Wie oft System/Nadel am Plattenspieler tauschen?

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wameniak
Stammgast
#1 erstellt: 16. Mai 2009, 13:15
Hi@all,

ich besitze einen Technics SL12000-Plattendreher mit einem 5 Jahre alten Ortofon Vinyl master Red ... ich habe das Gerät jahrelang nur sporadisch benutzt, vielleicht 5-10 Platten im Monat gehört. Jetzt läuft er dank wiederentdeckter Liebe zum Vinyl allerdings wieder öfter. Gehört wird hauptsächlich gitarrenlastiges (Alternative, Indie-Rock, Metal).

Deswegen meine Frage - ab wann (wieviele Betriebsstunden) tauscht man in der Regel das System/die Nadel aus? Woran erkennt man, dass es soweit ist? Die Abnutzung ist ja ein schleichender Prozess und klanglich wird man es vermutlich selber kaum wahrnehmen.

Falls ich es austauschen sollte - ich schwanke zwischen dem VM red und dem Goldring 2200 ... hat da jemand Erfahrungen oder andere Empfehlungen für meinen Plattenspieler bis ca. 150 €? Evtl. doch das Shure M97XE?

Thx und Gruß

Marcel


[Beitrag von wameniak am 16. Mai 2009, 13:21 bearbeitet]
Hörbert
Inventar
#2 erstellt: 16. Mai 2009, 14:33
Hallo!

So zwischen 1200 und 1600 Betriebsstunden sollte eine zeitgenössuische Abtastnadel schon verkraften können. Bei großzügiger Schätzung dürftest du bei deinem "Plattenkonsum" auf allerhöchstens 800-1000 Betriebsstunden kommen.

Ein anderes Theme ist allerdings die Ablagerung verkrusteten Schmutzes an der Nadelbasis. Hier wäre vieleicht noch ein Punkt den es mit einem Mikroskop zu klären gäbe. Eventuell wäre einmal eine Grundsäuberung des Nadelträgerröhrchen an der Nadelbasis angebracht.

MFG Günther
Archibald
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 16. Mai 2009, 15:04
Hallo Marcel,

wenn Du Dir nicht sicher bist, dann lasse Deine Nadel im renomierten HiFi-Fachhandel überprüfen (im Zweifel eine zweite Meinung einholen, dass verringert die Chance, dass jemand nur eine neue Nadel verkaufen will!). Man findet auch heute noch Geschäfte mit Fachkunde und Stereo-Mikroskop .
Solltest Du in der Kölner Gegend wohnen, kannst Du es ja mal bei MSP am Neumarkt versuchen. Ich habe dort gute Erfahrungen gemacht. Ein ebenfalls gutes Geschäft, dass ich aber nur aus ferneren Zeiten kennen (die Zeit auf der Zülpicher Straße) ist Euphonia (heute in der Nähe von Groß St. Martin in der Kölner Altstadt) inwieweit man dort heute noch ein Stereo-Mikroskop hat, weiß ich allerdings nicht.

Gruß Archibald
wameniak
Stammgast
#4 erstellt: 17. Mai 2009, 09:10
Besten Dank für die Infos! Köln ist ne Ecke von mir weg, aber ich denke der Systemkauf kann dann auch noch ein Jährchen warten :).
Hörbert
Inventar
#5 erstellt: 17. Mai 2009, 14:22
Hallo!

Das nehme ich auch an, hier noch ein Tipp für die Grundsäuberung der Abtastnadel, dazu brauchst du allerdings recht ruhige Hände und solltest nicht allzu grobmotorisch veranlang sein:

Headshell Abschrauben und mit der Nadel nach oben auf den Tisch legen. Nun eine ca 5 zentimeter große Ecke Papier von einen normalen Bogen Druckerpüapier abschneiden und mit 98% Isopropylalkohol aus der Aphotheke tränken. Mit der Papierkante von hinten nach vorne schräg an der Nadelbasis (also dort wo die Nadel aus dem Röhrchen hervorkommt) vorsichtig an beiden Seiten entlangstreifen. Fertig, das reisst zuverlässig den angepappten Schmutz weg. Aber Vorsicht! Wenn du dir das nicht zutraust nimm besser einen Glasfaserpinsel aus dem Schreibwarenhandel und fahre damit von hinten nach vorne vorsichtig über die Nadel.

MFG Günther
wameniak
Stammgast
#6 erstellt: 17. Mai 2009, 18:14
Hi,

Danke nochmals!

Könnt ihr mir denn evtl. noch für zukünftige Käufe einen Tipp für neue Systeme geben? Ich höre wie gesagt Gitarrenmucke und bin nicht sicher, ob das VM red wirklich das optimale System für den Technics ist ... ich hab auch viel gutes über Goldring gehört, bzw. das oben angesprochene Shure-System. Das VM Red soll ja eher höhenlastig sein, das Shure dafür eher "dumpf" ... wie siehts mit Goldring aus? Oder bin ich da ganz auf der falschen Spur? Sollte aber max. 150 € kosten ...

Gruß

Marcel
Hörbert
Inventar
#7 erstellt: 17. Mai 2009, 20:55
Hallo!

Wenn du einen Anpassbaren Entzerrer hast (Eingangskapazität) kannst du mit den Goldrings experimentieren ohne Kapazitätsanpassung ist das wegen der hohen Kapazitätsempfindlichkeit der Goldring Magnetsysteme ein Glücksspiel.

Für den Preis von 150 Euro bekommst du nichts entscheidend besseres als dein VM-red. Zwar wäre da auch ein Denon DL-160 drin aber das ist mehr für Jazz in kleiner Besetzung und Klassische Musik geeignet.

MFG Günther
Wolfram.
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 12. Apr 2010, 15:37

Hörbert schrieb:

Das nehme ich auch an, hier noch ein Tipp für die Grundsäuberung der Abtastnadel, dazu brauchst du allerdings recht ruhige Hände und solltest nicht allzu grobmotorisch veranlang sein:

Headshell Abschrauben und mit der Nadel nach oben auf den Tisch legen. Nun eine ca 5 zentimeter große Ecke Papier von einen normalen Bogen Druckerpüapier abschneiden und mit 98% Isopropylalkohol aus der Aphotheke tränken. Mit der Papierkante von hinten nach vorne schräg an der Nadelbasis (also dort wo die Nadel aus dem Röhrchen hervorkommt) vorsichtig an beiden Seiten entlangstreifen. Fertig, das reisst zuverlässig den angepappten Schmutz weg. Aber Vorsicht! Wenn du dir das nicht zutraust nimm besser einen Glasfaserpinsel aus dem Schreibwarenhandel und fahre damit von hinten nach vorne vorsichtig über die Nadel.


Vielen Dank für diesen ausgezeichneten Tip! Hat bei meinem Yamaha MC-9 auf Anhieb funktioniert. Kontrollieren konnte ich das übrigens mit einem 45fach Plastik-"Mikroskop" mit LED-Beleuchtung. 2,49€ incl. Versand aus Hongkong, bestellt über die Bucht. Taugt wahrscheinlich für sonst nichts, aber zur groben Nadelkontrolle IMO nicht schlecht.
doppelkopf0_1
Stammgast
#9 erstellt: 12. Apr 2010, 16:10
Tach .


wegen der hohen Kapazitätsempfindlichkeit der Goldring Magnetsysteme


Nur sind die Goldring der 2000er Reihe keine MM sonder MI ( Moving Iron , Hersteller Nagaoka ) und somit auch nicht sehr empfindlich was Kapazität anbelangt .

Siehe z.B. hier .

Weil Phonophono zu bl.. sind die Dinger richtig zu benennen , sollte man nicht alles glauben was die so schwadronieren .


[Beitrag von doppelkopf0_1 am 12. Apr 2010, 16:11 bearbeitet]
lotharpe
Inventar
#10 erstellt: 12. Apr 2010, 17:43
Habe gerade im Net gelesen, dass eine Ersatznadel für das 2M Black 425 Euro kostet, ups.
Mit 800-1000 Betriebsstunden werde ich wohl nicht rechnen können, da beim digitalisieren von Platten die Nadel sehr oft aufgesetzt werden muß.
Singles, Maxi Singles und einzelne Songs von LP sind teilweise arg verkratzt oder abgenutzt, das wird eng.


[Beitrag von lotharpe am 12. Apr 2010, 19:17 bearbeitet]
Jazzy
Inventar
#11 erstellt: 12. Apr 2010, 19:13
Ja,die Nadeln sind exorbitant teuer geworden.Besonders die aus der Schweiz,als die Fritz Gyger 1 und 2 und Gyger S.Ist halt fast alles Handarbeit.In Japan oder Asien allgemein gibts wohl auch Maschinen dafür,sonst wäre ein AT 95 E für 28,-Euro nicht denkbar.
Hörbert
Inventar
#12 erstellt: 13. Apr 2010, 06:07
Hallo!

@doppelkopf0_1

Zitat aus dem von dir verlinken Audio-Artikel über die Kapazitätsempfindlichkeit der 2xxx Reihe.

[quote]

...In der Praxis verhalten sich die Goldrings exakt wie MM-Systeme. Sie brauchen einen hochohmigen, niederkapazitiven Abschluss (47kΩ, <200pF) und reagieren auf zu hohe Kapazität wie ihre Magnet-Brüder mit sprödem, brillanzbetontem Klang. Als Allheilmittel für schlechte Phonoeingänge taugen sie also nicht, für solche Problemfälle sind die niederinduktiven MIs von Grado besser geeignet.

[/quote]

Das deckt sich mit den Erfahrungen die ich zusammen mit einem befreundeten HiFi-Händler der u.a. auch Goldring-Systeme im Programm hat machen konnte. Die Goldring-Systeme haben nach wie vor diese Achillesferse.

MFG Günther


[Beitrag von Hörbert am 13. Apr 2010, 06:09 bearbeitet]
doppelkopf0_1
Stammgast
#13 erstellt: 13. Apr 2010, 07:37
Tach Günther .

Da hast du natürlich recht , aber als Liebhaber des MI-Prinzips habe ich die Erfahrung gemacht das diese , im Gegensatz zu MMs , auf 100pF mehr oder weniger eher gutmütig reagieren .
Hörbert
Inventar
#14 erstellt: 13. Apr 2010, 13:25
Hallo!

@doppelkopf0_1

Für die Grados z.B. ist das richtig, aber es gibt auch einige ältere Magnetsysteme von Technics z.B. die auf Kapazitätsänderungen so gut wie gar nicht reagieren. Offenbar liegt das weniger am Prinzip selbst nach dem der Abtaster gefertigt wird sondern vor allem an der Konstruktionsweise im Speziellen.

Schade das Goldring hier die Möglichkeit versiebt hat bezahlbare Systeme mit hoher Compliance und ohne Kapazitätsproblematik auf den Markt zu bringen.

MFG Günther
Passat
Inventar
#15 erstellt: 13. Apr 2010, 13:31

doppelkopf0_1 schrieb:
Nur sind die Goldring der 2000er Reihe keine MM sonder MI ( Moving Iron , Hersteller Nagaoka ) und somit auch nicht sehr empfindlich was Kapazität anbelangt .

Siehe z.B. hier .

Weil Phonophono zu bl.. sind die Dinger richtig zu benennen , sollte man nicht alles glauben was die so schwadronieren . :L


Das liegt nicht unbedingt an Phonophono, sondern oft auch an den Systemherstellern.
So sind z.B. auch die Ortofon VMS, OM/OMB/OMT/OMP/OM Super und 2M MI-Systeme, auch wenn Ortofon selbst die als MM-Systeme bezeichnet.

Grüsse
Roman
doppelkopf0_1
Stammgast
#16 erstellt: 13. Apr 2010, 16:55
Tach .

Ja , die Luft für Leichttonarme wird dünn .

Zum Glück hab ich noch ein paar TA auf Reserve .

Zu MI : vieleicht liegts daran daß dem weniger interessierten Vinylhörer der Begriff MI nicht so geläufig ist.
Hohe Ausgangsspannung = MM
Geringe Ausgangsspannung = MC
ist für viele ja schon kompliziert genug .

Und dann gibts ja auch noch HOMC .

Nochmals zum Thema :

Rundnadel würde ich nach ca. 500 Std überprüfen (lassen).

Elyptische nach 800 - 1000 Std .

"Schärfere" Schliffe ab 1500 Std , korrekte Justage ( ich weiss behauptet jeder von sich ) vorrausgesetzt vieleicht bei 2000 Std .
Van den Hul gibt wohl 3000 Std Standzeit an .

Lieber einmal zuviel prüfen (lassen) als das Vinyl beschädigen .
Ohrfutter
Stammgast
#17 erstellt: 04. Mai 2014, 09:12
Hallo Leute,

ich benötige mal bitte eure Hilfe. Ich habe mir in der Bucht eine neue Nadel für meinen Dreher gekauft. Diese Nadel ist angeblich original, aber ich habe doch erhebliche Zweifel.

Könnt ihr mir sagen woran ich eine originale Sony-Nadel erkenne?

Die Umverpackung ist neutral. Die Nadel selber steckte in etwas Schaumstoff, welches mit ein wenig Klebeband mit Sony-Aufdruck verschlossen wurde.

Die meisten Nachbau-Ersatznadeln, die ich kenne, haben diesen Aufdruck "ND134" nicht. Aber ich meine so etwas dennoch schon mal gesehen zu haben. Somit würde dieser Aufdruck nichts über die Originalität aussagen.

Weiterhin meine ich mich zu erinnern, dass meine erste originale Nadel noch zusätzlich einen "Sony" Aufdruck an der Seite hatte. Diesen hat diese Nadel nicht.

Bin für jeden Tipp dankbar, woran ich einen Nachbau erkennen könnte. Hier noch mal ein Bild der Nadel aus dem Ibähangebot:

Nadel
HiFi_Addicted
Inventar
#18 erstellt: 04. Mai 2014, 22:19
Die 3000 Stunden kommen bei van den Hul ganz gut hin. Ich hab fast 4000 mit dem Grashopper IV GLA erreicht. 360€ Retippingkosten und weiter geht's

In der Anschaffung saumäßig teuer dafür im Betrieb spottbillig im vergleich zu anderen Tonabnehmern.
Platten-Spieler
Stammgast
#19 erstellt: 05. Mai 2014, 06:50
Hallo Ohrfutter,

ja, ich würde (auf den ersten Blick) sagen, daß es eine originale Sony-Nadel (Hersteller "Audio-Technica") ist, da diese eben solche Aufdrucke der Typenbezeichnung benutzt haben - auch mit diesem markanten Punkt, der wohl auf eine elliptisch geschliffene Nadel verweist. Dabei schrieben sie für gewöhnlich auch nicht "Sony" mit dazu.
Woran Du Dich als seitlichen Aufdruck erinnerst, wird "Pfeifer" sein. Die haben das beim Großteil ihrer Nadeln so gehandelt.
Weiteres Indiz für eine Originalnadel ist ein verschraubter Nadelträger. Die meisten Nachbauten haben diesen eingepresst und/oder verklebt - jedenfalls keine Schraube.
In original Audio-Technica-Nadeln sind ausserdem auf der Innenseite häufig kleine Zahlen und/oder auch das AT-Logo eingepresst.
Auch waren originale Sony-Nadeln oftmals in diesen kleinen Pappkartons verpackt.

Gruß,
Andreas
Ohrfutter
Stammgast
#20 erstellt: 20. Mai 2014, 07:08
Hallo Andreas,

vielen Dank für die Hinweise!

Eingedruckt sind ein kleines "A" und eine "2", weiterhin ist der Nadelträger tatsächlich verschraubt. Ich denke das Ding ist dann wirklich original. Eingebaut spielt sie auf jeden Fall sehr gut und fein auflösend. Alles takko bis hierhin.

Nochmals vielen Dank.
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