eine baugleiche OEM Version der Original ATN12XE mit nacktem Diamanten.

Allerdings stellt sich mir die Frage, ob es sich da nicht eher lohnt etwas mehr Geld in ein AT-VM95ML zu stecken, das mit einem nackten Microlinear-Diamanten definitiv klanglich noch besser aufgestellt ist.

Was mich ein wenig wundert, ist, dass du von einem zu starken Bass schreibst. Dabei sind die AT Tonabnehmer eigentlich eher zurückhaltender als die Ortofon Tonabnehmer.

Ich gehe stark davon aus, dass es am Vivanco Vorverstärker liegt. Daher stimme ich Uwe vollends zu, der ist unterirdisch, und würde ich auf jeden Fall ersetzen.
Ich persönlich würde den Dynavox TC-2000 nehmen.

Eine Phonobox macht meiner Meinung nur einen Sinn, wenn man viele unterschiedliche Tonabnehmer verwendet, die sich kapazitiv unterscheiden und hätte in deinem Fall, außer dem Mehrpreis, keinen wirklichen Mehrwert.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 20. Nov 2019, 21:33 bearbeitet]
bartlomiej
Stammgast
#7 erstellt: 20. Nov 2019, 21:39
Vielen Dank für die Antworten. Ich habe die Möglichkeit günstig eine Project Phonobox II zu bekommen und die werde ich nutzen und erstmal gucken bzw. hören wie es mir damit gefällt. Dann entscheide ich ob es noch ein neuer Tonabnehmer bzw. Nadel werden soll (und konkret welche). Vielleicht werde ich es erstmal mit einer ATN12Xe Nachbaunadel versuchen. Wenn es eine deutliche teurere werden soll, wäre dann wohl ein neuer Tonabhnemer wie VM95ML (bei dem man laut Beschreibung sehr gut verschiedene Nadeln einbauen kann, die auch gut erhältlich sind) sinnvoll. Leider gibt es wenig Möglichkeiten Vinylsysteme probe zuhören.


Bedenke - der Generator/Systemkörper ist irrelevant - (***) nur die Nadel macht die Musik!


Das der Systemkörper so irrelevant ist war mir nicht bekannt, ich dachte es geht um das Zusammenspiel von Systemkörper und Nadel.


Wenn du das Wega Headshell am Tonarm hast und ein recht schweres Ortofon 2M Red verbaust, könntest du Probleme mit dem Auspendeln des Tonarms bekommen. Ich kenne dein Modell jetzt nicht, aber bei meinem Sony (dein Wega ist ein Sony) wird dann das Zusatzgewicht benötigt, sofern für deinen Tonarm so etwas vorgesehen war.


Ich habe nicht das original Wega Headshell. (ich kann ein Foto machen falls es sinnvoll ist)


[Beitrag von bartlomiej am 20. Nov 2019, 21:45 bearbeitet]
Yamahonkyo
Inventar
#8 erstellt: 20. Nov 2019, 21:44
Guter Plan!

Aber nimm bitte die ATN12XE von Thakker (Jico), auch wenn sie nicht die günstigste auf dem Markt ist. Bei anderen gibt es Verarbeitungsmängel, was den Einschub betrifft. Die bei Thakker ebenfalls angebotene "Swiss Made" klingt nicht so gut.

Gruß Roland


[Beitrag von Yamahonkyo am 20. Nov 2019, 21:48 bearbeitet]
Platten-Spieler
Stammgast
#9 erstellt: 20. Nov 2019, 23:11

Yamahonkyo (Beitrag #6) schrieb:
Sorry Andreas, wenn ich dich korrigieren muss, eine AT12E gibt es nicht, sondern eine ATS12E.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hallo bartlomiej,

die ATS12E und ATN12XE gibt es unter der Bezeichnung nur noch als Nachbaunadeln...


Hallo Roland,
ich kenne Händler, die die noch "original" haben...

Gruß,
Andreas ("Händler")
Yamahonkyo
Inventar
#10 erstellt: 21. Nov 2019, 02:11
Soso! 😁

Gruß Roland
Wuhduh
Gesperrt
#11 erstellt: 21. Nov 2019, 03:30
Warum haben " die Händler " solchen alten Krempel noch am Lager, anstelle ihn bereits seit langem - u. U. auch privat ohne Garantie ohne MwSt. - verkauft zu haben ?

Spinnerwunschpreisvorstellung ? Bildungslücke in BWL ? Satt-und-Egal bis zu den Augenbrauen ?

MbG,
Erik
lini
Inventar
#12 erstellt: 21. Nov 2019, 04:05
Erik: Tja, zum Beispiel gibt's sowas wie "bislang übersehene Quellen" - und dann sind manche Händler eben auch rührig und treiben auch heute noch immer mal wieder neue NOS-Ware auf, also eher das Gegenteil Deines merkwürdigen Anwurfs ("Satt-und-Egal bis zu den Augenbrauen").

Die ATN12XE beispielsweise gäb's jedenfalls anscheinend unter anderem noch bei Goldringstylus(.com.au) unter deren Code D985E für knapp AU$ 100 - und die ATS12 (sorry Roland, aber die hat kein E-Suffix...) gäb's noch für US$ 36 bei Thevoiceofmusic(.com).

Grüße aus München!

Manfred / lini
bartlomiej
Stammgast
#13 erstellt: 21. Nov 2019, 18:08
Ich habe jetzt eine Phonobox II dran. Der Klang ist sauberer, dynamischer und heller geworden. Der Bass ist etwas zurück gegangen und hört sich kontrollierter an. Eine andere Klangcharakteristik kann man sagen.

Ein einziges Manko: ich habe meine Phonobox nicht mit dem Originalnetzteil (16V 200mA AC) sondern mit einem anderen (12V 830 mA AC) erhalten. Da sie wirklich günstig war habe ich sie behalten. Der Klang hat sich zwar verändert aber ich gehe fest davon aus, dass es besser ist sie mit einem Netzteil mitz den richtigen Spezifikationen zu verwenden. Da man so ein AC Netzteil anscheinend nicht so leicht bekommt habe ich bei Project nachgefragt ob sie die noch haben.

Die ATN12XE Nadel auszuprobieren würde mich trotzdem noch reizen.


[Beitrag von bartlomiej am 21. Nov 2019, 18:16 bearbeitet]
lini
Inventar
#14 erstellt: 22. Nov 2019, 10:28
Bartlo: Falls Pro-Ject arg viel verlangen würde, könntest Du's alternativ beim Elektronik Shop Hoffmann probieren. Der müsste noch das PN15500AC liefern können, ein Modell mit nominell 15 V(AC) und 500 mA, das bei geringer Belastung um die 16 V liefern dürfte. Sollte laut Web-Seite (funk-shop.de) 12,50 Euro kosten. Dieses AC/AC-Netzteil eignet sich übrigens auch gut als Ersatznetzteil für einige Plattenspieler-Modelle von Thorens.

Grüße aus München!

Manfred / lini
bartlomiej
Stammgast
#15 erstellt: 22. Nov 2019, 14:39
Project will 21 Euro für das Netzteil. Das geht noch.

Korrektur: es handelt sich um ein 500mA Netzteil nicht wie oben angegeben 200mA. (Die 200 mA hatte ich aus einem Thread hier, das scheint sich aber auf die erste ganz alte Phonobox zu beziehen)


[Beitrag von bartlomiej am 22. Nov 2019, 14:51 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#16 erstellt: 22. Nov 2019, 16:25

bartlomiej (Beitrag #15) schrieb:
Project will 21 Euro für das Netzteil. Das geht noch.



Stimmt, das bewegt sich im üblichen Rahmen.

Ich habe mir ein paar Universalnetzteile, umschaltbar in der Spannung und Polarität, stabilisiert, geregelt, und in verschiedenen Spannungsbereichen (z.B. 3V -12V; 6V - 24V,...) und Leistungen (maximaler Strom) gekauft.
Die kommen auch so auf diesen Preis.
Und sind auch nicht schlechter als Original-Netzteile.

Grüße
lini
Inventar
#17 erstellt: 23. Nov 2019, 12:53
Burkie: Wobei man vielleicht hinzufügen sollte, dass es sich bei Deinen Netzteilen um AC/DC-Modelle gehandelt haben wird - damit Bartlo nicht eventuell auf die Idee kommt, er sollte auf die Attribute "stabilisiert" und/oder "geregelt" achten, die ja auf AC/AC-Netzteile naturgemäß nicht zutreffen.

Grüße aus München!

Manfred / lini
.JC.
Inventar
#18 erstellt: 23. Nov 2019, 13:11
Hi,


Platten-Spieler (Beitrag #9) schrieb:

Yamahonkyo (Beitrag #6) schrieb:
Sorry Andreas, wenn ich dich korrigieren muss, eine AT12E gibt es nicht, sondern eine ATS12E.
---------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------------
Hallo bartlomiej,

die ATS12E und ATN12XE gibt es unter der Bezeichnung nur noch als Nachbaunadeln...


Hallo Roland,
ich kenne Händler, die die noch "original" haben...

Gruß,
Andreas ("Händler")


also eine orig. AT 12 XE wäre schon cool, die hab ich auch, spielt so gut wie die 120E, mindestens.

aber die o.v. Thakker Japan = Jico tut´s auch.


Du kannst auch die da nehmen.


[Beitrag von .JC. am 23. Nov 2019, 13:17 bearbeitet]
bartlomiej
Stammgast
#19 erstellt: 24. Nov 2019, 15:41
Danke für alle Tipps bezüglich der Nadel.

Noch eine Frage: ich kenne mich mit Elektronik nicht so gut aus. Anscheinend (100% sicher bin ich mir nicht) wurde auch die Phonobox II tatsächlich mit einem 16V 200mA Netzteil ausgeliefert. Project hat mir ein ein 16V 500 mA verkauft (kommt noch mit der Post). Ist das schlimm? Bei AC/DC Netzteilen geht es ja darum ob die stabilisert sind oder nicht. Wie sieht das aus bei AC/AC Netzteilen?
lini
Inventar
#20 erstellt: 24. Nov 2019, 16:59
Bartlo: Das 500-mA-Modell wird höchstwahrscheinlich bei geringer Belastung eine etwas höhere Spannung abliefern als das 200-mA-Modell bei gleicher Belastung - aber die Phono Box selbst wird intern ohnehin höchstwahrscheinlich mit zwei Linearreglern (wahrscheinlich vom Typ 78(L)xx/79(L)xx) zur Spannungsregelung/-glättung arbeiten. Solche Regler haben normalerweise einen gewissen Eingangsspannungsbereich, der vor allem nicht unterschritten werden darf, damit sie noch zuverlässig arbeiten können - aber ansonsten ist die zugeführte Spannung eher schnurz, solange sie innerhalb jenes Eingangsspannungsbereiches liegt. Sprich, im Zweifel führt eine geringfügig höhere Spannung lediglich dazu, dass der Regler ein wenig mehr Spannung verbraten muss und dadurch geringfügig wärmer wird. Wenn Dir Pro-Ject also guten Gewissens ein kräftigeres Ersatznetzteil verkauft, dürfte nicht zu befürchten sein, dass dessen Ausgangsspannung die Spannungsregler überfordert.

Grüße aus München!

Manfred / lini
bartlomiej
Stammgast
#21 erstellt: 24. Nov 2019, 18:53
Danke
Burkie
Inventar
#22 erstellt: 25. Nov 2019, 00:49

lini (Beitrag #20) schrieb:
Bartlo: Das 500-mA-Modell wird höchstwahrscheinlich bei geringer Belastung eine etwas höhere Spannung abliefern als das 200-mA-Modell bei gleicher Belastung - aber die Phono Box selbst wird intern ohnehin höchstwahrscheinlich mit zwei Linearreglern (wahrscheinlich vom Typ 78(L)xx/79(L)xx) zur Spannungsregelung/-glättung arbeiten.


Hallo,

warum braucht man Wechselspannung im Gerät, wenn man mit Linearreglern alles wieder glatt regelt...?
Oder regeln diese Linearregler die Wechselspannung auf exakt 16V AC aus?

Grüße
lini
Inventar
#23 erstellt: 25. Nov 2019, 02:19
Burkie: *lach* Naja, eigentlich braucht man die Wechselspannung für einen Phono-Vorverstärker gar nicht - nur kommt die halt aus der Steckdose. Und eine Methode der preisgünstigen Lokalisierung ist halt, die Stromversorgung auf ein externes AC/AC-Netzteil in Kombination mit geräteinterner Gleichrichtung und Spannungsregelung aufzuteilen - so braucht's halt nur ein sehr preisgünstiges AC/AC-Netzteil fürs jeweilige Zielland, weil der Rest geräteintern erledigt wird. Diese Methode hat mittlerweile aber natürlich etwas an Popularität verloren, weil mittlerweile ja AC/DC-Schaltnetzteile mit weitem Eingangsspannungsbereich und niedrigerem Standby-Stromverbrauch auch schon sehr günstig verfügbar sind - obwohl die natürlich nicht jedem Hifi-Fan so sympathisch sind.

Und dann hat die AC-Zuführung natürlich noch den Vorteil des größeren Spannungshubs, denn 16 V(AC) Effektivspannung bedeuten ja ca. +/- 22,6 V Spitze. Aber auch das ist natürlich inzwischen kein so großes Plus mehr, denn mittlerweile sind DC-Spannungsverdoppler-ICs ja ebenfalls recht preiswert verfügbar.

Grüße aus München!

Manfred / lini
ParrotHH
Inventar
#24 erstellt: 25. Nov 2019, 12:53

Burkie (Beitrag #22) schrieb:
warum braucht man Wechselspannung im Gerät, wenn man mit Linearreglern alles wieder glatt regelt...?
Oder regeln diese Linearregler die Wechselspannung auf exakt 16V AC aus?

Verstärkerschaltungen, egal ob über Operationsverstärker oder über diskrete Schaltungen, können Eingangssignale nur maximal im Rahmen der Spannung verstärken, die durch die Stromversorgung vorgeben ist. Wird also eine Verstärkungsschaltung mit einem DC-Netzteil mit einer Gleichspannung von - sagen wir mal - 5 Volt versorgt, kann die Schaltung eben auch nur (Wechsel)Spannungen im Fenster zwischen 0 und 5 Volt erzeugen.

Klassische Verstärkerschaltungen arbeiten daher mit 2 (oder mehr) stabilisierten Versorgungsschienen, einer positiven und einer negativen, also z. B. -5V und +5V. Damit kann die Schaltung dann (Wechel)spannungen zwischen max. -5 und +5V erzeugen.

Die beiden Schienen werden jeweils einzeln geregelt, beispielhaft der positive Zweig über einen LM317, und der negative über den komplementären LM337.

Parrot
Burkie
Inventar
#25 erstellt: 25. Nov 2019, 13:28

lini (Beitrag #23) schrieb:
Burkie: *lach* Naja, eigentlich braucht man die Wechselspannung für einen Phono-Vorverstärker gar nicht - nur kommt die halt aus der Steckdose. Und eine Methode der preisgünstigen Lokalisierung ist halt, die Stromversorgung auf ein externes AC/AC-Netzteil in Kombination mit geräteinterner Gleichrichtung und Spannungsregelung aufzuteilen - so braucht's halt nur ein sehr preisgünstiges AC/AC-Netzteil fürs jeweilige Zielland, weil der Rest geräteintern erledigt wird.

Hallo,

sind da denn nicht Schaltnetzteile viel universeller? Die bekommt man doch auch günstig in Versionen für alle Netzspannungen, zwischen 110V und 320V, oder so. Durch die interne Regelung regeln sie sich ganz automatisch auf die jeweilige Netzspannung ein, und geben genau die gewünschte Gleichspannung aus.




Und dann hat die AC-Zuführung natürlich noch den Vorteil des größeren Spannungshubs, denn 16 V(AC) Effektivspannung bedeuten ja ca. +/- 22,6 V Spitze. Aber auch das ist natürlich inzwischen kein so großes Plus mehr, denn mittlerweile sind DC-Spannungsverdoppler-ICs ja ebenfalls recht preiswert verfügbar.


Braucht man das...?
Wenn ich 23V Gleichspannung haben will, nehme ich einfach ein Schaltnetzteil für 23V.
Damit ist dann alles extern im Schaltnetzteil geregelt, das Netzbrummen kommt erst gar nicht ins Gerät (bei AC/AC-Netzteilen ja schon, und gleichgerichtet werden muss ja auch intern...).

Grüße
ParrotHH
Inventar
#26 erstellt: 25. Nov 2019, 14:19

Burkie (Beitrag #25) schrieb:
Wenn ich 23V Gleichspannung haben will, nehme ich einfach ein Schaltnetzteil für 23V.

... nur brauchst Du dann auch einen Opamp, der das leistet. Die gibt es sicher, nur schränkt man dann seine Auswahl ziemlich ein, was dann m. E. meist Auswirkungen auf den Preis hat, ohne jedweden technischen Vorteil.

Die typischen Opamps im Audio-Bereich fühlen sich nämlich bei Betriebsspannungen von VS- 15V bis VS+ 15V am wohlsten.

Parrot
lini
Inventar
#27 erstellt: 25. Nov 2019, 14:44
Burkie: Naja, wie schon angesprochen, sind Schaltnetzteile nicht jedem Hifi-Fan so arg sympathisch - weil sie nicht selten für HF-Störstrahlung sorgen. Und den weiten Eingangsspannungsbereich hatte ich ja ebenfalls schon angesprochen, aber wenn der Hersteller nicht ein Modell mit Steckadaptern nutzen will, braucht er dann eben doch wieder verschiedene Modelle mit passendem Netzstecker fürs jeweilige Zielland.

Naja, und 23 V Gleichspannung entsprechen halt eben nicht +/- 23 V - letztere aus ersterer zu generieren bedeutet dann halt schon wieder zusätzlichen Schaltungs- und Bauteilaufwand.

Oder man könnt's auch so sagen: Im Grunde hat's der Hersteller gerade bei günstigeren Modellen gern billig und universell. Daher nutzt er natürlich gern universelle Netzteil-Modelle, die er von mehreren Zulieferern preisgünstig beziehen kann, anstatt sich was speziell maßgeschneidertes von einem bestimmten Zulieferer fertigen zu lassen, weil ihn das teurer käm und es für ihn auch eine geringere Ausfallsicherheit bedeuten würde. Zugleich muss er aber freilich auch darauf achten, dass sein Konzept seinen Kunden möglichst sympathisch ist, um sich gute Absatzchancen zu sichern. Und nebenbei möchte er eben verständlicherweise auch noch eine möglichst hohe Gewinnspanne erzielen, also mit möglichst geringem Entwicklungs-, Bauteil- und Fertigungsaufwand auskommen.

Für 'ne günstige Phono-Vorstufe bedeutet das in der Regel eine Lösung nach Lipshitz-Art auf Basis gängiger, typischerweise symmetrisch spannungsversorgter Operationsverstärkerchen, am liebsten versorgt über Linearregler, weil das der Kundschaft sympathisch ist, und 'ne entsprechende Netzteillösung "von der Stange" dazu, die mehrere Zulieferer bereits günstig im Programm haben - das Ganze am besten noch gewürzt mit ein, zwei Features, die nicht sämtliche Konkurrenten auch schon bieten, damit dem jeweiligen Hersteller die Möglichkeit bleibt, sich nicht nur allein über den Preis von der Konkurrenz abzusetzen. Feddisch.

Grüße aus München!

Manfred / lini
bartlomiej
Stammgast
#28 erstellt: 22. Jun 2020, 19:24
Ich hätte noch eine etwas andere Frage und um keinen neuen Thread aufzumachen poste ich sie hier (heißt ja auch Anfängerberatung).

Wie steht ihr eigentlich zu der Kombination Vinyl und aktive Lautsprecher (z.b. Nubert Nupro oder Dali AX) die das Signal grundsätzlich immer digitalisieren (wegen Digitaslweichen,DSPs und ähnlichem). Ich liebäugel momentan mit einem Dali.

Findet ihr, dass im Falle von Vinylhören das Signal analog bleiben sollte oder hört man das eh nicht raus und man sollte sich keinem Kopf machen? Vinyl klingt schon etwas anderes als PC oder CD und meine Frage ist ob ist ob sich durch solche Digitalisierung (und dann wieder ins analoge umgewandelt) die Klangcharakteristik stark verändert? (Ich höre sowohl digital (Streaming, CD) als auch Vinyl). Andererseits gibt es mitterweile Phonovorstufen, die das Signal digital entzerren.

Danke für Antworten
.JC.
Inventar
#29 erstellt: 22. Jun 2020, 21:24
Hi,


bartlomiej (Beitrag #28) schrieb:
.. und meine Frage ist ob ist ob sich durch solche Digitalisierung (und dann wieder ins analoge umgewandelt) die Klangcharakteristik stark verändert?


die Frage ist schnell beantwortet: nein.
Burkie
Inventar
#30 erstellt: 22. Jun 2020, 21:44

bartlomiej (Beitrag #28) schrieb:
ob sich durch solche Digitalisierung (und dann wieder ins analoge umgewandelt) die Klangcharakteristik stark verändert?


Eine zweite Meinung dazu: ja.

Dritte und vierte Meinung dazu: Kommt drauf an, und hört nur ein geschultes Gehör.

Im Ernst: Wenn DSPs aktiviert sind, hört man das natürlich schon. Normalerweise durch besseren Klang als ohne... sonst hätte es auch keinen Sinn.

Eine unbeabsichtigte Klangbeeinträchtigung allein durch eine AD/DA-Wandlung darf so gut wie ausgeschlossen gelten. Das wurde schon Anfang der 80er Jahre bei Linn bewiesen.

Grüße


[Beitrag von Burkie am 22. Jun 2020, 21:45 bearbeitet]
bartlomiej
Stammgast
#31 erstellt: 23. Jun 2020, 13:03
Ok, danke für die Antworten.

Vinyl hört sich halt anders an als Streaming/CD und meine Befürchtung ist, dass ich durch solche Digitalweichen ,DSPs etc. diesen analogen Klang kaputt mache.

Sicher bringt z.b. ein Nadeltausach insgesamt einen größeren Klangunterschied als eine DSP, ich frage mich nur ob eine solche ditalisierung diese doch etwas andere analoge Klangcharakteristik "abtötet". Wahrscheinlich wird es da aber auch dieselben verschiedenen Meinungen geben. Ich hoffe ihr versteht worauf ich hinauswill, vielleicht mache ich mir da aber auch zu viele Gedanken.

Auf jeden Fall finde ich diese voll aktiven Lautsprecher sehr komfortabel was Anschlussvielfalt und Bedienung angeht.
Burkie
Inventar
#32 erstellt: 23. Jun 2020, 19:20
Hallo,

es steht doch da:

Eine unbeabsichtigte Klangbeeinträchtigung allein durch eine AD/DA-Wandlung darf so gut wie ausgeschlossen gelten. Das wurde schon Anfang der 80er Jahre bei Linn bewiesen.


Ist das mißverständlich?

Grüße
bartlomiej
Stammgast
#33 erstellt: 23. Jun 2020, 19:49
Doch, doch, das ist verständlich.

Mir ging es eher weniger Klangbeinträchtigung sondern um ein (möglicherweise subtiles) Verändern der Klangcharteristik, ob sich die Schallplatte dann bisschen weniger analog und etwas mehr nach CD anhört. Ich habe halt bemerkt, dass Vinyl sich anders anhört und hätte gerne beides.

Wahrscheinlich bezieht sich deine Antwort sowohl auf Klangbeinträchtigung als auch Chrateristika (falls es da überhaupt so einen Unterschied gibt)

von daher:
Burkie
Inventar
#34 erstellt: 23. Jun 2020, 19:58
Hallo,

wie würdest du denn den Unterschied zwischen beidem definieren?

Grüße
.JC.
Inventar
#35 erstellt: 23. Jun 2020, 20:20
Hi,


bartlomiej (Beitrag #33) schrieb:
Ich habe halt bemerkt, dass Vinyl sich anders anhört und hätte gerne beides.


eine digitalisierte LP vom Digiplayer abgespielt lässt sich im A/B Vergleich nicht von der LP unterscheiden.
(natürlich mit dem gleichen Dreher)
bartlomiej
Stammgast
#36 erstellt: 23. Jun 2020, 20:44
@burkie: du hast gewonnen

@J.C.: ok, danke
Burkie
Inventar
#37 erstellt: 23. Jun 2020, 21:23
Hallo,

darum geht es mir doch nicht.

Ich lasse mich gerne eines besseren belehren.

Grüße
lini
Inventar
#38 erstellt: 24. Jun 2020, 08:36
bartlo: Da wird's höchstwahrscheinlich zwei Lager geben - wie fast immer im Hifi-Bereich, möchte man sagen. Die Angehörigen des einen werden behaupten, sie hören's - die anderen werden behaupten, bei hinreichender Qualität der AD/DA-Wandlung sei diese transparent genug, um keinen Unterschied erkennen zu lassen. Somit bleibt Dir also nur, das Ganze selbst auszuprobieren. Ich für meinen Teil tendierte zu letzterem Lager.

Grüße aus München!

Manfred / lini
Burkie
Inventar
#39 erstellt: 24. Jun 2020, 09:39
Hallo,

lies hier.

Grüße
Yamahonkyo
Inventar
#40 erstellt: 24. Jun 2020, 10:35
Hallo,

ich nutze hin und wieder Bluetooth und konnte bislang keinen Unterschied zwischen der Direktverbindung eines Drehers oder der BT-Verbindung mit dem Verstärker (BT Transmitter an PhonoPre / BT Receiver an Cinch des Verstärkers) feststellen.

Gruß Roland
bartlomiej
Stammgast
#41 erstellt: 24. Jun 2020, 12:47
@Burki: danke, dass ist schon sehr aussagekräftig

@lini: mit den zwei Lagern hast du sicher Recht

@Yamahonkyo: danke für den Erfahrungsbericht

Ich bin jetzt deutlich zuversichtlicher geworden, ich habe mir vorher sonst noch was für Unterschiede ausgemalt.

Ich bin kein Hardcoreaudiophiler der jede kleinste Microveränderung raushören kann (oder zumindest das behauptet) und ein besonders gutes System zum Vinylhören habe ich auch nicht.

Ich probiere einfach solche aktiven Lautsprecher aus, habe jetzt auch keine Befürchtungen mehr da irgendwelche Beinträchtigungen bzw. Unterschiede rauszuhören.

Danke an alle die geantwortet haben


[Beitrag von bartlomiej am 24. Jun 2020, 12:58 bearbeitet]
bartlomiej
Stammgast
#42 erstellt: 31. Jul 2020, 17:26
Ist es eigentlich wichtig einen defekten Dichtungsring vom Headshell zu ersetzen oder kann man die auch weglassen?


[Beitrag von bartlomiej am 31. Jul 2020, 19:56 bearbeitet]
Burkie
Inventar
#43 erstellt: 31. Jul 2020, 18:05
Hast du ein Foto der Headshell?

Klappert denn die Headshell ohne den "Dichtring"?

Grüße
bartlomiej
Stammgast
#44 erstellt: 31. Jul 2020, 18:49
img_20200731_1836202wkj1

img_20200731_183742_14ukxw

Die Headshell scheint nicht zu klappern.
Burkie
Inventar
#45 erstellt: 31. Jul 2020, 19:27
Dann scheint es nicht so wichtig zu sein.

Solche "Dichtringe" müsste es doch im Phonohandel (oder im Baumarkt ) günstig geben.


Grüße
bartlomiej
Stammgast
#46 erstellt: 31. Jul 2020, 19:55
Das stimmt. Danke für die Antwort
Yamahonkyo
Inventar
#47 erstellt: 01. Aug 2020, 00:15
Du kannst den Ring auch einfach weglassen, hat keinerlei Auswirkungen auf Irgendwas.

Gruß Roland
Burkie
Inventar
#48 erstellt: 01. Aug 2020, 12:05
Warum gibt es dann diese "Dichtringe"?

Grüße
Dornröschen_
Hat sich gelöscht
#49 erstellt: 01. Aug 2020, 12:17
Gute Frage! Diese Ringe führen m. E. ein wenig zu einem gekippten Einbau des Headshells, zumindest eher als ohne Ring. Je weicher der Ring, umso eher. Das kann man allerdings nicht eigentlich dem Ring anlasten, sondern der Befestigung mit nur einem Pin,wo doch zwei möglich und sinnvoll sind.
Vielleicht soll der Ring auch Resonanzen dämpfen. Kann in der Theorie genauso gut positive wie negative Effekte haben. Und ob man sie hört, darüber hat sicher jeder eine Meinung..

Gruß
.JC.
Inventar
#50 erstellt: 01. Aug 2020, 18:24
Hi,


Burkie (Beitrag #48) schrieb:
Warum gibt es dann diese "Dichtringe"?


das sind (Gummi) Druckscheiben, der Zug der Mutter auf das Bajonettgewinde bleibt so dauerhaft erhalten.
Direkt Metall auf Metall lockert sich früher oder später.
Suche:
Das könnte Dich auch interessieren:
Audio Technica AT-VM8 H II
Technics_Tom am 20.10.2013  –  Letzte Antwort am 20.10.2013  –  2 Beiträge
AT LP 120X Upgrade auf AT VM95ML
Maurice_J. am 02.05.2021  –  Letzte Antwort am 02.05.2021  –  5 Beiträge
Upgrade für ein AT-VM95E
Dribbelkasper am 23.09.2021  –  Letzte Antwort am 23.09.2021  –  9 Beiträge
Plattenspieler System Upgrade AT 71
Lup0 am 04.01.2022  –  Letzte Antwort am 06.01.2022  –  14 Beiträge
Tonabnehmer Upgrade
Flipside77 am 02.11.2018  –  Letzte Antwort am 24.03.2019  –  47 Beiträge
Upgrade vom AT3600L auf anderen AT Tonabnehmer
Taitan am 03.02.2016  –  Letzte Antwort am 04.05.2016  –  9 Beiträge
Tonabnehmer-/Nadel-Upgrade
Flipside77 am 23.01.2020  –  Letzte Antwort am 23.01.2020  –  6 Beiträge
Tonabnehmer Upgrade
Alili am 23.03.2023  –  Letzte Antwort am 04.04.2023  –  17 Beiträge
AT VM95 welche Nadel als Upgrade für oft mäßige LPs
X-TR4 am 04.04.2021  –  Letzte Antwort am 07.05.2021  –  22 Beiträge
Nadel upgrade fuer AT120Eb?
hifrido am 10.10.2016  –  Letzte Antwort am 11.10.2016  –  28 Beiträge
Foren Archiv

Anzeige

Produkte in diesem Thread Widget schließen

Aktuelle Aktion

Partner Widget schließen

  • beyerdynamic Logo
  • DALI Logo
  • SAMSUNG Logo
  • TCL Logo

Forumsstatistik Widget schließen

  • Registrierte Mitglieder926.398 ( Heute: 4 )
  • Neuestes MitgliedLaplaceDBen
  • Gesamtzahl an Themen1.552.814
  • Gesamtzahl an Beiträgen21.577.960

Hersteller in diesem Thread Widget schließen