Kratzende Lautsprecher wegen Plattenspieler!

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KenSoTec
Ist häufiger hier
#1 erstellt: 08. Feb 2021, 22:43
Hallo Leute,
ich besitze seit etwa zwei Monaten einen "Technics SL BD3". Baujahre 1987-1990, es handelt sich hierbei um ein etwas kleineres Modell, mit dem Nadelsystem "P-30". Ich habe den Plattenspieler relativ günstig gekauft, habe mich vermutlich in die skurillen Farben verliebt, als erste Investition habe ich eine neue Nadel gekauft. Verständlicherweise gibt es für das System keine Original Technicsnadeln mehr, sodass ich zu einem günstigen Nachbau gegriffen habe. Auf jeden Fall habe ich den Plattenspieler eine Woche lang täglich spielen lassen, um nicht nur die eingestaubte Technik aus dem Winterschlaf zu holen sondern um ganz einfach großartige Musik auf Vinyl zu hören. Etwa zwei Wochen nach der Inbetriebnahme, konnte ich auf dem linken Lautsprecher ein starkes kratzen hören, daraufhin habe ich die Platte gewechselt und die Nadel mittels eines Blasebalgs abgeblasen und sie schließlich ab und wieder an montiert. Das Problem war hiermit aber nicht gelöst, das kratzen blieb, wichtig zu wissen ist, dass der linke Lautsprecher nur bei Vinyl anfängt zu kratzen, bei CD oder Tape, funktioniert alles einwandfrei. Dauraufhin habe ich die Boxenausgänge des Verstärkers kontrolliert und habe schhließlich die Boxen umgeschlossen um zu schauen ob der Fehler mitwandert oder auf der gleichen Seite bleibt. Das kratzen blieb am gleichen Ausgang. Im nächsten Schritt habe ich den Verstäker gewechselt, beide Verstärker verfügen über einen MM-Phonoeingang. Das kratzen blieb trotz anderen Verstärkers. Schließlich habe ich das Cinchkabel zwischen Verstärker und Plattenspieler getauscht, in der Hoffnung, dass der Fehler behoben ist, er war es immer noch nicht weg. Es gab für mich nur noch drei Möglichkeiten den Fehler zu finden, als erstes habe ich den Tonarm kontrolliert und die Justierung inspiziert, nichts auffälliges, alles richtig eingestellt, sprich der Tonarm liegt parallel zum Vinyl, als nächstes habe ich das Gegengewicht des Tonarms nachjustiert, das Problem war für ungefähr einen halben Tag verschwunden und der Klang war großartig und sehr sauber, plötzlich fing das kratzen wieder an. Als letzten Schritt habe ich den Plattenspieler geöffnet um nach losen Kabeln oder Hitzebildung zu suchen, alles sah super aus, ich konnte nichts merkwürdiges feststellen. Ich vermute also, dass es sich beim besagten Problem, "nur" um einen defekt der Nadel handeln kann, was sagt ihr dazu? Vielen Dank für eure mithilfe!
LG
Django8
Inventar
#2 erstellt: 09. Feb 2021, 15:14
Hast Du die alte Nadel noch? Wie klingt es mit dieser? Ich tippe aber nicht auf die Nadel, denn sonst wäre es auch nicht für "einen halben Tag" plötzlich wieder gegangen. Daher tippe ich auf Kontaktproblem irgendwie im Dreher oder am Anschlusskabel(!). Dabei muss es sich nicht zwingend um eine loses Kabel handeln, sondern kann auch an einem oxidierten Kontakt (Lötstelle etc.) liegen.
hifiuser222
Ist häufiger hier
#3 erstellt: 09. Feb 2021, 18:48
Hallo, du hast schon mal alles richtig gemacht, und den Fehler auf den Plattenspieler eingegrenzt.

Jetzt würde ich zunächst ebenfalls bei der Nadel ansetzen. Wie von Django geschrieben, die alte Nadel ausprobieren. Außerdem die neue Nadel vorsichtig reinigen, dafür gibt es Pinsel, oder sogar Reinigungsmittel. Schmutz kann sich am Diamant festsetzen und ist kaum sichtbar. Mit Druckluft abblasen ist nicht unbedingt der richtige Weg.

Ansonsten tippe ich ebenfalls auf ein Kontaktproblem, etwa ein angebrochenes Tonarmkabel etc. wie schon im vorigen Beitrag geschrieben. Würde auch erklären, weshalb das Kratzen nur zeitweise auftritt (vielleicht abhänig von der Position des Tonarms?).

Und zuallerletzt ist auch ein Nadeldefekt nicht völlig auszuschließen, wenn auch wenig wahrscheinlich.

LG
KenSoTec
Ist häufiger hier
#4 erstellt: 10. Feb 2021, 10:53
Guten Tag,
Vielen Dank für die beiden Antworten. Ich besitze die Nadel zwar noch, sie ist aber defekt, abgebrochene Nadel. Auch wenn es keine Diamantnadel ist, werde ich die Nadel versuchen vorsichtig zu reinigen.
LG


[Beitrag von KenSoTec am 10. Feb 2021, 10:58 bearbeitet]
Beaufighter
Inventar
#5 erstellt: 10. Feb 2021, 11:16
Ok Du schreibst das die alte Nadel abgebrochen war? Hierbei kann das gesamte System einen Schaden genommen haben. Wenn wir nicht aneinander vorbei reden, und bei Dir Nadel und System nicht das gleiche ist kann es sein das du das System mit Nadel komplett am besten wechselst.
Ein Detail Foto könnte auch mal helfen.
hifiuser222
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 10. Feb 2021, 11:39

KenSoTec (Beitrag #4) schrieb:
Guten Tag,
Auch wenn es keine Diamantnadel ist
LG


Doch, die Nadelspitze besteht aus Diamant. Der muss von Zeit zu Zeit mit einem geeigneten Pinsel vorsichtig gereinigt werden.

Eventuell würde es zur Fehlereingrenzung noch helfen, wenn du das Kratzen etwas genauer beschreibst. Ist es ein Knistern, wie man es von einer zerkratzten Schallplatte kenne? (Würde auf die Nadel hindeuten). Oder eher ein Verzerren oder gar Unterbrechen? (Wäre dann eher ein Kontaktproblem). Ferndiagnose ist schwierig.

Das Kratzen tritt bei allen Schallplatten gleichermaßen auf?

Auf dem anderen Kanal kratzt nichts, auch nicht abgeschwächt?

LG
Wuhduh
Gesperrt
#7 erstellt: 10. Feb 2021, 21:01
" ... Daraufhin habe ich die Boxenausgänge des Verstärkers kontrolliert und habe schließlich die Boxen umgeschlossen um zu schauen ob der Fehler mitwandert oder auf der gleichen Seite bleibt. Das kratzen blieb am gleichen Ausgang. ... "

Klingt very unlogisch, denn ...

... beim Kanaltausch, egal ob am Phonoeingang oder am LS-Ausgang, müßte das Kratzen auf dem anderen Kanal zu hören sein. Hätte das System eine Macke oder einer der beiden Vollverstärker, wäre der Fehler mitgewandert.

Selbst wenn im Tonarmrohr die dünnen Innenleiter nach unten gehend am Rohrinneren schaben würden oder es einen kalten Lötpunkt auf der Anschlußplatine im Geräteinneren geben würde, müßte der Fehler bei jeglichem Umstecken mitwandern.
Beaufighter
Inventar
#8 erstellt: 11. Feb 2021, 08:46
Ob es der Verstärker oder der Plattenspieler ist, kann man einfach merken in dem man am Phonoeingang den Plattenspieler links und rechts vertauscht. Bleibt es Links ist es der Verstärker und wandert es nach rechts ist es der Plattenspieler. Mir würden mal ein paar Bilder helfen. Das ich sehe was da so los ist.
KenSoTec
Ist häufiger hier
#9 erstellt: 11. Feb 2021, 09:02
ich werde heute mal versuchen ein paar Bilder zu inserieren, ich habe den Test mit dem Phonoeingang bereits ausprobiert und es lag nicht am verstärker.
LG
KenSoTec
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 11. Feb 2021, 09:15
Also das kratzen, tritt bei allen möglichen Schallplatten auf egal ob neu oder alt, es ist kein "knistern", dass man von altem zerkratzten Vinyl kennt, es ist mehr ein aussetzen eines Lautsprechers, es hört sich so an, als wenn man eine günstige Bluetooth Box mit Bass vollpumpe. Wie gesagt tritt es nur bei Vinyl auf, bei Compact Disc oder Tape hört sich alles normal an.
LG
Beaufighter
Inventar
#11 erstellt: 11. Feb 2021, 09:29
Naja, das hat nichts zu bedeuten auch die Bauteile im Phonopre des Verstärkers können defekt sein.
Darum bringt ein Vergleich mit dem Aux oder CD Eingang nur bedingt etwas.
Und Deshalb ist es wichtig das es definitiv der Plattenspieler ist.

Das alte Chinchkabel am Plattenspieler könnte auch einen Schaden haben.
Django8
Inventar
#12 erstellt: 11. Feb 2021, 10:04

Naja, das hat nichts zu bedeuten auch die Bauteile im Phonopre des Verstärkers können defekt sein.

In diesem Fall wohl eher nicht, denn:

Im nächsten Schritt habe ich den Verstäker gewechselt, beide Verstärker verfügen über einen MM-Phonoeingang. Das kratzen blieb trotz anderen Verstärkers.
Beaufighter
Inventar
#13 erstellt: 11. Feb 2021, 10:08
Nein, ich wollte es nur mal erwähnt haben, das es sein kann das ein Verstärker an den Line Eingängen gut funktioniert und am Phono vielleicht nicht so gut. In diesem Fall nicht. Das ist richtig. Wie gesagt ich vermute eine kalte Lötstelle am Chinchkabel.


[Beitrag von Beaufighter am 11. Feb 2021, 10:08 bearbeitet]
Django8
Inventar
#14 erstellt: 11. Feb 2021, 10:14
Ja, das ist auch mein aktueller "Favorit"
KenSoTec
Ist häufiger hier
#15 erstellt: 11. Feb 2021, 12:30

Beaufighter (Beitrag #13) schrieb:
Nein, ich wollte es nur mal erwähnt haben, das es sein kann das ein Verstärker an den Line Eingängen gut funktioniert und am Phono vielleicht nicht so gut. In diesem Fall nicht. Das ist richtig. Wie gesagt ich vermute eine kalte Lötstelle am Chinchkabel.


Ich denke, diese Theorie ist am wahrscheinlichsten, vielen Dank für die Mithilfe, ich werde heute Nachmittag aber trotzdem ein paar Fotos mitschicken.
LG
akem
Inventar
#16 erstellt: 14. Feb 2021, 13:29
Schau mal, ob bei der Originalnadel ein Metallplättchen aufgeklebt ist - das fehlt höchstwahrscheinlich beim Nachbau und das müßtest Du transferieren. Ohne dieses Plättchen fehlt ca. 1/4 g Auflagekraft und das ist immerhin ein Fünftel der Gesamt-Auflagekraft. Und dann wirkt das Antiskating zu stark und der Diamant verliert den Kontakt zur linken Rillenflanke - Ergebnis: Verzerrungen auf links...

Gruß
Andreas
KenSoTec
Ist häufiger hier
#17 erstellt: 14. Feb 2021, 13:32

akem (Beitrag #16) schrieb:
Schau mal, ob bei der Originalnadel ein Metallplättchen aufgeklebt ist - das fehlt höchstwahrscheinlich beim Nachbau und das müßtest Du transferieren. Ohne dieses Plättchen fehlt ca. 1/4 g Auflagekraft und das ist immerhin ein Fünftel der Gesamt-Auflagekraft. Und dann wirkt das Antiskating zu stark und der Diamant verliert den Kontakt zur linken Rillenflanke - Ergebnis: Verzerrungen auf links...

Gruß
Andreas



Vielen Dank Andreas, das werde ich direkt kontrollieren!
LG
KenSoTec
Ist häufiger hier
#18 erstellt: 14. Feb 2021, 13:39
Hallo Andreas,
ich hab die Originalnadel kontrolliert, aber kein Metallplättchen finden können.
LG
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