Yamaha P550 DD Stromversorgung

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MiRa63
Neuling
#1 erstellt: 28. Sep 2021, 19:50
Hallo liebe Hifi Experten,
ich bin neu in diesem Forum, allerdings nicht mehr der jüngste im Leben. Allerdings seit 1978 Vinyl Fan und ich möchte meinen alten (1981) Yamaha P550 Plattenspieler mit seinem DD Antrieb in eine feste Zarge aus Holz umbauen. Allerdings nur den Antrieb, für den Tonarm muß ich mir noch etwas einfallen lassen.
Nun ist das Problem mit der Erdung. Die originale Stromzufuhr hat 2 Phasen und keine Erde!? Ich möchte einen Kaltgerätestecker einbauen, der 3 Phasen hat, wo schließe ich die Erde an? Oder einfach offen lassen?

Wäre toll, wenn mir jemand einen Tip geben könnte.
die ausgebauten Bauteile

Gruß
Michael
Burkie
Inventar
#2 erstellt: 29. Sep 2021, 05:07
Hallo,

ich glaube, es ist verboten, eine Sicherheit vorzugaukeln, die nicht vorhanden ist.
Sprich, Schutzerde per Kaltgerätestecker vorgaukeln, obwohl sie nicht vorhanden ist.

Nimm einen 2-poligen Eurostecker.

Elektroarbeiten sollte sowieso nur jemand mit der nötigen Fachkenntnis durchführen.


Grüße
T.N.T.´79
Stammgast
#3 erstellt: 29. Sep 2021, 08:25

Burkie (Beitrag #2) schrieb:
Elektroarbeiten sollte sowieso nur jemand mit der nötigen Fachkenntnis durchführen.

Wenn ich in diesem Zusammenhang etwas von zwei bzw. drei Phasen höre, scheint die Fachkenntnis doch eher zu fehlen.
Sorry.
MiRa63
Neuling
#4 erstellt: 29. Sep 2021, 08:45
Vielen Dank für die ersten Antworten, allerdings dachte ich, dieses Forum ist dazu da, um Unwissenden zu helfen???
Natürlich bin ich kein Fachmann für Elektrik oder Elektronik (auch wenn ich diese Fächer im Studium vor 40 Jahren mal belegt hatte), sonnst würde ich ja auch nicht so eine für den Fachmann dusselige Frage stellen.
Allerdings hilft mir Arroganz und Polemik in solch einem Forum nicht weiter. Schade, hatte mehr Intellekt in der Form des Austausches erwartet.
Vielleicht kommt ja noch etwas.
Gruß
Michael
T.N.T.´79
Stammgast
#5 erstellt: 29. Sep 2021, 09:17
Hallo Michael,

tut mir leid, wenn es arrogant rüberkam. Aber bei Elektrik im Bereich 230V ist man doch besser etwas zu vorsichtig als nicht. Das vergessen manche Zeitgenossen schon einmal. Ich hab schon erlebt, dass ein Hobbyelektriker GrünGelb für L1 verwenden wollte, weil man sich die Farbe so gut merken kann.
Nimm den zweipoligen Stecker, wie von Burkie geschrieben. Dafür gibt es übrigens auch Einbaubuchsen.

MAG63
Stammgast
#6 erstellt: 29. Sep 2021, 09:17
Hallo Michael,

Die Kaltgeräte Einbaustecker gibt es auch in2-poliger Ausführung ohne PE, sind aber sehr selten verfügbar. Alternativ kannst du auch den Pin vom PE aus dem Stecker entfernen, 2-polige Kabel gibt es überall im Netz.

Eine andere Möglichkeit sind Kleingeräte Einbaustecker, die es in diversen Ausführungen gibt.
MiRa63
Neuling
#7 erstellt: 29. Sep 2021, 12:25
Hallo Leute,
vielen Dank für die Hinweise.
Ich weiß, das Strom schlagende Argumente haben kann. Ich hatte nur auf eine einfache Lösung für die Umstellung gehofft, da die 40 Jahre alte Yamaha Technk sehr stabil aussieht, aber eben 40 Jahre alt ist.
Wenn jemanden noch etwas einfällt wäre ich happy, ansonsten werde ich alles so lassen wie es ist und zusammen bauen, denn der Motor funktioniert sehr gut, auch der Magnet ist noch einwandtfrei.
Danke noch einmal für die Hinweise.
Gruß
Michael
8erberg
Inventar
#8 erstellt: 29. Sep 2021, 13:54
Hallo,

der Optik nach ist der Dreher ein OEM-Produkt von Chuo Denki. Der Motor sieht nach einem Fujiya Direct-Drive aus (bei dem ist es wichtig, das der Plattenteller das original-Gewicht an, sonst haut die Regelung nicht hin).

Vielleicht findest Du bei Google dann mehr.

Peter
Burkie
Inventar
#9 erstellt: 29. Sep 2021, 15:36

MiRa63 (Beitrag #7) schrieb:
Hallo Leute,
vielen Dank für die Hinweise.
Ich weiß, das Strom schlagende Argumente haben kann. Ich hatte nur auf eine einfache Lösung für die Umstellung gehofft, da die 40 Jahre alte Yamaha Technk sehr stabil aussieht, aber eben 40 Jahre alt ist.


Hallo,

ob man den Kleingerätestecker nehmen darf, oder den 2-poligen Kaltgerätestecker benötigt, hängt von der Leistungsaufnahme des Gerätes ab.
Der Kaltgerätestecker kann höhere Ströme verkraften als der Kleingerätestecker.

Nimmt man fehlerhafterweise den zu "schwachen" Stecker, kann das erhöhte Wärmeentwicklung am Stecker zur Folge und im schlimmsten Fall Fehlfunktion mit Sicherheitsrisiken zur Folge haben.

Der im Foto gezeigte Eurostecker deutet auf eine geringe Leistungsaufnahme hin, die sehr vermutlich mit dem Kleingerätestecker abgedeckt werden kann, aber ohne Gewähr.

Recherchiere mal im Netz nach den Normen zum Kleingerätestecker (Strombelastbarkeit; Leistung) und vergleiche mit den Angaben zu deinem Plattenspieler.

Oder aber, führe das jetzige Anschlusskabel durch die neue Zarge.


Generell ist das Gehäuse selber als auch die Montage und Anordnung der einzelnen Baugruppen sicherheitsrelevant.
Die Anordnung der Bauruppen zueinander und im Gehäuse bestimmt die Wärmeableitung; die Montage u.U. die elektrische Isolation.
Sind z.B. die Platinen ursprünglich auf Plasteträgern montiert gewesen, und und montierst du sie jetzt auf Metall-Abstandsbolzen, geht u.U. die Isolation verloren.
Elektrische Isolation darf nicht durch Plasteschrauben erfolgen, da durch Ersetzung der Plasteschrauben durch Metallschrauben bei einer Reparatur die Isolationswirkung verloren geht.

Es ist also möglicherweise nicht so ganz trivial, die Baugruppen des Plattenspielers in ein ganz anderes Gehäuse zu verpflanzen.
Fachkenntnis ist erforderlich.

Grüße
frank60
Inventar
#10 erstellt: 29. Sep 2021, 17:19
Einen Plattenspieler, der es schafft, einen Kleingerätestecker zu überlasten, würde ich gern sehen. Die sind für max. 2,5A genormt, davon dürfte der Yamaha Antrieb sehr weit entfernt sein.

Und bei einer Holzzarge dürfte die Isolation auch kein Problem darstellen, wenn sichergestellt ist, daß im beliebigen Defektfall kein 220V führendes Teil Kontakt zu metallischen Teilen, die von außen zugänglich sind, haben kann. Das sollte problemlos zu realisieren sein. Befestigungsschrauben sollten also immer ein paar mm kürzer sein, als das Holz am Befestigungspunkt stark ist.
Die Wärmeabfuhr dürfte bei dem Antrieb auch kein Problem darstellen, selbst das Innenleben des Yamaha YP-D71, das deutlich aufwändiger und verbrauchsintensiver ist und damit mehr Wärme erzeugt, ist in einer geschlossenen MDF Zarge untergebracht, ohne Probleme.

Zu beachten ist, daß der Netztrafo so weit wie möglich vom Tonarm und Tonabnehmer in der Zarge montiert sein sollte, also irgendwo links vom Teller.

Und der Montageabstand des Arms zur Spindel sollte natürlich, in dem Fall auf den halben mm genau, dem der Originalzarge entsprechen, sonst paßt die Geometrie nicht mehr.

Man sollte nicht aus jeder Mücke einen riesigen Elefanten machen.
8erberg
Inventar
#11 erstellt: 29. Sep 2021, 17:37
Hallo,

diese Direktantriebsmotoren haben beim Anlauf (eigentlich wird nur dann nennenswert Strom aufgenommen) max. 15 Watt

Peter
akem
Inventar
#12 erstellt: 29. Sep 2021, 17:46
Wenn die neue Zarge komplett aus Holz ist, brauchst Du keinen Erdungsanschluß.
Da Du aber die neue Zarge geschlossen bauen mußt um eine versehentliche Berührung netzspannungsführender Teile zu verhindern, kann eine Abdeckung erforderlich sein. Wenn diese aus Metall ist, muß es am Schutzleiter angeschlossen werden.

Alternative:
Du baust das Netzteil in ein extra Gehäuse. Die sind meist aus Metall und hier mußt Du dann einen Schuko-Anschluß vorsehen und das Gehäuse erden. Dafür ist dann die ganze Technik in der Holzzarge auf Niederspannungsebene und da brauchst Du dann keine Vorsichtsmaßnahmen mehr. Die Verbindung zwischen Netzteil und Dreher kannst Du dann z.B. per XLR machen. In XLR-Stecker kann man relativ dicke Kabel einlöten und die können bis zu 16A (nur halt keine 230V).

Gruß
Andreas
Burkie
Inventar
#13 erstellt: 29. Sep 2021, 18:13

frank60 (Beitrag #10) schrieb:
Einen Plattenspieler, der es schafft, einen Kleingerätestecker zu überlasten, würde ich gern sehen. Die sind für max. 2,5A genormt, davon dürfte der Yamaha Antrieb sehr weit entfernt sein.

Hallo,
die konkreten Werte kannte ich nicht.



Und bei einer Holzzarge dürfte die Isolation auch kein Problem darstellen, .....
Befestigungsschrauben sollten also immer ein paar mm kürzer sein, als das Holz am Befestigungspunkt stark ist.

1mm kürzer? Ich kenne mich mit den Vorschriften dazu nicht aus.

Eine gewisse Sachkenntnis und Kenntnis der Vorschriften sollte schon vorhanden sein.


Grüße
MiRa63
Neuling
#14 erstellt: 30. Sep 2021, 10:50

Erst einmal vielen Dank für die vielen Hinweise und guten Tips.
Ich denke über jeden einzelnen Hinweis nach und werde hoffentlich die richtigen Schlüsse daraus ziehen. Danke Peter für den Hinweis mit dem Plattentellergewicht, ich werde den originalen verwenden, auch wenn er gerade etwas unrund läuft, kann an dem derzeitigen Bauzustand liegen.
Ich baue gerade die Zarge aus MDF und anderen nicht leitenden Materialien. Allerdings wird die Verkleidung aus Alu und Messing Blechen sein. Die MDF Platten sind aber 20mm stark.
Die Anordnung der Bauteile habe ich auch noch einmal überdacht, guter Hinweis mit dem Armabstand zum Trafo.
Das mit dem Käfig und diesen dann an den PE legen finde ich auch ganz brauchbar und ist auch realisierbar.
Vielen Dank noch einmal, ich bin wirklich erfreut über so einen guten Austausch.
Gruß
Michael
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