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Neue Plattenspieler - Alles Müll?

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Beitrag
UweM
Moderator
#51 erstellt: 16. Jan 2023, 16:12

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #48) schrieb:
Im wahsten Sinn des Wortes ist aber nur die analoge Wiedergabe "losless". Eine analoge Schallplatte oder eine analoge Tonbandaufnahme geben von ihren Speichermedien 100% dessen wieder, was auf dem jeweiligen Tonträger gespeichert ist.


aber auch nur bei einer "idealen" Analogwiedergabe, die reale existierende Verzerrungen, Rauschen und Gleichlaufschwankungen ignoriert.
Hier mal ein Beispiel aus der Praxis:

digi vs ana
Rascas
Inventar
#52 erstellt: 16. Jan 2023, 16:18
Mit losless ist etwas gänzlich anderes gemeint....Man kann es auch bewusst falsch verstehen wollen...

Es gibt unkomprimierte Daten, die bei Musik in den Formaten z.B. wav oder aif abgespeichert sind. In den 00s war Speicherplatz und Übertragungsbandbreiten noch nicht so weit und deshalb hat man nach einem komprimierten Dateiformat geforscht. Das Fraunhofer Institut für Akustik hat einen Algorithmus entwickelt, der nicht benötigte Anteile (darüber kann sich trefflich streiten) herausfiltert und so die Daten erheblich kleiner macht. Je nach Komrpimierungsgrad verliert man zu den Originaldaten und spart dementsprechend Speicherkapazität. Wenn man das mit Bilddaten vergleichen möchte, dann können unkomprimierte Digital-Bilder z.B. TIF-Bilder sein (wobei es da auch Komprimierungs-Möglichkeiten gibt. Anderes Thema!). Und komprimierte Bild-Daten sind dann z.B. jpg (dort kann man den Komprimierungsgrad einstellen).

Losless-Musikdaten dagegen sind unkomprimierte Musikdaten (z.B. aif. Siehe oben.), die in so genannten Container-Formaten abgelegt sind. Das ist dann z.B. FLAC oder ALAC. In der "normalen" Datenwelt kann man das am ehesten mit ZIP-codierten Daten vergleichen. Zip ist der Container in dem Daten verpackt und wieder entpackt werden können. Es bleiben aber die Original-Daten erhalten.

MQA ist ein Sonderfall. Das ist eine komprimierte HiRes-Datei und damit meiner Meinung nach ein unseröses Werbeversprechen. Anderes Thema...

Was hat das mit der These zu tun, ob nur Analog unkomprimiert sein kann? Jein mit großem Fragezeichen! Das kann man so sehen, wenn die Analog-Daten vom Ursprung her immer analog waren und in der gesamten Kette analog blieben. Bei analog gibt es aber den "Kopierer-Effekt". Wenn man eine Kopie von einer Kopie macht usw. wird das Ergebnis immer schlechter. Das kennt man im Digitalen so nicht (zumindest nicht in dem Maße). Das ist Punkt 1. Punkt 2: bei heutigen analogen "Musik-Daten-Trägern" (sprich: Vinyl) ist der Ursprung zu 99 % Digital. Warum sollte dann analog besser sein als der digitale Ursprung? Dann hätte man ja nach der These ein "komprimiertes" digitales Format (wenn digital gegenüber analog immer "komprimiert" ist) "analogisiert". Das kann ja Sinn machen und das kann ja auch gut klingen, aber warum soll das "besser" sein? Als was? Als der eigene Ursprung?

Bei Vinyl kommt hinzu, das die analogen Daten für die Umsetzung auf Schallplatte verzerrt werden müssen, um beim abspielen wieder entzerrt zu werden (der Standard ist heute RIAA-Entzerrung). Der Phono-Vor-Verstärker hat nicht nur die Aufgabe zu verstärken sondern auch zu entzerren. Allein dieser Vorgang kann das Signal nicht "besser" machen. Eher im Gegenteil!

Um trotzdem ein Lanze für analog und Vinyl zu brechen: es ist absolut erstaunlich, wie man es geschafft hat, aus analogen Musikdatenträgern trotz aller technischen Beschränkungen und trotz aller Tricks und Kniffe, die man anwenden musste und muss, diese Qualität an Musik heraus zu zaubern. Aber "besser" und unkomprimiert? Das sind meiner Meinung nach die falschen Attribute...

Habt Ihr die Diskussion um MoFi mitbekommen? Dabei ging es um genau diesen Themenbereich: MoFi warb über viele Jahre damit, dass sie Schallplatten im one-Step-Verfahren direkt vom Masterband gezogen hat. Damit käme man dem "Ideal" einer perfekten analogen Überspielung am nächsten. Nur einmal "kopiert" und keine Zwischenschritte. Das war der feuchte Traum eines jeden Analog-Liebhabers.

Als die Veröffentlichung von Michael Jackson - Thriller als One-Step-Überspielung letztes Jahr angekündigt wurde, fiel einigen Sammlern auf, dass da etwas nicht stimmen konnte: Die angekündigte Auflage von 40.000 Stück ist im One-Step-Verfahren kaum realisierbar, weil die dafür benötigten Matrizen nur für x Kopien geeignet sind und man die Originalbänder für diese Edition so oft hätte abspielen müssen, dass das unvorstellbar wurde. Als hat man bei MoFi nachgefragt. Dabei stellte sich heraus, dass MoFi seit circa 10 Jahren bei allen One-Step-Veröffentlichungen einen digitalen Zwischenschritt eingelegt hat. Damit ist der (rein-)analoge Traum ausgeträumt. Ist das schlimm? Eigentlich nicht! Ergebnis zählt... Wenn es trotzdem super klingt ist alles in Ordnung (und daran hat sich ja nichts geändert). Dieses Vorgehen ging aber voll gegen die These, dass nur analog das einzig Wahre sein kann und war ein Schlag ins Gesicht all derer, die daran glauben und gedacht haben, dass sie mit MoFi ein Verbündeten hätten. Wenn man es genau nimmt hat MoFi das nie verschwiegen. Sie haben eben nur nicht explizit darauf hingewiesen... Und die Fans- bzw. Käufer wollten es wahrscheinlich einfach glauben...

MoFi hat in Amerika jetzt eine Menge Klagen am Hals und man weiß nicht, ob sie das überleben. Hauptgeschädigte sind (aus meiner Sicht) die Spekulanten, die sich die Platten in der Hoffnung auf Wertsteigerung gekauft haben. Diese Leute haben Ihre Platten tunlichst nie ausgepackt geschweige den abgespielt. Nicht schade drum! Nach der Aufdeckung des Skandals sind die Werte für diese Platten in den Keller gerauscht. Betrogen sind natürlich auch die echten Liebhaber, die daran geglaubt haben. Man könnte jetzt sagen: der analoge Traum ist ausgeträumt.

Muss jeder für sich entscheiden. Für mich sind moderne Schallplatten und deren Abspieler Folklore. Das hat für mich nichts mehr mit dem zu tun, wie es in den 70s verbreitet war: rein analoge Schallplatten mit (natürlich) analogem Ursprung werden als einzige sinnvolle "Musik-Datenträger".auf Geräten abgespielt, die das Massentauglich gemacht haben. So verstehe ich das auch für mich: ich spiele gerne meine alten Schallplatten (aus meiner Jugend) auf einem entsprechendem alten Plattenspieler ab und freue mich, dass das so gut funktioniert. Neuer Plattenspieler? Wenn es gar nicht anders ginge. Das es aber anders geht: eher nicht! Neue Schallplatten? Jede Cd (oder von mir aus auch unkomprimierter Stream) ist aufgrund des Ursprungs der "Daten" näher am Original. Mit HiRes-Daten bekommt man das, wie es im Studio (heute) produziert und/oder aufbereitet wurde. Näher kann man dem "Original" nicht kommen (wenn man meint es zu brauchen).

Alle, die jetzt neu in das Thema einsteigen, haben diese Aufklärung verdient. Danach kann jeder für sich entscheiden, wie er das macht. Kein Problem!

Ich glaube, dass Vinyl aufgrund der ganzen Thematik ein Strohfeuer ist. Der Durchschnittspreis für neue Plattenspieler in Deutschland lag 2021 bei sagenhaften 225 Euro. Durchschnitt! Ich wage zu bezweifeln, dass man mit diesem Einstandspreis ein Gerät erhalten kann, was auch nur annähernd die Qualität einer guten digitalen Kette erreicht. Das wird dazu führen, dass Kunden in diesem Segment unzufrieden sein werden. Und warum soll man bei einem solchem Technik-Budget diese dermaßen hohen Preise für Schallplatten bezahlen? Das passt für mich nicht zusammen...

Das war früher (in meiner Kindheit) auch nicht anders: mein erster Plattenspieler war ein "Mister Hit" mit eingebautem Lautsprecher. Für Musik war der eher nicht geeignet. Für Märchenplatten ging es... Huuiii Buuuh...
.JC.
Inventar
#53 erstellt: 23. Jan 2023, 19:16
Hi,


Rascas (Beitrag #52) schrieb:
.. Alle, die jetzt neu in das Thema einsteigen, haben diese Aufklärung verdient.
...
Ich glaube, dass Vinyl aufgrund der ganzen Thematik ein Strohfeuer ist.


da ich die Thematik kenne, gut geschrieben (fehlt natürlich noch einiges).
..
Strohfeuer ist das falsche Wort.

Es gibt gute neue Plattenspieler ab 400 €
und es gibt Designdreher.
Skaladesign
Inventar
#54 erstellt: 23. Jan 2023, 19:41
Über Sinn und Unsinn von Vinyl / Schallplatte ist doch schon oft hier diskutiert worden. Das digitale Medien besser und billiger sind, auch.
Das Ziel ist es doch, das Beste aus Vinyl heraus zu kratzen, wer den ganzen Aufwand scheut, soll es doch einfach lassen. Muss es immer mit Missionieren enden, wenn Jemand nach einem Dreher fragt ? "mach besser digital" Vinyl ist veraltet, Strohfeuer etc.

Das weiss doch jedes Kind. Wenn jemand in einem Autoforum, nach ner alten Karre fragt, sagt doch auch keiner: Fahr lieber mit dem Bus.

Ich muss doch hier keinen bekehren. Eine einfache Antwort auf seine Frage reicht doch völlig aus.
13mart
Inventar
#55 erstellt: 24. Jan 2023, 02:10

Rascas (Beitrag #52) schrieb:

Ich glaube, dass Vinyl aufgrund der ganzen Thematik ein Strohfeuer ist.


Diese These findet sich hier im Forum seit 15 Jahren,
und sie wird auch in 15 Jahren noch postuliert werden.

Gruß Mart


[Beitrag von 13mart am 24. Jan 2023, 02:11 bearbeitet]
HiFi_2.0
Ist häufiger hier
#56 erstellt: 24. Jan 2023, 12:31
Es mag und soll ja jeder seine Ansichten haben und diese auch vertreten, gleichzeitig aber auch andere Meinung oder Ansichten akzeptieren oder zumindest tolerieren - Das schließt eine Diskussion ja trotzdem nicht aus.

Es mag ja sein, dass Schallplatten in mancher Augen veraltet sind.
Es gibt aber Menschen die damit aufgewachsen sind und einen anderen Bezug dazu haben, wie Leute die nur Streaming kennen.

Bei Menschen die dieses unbekannte Medium Schallplatte mal ausprobieren möchten, mag es zu dem Strohfeuereffekt kommen, was natürlich nicht sein muss.
Menschen die dieses Medium von früher kennen, wissen was sie erwartet und sie steuern dieses Ziel bewusst an.

Man könnte auch der CD den Tod voraussagen weil mancher dies vielleicht nicht als zeitgemäß ansieht. Dennoch gibt es auch da Liebhaber.

Das Einzige was, aus meiner Sicht, ein totes Ding ist, ist alles was man streamt.
Nicht weil das schlecht ist… ist es bestimmt nicht, weil es praktisch und fast überall verfügbar ist.

Aber es ist nichts was man in Händen hält, nichts woran man Erinnerungen knüpft, nichts worüber man in 50 Jahren, in der Form, spricht wie man es eben über greifbare und erlebte Medien tut.

Nur mein Senf und meine Ansicht.
Skaladesign
Inventar
#57 erstellt: 24. Jan 2023, 13:03
kölsche_jung
Moderator
#58 erstellt: 24. Jan 2023, 13:32

HiFi_2.0 (Beitrag #56) schrieb:
...

Das Einzige was, aus meiner Sicht, ein totes Ding ist, ist alles was man streamt.
...
Aber es ist nichts was man in Händen hält, nichts woran man Erinnerungen knüpft, ...

Da kann ich nur teilweise zustimmen ...

Ich habe eine Menge Tonträger, da ist es tatsächlich (aus verschiedenen Gründen) dieser spezielle Tonträger, die Gründe reichen dabei von "geschenkt von ..." bis "besonderer Sound"
... nene, keine Klangdiskussion, ich hab zB ne SexPistols-LP, da "hing" ein Lied, da hab ich dann mal auf ner Party die Rille mit ner Sicherheitsnadel "nachgezogen",
Platte hängt nicht mehr, klingt seitdem aber "etwas" anders". Ich mag den Song aber gar nicht mehr anders hören, auch wenns nicht unbedingt highendig klingt, aber das ist halt Punk und das ist meine olle LP.

Andererseits habe ich auch ne Menge Songs, da habe ich - losgelöst von Tonträgern - "Situationen" vor meinem "geistigen Auge"
... wenn ich "under pressure" höre, denke ich immer an ein bestimmtes Bowie-Konzert, egal ob LP/CD/stream
... im Moment muss ich sogar nicht mal das Lied hören und bin trotzdem total ergriffen von dem damaligen Auftritt ...
HiFi_2.0
Ist häufiger hier
#59 erstellt: 24. Jan 2023, 14:09
Das ist mal ne geile Erinnerung und ganz klar ne Platte mit Charakter… gibt man nicht ab, hängt man dran.
Das ist so ein Beispiel, was ich meine.

Klar kommen auch Erinnerungen hoch, wenn man nen Song im Radio hört.
Ich meine aber halt die Verbindung zum Medium.

Das geht so ein bisschen in die gedankliche Richtung, dass Menschen die mit Streaming aufgewachsen sind oder gar noch aufwachsen, über die Wiedergabe haptischer Medien urteilen und deren Berechtigung anzweifeln.
Nix für ungut 😎
kölsche_jung
Moderator
#60 erstellt: 24. Jan 2023, 15:35
ja, wobei man da mE differenzieren muss ...das eine ist eine Bindung an einen verkörperten Gegenstand, das andere eine Bindung an Musik, das kann zusammenfallen, muss aber nicht.

wäre ich irgendwann dem HighEnd verfallen und würde nur noch SaraK, Friedelmann und Dire Straits hören, wäre die Bindung zu meiner ollen Pistols-LP wahrscheinlich auch dahin
genauso könnte ich aber eine Bindung an einen anderen verkörperten Gegenstand haben, der gar nichts mit Musik zu tun hat. Ich kenn Leute, die sammeln Konzerttickets ...


HiFi_2.0 (Beitrag #59) schrieb:
...Das geht so ein bisschen in die gedankliche Richtung, dass Menschen die mit Streaming aufgewachsen sind oder gar noch aufwachsen, über die Wiedergabe haptischer Medien urteilen und deren Berechtigung anzweifeln. ...

naja, die wachsen halt "musikalisch gesehen" zum (sehr großen) Teil ohne auf und merken für sich, dass es problemos geht ...

Ich bediene mich da in allen Bereichen und würde da gar keinen Unterschied machen
... es gibt halt heutzutage Zeugs, da gibt es gar keine Tonträger, da freu ich mich über n anständigen stream ... zB: Angerfist im Bootshaus ... und das ticket gabs auch nur elektronisch
whych
Stammgast
#61 erstellt: 24. Jan 2023, 17:56
Ich bin auch wieder am Platten hören weil es mir einfach Spass macht und das auf einem neuen Dreher (Thorens 403). In meinen "Original-Zeiten mit Platte" hab ich mir nie einen grossen Kopf gemacht über den Dreher. Ich hatte halt den alten Dual von meinem Bruder geerbt und der wurde benutzt. Oder der in der Schneider-Anlage (Ja ich hatte so ein Ding) eingebaut war. Antiskating etc. hatte ich kein Ahnung. Auch war das Auflagegewicht bestimmt alles andere als richtig eingestellt. usw. Es ist halt Musik rausgekommen. Leider haben meine Platten darunter auch wirklich gelitten aber ich hab alle noch.
Heute mache ich mir da mehr Gedanken aber es ist durch die ganzen Infos die man im Internet findet auch viel einfacher geworden.
Ich habe wieder mit Platten angefangen weil mir das Cover in der Hand halten, Texte mitlesen etc. gefehlt hat. Aber ich habe auch meine Flac auf der NAS liegen, auf dem Stick im Auto oder auf dem Handy wenn ich unterwegs bin.
Was da nun besser oder schlechter ist ? Es ist aber schon so das mir manche Original-Platten vom Klang her besser gefallen als die neu abgemischte CD davon.
HiFi_2.0
Ist häufiger hier
#62 erstellt: 16. Mrz 2023, 13:26
UPDATE:

Für alle die hier am Thema beteiligt waren, möchte ich mal zur Info geben, dass ich nun seit kurzem endlich einen Plattenspieler habe.

Es ist ein Thorens TD 147 geworden. Er spielt mit einem Ortophon OM-10 und läuft jetzt über einen Rotel RA 980BX an KEF IQ10 und Canton Plus C Subwoofer.

Danke für die "Gespräche" zum Thema
8erberg
Inventar
#63 erstellt: 16. Mrz 2023, 13:48
Hallo,

gönn Dir (mindestens) eine Ortofon 20er-Nadel dazu.

Die 10er-Nadel kannst noch für Parties verwenden.

Viel Spaß damit.

Peter
HiFi_2.0
Ist häufiger hier
#64 erstellt: 16. Mrz 2023, 14:09

8erberg (Beitrag #63) schrieb:
Hallo,

gönn Dir (mindestens) eine Ortofon 20er-Nadel dazu.

Peter



Erstmal Danke. Es macht wirklich Spaß wieder Platten zu hören.
Die nächste Nadel kommt bestimmt und dann tatsächlich wohl die 20er oder 30er, je nach Budget.

Vorher werde ich mich aber noch ein paar anderen "Tuningmassnahmen" meiner Anlage widmen.

Dirk
schmiddi
Inventar
#65 erstellt: 16. Mrz 2023, 19:36

HiFi_2.0 (Beitrag #64) schrieb:


Vorher werde ich mich aber noch ein paar anderen "Tuningmassnahmen" meiner Anlage widmen.

Dirk


Andere Tuningmaßnahmen werden nicht sonderlich viel bringen. Was die Nadel nicht aus der Rille holt kannst du nicht verbessern. Daher spar dir erst einmal das Geld für andere Klangverbesserungen und investier das Geld zuerst in eine bessere Nadel.
HiFi_2.0
Ist häufiger hier
#66 erstellt: 16. Mrz 2023, 19:56

schmiddi (Beitrag #65) schrieb:

HiFi_2.0 (Beitrag #64) schrieb:


Vorher werde ich mich aber noch ein paar anderen "Tuningmassnahmen" meiner Anlage widmen.

Dirk


Andere Tuningmaßnahmen werden nicht sonderlich viel bringen.


Da hast Du sicherlich recht.
Genaugenommen möchte ich die Cinchkabel halt mal erneuern. Das soll auch kein Vermögen kosten. Mir geht’s da eher um den Spaßfaktor, weil ich die selber konfektioniere.
Wenn’s dann einen positiven Effekt hat, isses ja gut
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#67 erstellt: 16. Mrz 2023, 20:02
Hallo Dirk,
Glückwunsch zum Plattenspieler.

Bei den alten Thorens Plattenspielern sind oft die Gummifüße marode, verhärtet oder sogar bröselig. Solche Füße wirken sich klangverschlechternd aus. Wenn nötig, erneuern.

Bodenplatte: Die vorhandene Bodenplatte aus Presspappe sollte man wechseln. Austausch gegen eine 12 mm Platte aus Multiplex-Birke.
Kontrolliertere bessere Basswiedergabe. Klareres Kangbild mit besserem Focus, weniger verschwommen.
Gibt's im Zuschnitt im Baumarkt.

Weitere Tuningmaßnahmen am Plattenspieler: Andere Tellerauflage, ich bevorzuge eine Filzmatte. Das einmal zu testen, lohnt sich auf jeden Fall.
Diese Matte von Analogis kann ich empfehlen, ist genauso gut wie eine Phonosophie Matte für 40,- €.

http://www.analogis.eu/4130.html

Besseres Netzteil, bringt viel für wenig Geld:

https://www.ebay.de/...tkp%3ABk9SR5Ls1LTdYQ

Die weiteren Maßnahmen, die du eventuell nicht selbst vornehmen kannst:
Phono-Kabel austauschen, die Thorens Kabel waren nicht besonders gut. Man hat bei Thorens gerne billig eingekauft.
Das muss aber eingelötet werden, eventuell muss das eine Werkstatt machen.
Sehr günstige Lösung: RG-178.
Klanglich 100 mal besser als das Thorens Kabel.

Subchassis korrekt justieren: So muss er schwingen, ab Werk war die Subchassiseinstellung meistens grauselig.

https://www.youtube.com/watch?v=H2lRB2K0Olc

Dein Verstärker ist auf der Rückseite gebrückt (Pre Out zu Main In)
Die Serienbrücken sind klanglich durchgängig schlecht (Zumindest bei NAD und Rotel):
Deutliches Verbesserungspoenzial durch bessere Brücken, immerhin wird hier das Ausgangssignal der Vorstufe zur Endstufe übertragen.

Gemeint ist so etwas: https://www.dienadel...kenglied/a-353641557

Kann man auch selbst machen. Ich habe noch ein Paar übrig. Bei Interesse schreib mir eine PM.

Gerd
schmiddi
Inventar
#68 erstellt: 16. Mrz 2023, 20:16
Genau diese vorgeschlagenen "Verbesserungen" meine ich. Für ein Netzteil Geld auszugeben um eine Klangverbesserung zu haben obwohl das Netzteil mal so gar nicht in Signalweg liegt ist nutzlos. Wenn man die Kosten für diese Tuningmaßnahmen zusammenrechnet ist man auch nicht mehr weit von einer 20er Nadel entfernt.
Skaladesign
Inventar
#69 erstellt: 16. Mrz 2023, 20:24
Ich würde die originale Tellerauflage auf keinen Fall ersetzen. Die Matte ist leicht konkav und der Entwickler hat sich was dabei gedacht.
Das Kabel an den Thorensen ist mitunter auch gar nicht so übel. Ich habe sie schon oft gemessen, einkürzen kann man die fürs erste.
Das RG 178 hat eine Kapazität von Mitte 100 pF, da gibt es sicherlich besseres, welches dann auch Kapazitätsärmer ist als das Originale, zum Beispiel das Belden 1505F (F für Flexibel) hat eine Kapazität von 53 pF per Meter .

Edit: Das Netzteil, hab ich erst gar nicht erwähnt. Aber Klanggewinn gibt es dadurch natürlich nicht, es sei denn man hört es doch.


[Beitrag von Skaladesign am 16. Mrz 2023, 20:27 bearbeitet]
Marsilio
Inventar
#70 erstellt: 16. Mrz 2023, 20:28

HiFi_2.0 (Beitrag #64) schrieb:

Die nächste Nadel kommt bestimmt und dann tatsächlich wohl die 20er oder 30er, je nach Budget.

Vorher werde ich mich aber noch ein paar anderen "Tuningmassnahmen" meiner Anlage widmen.

Dirk


Guter Plattenspieler - kann man, muss man aber nicht zwingend tunen, ausser einer besseren Nadel, das würde ich sicher machen. Wenn es das Budget zulässt am besten gleich die 40er-Nadel. Das OM-40 gehört aus meiner Sicht zu den unterschätzten Tonabnehmerlösungen - de facto ist das eigentlich ein 2M Black mit Gyger- statt Shibata-Nadel.

Und wenn Du dann irgendwann noch einen draufgeben möchtest - bei mir macht sich das OM-Tonabnehmersystem sehr gut mit einem Vollröhren-Phonopre. Die EAR 834-Clones von Douk Audio und Konsorten zum Beispiel bieten fürs Geld verdammt viel.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 16. Mrz 2023, 20:30 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#71 erstellt: 16. Mrz 2023, 20:35
Hallo,

hab für Thorens div. Netzteile "gehört". Jo. Sehr wichtig.

"Blind" hört es kein Mensch.... Da muss man schon vom Verkäufer im Gespräch "geführt" werden...

Nicht mein Geld. Nicht mein Verstand.

Peter
Skaladesign
Inventar
#72 erstellt: 16. Mrz 2023, 20:36
Das hätte ich jetzt nicht gedacht, das du was von Douk empfiehlst. Hast du mal einen Link ?
Marsilio
Inventar
#73 erstellt: 16. Mrz 2023, 22:01

Skaladesign (Beitrag #72) schrieb:
Das hätte ich jetzt nicht gedacht, das du was von Douk empfiehlst. Hast du mal einen Link ? :prost


Ja gut - wer mal in Röhren-Pres einsteigen möchte und nicht gleich vierstellig investieren möchte, dem bieten diese chinesischen Douk Audio-/Nobsond-/und-wie-sie-alle-heissen-Teile einen ersten guten Einblick in diese Welt.

Der EAR 834-Clone hier ist vergleichsweise teuer; soll aber im Gegensatz zu den billigeren Vollröhren-Pres schon mal eine recht gute Abschirmung gegen Einstreuung bieten:
https://de.aliexpress.com/item/32811145998.html
Gibt Varianten mit und ohne MC - wobei laut verschiedensten Forenbeiträgen die reine MM-Variante vorzuziehen sei (und für MC stattdessen ein Übertrager empfehlenswert sei).

Günstiger sind die einfacheren Little Bear T11 & Co. Die sind allerdings nicht unbedingt Plug&Play - die Abschirmung ist da schon kritisch; in den einschlägigen englischsprachigen Foren gibt es hunderte Seiten, wie man das hinbekommen könnte. Selber habe ich den Vorgänger T10 (das ist die Variante mit dem transparenten Acrylgehäuse - habe ich gebrauch gekauft weil ich da einfach mal reinschnuppern wollte). Mit den chinesischen ECC83-Röhren ist mein Exemplar brummfrei, sowjetische 6N2-Röhren hab' ich auch hier, die bringen mehr Details rüber, aber bei denen habe ich den Brumm noch nicht wegbekommen.
https://de.aliexpres...gatewayAdapt=glo2deu
Klanglich aber sind bereits diese günstigen Teile echt beeindruckend; laut diversen Forenberichten basiert die Schaltung auch hier auf dem EAR 834, Schwachpunkte ist die unmögliche Positionierung von Netzteil und Anschlussbuchsen - hat wurde halt alles gemacht, um den Preis tief zu halten. Für Leute, die sich bei überschaubarem Geldeinsatz etwas mit der Materie beschäftigen möchten und gewisse Mängel in Kauf nehmen durchaus interessant. Im Gegensatz zu hybriden Teilen wie etwa die Tubebox hat man hier wirklich nur Röhren. In meinen Ohren gewinnen damit insbesondere eher trocken-neutral abgestimmte Tonabnehmer - das OM-40 passt da richtig gut.

Nichts halte ich hingegen von den kleineren Teilen à la T3 und T7.

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 16. Mrz 2023, 22:13 bearbeitet]
Skaladesign
Inventar
#74 erstellt: 16. Mrz 2023, 22:25
vielen Dank
Marsilio
Inventar
#75 erstellt: 16. Mrz 2023, 22:32
Offenbar gibts ganz frisch nun eine Variante mit separiertem Netzteil:
https://de.aliexpres...129291%21rec%21CH%21

LG
Manuel


[Beitrag von Marsilio am 16. Mrz 2023, 22:34 bearbeitet]
HiFi_2.0
Ist häufiger hier
#76 erstellt: 17. Mrz 2023, 09:01

Marsilio (Beitrag #70) schrieb:

HiFi_2.0 (Beitrag #64) schrieb:

Die nächste Nadel kommt bestimmt und dann tatsächlich wohl die 20er oder 30er, je nach Budget.

Vorher werde ich mich aber noch ein paar anderen "Tuningmassnahmen" meiner Anlage widmen.

Dirk


Guter Plattenspieler - kann man, muss man aber nicht zwingend tunen, ausser einer besseren Nadel, das würde ich sicher machen. Wenn es das Budget zulässt am besten gleich die 40er-Nadel.

LG
Manuel


Also das Tuning wäre mehr aus Spaß an der Sache, weil ich da dann selbst Hand anlege.
Die 40er Nadel ist wahrscheinlich schon eine heftigere Investition aber ich werd mich diesbezüglich schlau machen... das eilt erstmal nicht
kempi
Inventar
#77 erstellt: 17. Mrz 2023, 11:03

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #67) schrieb:

Bodenplatte: Die vorhandene Bodenplatte aus Presspappe sollte man wechseln. Austausch gegen eine 12 mm Platte aus Multiplex-Birke.
Kontrolliertere bessere Basswiedergabe. Klareres Kangbild mit besserem Focus, weniger verschwommen.

Also, ich würde kein Birkenholz für die Bodenplatte nehmen, denn Birken wachsen zu schnell, was sich auf den Klang auswirkt.
HiFi_2.0
Ist häufiger hier
#78 erstellt: 17. Mrz 2023, 12:41

bielefeldgibtsnicht (Beitrag #67) schrieb:
Hallo Dirk,
Glückwunsch zum Plattenspieler.

Bei den alten Thorens Plattenspielern sind oft die Gummifüße marode, verhärtet oder sogar bröselig. Solche Füße wirken sich klangverschlechternd aus. Wenn nötig, erneuern.

Bodenplatte: Die vorhandene Bodenplatte aus Presspappe sollte man wechseln. Austausch gegen eine 12 mm Platte aus Multiplex-Birke.
Kontrolliertere bessere Basswiedergabe. Klareres Kangbild mit besserem Focus, weniger verschwommen.
Gibt's im Zuschnitt im Baumarkt.

Weitere Tuningmaßnahmen am Plattenspieler: Andere Tellerauflage, ich bevorzuge eine Filzmatte. Das einmal zu testen, lohnt sich auf jeden Fall.
Diese Matte von Analogis kann ich empfehlen, ist genauso gut wie eine Phonosophie Matte für 40,- €.

http://www.analogis.eu/4130.html

Besseres Netzteil, bringt viel für wenig Geld:

https://www.ebay.de/...tkp%3ABk9SR5Ls1LTdYQ

Die weiteren Maßnahmen, die du eventuell nicht selbst vornehmen kannst:
Phono-Kabel austauschen, die Thorens Kabel waren nicht besonders gut. Man hat bei Thorens gerne billig eingekauft.
Das muss aber eingelötet werden, eventuell muss das eine Werkstatt machen.
Sehr günstige Lösung: RG-178.
Klanglich 100 mal besser als das Thorens Kabel.

Subchassis korrekt justieren: So muss er schwingen, ab Werk war die Subchassiseinstellung meistens grauselig.

https://www.youtube.com/watch?v=H2lRB2K0Olc

Dein Verstärker ist auf der Rückseite gebrückt (Pre Out zu Main In)
Die Serienbrücken sind klanglich durchgängig schlecht (Zumindest bei NAD und Rotel):
Deutliches Verbesserungspoenzial durch bessere Brücken, immerhin wird hier das Ausgangssignal der Vorstufe zur Endstufe übertragen.

Gemeint ist so etwas: https://www.dienadel...kenglied/a-353641557

Kann man auch selbst machen. Ich habe noch ein Paar übrig. Bei Interesse schreib mir eine PM.

Gerd


Hallo Gerd.

Erst mal Danke und danke auch für Deine ausführliche Antwort

Da unter dem Plattenspieler nur noch Filzgleiter geklebt waren habe ich jetzt erstmal ein paar Gerätefüße von irgendeinem Hifigerät montiert... sieht gut aus und erfüllt seinen Zweck für´s Erste.

An den Austausch der Bodenplatte habe ich tatsächlich gedacht. Ich war mir nur bislang noch nicht im Klaren darüber aus welchem Material... MDF, Multiplex oder gar Granit/Marmor.

Das mit dem Einstellen des Subchassis muss ich mal andenken. Das wäre im Rahmen der Umbaumaßnahmen natürlich angebracht.

In dem Zuge werde ich dann auch das Audiokabel erneuern. Entweder nehme ich da was von Pro-Jekt oder ich nutze Sommercable. Konfektionieren mach ich sowieso selber und die Verlötung im Plattenspieler mach ich dementsprechend auch. Mir geht es da tatsächlich um den Spaß an der Sache. Wenn dabei auch noch was positives rum kommt, wär das natürlich top.
Sollte sich das tatsächlich schon positiv auf den Klang auswirken, kann ich mit einem besseren TA natürlich das Krönchen drauf setzen aber das mach ich so nach und nach... ist ja schließlich Hobby

Die Tellermatte wäre vielleicht eine Überlegung wert ... dann aber eher aus optischen Gründen, weil ich den Tellerrand auch schon leicht poliert habe und noch auf Hochglanz bringen möchte.

Netzteil macht, in meinen Augen nicht wirklich Sinn aber wer weiß welcher Affe mich noch beisst, wenn ich sonst nichts mehr weiß

Die Kabel in meiner Kette werde ich insgesamt durch Sommercable ersetzen. Dabei ist die Idee die Brücke am Verstärker auszutauschen wirklich gut, wobei ich sowieso noch mit dem Gedanken spiel da einen Equalizer zwischen zu schleifen.

Es gibt also noch ein paar Pläne... Aber das soll ja auch nicht in Stress ausarten

Schöne Grüße, Dirk
8erberg
Inventar
#79 erstellt: 17. Mrz 2023, 15:11
Hallo,

bei Audiokabel sollte man im Phonobereich äusserst vorsichtig sein!
Die wenigsten Anbieter nennen die Kapazität und die ist wesentlich in dem Bereich.

Aber wo gerade schon Hohepriester des Voodoos im Dauereinsatz sind ziehe ich mich als Vertreter der nackten Naturwissenschaft
zurück.

Peter
HiFi_2.0
Ist häufiger hier
#80 erstellt: 17. Mrz 2023, 15:23

8erberg (Beitrag #79) schrieb:
Hallo,


Aber wo gerade schon Hohepriester des Voodoos im Dauereinsatz sind ziehe ich mich als Vertreter der nackten Naturwissenschaft
zurück.

Peter


Ich weiß ja nicht wo Du gerade die hohen Priester odfer Voodoo siehst aber mir geht es darum die ollen Strippen zu erneuern.
Das sind zum Teil Kabel und Kabelverbindungen, die älter als 30 Jahre und mehr sind. Muss man vielleicht nicht erneuern ... kann man aber wenn man möchte und kann.
Wo ist da das Problem, wenn ich da jetzt neue Kabel einsetzen will und da Material von Pro-Ject, die ja bekanntermaßen mit Plattenspielern recht gut können, für den Plattenspieler benutze oder eben Kabel von Sommercable, die zum einen in der Studiotechnik einen recht guten Namen haben und zum anderen verhältnismäßig günstig sind?

Das hat nichts mit Voodoo und Steckdosenbeschwören zu tun
8erberg
Inventar
#81 erstellt: 17. Mrz 2023, 15:30
Hallo,

ausgerechnet Pro-Ject ist mit einer völlig ungeeigneten (da viel zu hoher Kapazität) aufgetraucht.

Am Kabel altert nix wenn vernünftig aufgebaut und verarbeitet.

Wenn eine Strippe beschädigt ist (Kabelbruch, Stecker) ist das was anderes, aber auch da gibt es seriöse Anbieter für ein paar Euro.

Ich meinte auch die anderen "Maßnahmen" ...

In keinem anderen technischen Bereich hab ich soviel abenteuerliches an Aussagen gehört wie bei Phonotechnik... höchstens noch von Manni Manta in der KFZ-Tuningecke.

Peter
Skaladesign
Inventar
#82 erstellt: 17. Mrz 2023, 16:24
Ich hatte ja schon auf das Kabel hingewiesen, welches eine niedrige Kapazität hat. Wenn man dann ein von Pro-jekt möchte...... nur zu. Das ist dann sehr wahrscheinlich ein Downgrade zum alten, aber is ja Hobby.


8erberg (Beitrag #81) schrieb:

Ich meinte auch die anderen "Maßnahmen" ...


Sehr wahrscheinlich mitunter auch diese:


bielefeldgibtsnicht (Beitrag #67) schrieb:


Gemeint ist so etwas: https://www.dienadel...kenglied/a-353641557


Krasse Sache. Ich habe noch den alten Ehering aus erster Ehe. Da werd ich mir erstmal zwei Brücken zaubern. Da geht dann heute Abend die Bühne auf und goldene Töne werden mich "umringen".
flexiJazzfan
Inventar
#83 erstellt: 17. Mrz 2023, 16:49
Ich besitze auch den TD 147 , ( vor längerer Zeit mit Ortofon Turbo MC 1 ausgerüstet). Allerdings gibt es an diesem Gerät wenig zu basteln.

Nachdem die Zarge hier bereits MDF ist, kann man auch die Bodenplatte aus MDF „nachrüsten“ sollte sich aber nicht zu viel davon versprechen. Bei allen Arbeiten auf die optoelektronische Endabschaltung achten, sie ist schwer wieder neu zu justieren!
Eine bauartbedingte Schwäche hat der TD 147 : der „Kasten“ und die schwingend gelagerte Deckplatte bilden einen Helmholtzresonator dessen Eigenfrequenz von außen angeregt werden kann. Also nicht neben die LS stellen!
Ebenso sollte die Abdeckhaube beim Abspielen möglichst offen bleiben, denn ihre Eigenschwingungen können in dem geschlossenen System dann Rückwirkungen auf den TA haben. (Deutlich messbar!)
Die Aufhängung an Schraubenfedern ist recht „schwabbelig“ und benötigte theoretisch eine Art Dämpfung. Ich rate davon ab dort etwas zu basteln: alles was einem selbst einfallen könnte, haben die Thorens Entwickler schon vor Urzeiten ausprobiert und verworfen! Schön wären justierbare Füße um einen waagerechten Stand zu gewährleisten.
Da der TD 147 einen Synchronmotor hat, ist diese über das einfache Netzteil direkt an die Netzfrequenz gekoppelt, mit einfachen Mitteln gibt es da kein Tuning.
Die Gummimatte als Plattenauflage ist schwer, pflegeleicht und dämpfend, darüber hinaus hat sie die richtige Dicke. Andere Materialien bieten keinen akustischen Vorteil, setzen aber bei abweichender Dicke einen höhenjustierbaren Tonarm voraus – der hier nicht standardmäßig vorhanden ist.

Die Kabel sind wohl eine echte Schwachstelle, da hatte ich schon einige hörbare Probleme je nach Verlegung (und Verlängerung).
Gruß
Rainer
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#84 erstellt: 17. Mrz 2023, 22:16
Alle Tipps besagen: Die Haube nicht offen stehen lassen!!
Wirkt wie ein Segel, das Resonanzen aufnimmt. Entweder geschlossen halten (an den 4 Ecken entweder die Haube oder die Zarge mit einem dämpfenden Material ausstatten. Oder (beste Lösung) beim Hören abnehmen und anschließend wieder auflegen. Die Haube muss nicht zwingend in die Scharniere gequetscht sein.

@ flexiJazzfan: Die Sache mit dem Helmholtzresonator habe ich nicht verstanden. Das ist dann bei allen 100er Thorens Plattenspielern ab TD-150 so. Ausnahme vielleicht die großen 100er Modelle, die auch die 78er Geschwindigkeit können (TD-126 usw.).

Phonokabel: Angeblich gut Oehlbach, techn. Daten müsste man erfragen:

https://oehlbach.com/de/rca-phono-kabel-d1c84039

Auf jeden Fall passend und subchassiskompatibel:

https://plattenspieler-reparatur.de/phonokabel-konfektioniert/

Gerd


[Beitrag von bielefeldgibtsnicht am 17. Mrz 2023, 22:17 bearbeitet]
HiFi_2.0
Ist häufiger hier
#85 erstellt: 18. Mrz 2023, 16:46
Wieviel pF dürfte so ein Phono-NF-Kabel denn haben?
75?


[Beitrag von HiFi_2.0 am 18. Mrz 2023, 16:47 bearbeitet]
Capitol
Stammgast
#86 erstellt: 18. Mrz 2023, 19:04
Hallo
75 pf sind ok.
Nach Möglichkeit nicht über 100.
Ich meine damit pro Meter.

Uwe
bielefeldgibtsnicht
Inventar
#87 erstellt: 18. Mrz 2023, 22:01
Ist auch mein Info-Stand: Bis 100 pF / Meter ist alles OK.
Andererseits halte ich das Problematik für viel weniger relevant als vielfach (besonders hier im Forum) behauptet.

Ich hatte eine NAD Vorstufe mit Kapazitätswahl 100/200/300 pF: Die Unterschiede fielen minimal aus.

Gerd
Skaladesign
Inventar
#88 erstellt: 18. Mrz 2023, 22:06

HiFi_2.0 (Beitrag #85) schrieb:
Wieviel pF dürfte so ein Phono-NF-Kabel denn haben?


Das kommt auf den TA an. Bei den modernen Tonabnehmern wohl so wenig wie möglich und wenn man dann mal mehr braucht, dann geht das über die Einstellungen in dem Phonopre. Mein selber konfektioniertes Kabel hat ca 50pF inkl. Stecker bei 75 cm Länge.
8erberg
Inventar
#89 erstellt: 20. Mrz 2023, 11:33
Hallo,

die Unterschiede durch zu hohen Kapazitätsabschluß mit "Resonanzbuckel" bei ca. 8 kHz müssten erst recht Goldohren die sonst jedes einzelne Picovolt Differenz klar und deutlich feststellen können hören.

Vor allen Dingen bei AT-Systemen sollte man daher doch darauf achten das die Strippe nicht zuviel mitbringt und auch der Phonopre nur noch wenig "draufschlägt", am Besten sind dafür doch eindeutig einstellbare Phonopres mit < 100 pF.

Aber auch Ortofon machte die Systeme in den letzten Jahren "lauter" und gleichzeitig kapazitätsempfindlicher.

Peter
flexiJazzfan
Inventar
#90 erstellt: 20. Mrz 2023, 13:29
Meines Wissens sind bei allen TA's ca. 100 pF als Standard sozusagen "eingepreist". D.h. nicht pro Meter sondern insgesamt! Es gibt wenige Kabel, mit denen man das nicht hinbekommt. Bei größeren Längen heißt es nicht nur darauf zu achten, sondern auch auf alle Kabel und Geräte die da noch "auf dem Weg" liegen.
Gruß
Rainer
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