HIFI-FORUM » Stereo » Lautsprecher » Nominelle Impedanz, Leistung, Wirkungsgrad ? | |
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Nominelle Impedanz, Leistung, Wirkungsgrad ?+A -A |
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Autor |
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User123123
Schaut ab und zu mal vorbei |
#1 erstellt: 18. Sep 2011, 09:36 | |
Hallo, ich brauch mal Hilfe von Leuten die sich auskennen! Ich möchte an meinen Verstärker zwei Lautsprecherpaare (A+B) anschliessen die möglichst gleich laut klingen sollen. Derzeit habe ich zwei Paare die zwar laut technischer Doku einen sehr ähnlichen Wirkungsgrad haben (beide rund 89db), trotzdem sind sie extrem unterschiedlich in der Lautstärke. Nun finde ich Angaben wie Impedanz, Leistung, Wirkungsgrad. Die Impedanz ist noch nicht einmal eine fixe Zahl, sondern es wird "von... bis..." angegeben. Meine Frage: worauf muss ich achten damit zwei Lautsprecher gleich laut sind? Welche Größe ist entscheidend? Falls mir in dem Zuge jemand erklären kann warum bei der Impedanz immer "von... bis..." steht wäre ich auch dankbar ;-) Besten Dank im Voraus! |
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Passat
Inventar |
#2 erstellt: 18. Sep 2011, 11:48 | |
Die Impedanzangabe von-bis ist lt. Norm einfach falsch. Ein Lautsprecher hat lt. Norm immer nur einen fixen Wert als Impedanz. Die Nennimpedanz darf lt. Norm an keinem Punkt um mehr als 20% unterschritten werden. Bei 4 Ohm sind das also 4 - 20% = 3,2 Ohm. In der Realität schwankt die Impedanz eines Lautsprechers aber über die Frequenz sehr stark, insbesondere im Bereich der Resonanzfrequenz des Baßchassis. Da kann es schon einmal vorkommen, das ein Lautsprecher bei 100 Hz eine Impedanz von 4 Ohm hat und bei 60 Hz von 60 Ohm. Die Nennimpedanz ist also eher als Wert für die durchschnittliche Impedanz anzusehen. Bei der Wirkungsgradangabe muß man genau schauen, wie der ermittelt wurde. Richtig ist mit 1 Watt in 1 Meter Abstand. 1 Watt an 4 Ohm entsprechend 2 Volt, an 8 Ohm sinds 2,83 Volt. Nun gibt es Hersteller, die absichtlich eine falsche Impedanz angeben und so zu einem höheren, falschen Wirkungsgrad kommen. B&W gehört z.B. dazu. Die geben bei fast allen Lautsprechern als Nennimpedanz 8 Ohm an, obwohl es tatsächlich fast immer 4 Ohm-Lautsprecher sind, wie B&W selbst in den technischen Daten indirekt zugibt. Dementsprechend wird der Wirkungsgrad bei 2,83 Volt angegeben, obwohl er bei 2 Volt angegeben werden müsste. Und die Falschangabe führt zu einem 3 dB höheren Wirkungsgrad als tatsächlich vorhanden. Manche Hersteller geben den Wirkungsgrad auch bei korrekt als 4 Ohm deklarierten Lautsprechern mit 2,83 Volt an, was aber an 4 Ohm nicht 1 Watt, sondern 2 Watt entspricht und so zu einer 3 dB höheren Wirkungsgradangabe führt. Zur 4 bis 8 Ohm-Geschichte: Das ist wohl aus der Tatsache heraus entstanden, das viele japanische Verstärkerhersteller früher als Lastimpedanz 8 Ohm angegeben haben, obwohl die Geräte auch problemlos mit 4 Ohm zurecht kommen. Und die Lautsprecherhersteller wollten die Besitzer dieser Geräte auch als Kunden gewinnen, obwohl die Lautsprecher in Wahrheit 4 Ohm-Lautsprecher sind. Sonst hätten die Besitzer sich wohl gesagt: Mein Verstärker braucht 8 Ohm-Lautsprecher, Hersteller X bietet aber nur 4 Ohm-Lautsprecher an, also kann ich von dem keine Lautsprecher kaufen. Um sicher zu gehen, das 2 Lautsprecher wirklich gleich laut sind, hilft in der Praxis eigentlich nur, 2 identische Lautsprecher zu benutzen. Grüsse Roman [Beitrag von Passat am 18. Sep 2011, 11:51 bearbeitet] |
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ehemals_Mwf
Inventar |
#3 erstellt: 18. Sep 2011, 12:22 | |
1. Datenangaben aus gleicher Quelle (Hersteller, Testlabor) 2. dB SPL in 1 Meter bei irgendeiner, aber gleicher Spannung -- wie schon Passat erklärt hat beträgt der Unterschied zwischen 2.0 und 2.83 Volt genau 3 dB --. Warum: Audio-Endstufen sind letztlich Konstant-Spannungs-Quellen (Ri sehr klein gegen 4 oder 8 Ohm). -------------- Wie so oft, könnte dein eigentliches Problem nahezu sofort gelöst werden, wenn du die fraglichen Objekte direkt nennen würdest Gruss, Michael [Beitrag von ehemals_Mwf am 18. Sep 2011, 12:54 bearbeitet] |
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User123123
Schaut ab und zu mal vorbei |
#4 erstellt: 18. Sep 2011, 12:46 | |
Danke schonmal für die Antworten! Zumindest bekomme ich bestätigt, dass es tatsächlich so kompliziert ist wie ich dachte ;-) Was sagt eigentlich der Leistungs-Wert über die Lautstärke aus? Sollte dieser - bei vergleichbarer Impedanz - mit dem Wirkungsgrad korrelieren? |
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Passat
Inventar |
#5 erstellt: 18. Sep 2011, 13:02 | |
Die Leistungsangabe sagt nur etwas darüber aus, ab welcher Leistungszufuhr garantiert zerstört wird. Die Leistungsangabe in Verbindung mit dem Wirkungsgrad kann aber als Anhaltspunkt dafür dienen, wie laut ein Lautsprecher maximal spielen kann. Hat ein Lautsprecher z.B. einen Wirkungsgrad von 95 dB/W/m und eine Belastbarkeit von 100 Watt, so kann er theoretisch 115 dB erreichen. Hat er einen Wirkungsgrad von nur 85 dB, so sind es nur noch 105 dB. In der Praxis spielen aber auch noch Dinge wie Verzerrungen und Kompression etc. eine Rolle. Mit Kompression ist gemeint, das der Lautsprecher eine Leistungserhöhung nicht mehr im gleichen Maße in eine Schalldruckerhöhung umsetzt. Es kann sein, das man die Leistung verdoppelt, aber der Schalldruck dann nicht um Faktor 2, sondern nur noch um z.B. Faktor 1,7 steigt. In der Praxis muß man also messen, wie laut ein Lautsprecher tatsächlich spielen kann. Grüsse Roman |
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ehemals_Mwf
Inventar |
#6 erstellt: 18. Sep 2011, 13:08 | |
Gar nichts, schon deswegen, weil es sich um einen MAXIMAL-Wert handelt, der erst im Extremfall -- kurz vor der Zerstörung des LS -- die Lautstärke beeinflusst. Btw: Du hast es mit einer Konsumer-Branche zu tun, in der es nahezu keinerlei zwingende Norm-Vorschriften mehr gibt (alles abgeschafft bzw. ignoriert), d.h. der Werbe-Aspekt verfälscht alle Angaben, die theoretisch deine Fragen klären könnten. Nochmal : Um welche LS handelt es sich ? |
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User123123
Schaut ab und zu mal vorbei |
#7 erstellt: 18. Sep 2011, 13:49 | |
Das A-Paar sind JMLab Chorus 707, das B-Paar sind Magnat Motion 110 (die standen mal billig im Mediamarkt rum da habe ich sie mitgenommen ;-) Ja ich geb zu allein anhand der Größe kann man schon vermuten dass die nicht gleich laut klingen, aber der angegebene Wirkungsgrad war sehr ähnlich. Habe gerade übrigens nochmal nachgeschaut, für die Chorus wird 91.5 db angegeben und 89 db für die Magnat. Der Lautstärke-Unterschied ist gefühlt aber 10db oder so. Also der subjektive Eindruck ist: wenn ich zuerst B anmache und dann A zuschalte wirds viel viel lauter, wenn ich zuerst A anmache und dann B zuschalte merkt man kaum einen Unterschied. |
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