70er Tonbandmaschine: Aufnahme nur sehr leise & verrauscht

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Pe-pe
Neuling
#1 erstellt: 25. Nov 2022, 19:42
Hey an Alle, ich bin neu in der Thematik und suche Hilfe

ich habe mir letzte Woche spontan auf eBay eine "Unitra ZRK 140T De luxe" (https://www.radiomuseum.org/r/zaklady_unitra_zk140tzk_140.html) Tonbandmaschine gekauft. Dabei waren 8 teilweise bespielte Bänder, 1 Mikrofon (https://www.oldradio.pl/karta.php?numer=1328 - Seite auf polnisch!) und eine originale Gebrauchsanweisung. Für 50 Euro mMn. ein guter Deal. Das Ding funktioniert soweit gut, Abhören der Bänder, Zurück- und Vorspulen, alles top. Alle relevanten Teile wurden gesäubert.
Gekauft habe ich das Gerät mit der Intention, meine eigene Musik über den Kopfhöreranschluss meines Audio-Interfaces (6,3mm Klinke) auf Band aufzunehmen (via DIN Stecker, 5 polig) und das frisch bespielte Band gleich wieder zu digitalisieren. Ich liebe den Effekt von Tape, vor allem die entstehende Tape-Saturation, welche ich sonst nur per Software emulieren konnte. Jetzt hatte ich mal Lust auf den "Real-Deal".
Sorry, bin abgeschweift ^^

Nun stoße ich auf ein Problem: Wenn ich versuche, meine Musik aufzunehmen, kommt im Tonbandgerät selbst nur ein sehr leises Signal an. Verstärke ich dieses im Nachhinein ist erstens das Rauschen sehr laut & zweitens ist der tiefere Frequenzbereich (20Hz - 400Hz) quasi nicht vorhanden. Ich benutze ein Standard 6,3mm Klinkenkabel, welches vom Kopfhöreranschluss in einen DIN Adapter (5 Polig) läuft...
Habe versucht das Signal durch einen kleinen PreAmp laufen zu lassen, damit war das Signal dann zwar laut, aber selbst beim leisesten Output meines Audio-Interfaces völlig übersteuert.

Erst dachte ich der Aufnahmekopf des Gerätes wäre kaputt, allerdings kann ich mit dem Mikrofon ganz normale Aufnahmen machen, die, obwohl das Mikro selbst "billig" ist, ganz gut klingen. Auch die tiefen Frequenzen sind gut hörbar & allgemein hat es einen ausgewogenen Sound. Mir ist aufgefallen, dass der Stecker des Mikrofons nur 3-Polig ist, allerdings sollte das laut meiner kurzen Recherche keinen Einfluss auf den Ton haben.

Nach weiterer Recherche bin auf das Thema Vorwiderstand, Ohm und den ganzen Kram gestoßen, von dem ich aber nur Bahnhof verstehe. Scheinbar gibt es Pegelanpasser und Ähnliches zu kaufen, allerdings weiß ich nicht mal, ob ich überhaupt auf der richtigen Spur bin.

Habt ihr eine Vermutung wie das Problem zu lösen ist? Wäre jeglicher Hilfe sehr dankbar!
DB
Inventar
#2 erstellt: 25. Nov 2022, 22:59
Hallo,

wenn Du aufnehmen willst, schlägt dabei die Aussteuerungsanzeige aus? Üblicherweise liegen auf der DIN-Buchse Ein-und Ausgang. Wenn du ein verkehrtes Kabel hast, wird das mit der Aufnahme nicht funktionieren. Ist der Klinkenausgang symmetrisch oder stereo?


MfG
DB
Pe-pe
Neuling
#3 erstellt: 25. Nov 2022, 23:34
Hi, danke für die schnelle Antwort!

Die Anzeige schlägt minimal aus, ja. Der (sehr leise) Pegel wird also erkannt und angezeigt. Der Klinkenausgang an meinem Audio-Interface ist Stereo. Ich kann mit der DIN-Buchse aufnehmen als auch abhören. Das abhören klappt mit meinem jetzigen Setup super. Meinst für die Aufnahme brauche ich ein anderes Kabel/Adapter?

LG Pepe
DB
Inventar
#4 erstellt: 25. Nov 2022, 23:49
Naja, dein Stereosignal muss zunächst zu Mono gemacht werden und dann natürlich am richtigen Stift des Diodensteckers angeschlossen sein.. So ein Kabel baut man sich zweckmäßigerweise selbst.
Pe-pe
Neuling
#5 erstellt: 26. Nov 2022, 00:38
Da ich leider nicht die Möglichkeit habe selbst zu löten: Würde es das Kabel tun? https://www.thomann....CrcdYlxoCw3cQAvD_BwE
Rabia_sorda
Inventar
#6 erstellt: 26. Nov 2022, 01:17
Moin,

Die polnische Unitra ZK 140T wurde unter Grundig-Lizenz gebaut und evtl. findest du darunter etwas mehr Infos (Schaltplan).
Im Ggs. zur der "Röhrigen" ZK 140 ist die "T"-Version mit Halbleitern bestückt.
Die Elkos im Gerät könnten mittlerweile wohl trocken sein.


Erst dachte ich der Aufnahmekopf des Gerätes wäre kaputt, allerdings kann ich mit dem Mikrofon ganz normale Aufnahmen machen


Der REC-/PB-Kopf ist derselbe und daher, wenn er defekt wäre, würde es sich auch im Playback bemerkbar machen.


Nun stoße ich auf ein Problem: Wenn ich versuche, meine Musik aufzunehmen, kommt im Tonbandgerät selbst nur ein sehr leises Signal an. Verstärke ich dieses im Nachhinein ist erstens das Rauschen sehr laut & zweitens ist der tiefere Frequenzbereich (20Hz - 400Hz) quasi nicht vorhanden. Ich benutze ein Standard 6,3mm Klinkenkabel, welches vom Kopfhöreranschluss in einen DIN Adapter (5 Polig) läuft...
Habe versucht das Signal durch einen kleinen PreAmp laufen zu lassen, damit war das Signal dann zwar laut, aber selbst beim leisesten Output meines Audio-Interfaces völlig übersteuert.


Die Kontakte der DIN-Buchse können stark oxidiert sein und geben daher keinen elektrischen Kontakt.
Auch die Schaltkontakte und Potis im Innern können oxidiert sein.
Pe-pe
Neuling
#7 erstellt: 26. Nov 2022, 01:24

Die Elkos im Gerät könnten mittlerweile wohl trocken sein.


Was sind die Elkos? Bin, wie gesagt, vollkommen neu in der Thematik, deshalb die Frage.


Die Kontakte der DIN-Buchse können stark oxidiert sein und geben daher keinen elektrischen Kontakt.
Auch die Schaltkontakte und Potis im Innern können oxidiert sein.


Wenn etwas mit dem Gerät selbst faul wäre, dann würde doch die Aufnahme mit dem Mikrofon auch nicht klappen, oder? Sehe ich das falsch?

Danke
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 26. Nov 2022, 01:37

Was sind die Elkos?


Elektrolyt-Kondensatoren.
In deinem Gerät sind es u.a. die blauen "Dinger":

Bild


Wenn etwas mit dem Gerät selbst faul wäre, dann würde doch die Aufnahme mit dem Mikrofon auch nicht klappen, oder? Sehe ich das falsch?


M.E.n. sollte doch eine andere DIN-Buchse für den Line-Eingang / Ausgang existieren?
Wenn diese also eine weitaus stärkere Oxidation als der DIN-Eingang der Mic-Buchse aufweisen sollte, dann wird darüber auch kein Line-Signal dedektiert.


[Beitrag von Rabia_sorda am 26. Nov 2022, 01:39 bearbeitet]
Pe-pe
Neuling
#9 erstellt: 26. Nov 2022, 01:54
Danke dir für die Erklärung der Elkos

[quote]M.E.n. sollte doch eine andere DIN-Buchse für den Line-Eingang / Ausgang existieren?
[/quote]

Naja, es gibt eine DIN-Buchse für die Aufnahme, zwei an der Hinterseite für Zusatzlautsprecher & Kopfhörer, und eine anderen DIN -Buchse für einen Zusatzverstärker (https://de.wikipedia.org/wiki/DIN-Steckverbinder#/media/Datei:Speaker_din_male_and_female.jpg).

Die Buchse mit der ich aufnehme, kann auch zum abhören verwendet werden. Das Abhören funktioniert super, annehmbares Rausch-Level mit ausgewogenem Sound. Also denke ich, dass dieser Eingang auch zum recorden fein sein sollte.
Ob die Buchsen an der Hinterseite funktionieren weiß ich nicht, aber das sollte auch egal sein oder?


[Beitrag von Pe-pe am 26. Nov 2022, 01:55 bearbeitet]
Rabia_sorda
Inventar
#10 erstellt: 26. Nov 2022, 02:18

Die Buchse mit der ich aufnehme, kann auch zum abhören verwendet werden. Das Abhören funktioniert super, annehmbares Rausch-Level mit ausgewogenem Sound. Also denke ich, dass dieser Eingang auch zum recorden fein sein sollte.


Dazu werden aber auch andere Kontakte verwendet und nicht jeder Kontakt ist auch gleich oxidiert.
Aber ich will jetzt auch nicht darauf rumreiten und im Endeffekt ist es dann was ganz anderes - ich wollte es nur in Erwägung ziehen.

Bild



Ob die Buchsen an der Hinterseite funktionieren weiß ich nicht, aber das sollte auch egal sein oder?


Vorne, hinten....keine Ahnung. Ich kenne das Gerät nicht und daher solltest du von dessen Anschlüssen ein paar Bilder machen.

Hier habe ich übrigens den Schaltplan gefunden:

UNITRA ZK-140T

Zur Buchse 3 hätte ich nun behauptet, dass sie einen direkten Abgriff der Tonköpfe darstellt und Buchse 2 für eine Line-Aufnahme zuständig ist.
Da du aber eine originale BDA besitzt, solltest du es somit überprüfen und auch testen können.
Pe-pe
Neuling
#11 erstellt: 26. Nov 2022, 02:42

Dazu werden aber auch andere Kontakte verwendet und nicht jeder Kontakt ist auch gleich oxidiert.


Ich hoffe ich verstehe dich richtig, korrigiere mich bitte falls ich falsch liege: Wenn ich mit der Buchse einwandfrei mit dem Mikrofon aufnehmen kann, und auch ohne Probleme abhören kann, dann funktionieren doch alle Kontakte? Also schließe ich darauf, dass irgendetwas auf dem Weg in die Aufnahmebuchse nicht stimmt, wenn ich versuche aus meinem Audio-Interface aufzunehmen...


Ich kenne das Gerät nicht und daher solltest du von dessen Anschlüssen ein paar Bilder machen.


Bilder zum Gerät findest du hier: https://www.radiomuseum.org/r/zaklady_unitra_zk140tzk_140.html


Zur Buchse 3 hätte ich nun behauptet, dass sie einen direkten Abgriff der Tonköpfe darstellt und Buchse 2 für eine Line-Aufnahme zuständig ist.
Da du aber eine originale BDA besitzt, solltest du es somit überprüfen und auch testen können.


Laut BDA & meinen Tests gibt es nur eine Buchse die aufnahmefähig ist (im verlinkten Bilderkatalog das 5. Bild, links oben).
Rabia_sorda
Inventar
#12 erstellt: 26. Nov 2022, 02:50
Also ... alles deutet darauf hin, dass du nicht weißt, wovon ich schreibe.
Zudem schreibst du immer noch nicht, welchen Anschluss du dazu benutzt hattest.

Und im Bild 5 kann ich nichts erkennen, da ich mich dort nicht extra anmelden möchte.

Evtl. meldet sich "DB" nochmals dazu oder auch jemand anders ...
einstein-2
Inventar
#13 erstellt: 26. Nov 2022, 04:38
Hallo
Ich möchte nicht schulmeisterlich werden, aber vielleicht wäre es besser, wenn man dieses Thema in die richtige Abteilung verschieben würde. Wir sind hier bei den Plattenspielern.
pedi
Inventar
#14 erstellt: 26. Nov 2022, 04:45
Analogtechnik/Plattenspieler
das passt doch, ein tonbandgerät ist analog.
einstein-2
Inventar
#15 erstellt: 26. Nov 2022, 06:03

pedi (Beitrag #14) schrieb:
Analogtechnik/Plattenspieler
das passt doch, ein tonbandgerät ist analog.

Hallo
Klar analog, aber für Tonbandgeräte gibt es eine separate Abteilung. Da habe ich für meine Teac R2000 auch schon tolle Hilfe bekommen.
Bei "HIFI- Klassiker wäre das besser aufgehoben. Da stehen z.B. auch Kassettendecks drin.


[Beitrag von einstein-2 am 26. Nov 2022, 06:13 bearbeitet]
DB
Inventar
#16 erstellt: 26. Nov 2022, 12:54
Das verlinkte Kabel ist nicht geeignet, weil man von Stereo auf Mono mittels Summierungswiderständen (2x vielleicht 5kOhm) übergeht. Ansonsten belastet der eine Ausgang den anderen.

Weiterhin ist die Buchse Mikro/Radio eine Ein-Ausgangsbuchse, dort liegt bei Wiedergabe auf Kontakt 3 das Ausgangssignal. Bei Aufnahme ist von der Buchse Mikro/Radio grundsätzlich Kontakt 1 zu verwenden.
Die Buchse für den Kopfhörer ist anders beschaltet. Hier liegt das Ausgangssignal bei Aufnahme an, man hört also das was der Aufsprechverstärker zum Tonkopf schickt. Auf Wiedergabe wirst Du da nicht viel hören, zumindest nicht mit einem niederohmigen Kopfhörer.

Mit der Buchse 3 kannst Du eigentlich gar nichts anfangen. Dort hat man auf den Kontakten 3 und 5 die Anschlüsse der Tonkopfspur, die gerade nicht wiedergegeben wird und auf Kontakt 4 etwa 20V Gleichspannung.

Was Du also brauchst, ist ein Y-Kabel: einmal 6,3mm Klinke mit zwei Summierungswiderständen auf DIN Stift 1 zur Aufnahme und DIN Stift 3 auf Klinke 6,3mm Spitze/Ring gebrückt zur Wiedergabe.
Bitte beachten, es ist ein Zweikopfgerät, d.h. es gibt keine separaten Köpfe für Aufnahme und Wiedergabe. Du kannst also nicht ein Band aufnehmen und während der Aufnahme gleichzeitig die Wiedergabe nutzen.


MfG
DB
Pe-pe
Neuling
#17 erstellt: 26. Nov 2022, 12:58
Sorry, dann weiß ich wirklich nicht was du meintest :/

Wenn du die Zeit & Lust dafür hast, kannst du mir nochmal schreiben was genau du meinst, dann versuche ich die Fragen zu beantworten...


Zudem schreibst du immer noch nicht, welchen Anschluss du dazu benutzt hattest.


Hier weiß ich nicht was du meinst. Falls du damit fragst, welche Buchse ich benutzt habe, dann ist im Schaltplan die, neben der Radio & Mikro steht.
Eingesteckt hatte ich einen DIN 5-polig (male) auf 6,3mm (female) Adapter.

Sorry falls ich immer noch an dir vorbei rede, aber danke dass du dir die Zeit genommen hast!
Pe-pe
Neuling
#18 erstellt: 26. Nov 2022, 13:11
Danke für die Antwort!


Was Du also brauchst, ist ein Y-Kabel: einmal 6,3mm Klinke mit zwei Summierungswiderständen auf DIN Stift 1 zur Aufnahme und DIN Stift 3 auf Klinke 6,3mm Spitze/Ring gebrückt zur Wiedergabe.


Eieiei, das klingt für mich ehrlich gesagt nach Magie

Gibt es sowas denn zu kaufen? Oder zum anfertigen lassen? Wie gesagt, habe nicht die Möglichkeit so etwas selbst zu bauen.
einstein-2
Inventar
#19 erstellt: 26. Nov 2022, 13:50
Hallo
Ich glaub, ich stell demnächst Fragen über meinen Rasenmähroboter auch hier rein, da wird mir sicher weitergeholfen als in diesem blöden Roboterforum.🤣🤣🤣🤣🤣🤣🤣
DB
Inventar
#20 erstellt: 26. Nov 2022, 14:17
Um die Sache abzukürzen: gehe zu einem alten (!) Radiomechaniker und erzähle dem, was Du brauchst.
So schaue er denn hier:
Adapter
Pe-pe
Neuling
#21 erstellt: 26. Nov 2022, 14:52
Alles klar, dann mach ich das. Danke für die Hilfe!
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