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Schallplatten mit Ultraschall reinigen

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G5User
Schaut ab und zu mal vorbei
#1 erstellt: 27. Mai 2004, 18:44
So, daß ist die Frage...
Ich habe mir überlegt aus einem geeignet starken Ultraschallreinigungsgerät eine Art "Waschmaschine" zu basteln. Soll heißen, ein geeigneten Behälter, der mit der bekannten Mixtur (Isoprop, Aqua dest,...) gefüllt wird zu formen und durch den Ultraschallgeber anzuregen.
Die Reinigungswirkung zum einen durch die Flüssigkeit zum anderen durch Kavitation (Ist, soweit ich weiß das Prinzip der Ultraschallreinigung) sollte doch gut sein. Oder...?
Wie steht es aber aber mit kleinsten Einschlüssen in Platten ("Lunker"), könnten diese nicht "aufgesprengt" werden?
Ich bin mal auf Eure Meinungen gespannt
EWU
Inventar
#2 erstellt: 27. Mai 2004, 20:09
das Prinzip der Ultraschallreinigung ist Kavitation.Da hast Du Recht.Wenn der Ultraschallgeber,im Fachjargon Ultraschalldesintegrator genannt,auf die Schallplatte trifft, werden wahrscheinlich die Rillen abgesprengt und die lunker aufgesprengt, da die energie zu stark ist, weil sie gebündelt auftritt.
Eine bessere Möglichkeit die Platten zu reinigen,ist ein Ultraschallbad (verwenden zb.Optiker zum Brillen reinigen, Zahnärzte für Gebisse und Juweliere zum Schmuck reinigen.).
Ein Ultraschallbad sendet die Ultraschallwellen gleichmäßig über die Seitenwände aus.Die Gesamtenergie ist wohl genauso hoch, wie bei einem Ultraschallgenerator, jedoch verteilt sie sich auf eine größere Fläche.Die Reinigungswirkung ist enorm aber schonend.
Gruß Uwe
dcf
Hat sich gelöscht
#3 erstellt: 31. Mai 2004, 05:13
Hallo,

Ultraschall ist eine der effektivsten Reinigungsmethoden schlechthin. Ich habe so eine Maschine in Betrieb und mit dieser Methode konnten auch "hoffnungslose" Fälle reanimiert werden . Alkohol in der Reinigungslösung kannst Du Dir aber sparen, da es die Flüssigkeitseigenschaften verändert und zudem den Weichmacher aus der Platte "extrahiert" (eines der gängigen Probleme konventioneller Plattenwaschmaschinen). Netzmittel darf aber nicht fehlen
raugst
Neuling
#4 erstellt: 17. Feb 2005, 09:04
Hallo, ich möchte mir ein Ultraschall Reiniger für meine Schallplatten zu legen. Kann mir jemand erklären was ich alles beachten muss. Chris schreibt das Netzmittel nicht fehlen darf, was meint er damit. Bedanke mich schon mal für Antworten. Gruß
GandRalf
Inventar
#5 erstellt: 17. Feb 2005, 09:07
Moin auch,

Netzmittel gibt es im Fotohandel. Es macht das Wasser "weich" (Nimmt die Oberflächenspannung) und hilft beim möglichst rückstandsfreiem Ablauf des Wassers.
Spülmittel macht im Grunde nichts anderes.
husky24mx
Ist häufiger hier
#6 erstellt: 17. Mai 2006, 22:05
Hallo,

Ich bin auf dem Plattensektor so gut wie absoluter Neuling.
Jetzt will ich nur wissen, ob ich das eh richtig verstanden habe: Wenn ich ein Ultraschallreinigungsgerät besitze kann ich darin problemlos meine Platten reinigen, ohne diese zu zerstören? Platten haben ja doch eine feine Struktur, das macht ja doch schon der kleinste Materialabtrag etwas aus.

Anschließend mit Mikrofasertuch vorsichtig trocknen und den Klang genießen...

Richtig?


mfg
Hannes
franky68
Ist häufiger hier
#7 erstellt: 19. Mai 2006, 09:49
Na, es scheint offensichtlich hier nicht genug Erfahrungen damit zu geben, als dass sich jemand zu einer Empfehlung hinreissen könnte...

Schade, bei Aldi-Nord ist grade so ein Teil im Angebot.
husky24mx
Ist häufiger hier
#8 erstellt: 19. Mai 2006, 22:18
Hallo,

Lt. dcf und ewu ist es ja in Ordnung mit Ultraschall zu reinigen.
Mal schaun, ob da noch jemad seine Erfahrung postet.

mfg
Hannes
Melli85
Neuling
#9 erstellt: 03. Okt 2007, 10:37
Hallo,

das Thema ist ja schon recht alt,aber vielleicht gibt es inzwischen neue Erkenntnisse.
Ich hätte da Interesse drann,zumal bei **** gerade die passenden Piezo angeboten werden:

http://cgi.ebay.de/w...=STRK:MESE:IT&ih=002
Christoph71
Ist häufiger hier
#10 erstellt: 24. Mai 2008, 11:54
Ich habe diese Woche in einem recht simplen Ultraschallbad eine bis dato hoffnunglos versiffte Single, die weder mit der Knosti noch mit einer Wasser-Seife-Behandlung sauber zu bekommen war, im wahrsten Sinne des Wortes "porentief" rein bekommen. Der Vorher-Nacher-Unterschied ist wirklich wie Tag und Nacht. Und die Lupe bestätigt das auch eindrucksvoll.

Demnächst werde ich mir noch ein paar weitere bis dato hoffnungslose Fälle vornehmen, mal sehen, ob das immer so gut klappt.

Der einzige Nachteil meines Ultraschallreinigers: Er ist so klein, daß nur Singles gereinigt werden können.

Ciao
Christoph
driesvds-1
Stammgast
#11 erstellt: 21. Sep 2016, 08:09
der thread ist schon älter...

aber die ergebnisse mit ultraschallplattenreinigung sind wirklich beeindruckend.

sogar bereits "aufgegebene" nassgespielte platten werden wieder perfekt.

ich verwendede dieses gerät - sehr günstig und effektiv.

http://audiorevita.pl

gruß

andries
doc_barni
Hat sich gelöscht
#12 erstellt: 21. Sep 2016, 15:38
Hallo,

ein wirklich interessantes Thema. Falls es diy Erfahrungen gibt, würde ich mich über einige Anregungen freuen...

freundliche Grüsse

Wolfgang
Dingbatz
Ist häufiger hier
#13 erstellt: 21. Sep 2016, 20:08
@ driesvds-1: Hey, das finde ich mal mehr als interessant, hast Du etwas mehr an Informationen die Du preisgeben würdest, sprich welche Reinigungsflüssigkeit Du verwendest, wie es mit der Verarbeitungsqualität und der Anwenderfreundlichkeit bzw. der "usability" des beschriebenen Gerätes ausschaut?

Frage deshalb so "penetrant" weil ich meine Scheiben bis dato per Hand mittels eines guten, nichtschäumenden und nicht stark haftenden Allzweckreinigers (im Gegensatz zu Spüli) gewaschen (dest. Wasser, fusselfreier schwammähnlicher Spüllappen und mittelweicher Echthaarborstenbürste, ich meine Dachshaar) und mit absolut nicht fusselndem Küchenkrepp abgetrocknet habe und die Anschaffung einer Knosti oder einer ähnlichen "Plattenwaschmaschine" bislang als überflüssig empfunden habe, da die Reinigungsergebnisse bis dato doch ziemlich zufriedenstellend und auch hörbar (bis mich mein doch eher ungeeignetes System nun entgültig verlassen hat, nadeltechnisch gesehen) waren... Wenn diese "Gerätschaft" demgegenüber einen wirklichen Vorteil/Quantensprung darstellen sollte kauf ich mir das Teil SOFORT (trotz des Umstandes dass ich, finanziell gesehen eine arme Sau bin), also wäre ich Dir wirklich über einen etwas detaillierteren Erfahrungsbericht dankbar (und wenn Du mit dem Anbieter verwand/verschwägert oder sonstwie verbandelt sein solltest oder der Entwickler/Anbieter bist wär es mir sch...egal, hauptache das Ding LEISTET!!)...
Tywin
Hat sich gelöscht
#14 erstellt: 22. Sep 2016, 06:27
Wenn das Gerät seinen Job macht dann hätte ich daran Interesse. Üblicherweise sollte destilliertes Wasser bei einem Ultraschallbad genügen.
8erberg
Inventar
#15 erstellt: 22. Sep 2016, 06:40
Hallo,

nass abgespielte Platten krieg ich auch mit Knosti wieder hin.

2 x baden (1 x mit erhöhtem Isoprop-Anteil auf 1/3), fäddisch.

Bei Ultraschall und PVC hab ich so leichte Bedenken, weil z.B. PVC-Planen werden auch mit Ultraschall geschweißt.

Peter
R!ddick
Inventar
#16 erstellt: 22. Sep 2016, 06:51
In der Ultraschallwanne bekomme ich hartnäckige Knackser weg, die selbst nach 10maliger Knosti Anwendung unbeeindruckt waren.

Nehme dest. Wasser, Alkohol und den obligatorischen Tropfen Spüli. Die LP drehe ich dann langsam 3-4 Umdrehungen.


[Beitrag von R!ddick am 22. Sep 2016, 06:53 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#17 erstellt: 22. Sep 2016, 07:05
Hallo,

das hört sich ja überzeugt an... Was für ein Gerät setzt Du ein?

Peter
R!ddick
Inventar
#18 erstellt: 22. Sep 2016, 08:50
Elma S100H mit 600 Watt.
8erberg
Inventar
#19 erstellt: 22. Sep 2016, 11:42
Hallo,

ui, ein nobles Gerät.
Leider gibt es Ultraschallreiniger die entsprechende Größe haben nicht zum Tiefpreis...
Na, mal schauen, es kommt ja bald Weihnachten.

Peter
R!ddick
Inventar
#20 erstellt: 22. Sep 2016, 12:27
Da muß ich aber fairerweise dazu sagen, daß sich dieses Gerät in unserer Uhrmacherwerkstatt befindet und ich das Privileg genieße, es für die Schallplattenreinigung zweckentfremden zu dürfen.

Aber als ich mein 30 Jahre altes Pink Floyd Album (und nicht nur das) endlich wieder ohne die beiden fiesen Knackser in der Mitte von "Comfortably Numb" genießen durfte, war ich sofort von dieser Reinigungstechnik überzeugt.
ParrotHH
Inventar
#21 erstellt: 22. Sep 2016, 14:59

Dingbatz (Beitrag #13) schrieb:
@ driesvds-1: Hey, das finde ich mal mehr als interessant, hast Du etwas mehr an Informationen die Du preisgeben würdest, sprich welche Reinigungsflüssigkeit Du verwendest, wie es mit der Verarbeitungsqualität und der Anwenderfreundlichkeit bzw. der "usability" des beschriebenen Gerätes ausschaut?

Ich find das Ding auch interessant. Es hat zwar wie die Knosti den Nachteil der nicht vorhandenen Absaugung, aber dafür steckt da doch - trotz DIY-Charme - mit dem Ultraschallbad und dem Motor tausendmal mehr Knowhow und Komfort drinnen, als in der Knosti-Pest! Und das bei nur dem vierfachen Preis.

Daher habe ich mir das Ding einfach mal auf gut Glück bestellt.

Da ich aber gerade keine richtig schmutzigen Platten habe, kann es aber bis zu einer echten Erfolgsmeldung noch dauern, zumal es ja erst noch geliefert werden muss.

Und wenn wenn meine Freundin bei mir ist, kann ich damit vielleicht auch ihre versiffte Brille saubermachen

Parrot
cbv
Inventar
#22 erstellt: 23. Sep 2016, 07:31

ParrotHH (Beitrag #21) schrieb:
Daher habe ich mir das Ding einfach mal auf gut Glück bestellt.

Da bin ich auf die weitere Berichterstattung gespannt. Mir kommt der Vertriebsweg ein klein wenig dubios vor.
Aber interessant wäre das Gerät auf jeden Fall.
kinodehemm
Hat sich gelöscht
#23 erstellt: 23. Sep 2016, 08:32
Moin

wäre schön, mal nen Erfahrungsbericht des Vogels lesen zu können.
Es gibt ja diverse DIY-tweaks um die ELMA -Sachen, und die GLAESS als 'high-end-Fertigprodukt'

Bei mir wird indem ne MERA mit Rundbürste versuchen, auch den 80er-Jahre Partyschlampen ihre Jacky-Cola/Marlboro -Versiegelung zu entfernen..
driesvds-1
Stammgast
#24 erstellt: 25. Sep 2016, 20:47
sorry für die späte Antwort - war auf urlaub.

als flüssigkeit verwende ich lt. herstellerempfehlung 4L destilliertes (nicht entmineralisiertes wasser nehmen - da sind noch verunreinigungen drin!!!), 700 ML 99,9% alkohol und 10 ML antistatik Flüssigkeit. (gibt es alles z.B. bei amazon)

dann stelle ich 420 Sekunde ein und gehe auf die niedrige 35W stufe (reine Vorsichtsmaßnahme) - dieser vorgang mache ich 2x und habe also insgesamt die platte 14 minuten gereinigt.

dann lasse ich die platten ca. 30 minuten trocknen. (dafür verwende ich das knosti-rack ) in der zwischenzeit reinige ich eine zweite garnitur mit 7 platten die lasse ich dann auf eine papierrolle trocknen. insgesamt kann ich somit ca. 15 platten pro stunde perfekt reinigen. nicht schlecht.

es handelt sich hier um platten die bereits 2x mit der knosti gründlich gewaschen sind, jedoch immer noch störendes knistern etc. hatten (oft aus den "60 und sogar nassgespielt); diese sind jetzt wirklich perfekt sauber. aber auch neue platten sollte man reinigen (da reichen dann 7 Minuten)

lediglich die einfache plastikverbindung von der drehstange mit der drehmaschinen wird manchmal locker - dafür werde ich bald eine lösung haben...

das gerät wird als nicht-professionelles DIY gerät und nicht als "commercielles Produkt" eingestuft und das ist richtig so. es ist nicht idiotensicher...

andere geräte wie z.B. gläss sind bequem, jedoch sehr teuer (auch die laufende kosten), langsam (gut reinigen inkl. trocknen dauert ca. 15 Minuten) und wer wirklich hunderte platten reinigen will - braucht etwas leistungsstärkeres.

ich kenne deswegen bis jetzt keine güstigere und bessere Lösung als die von audiorevita. und ein wenig geschik kann man von plattenaufleger auch erwarten....

die bestellung, kommunikation und abwicklung über ebay war sehr transparent, rasch und seriös.

schönen gruß

andries
ParrotHH
Inventar
#25 erstellt: 05. Okt 2016, 21:24
So, Jungs und Mädels...

Das besagte Maschinchen kam gestern bei mir an, sauber verpackt in einem Ikea-Umzugskarton. Zuerst fiel mir auf, dass das alles praktisch nichts wiegt. Inklusive Karton bringt das alles keine 2 Kg auf die Waage. So sah das dann aus:

Ultrasonic Vinyl Cleaner

Darinnen das Maschinchen ordentlich eingehüllt in Schutzfolie, das Zubehör in der Metallschale, ebenfalls in Schutzfolie:

Ultrasonic Vinyl Cleaner Ultrasonic Vinyl Cleaner

Alles ausgepackt bietet sich folgendes Bild:

Ultrasonic Vinyl Cleaner

Als nächstes begutachtet man die Konstruktion, in das die Schallplatten eingespannt werden, und stellt verwundert nach dem Demontieren fest, dass Omas Einmachgläser eine Menge Heimwerkerpotenzial bieten. Denn das hier sind die "Spacer"

Ultrasonic Vinyl Cleaner Ultrasonic Vinyl Cleaner

Das funktioniert so:

Die Metallachse wird zunächst auf diese Highend-Halteplatte gesteckt:

Ultrasonic Vinyl Cleaner Ultrasonic Vinyl Cleaner

Der erste Spacer wird von einer verschrauben Schelle gehalten. Darauf legt man eine Platte, darauf einen Spacer, darauf eine Platte...
Nach spätestens 7 Platten legt man den letzten Spacer auf, und befestigt das ganze mit einer zweiten Schelle:

Ultrasonic Vinyl Cleaner

Dann ist der zu waschende Plattenburger fertig:

Ultrasonic Vinyl Cleaner

Den hängt man in die - mittlerweile mit fast 5 Litern Waschflüssigkeit gefüllte - Wanne, und stopft die Achse in ein Verbindungsstück, das die Verbindung zum Motor herstellt, und die Platten anschließend durch die Flüssigkeit dreht.

Ja, und dann gehts los. Man sagt der Kiste, mit wieviel Watt und wie lange, schaltet separat den Motor an, und wartet bis es fertig ist. Ich habe mich - nachdem ich von den 600 Watt weiter ober gelesen habe - nicht mit 35 Watt aufgehalten, sondern einfach immer die 50 Watt genommen.

Ultrasonic Vinyl Cleaner

Der Motor dreht die Platten mit ca. 3 Umdrehungen pro Minute durch die Wanne. Ich kann nicht sagen, wie lange nun gut ist, aber da ich eh noch anderes zu tun hatte, habe ich das Ding auf 5 Minuten gestellt.

Ja... und dann hat man ein Problem. Denn die Dinger sind nun natürlich klatschnass, das habe ich bei der Knostipest schon gehasst.

Meine Lösung: Den Packen wieder auf den Holzblock gestellt, und die Platten eine nach der anderen mit dem Fenstersauger trocken gesaugt. Geht prima.


Und was bringts?
Schwer zu sagen, da "blöderweise" alle meine Platten ohnehin ziemlich sauber sind

Aber gottseidank habe ich ja vor Monaten eine "Abraxas" von Santana aus der Grabbelkiste gekauft, als ich .JC.s legendäre "Half-Speed"-Aufnahme kaum über meine PC-Tröten ertragen konnte, und wissen wollte, wie das den Original klingt. Dabei habe ich eine Pressung aus den 70ern erwischt, die offenbar auch schon einiges mitgemacht hatte. Auch nach mehreren Durchgängen mit Cheap Thrill waren da insbesondere im leisen ersten Titelanfang noch ziemlich viele Störgeräusche.

Die sind jetzt fast vollständig weg, bis auf ein paar Knackser aufgrund mechanischer Beschädigungen.
Das Ding funktioniert also!

Ich könnte das bei Gelegenheit nochmal objektivieren. Dazu müsste ich die Platte digitalisieren und mit VinylStudio behandeln. Das zählt nämlich die entfernten Knackser. Da ich die erste Aufnahme noch habe, könnte ich das leicht vergleichen. Ma schaun...

Aus beschissenen Pressungen (Jack White, alte Motown-Platten aus den 60ern) oder einfach abgenudelten Platten macht man natürlich auch mit dieser Maschine keine klanglichen Kleinode. Aber ich behaupte, dass das Ding vom Effekt schon ziemlich am oberen Ende dessen ist, was überhaupt erreichbar ist. Angesichts dessen finde ich den DIY-Charme des "Produkts" sogar schon eher sympatisch, und nehme die eine andere Umbequemlichkeit in Kauf.

Fehlen tut mir ein Deckel, mit dem ich die Wanne abdecken kann. Denn jedes mal die Flüssigkeit umfüllen ist kein Spass. Dagegen ist das Entleeren einer Knosti ein geradezu staubtrockener Vorgang.

So weit erst mal...

Parrot


[Beitrag von ParrotHH am 05. Okt 2016, 21:29 bearbeitet]
8erberg
Inventar
#26 erstellt: 06. Okt 2016, 06:51
Hallo,

hmmm... ich könnt Dir aus Folie ne Haube schweißen.
Hol Dir aus dem Aquariumbedarf für 4,50 Öcken ein kleines Pümpchen und damit kannst Du bequem die Flüssigkeit wieder in Kanister pumpen.

Peter
ParrotHH
Inventar
#27 erstellt: 06. Okt 2016, 07:45
Hallo Peter!

You made my day. Auf die Idee mit der Pumpe wäre ich so nie gekommen.
Als Abdeckung werde ich mir wohl eine Plexiglasscheibe zuschneiden.

Derzeit steht die Maschine einfach gefüllt in einer Ecke. Tragen kann man sie ganz gut, da der Plastikbehälter zwei einfache Klappgriffe an der Seite hat (sieht man auf dem Foto wenn man genau hinschaut). Die Frage, ob man nicht ziemlich aufpassen muss, wenn man einen randvoll mit Flüssigkeit gefüllten Behälter durch die Gegend trägt, beantworte ich mal mit: Ja ...

Dabei stelle ich mir übrigens noch folgende Frage: das verwendete (Bilig)ultraschallgerät ist laut im Internet auffindbarer Daten für eine Füllmenge von ca. 0,7 l ausgelegt. Normalerweise ist die Wanne laut Spezifikation also nur ein kleinwenig gefüllt. Zum Waschen der Platten muss die Flüssigkeit aber so hoch (bis fast an den Rand) im Behälter stehen, dass die Platten bis zur Auslaufrille in der Flüssigkeit stehen, und sich der Ultraschall überhaupt überträgt. Dafür braucht es eben fast 5 l, was locker die 7-fache Menge ist

Nun frage ich mich, was dieses Vielfache an Flüssigkeit für Auswirkungen auf die Übertragung des Ultraschalls hat. Kommt dann nur wenig an der Plattenoberfläche an, weil ja mit der gleichen Leistung viel mehr Flüssigkeit in Schwingung versetzt werden muss? Ist die Anregung überhaupt noch gleichmäßig, oder verliert sich die Wirkung nach oben hin?

Fragen über Fragen...
Gottseidank kommt der Herbst mit langen dunklen Abenden, an denen man diesen sinnlosen Themen nachgehen kann

Parrot
8erberg
Inventar
#28 erstellt: 06. Okt 2016, 07:51
Hallo,

in Flüssigkeiten werden Schallwellen immer besser übertragen...

Man könnte es ja ausrechnen: http://resource.npl.co.uk/acoustics/techguides/seaabsorption/

Peter
wp48
Stammgast
#29 erstellt: 06. Okt 2016, 08:21
Hi,

interessanter Bericht!

Wie wird denn diese Hochleistungsmaschine eigentlich angetrieben? Und wie sieht es mit den Labels aus - sind die nicht ebenfalls klatschnass? Kann mir nicht vorstellen, dass die Marmeladendeckel dicht halten.

Ach ja - tauchen denn die Platten wirklich bis zur Auslaufrille in die Reinigungsflüssigkeit ein? Sieht auf dem Bild nicht wirklich danach aus.

Gruß
Wolfgang


[Beitrag von wp48 am 06. Okt 2016, 08:24 bearbeitet]
ParrotHH
Inventar
#30 erstellt: 06. Okt 2016, 08:45

wp48 (Beitrag #29) schrieb:
Wie wird denn diese Hochleistungsmaschine eigentlich angetrieben?

Mit Strom

Was meinst Du genau? Wie der Plattenstapel gedreht wird?
Über einen Motor. Kann man auf diesem Bild hier sehen, das Plastikding am hinteren aufgeschraubten Metallbügel. Wen Du das Bild aufmachst, habe ich den Bereich nochmal markiert.

Ultrasonic Vinyl Cleaner


Und wie sieht es mit den Labels aus - sind die nicht ebenfalls klatschnass? Kann mir nicht vorstellen, dass die Marmeladendeckel dicht halten.

Nein, die waren nicht nass. Warum auch immer.

Meiner Ansicht nach ist dieser Punkt aber ohnehin zu vernachlässigen. Ich habe mit Schallplatten ja nun schon einiges angestellt, den Labels war das eigentlich immer völlig wurscht. Selbst fiese Spülgänge in der Spülmaschine konnten die nicht beeindrucken.


Ach ja - tauchen denn die Platten wirklich bis zur Auslaufrille in die Reinigungsflüssigkeit ein? Sieht auf dem Bild nicht wirklich danach aus.

Das Bild ist zu dunkel, aber ich hatte keine Lust mehr, die noch groß nachzubearbeiten. Ich habe jedenfalls die Flüssigkeit soweit aufgefüllt, dass die Platten bis zur Auslaufrille in der Flüssigkeit standen. Kann sein, dass das Foto vom allerersten Versuch ist, ich habe danach recht schnell noch was nachgekippt.

Parrot
wp48
Stammgast
#31 erstellt: 06. Okt 2016, 09:06

ParrotHH (Beitrag #30) schrieb:

wp48 (Beitrag #29) schrieb:
Wie wird denn diese Hochleistungsmaschine eigentlich angetrieben?

Mit Strom


Da bin ich aber froh; Strom haben wir genug!

Ist ja dann wirklich ein kleines Motörchen. Aber für 3 Umdrehungen/Min. braucht man wohl nicht mehr.

Insgesamt wirkt das Teil auf mich recht gut. Absaugen per Hand kann ich auch. Vielleicht hätte ich damit ja tatsächlich eine Chance, meine rund 1.000 LPs mit relativ (!) geringem Zeitaufwand mal sauber zu kriegen.

Vielen Dank für die Infos
Wolfgang
R!ddick
Inventar
#32 erstellt: 06. Okt 2016, 13:05
Ich sehe oben Schaum auf den Platten. Damit würde ich nicht arbeiten.
Entweder weniger Spüli, oder die Maschine so lange laufen lassen, bis der Schaum sich zersetzt hat.

35W respektive 50W sind jetzt nicht die Welt für ein Ultraschall Gerät. Andererseits haben wir im Laden zusätzlich ein billiges Aldi Gerät für Uhrbänder und Kleinstkram. Bin jedesmal erstaunt, wie viel Dreck das kleine Gerät nach wenigen Minuten aus den Gegenständen heraus löst.
Wir hätten eine spezielle Reinigungslösung für Ultraschallbäder. Diese wird in einer bestimmten Menge dem Wasser zugeführt. U. a. ist Ammoniak Bestandteil. Das reinigt extrem!! Aber ob man sich damit an Vinyl wagen darf, vermag ich nicht zu sagen.
ParrotHH
Inventar
#33 erstellt: 06. Okt 2016, 13:24

R!ddick (Beitrag #32) schrieb:
Ich sehe oben Schaum auf den Platten. Damit würde ich nicht arbeiten.
Entweder weniger Spüli, oder die Maschine so lange laufen lassen, bis der Schaum sich zersetzt hat.

Ja, das war beim allerersten Durchlauf so. Hat mich auch gewundert. Danach war der Schaum aber weg.
In der Flüssigkeit ist kein Spüli, nur destilliertes Wasser, Isopropanol und ein wenig Mirasol.


Aber ob man sich damit an Vinyl wagen darf, vermag ich nicht zu sagen.

Der ersten Trefffer zu den Suchbegriffen "Ammoniak" und "Vinyl" sagen mir, dass man das besser sein lässt...

Parrot
R!ddick
Inventar
#34 erstellt: 06. Okt 2016, 13:48
So wie das Zeugs schon riecht, habe ich das Gefühl auch.
driesvds-1
Stammgast
#35 erstellt: 06. Okt 2016, 17:36
habe jetzt wieder ein haufen platten gereinigt und ich werde wirklich immer mehr begeistert vom Ergebnis - sogar die alte klassik-sammlung klingt wieder wie neu.

bin aber zurückgegangen auf 5 platten pro reinigungsgang - damit das ding irgendwie problemloser dreht...

das mit dem schaum kann ich bestätigen - ist nur ca. 5 Minuten nach dem einfüllen, dann ist es weg.

labels sind alle noch perfekt und auch nie irgendwie naß geworden.

für das geld wirklich der hammer.

also Leute - von mir eine fette Empfehlung!

gruß

andries
ParrotHH
Inventar
#36 erstellt: 06. Okt 2016, 18:43

driesvds-1 (Beitrag #35) schrieb:
labels sind alle noch perfekt und auch nie irgendwie naß geworden.

Zum diesem "Themenkomplex" noch zwei Schnappschüsse. Die Unschärfe sei mir verziehen:

027

026

Da kann man den scharfen Rand ganz gut erkennen.

Parrot
lucasdidthis
Stammgast
#37 erstellt: 06. Okt 2016, 21:47
Vielen Dank für Eure Erfahrungsberichte, ich habe bisher nichts um meine wachsende Sammlung ordentlich sauber zu halten und bin nun kurz davor mir auch so ein Teil zuzulegen...
ParrotHH
Inventar
#38 erstellt: 07. Okt 2016, 07:25
Moin!

Wenn Du noch überhaupt nichts hast, würde ich zum Einstieg tatsächlich erst mal die Cheap Thrill Methode empfehlen. Denn dafür brauchst Du nur wenig Geld ausgeben und erreichst trotzdem hervorragende Ergebnisse.

Neben den Zutaten für die Waschflüssigkeit, die Du später auch für dies Ultraschall-Dingens brauchst (nur viel mehr davon), musst Du lediglich eine geeignete Bürste anschaffen, am besten die Clearaudio Pure Groove oder die Tonar Wet Goat.

Für die schnelle Wäsche zwischendurch immer noch unverzichtbar und absoluter Preis-/Leistungs-Sieger!

Dein Dual braucht wahrscheinlich ein wenig manuelle Unterstützung beim Waschen, weil das Drehmoment des Motors nicht ausreicht, bei mit ein wenig Druck aufgelegter Bürste die Platte noch zu drehen, aber das ist kein echtes Problem.

Parrot
lucasdidthis
Stammgast
#39 erstellt: 07. Okt 2016, 09:19
Vielen Dank für Deine ausführliche Antwort und den Tipp.

Da ich neben meinem im System eingebundenem Dual tatsächlich noch einen ungenutzten alten Plattenspieler (einen Blaupunkt PE 2015) hier rumstehen habe, werde ich mich auf dem erstmal an der Cheap Thrill Methode versuchen.
Auch wenn es eigentlich ein wenig Themenfremd ist, hätte ich da noch eine Rückfrage: Was lege ich am besten auf den Teller des Plattenspielers, damit die gereinigte Seite nicht gleich wieder dreckig wird, wenn ich die andere Seite reinige?

Liebe Grüße
Luccas
ParrotHH
Inventar
#40 erstellt: 07. Okt 2016, 09:56

lucasdidthis (Beitrag #39) schrieb:
noch einen ungenutzten alten Plattenspieler (einen Blaupunkt PE 2015) hier rumstehen

Ist das ein Reibradler? Dann ist der wahrscheinlich perfekt geeignet!

Was den Dreck auf dem Teller angeht: das ist bei mir überhaupt kein Problem. Da die als Tellerauflage genutzten Gummimatten sauber und selbst antistatisch sind, passiert da nix.

Parrot
lucasdidthis
Stammgast
#41 erstellt: 07. Okt 2016, 10:14

ParrotHH (Beitrag #40) schrieb:
Ist das ein Reibradler? Dann ist der wahrscheinlich perfekt geeignet!


Sollte tatsächlich ein Reibradler sein.

Danke Dir nochmal. Dann können wir den kurzen OFF-Topic-Exkurs auch wieder beenden
8erberg
Inventar
#42 erstellt: 07. Okt 2016, 13:35
Hallo,

von PE gab es bis zur Einstellung der Marke ca. 1976 nur Reibradler. BTW war PE seit 1972 eine Dual-Tochter.

Die heutigen PE-Geräte kommen zwar auch aus St. Georgen aber haben mit PE noch mit Dual nichts zu tun.
http://www.weaudiosystems.com/

Peter
driesvds-1
Stammgast
#43 erstellt: 17. Okt 2016, 20:13
wieder ein update.

jetzt bekomme ich auch naßgespielte "problemplatten" perfekt sauber mit der von mir oben angeführte Maschine von audiorevita:

die flüßigkeit auf max. 35 grad aufgewärmen (niemals lt. gebrauchsanweisung auf 50 grad erwärmen - das kann die platte beschädigen !!!) - dann ohne drehen 3 minuten mit 50 watt reinigen (ca. 1/3 der platte ist dann in die flüßigkeit), dann die platte auf die noch nicht gereinigte fläche drehen wieder 3 Minuten etc.- nach insgesamt 3x ist dann die ganze platte gereinigt.

das ergebnis ist perfekt!

gruß

andries

Kyumps
Inventar
#44 erstellt: 19. Okt 2016, 06:44
Hallo Leute das Reinigungsgerät von Audiorevita interessiert mich sehr.
Deswegen habe ich mich auf deren Internetseite rumgetrieben und darüber auf deren Ebay Shop gelangt.
Im Shop wird eine andere Waschmaschine angeboten, Komplett aus Edelstahl mit Ablasshahn.

Das ist dann zwar bestimmt wesentlich Bedienerfreundlicher aber der Preis ist dadurch wohl extrem gestiegen,
von den auf der Internetseite angesprochenen ~170 € kostet die verbesserte Version fast das doppelte.
Um die Ultraschallreinigung auszuprobieren ist mir die Investition von über 300 € dann doch etwas zu hoch.

Bevor ich mich audiorevita direkt wende wollte ich mal hier nachfragen ob jemand weiß ob einfach beide Verisonen verfügbar sind oder jetzt nur noch die neue.
Zumal der Kauf von Parrot wohl nur wenige Wochen her ist


[Beitrag von Kyumps am 19. Okt 2016, 06:49 bearbeitet]
driesvds-1
Stammgast
#45 erstellt: 19. Okt 2016, 07:17
mail ihn einfach - die kommunikation hat immer bestens funktioniert:

hipolitranowski@gmail.com
Kyumps
Inventar
#46 erstellt: 20. Okt 2016, 07:27
genau das habe ich auch gemacht,

ein Herr Kurek hat sich dazu bei mir recht zügig gemeldet.
es existieren 2 Versionen eine günstige die hier im Thread auf dokumentiert wurde und eine für rund 340 € die komplett aus Edelstahl mit Ablasshahn etc ausgestattet ist.
8erberg
Inventar
#47 erstellt: 20. Okt 2016, 13:40
Hallo,

35 Grad? Da darf aber keiner rauchen.... und gut lüften sollte man auch.

Klappt das mit der Aquariumspumpe?

Peter
ParrotHH
Inventar
#48 erstellt: 20. Okt 2016, 13:48

8erberg (Beitrag #47) schrieb:
Klappt das mit der Aquariumspumpe?

Die ging wohl an mich...

Ich habe mittlerweile eine Pumpe, aber die Suppe noch nicht abgepumpt, weil ich irgendwie die letzten Wochen ständig unterwegs war. Muss ich noch ausprobieren.

Ist die zweite Variante neu? Ich kann mich nicht erinnern, die bei meiner Bestellung im Shop gesehen zu haben.

Parrot
Kyumps
Inventar
#49 erstellt: 20. Okt 2016, 13:53
OB neu oder nicht habe ich nicht nachgefragt,
aber wohl komfortabler und hochwertiger.

Für mich der mal die Reinigung mit Ultraschall testen möchte allerdings nicht mit einem Hobbybudget machbar.
driesvds-1
Stammgast
#50 erstellt: 20. Okt 2016, 18:46
also, wenn ich jetzt die wahl hätte - ich würde die um 340 nehmen...

wp48
Stammgast
#51 erstellt: 24. Okt 2016, 10:28
Hi,

ich möchte meine Schallplatten auch mit Ultraschall reinigen, allerdings keine 200 € dafür hinlegen (auch wenn viele das als günstig betrachten; ist alles relativ). Deshalb habe ich mir auch eine Baku BK-3550 als reines Ultraschall-Reinigungsgerät zusenden lassen (von einem anderen Anbieter, für 55,- € inkl. Versand), das ich selbst zur PWM (Plattenwaschmaschine) aufrüsten wollte. Diese Gerät trägt exakt dieselbe Bezeichnung und dieselbe Herstellerinformation, ist aber so klein, dass da keine Schallplatte reinpasst. Seht selbst:

Bild 1 Baku 3550 Bild 2 Baku 3550 Bild 3 Baku 3550 Bild 4 Baku 3550

Wie man erkennen kann, ist das Becke nur ca. 15 x 8,5cm groß. Auch die äußere Erscheinung ist anders: Mein Gerät besteht nur aus der Edelstahlwanne; das Weisse auf den Fotos ist lediglich eine Schutzfolie; also nix mit braunem Plastikkleidchen.

Jetzt frage ich mich: Wie kann das sein, dass unter derselben Gerätebezeichnung zwei unterschiedliche Geräte vertrieben werden

Könnte einer der glücklichen Besitzer der "Original"-PWM mal so freundlich sein, die Wannengröße nachzumessen?

Mein Gerät kann ich laut Fernabgabegesetz natürlich wieder zusrücksenden. Ich möchte das Rätsel allerdings gerne aufklären. Außerdem ist dieser Post eventuell nützlich als Warnung für andere Interessenten mit gleichartigen Absichten.

Mit der Hoffnung auf Unterstützung zur Aufklärung grüßt euch
Wolfgang
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