Kleine Schellackplatten ohne genormte Auslaufrille abspielen?

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Marvin93
Stammgast
#1 erstellt: 25. Jul 2023, 11:20
Hallo liebe Community,

vorab hoffe ich, dass ich in der richtigen Kategorie gepostet habe

In letzter Zeit habe ich wieder ein paar Schellacks gekauft.
Hierbei waren auch mal wieder einige Derby/Woolco Aufnahmen u.ä. aus den 20er und 30er Jahren mit 20cm Durchmesser.

So gerne ich diese kleinen Rabauken auch mag, habe ich hier häufig leider ein Problem beim Abspielen.
Die Platten sind ja ziemlich weit bis in die Mitte reingeschnitten (ca. 3,5cm vom Loch), manchmal auch ohne Auslaufrille.

Aktuell benutze ich meinen Dual 1218 für's Abspielen von Schellackplatten, aber hier kommt es zu zwei Problemen.
Zum einen schaltet hier die Abschaltautomatik, diese habe ich aber bereits sagen wir mal "deaktiviert" .
Dann bleibt aber das zweite Problem, der Tonarm geht hier nich weit genug zur Plattenmitte rein, da die Hülse die die Liftmechanik betätigt im Weg ist.
Die Platte wird also nicht zu Ende gespielt und springt quasi an der selben Stelle.

Ich bin also am überlegen, welchen Dreher ich hier stattdessen nehmen könnte.

Mein Dual CS 5000, welchen ich für alle normalen Platten nehme, hat hier kein Problem. Die photoleketrische Endabschaltung arbeitet anscheinend verzögert und hat hier größere Toleranz beim Abschalten, als die Mechanik beim 1218. Zudem hat der Arm hier auch mehr Spielraum nach innen und wird nicht mechanisch durch andere Bauteile blockiert.
Ich würde den Dreher aber ungern nur für die Schellacks nehmen.

Habt Ihr hier zufällig eine Idee oder bereits Erfahrungen gesammelt, welcher Dreher solche Platten abspielen kann?

Ich bin für jeden Tipp dankbar

LG
Marvin

20230725_124743
einstein-2
Inventar
#2 erstellt: 25. Jul 2023, 11:39
Hallo
Spontan fällt mir nur der alte Pro-Ject RPM 1.3 Genie ein. U.A. habe ich den. Erstens lässt sich bei dem die Abtastnadel bis über den Plattendorn ohne Hindernis schwenken. Zweitens hat er dieses Angelschnur Antiskating, wo keine Mechanik den Tonarm blockiert. Dieser Plattenspieler wurde durch den RPM 1 mit magnetischem Antiskating abgelöst. Wie weit sich da der Tonarm reinschwenken lässt, kann ich nicht sagen. Jedenfalls wird der alte RPM 1.3 Genie noch vereinzelt. fabrikneu angeboten. Übrigens ein toller Plattenspieler, halt puristisch, ohne jeden Schnickschnack und Komfort.
Nachtrag. Den 1.3 würde ich verkaufen, allerdings nur mit Selbstabholung. Oh, 78 Upm geht bei dem leider nicht.


[Beitrag von einstein-2 am 25. Jul 2023, 12:22 bearbeitet]
Marvin93
Stammgast
#3 erstellt: 25. Jul 2023, 13:01
Hallo Einstein,

stimmt, das habe ich gerade auch gesehen. Da ist nichts mit 78.

Trotzdem besten Dank und übrigens hübscher puristischer Dreher
hpkreipe
Inventar
#4 erstellt: 25. Jul 2023, 13:44
Dual CS750.

Sind günstiger als der cs5000, aber sonst quasi gleich.
Marvin93
Stammgast
#5 erstellt: 25. Jul 2023, 14:17
Danke hpkreipe.
Den 750 habe ich mal gegoogelt. Wäre sicher eine Option.

Zudem habe ich noch eine Low-Budget Lösung gefunden. Sicher nicht ganz schön, aber so auch machbar.
Hier wird ein Tonkopfhalter genommen und das System versetzt nach innen zur Plattenmitte montiert. So wird also nur eine Seite des Tonabnehmern mit der Headshell befestigt, die zweite ragt ins leere zur Plattenmitte. Justage wird da sicher was schwierig, aber da sich die Tonkopfhalter bei den alten Dual Modellen ja schnell austauschen lassen, könnte man dieses nehmen, wenn man es mal braucht.

Außerdem habe ich noch gelesen, der Lenco L78 sei gut geeignet.
Dieser hat eine Abschaltautomatik die ein- oder ausgeschaltet werden kann.
Das klingt eigentlich als die perfekte und saubere Lösung.

Zudem passt er vom Design her ganz gut zu meinem anderen alten Krams
Capitol
Stammgast
#6 erstellt: 25. Jul 2023, 14:24
Hallo
Ein Lenco L75 oder L78 ist bestens
dafür geeignet.
Oder ein L70. Der passt optisch
am besten zu Schellackplatten.

Uwe
einstein-2
Inventar
#7 erstellt: 25. Jul 2023, 14:30
Hallo
Das mit der nach innen versetzten Montage des Abtastsystems ist schlichtweg hirnrissig. Da stimmt dann nichts mehr, weder Überhang noch Kröpfungswinkel. Wer stellt so einen Schwachsinn ins Netz? Als Option wäre tatsächlich der Lenco L78. Bin auch nicht darauf gekommen. Das Naheliegende liegt so fern.
Rabia_sorda
Inventar
#8 erstellt: 25. Jul 2023, 14:37

Das mit der nach innen versetzten Montage des Abtastsystems ist schlichtweg hirnrissig. Da stimmt dann nichts mehr, weder Überhang noch Kröpfungswinkel.


Als ob das bei Schellack auch so gravierend wichtig wäre, wenn diese eigentlich mit einem Nagel abgespielt werden
Marvin93
Stammgast
#9 erstellt: 25. Jul 2023, 14:50
Der vergleich mit dem Abspielen mit dem Nagel trifft es ganz gut

Aber Scherz bei Seite, Einstein hat schon irgendwie recht.
Wenn ich die Schellacks dann abspiele, möchte ich das System natürlich trotzdem bestmöglich ausgerichtet haben.
Es sind ja auch ein paar Schellacks in sehr sehr gutem Zustand in meiner Sammlung. Da möchte man natürlich die Verzerrungen gering halten beim Abspielen und das bestmögliche rausholen.
Zudem soll die Wiedergabe auch geschont werden. Hier rede ich dann nicht von der Schellackplatte, sondern eher von der Nadel bei 2gr Auflagekraft und Schleifmitteln im Plattenmaterial

@Capitol der L70 ist auch hübsch, aber scheint nochmal höher gehandelt zu werden. Es wird dann wohl ein L78, hier habe ich alles was ich möchte.
Einige Schellacks können ganz normal mit Abschaltautomatik abgespielt werden. Die anderen dann halt ohne.

Das i-Tüpfelchen wäre natürlich noch gewsen, wenn der L78 eine Wechsler-Funktion hätte, aber wir wollen hier mal auf dem Boden bleiben
Capitol
Stammgast
#10 erstellt: 25. Jul 2023, 15:53
Ja, der L70 ist schwer im gute Zustand
zu bekommen. Und wenn dann zum
Mondpreis.
Aber hübsch ist er ja.
Oder ein Garrad 4hf.
Im guten Zustand sehr teuer.
Uwe
ZincRider
Stammgast
#11 erstellt: 25. Jul 2023, 17:36

Rabia_sorda (Beitrag #8) schrieb:

Das mit der nach innen versetzten Montage des Abtastsystems ist schlichtweg hirnrissig. Da stimmt dann nichts mehr, weder Überhang noch Kröpfungswinkel.


Als ob das bei Schellack auch so gravierend wichtig wäre, wenn diese eigentlich mit einem Nagel abgespielt werden :D


Wichtig genug, dass sich in den 30ern bereits Leute die Mühe gemacht haben, eine vernünftige Geometrie zu berechnen, die Verzerrungen minimiert.
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