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Geschlossene Box versus Bassreflex+A -A |
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Autor |
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reimerdichter
Ist häufiger hier |
#1 erstellt: 18. Okt 2008, 09:40 | |||
Hallo Ihr Lieben! Bin selber Besitzer diverser älterer geschlossener Boxen, die sich klanglich durch das Alter unterscheiden lassen (L710 eher mittenbetont, LS-Serie analytischer, neutraler). War neulich mal wieder etwas bei neuzeitlichem Equipment in diversen Läden zum gucken unterwegs. Anscheinend gibt es geschlossene Boxen gar nicht mehr, selbst große Boxen mit ausreichend großen Basskörben sind Bassreflexboxen. Liege ich da richtig? Was sind denn die Vor- bzw Nachteile der Bauarten und wie unterscheiden sie sich technisch? Auch über Links bin ich dankbar. Danke, netter Gruß reimer |
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anymouse
Inventar |
#2 erstellt: 18. Okt 2008, 10:50 | |||
Ganz kurz zum Unterschied: durch das BR-Rohr wird im unteren Frequenzbereich zusätzlich Ton abgestrahlt. Damit wird die untere Grenzfrequenz des Lautsprecherchassis gesenkt. Andererseits fällt darunter der Schallpegel deutlich schneller ab als bei einer geschlossenen Box. Mittlerweile ist Bassreflex aber "erwarteter Marketing-Standard", so dass Boxen mit anderen Gehäusebauweisen kaum eine Chance habe, es sei denn bei Leuten mit gehobenen Kenntnissen. Leteres geht wohl so weit, dass komplett fehlabgestimmte Boxen vorhanden sein sollen, bei denen das BR-Rohr eher Zier denn wirklich funktional ist (weil es die Box eh nicht braucht). so, das ganze in kürze. |
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rland79
Stammgast |
#3 erstellt: 20. Okt 2008, 10:41 | |||
...viele sagen, dass der bass einer geschlossenen box knackiger, präzieser ist. das liegt am geschlossenen luft-volumen hinter der membran, das wie eine zusätzliche feder auf die membran wirkt. dadurch schwingt die membran nicht so weit aus wie bei einem reflex-gehäuse, was sich im allgemeinen durch weniger verzerrungen und schnellere reaktionszeit bemerkbar macht... |
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Giustolisi
Inventar |
#4 erstellt: 21. Okt 2008, 21:18 | |||
Bassreflex arbeitet als Resonator. Das Luftvolumen unddie Länge des Volumens im Rohr bestimmen die Masse, das Gehäusevolumen bestimmt die feder dieses Feder-Masse Systems. Wie jedes Feder-Masse System hat auch dieses eine Resonanzfrequenz, bei der die Luft im Rohr gleichphasig zur Lautsprechermembran schwingt. Das ist dann die Resonanzfrequenz, die am Besten so tief oder hoch gelegt wird, dass ein ausgeglichener Frequenzgang das Resultat ist. Leider sind die gängigen Media Markt Boxen oft fehlabgestimmt, die Abstimmfrequenz liegt zu hoch und erzeugt am unteren Ende des Übertragungsbereichs zu viel Schalldruck was sich dann in:"Boa ey, die haben einen HammermörderBass" äußert - fachlich gesprochen. Bassreflex hat aber noch weitere Nachteile. Der resonator muss erstmal angeregt werden und auch wieder ausschwingen, weshalb der Bass meistens nicht mit einer geschlossenen Box mithalten kann. Ich würde da eher der closed Box den Vorzug geben, da sie im Gegensatz zu Reflexsystemen, die mit 24dB pro Oktave abfallen, nur mit 12dB abfällt. Sie fällt dann zwar früher, aber flacher ab. Bei einer in der Praxis üblichen wandnahen Aufstellung linearisieren angrenzende Flächen den Bassbereich so, dass er sehr flach abfällt. Die Chassis kosten dabei auch noch weniger, da der Antrieb nicht so stark sein muss, ein höherer Qts um 0,4-0,7 ist durchaus erwünscht. Solche Lautsprecher klingen aber in den großen Vorführräumen der Elektromärkte oft etwas zu dünn. Ein Lautsprecher, der in einem solchen Raum aber nicht zu dünn klingt, würde daheim nur unangenehm auffallen.
Eigentlich arbeitet eine Reflexbox oberhalb der Abstimmfrequenz wie eine geschlossene. Ein sauberes Ausschwingverhalten erreicht man am ehesten durch eine geringe bewegte Masse. Das eingeschlossene luftvolumen ist nur für die resonanzfrequenz des Konstrukts verantwotlich. Wenn die Luftfeder zu hart ist, das Volumen also zu klein, bildet sich auch bei geschlossenen Lautsprechern ein Buckel im Oberbass. Häufig kommt das Bei Chassis mit zu hohem Qts vor, die riesige Gehäuse benötigen würden, um einen ausgeglichenen Frequenzgang zu haben. |
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ESELman
Stammgast |
#5 erstellt: 22. Okt 2008, 07:58 | |||
Hi, BR ist ein probates Mittel um den Schall, den der Treiber ins Boxeninnere abstrahlt zu nutzen, während bei der geschlossenen Box dieser Anteil ungenutzt bleibt. Je nach Auslegung des Gehäuses, BR-Kanals und des Treibers kann dieser Schallanteil dazu genutzt werden entweder den linear verlaufenden Anteil des Frequenzgang zu erweitern, oder den Pegel zu erhöhen, bzw. Kombinationen beider Effekte. Diesem Vorteil steht der Nachteil gegenüber, daß BR ein gekoppeltes Masse-Feder-Schwingsystem ist, das schwieriger sauber abstimmbar ist. Das Problem hierbei ist, daß jedes Filter -und nichts anderes stellt jede Box dar- eine gewisse ´Durchlaufzeit´ die sogenannte ´Gruppenlaufzeit´ aufweist. Die Gruppenlaufzeit ist nun nicht konstant, sondern steigt zum Bassbereich hin an...und zwar umso stärker je steiler das Filter ist. In der Literatur werden 10ms als Grenze ausgewiesen oberhalb derer der Bass zunehmend unpräziser und schwammiger wird. Nach meiner Erfahrung ist diese Grenze aber durchaus niedriger -um 5ms- anzusetzen. In der Reihenfolge steigender Gruppenlaufzeiten liegen Dipolbässe ganz vorn (<6ms), dicht gefolgt von geschlossenen Boxen (<8ms). Bei BR, zusätzlich gefilterten BR, Bandpässen etc. sind die Gruppenlaufzeiten kaum unter 10ms hin zu bekommen und bei Fehlabstimmungen und BR-Varianten sind durchaus mehrere Dutzend ms drin. Es ist also sehr schwer eine BR so gut abzustimmen, daß sie in Punkto Präzision und Sauberkeit mit einer geschlossenen Box mithalten kann. Ihre Vorteile in Punkto Bassttiefe und Pegel überwiegen jedoch meistens. Ansonsten hat Guistolisi, bis auf einen kleinen Fehler (das saubere Ausschwingen hat nichts mit der Masse zu tun, sondern ausschließlich mit der Dämfung des schwingenden Systems. Eine größere Masse benötigt ausschließlich eine stärkere ´Bremse´), das ganze schön erklärt. jauu DerESELman |
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Giustolisi
Inventar |
#6 erstellt: 22. Okt 2008, 10:27 | |||
Ist richtig, Bei schweren Chassis ist Rms aber meistens höher, was nicht im Interesse einer sauberen Wiedergabe ist. Den saubersten Bass erreicht man immernoch mit Dipolen, da gebe ich dir Recht. Ich höre nicht umsonst schon geraume Zeit mit Dipolen. |
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ehemals_Mwf
Inventar |
#7 erstellt: 22. Okt 2008, 22:56 | |||
Hi, -- Besserwisser-Modus an -- Bei Fb beträgt die Phasendifferenz zwischen BR-Output und aktivem Treiber 90°. -- Besserwisser-Modus aus -- Das ändert aber nichts an der Feststellung, dass auf der Reflexresonanz Wirkungsgrad bzw. Output besonders hoch sind und diese Frequenz mit Bedacht plaziert werden sollte ...
Zuviel Hobby-HiFi gelesen? B. Timmermanns hat fast 10 Jahre gebraucht von dieser gewagten These -- "hohes Rms klingt schlecht und ist v.a. eine Folge unzureichender Belüftungsmaßnahmen" -- wieder abzurücken. Sie ist nicht haltbar... Aber nichts für ungut. Deine Erklärungen sind ansonsten zutreffend . ------------------------- Für Reimer noch ein Hinweis: Zu Zeiten des Analog-Plattenspielers mit Rumpelgeräuschen und möglichem Höhenschlag der Platte war es wichtig, die Auslenkung der Tieftöner im subsonischen Bereich (<30 Hz) möglichst gering zu halten. Da sind geschlossene Boxen wesentlich besser als Reflexsysteme. Oder andersrum: Erst mit digitaler Speicherung konnten BR-Systeme ihre Vorteile in der Triade -- Gehäusevolumen -- untere Grenzfrequenz -- Wirkungsgrad /Maximal-Pegel in der Praxis auch ausspielen ("Home-Audio"). Gruss, Michael [Beitrag von ehemals_Mwf am 22. Okt 2008, 23:03 bearbeitet] |
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Giustolisi
Inventar |
#8 erstellt: 23. Okt 2008, 10:35 | |||
Es gibt einen großen Unterschiied zwischen mechanischer und elektrischer Dämpfung Bei unzureichenden Belüftungsmaßnahmen wird mit steigender Membranamplitude die Aufhängung härter, so kann man es sich zumindest vorstellen. Ein hoher Rms heisst nicht, dass ein Chassis schlecht ist, es fällt aber auf, dass besonders schwere Subwoofer meistens auch hohe mechanische Verluste haben, was natürlich auch den Wirkungsgrad einschränt. |
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Metallsau
Stammgast |
#9 erstellt: 01. Jul 2010, 08:08 | |||
hab das fachgedüns jetzt studiert, und so einiges verstanden, allerdings kann ich noch immer nicht sagen ob ich jetzt unbedingt nen BR oder CB oder gar BP oder Tapped Horn ^^ für meine räumlichkeiten bräuchte. AVR: Pioneer VSX-D814 (bleibt mehr is wärhend schule usw. nicht drin) Boxen: sollen die gle 490 von canton kommen ich weiß leider nicht ob die trennfrequenz übers LFE fest ist! bei meine AVR. optimal wäre ja wenn ich über LFE den ganzen frequenzbereich ausgeben könnte, und meine LS dann zwar die tiefen frequ. mit machen, hab das so im Media M. mit den GLE´s gehört und die frequenzen haben sich nicht gestört... ist mir komisch vorgekommen. probl. ist das mein AVR wohl die trennfrequenz nicht frei einstellbar ist, somit müsste ich die vorgegebenen 120hz z.b. nehmen und dass ist doch für den woofer teilweise zu hoch oder? und meien boxen klingen dann total mager wo kann man den überhaupt ne CB kaufen?! und welche wäre sinnvoll preis bis 400€ wäre schön ^^ achso ja zimmer dürften so an die 12M² sein m³ ist aber generell nicht normal weil meine meine decke etwas niedriger ist als normal... und die box steht defintiiv an der wand |
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hifijunk92
Ist häufiger hier |
#10 erstellt: 06. Nov 2011, 20:16 | |||
muss mal ganz dumm fragen : was sind "Dipolen" ? gruß |
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Passat
Inventar |
#11 erstellt: 07. Nov 2011, 11:12 | |||
Dipole sind Lautsprecher, die den Schall sowohl nach vorne als auch nach hinten abstrahlen. Ein normaler Lautsprecher, der nur nach vorne abstrahlt, ist ein Unipol. Grüsse Roman |
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ton-feile
Inventar |
#12 erstellt: 07. Nov 2011, 20:43 | |||
Hi, Normale Lautsprecher sind allerdings im Bass idR Monopole und strahlen den in alle Richtungen ungerichtet ab. Unipole/Nieren/Kardioide strahlen nur in eine Richtung ab. Im Bass hat Geithain versucht, das bei seiner RL901K umzusetzen. Oberhalb des Tieftonbereichs werden allerdings fast alle Lautsprecher durch die Wirkung der Schallwand zu Unipolen. Gruß Rainer [Beitrag von ton-feile am 07. Nov 2011, 20:44 bearbeitet] |
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